Cover-Bild »Ich will lieber schweigen«
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22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kanon Verlag Berlin
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Ersterscheinung: 24.04.2025
  • ISBN: 9783985681723
Will Quadflieg, Roswitha Quadflieg

»Ich will lieber schweigen«

Das Tagebuch des Schauspielers aus den Jahren 1945/46 und die Fragen seiner Tochter
»Was also hast du im Krieg gemacht?« 
März 1945. Die Rote Armee rückt täglich näher an Berlin heran. Angst und Ver zweifllung grassieren unter der Zivilbevölkerung. Gibt es eine Möglichkeit, zu entkommen? Die Eltern von Roswitha Quadflieg trennen sich. Die Mutter flieht mit zwei Kindern in ihre Heimat Schweden. Der Vater, einer der berühmtesten Schau spieler seiner Zeit, zieht weiter durchs Land, rezitiert Gedichte vor Soldaten der Wehrmacht und fängt an, ein Tagebuch für seine Frau zu schreiben. Als ihre Mutter stirbt, findet Roswitha Quadflieg das Tagebuch zusammen mit zahlreichen Briefen des Vaters. Diese Dokumente zeugen nicht nur von Flucht, Angst, Liebe und der Behauptung einer richtigen deutschen Kultur. Sondern auch von Schuld, falscher Sprache, Lüge und Selbstlüge. Roswitha Quadflieg rekonstruiert 103 Tage im Leben ihres Vaters und konfrontiert ihn posthum damit. Eine beeindruckende Beweisaufnahme, ein erhellendes Zwiegespräch.

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Veröffentlicht am 10.05.2025

Das Tagebuch und die Briefe meines Vaters

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Das Buch "Ich will lieber schweigen" von Roswitha Quadflieg beschreibt einen kurzen Teil des Lebens des Schauspielers Will Quadflieg. Den älteren Leser:Innen ist er wohl hauptsächlich als Dr. Faust in ...

Das Buch "Ich will lieber schweigen" von Roswitha Quadflieg beschreibt einen kurzen Teil des Lebens des Schauspielers Will Quadflieg. Den älteren Leser:Innen ist er wohl hauptsächlich als Dr. Faust in der Inszenierung von Gustav Gründgens bekannt.

Roswitha Quadflieg findet im Keller ihrer verstorbenen Mutter eine Kiste mit der Aufschrift Briefe und Kurioses". In ihr befinden sich Briefe ihres Vaters Will Quadflieg und sein Tagebuch aus den Jahren 1945/1946. Roswitha Quadflieg ist das jüngste Kind aus der Ehe von Will Quadflieg und seiner ersten Ehefrau Benita von Vegesack. Sie hat ihren Vater kaum gekannt. Sie ist 1949 geboren, hat den Krieg nicht miterlebt. Als sie 13 Jahre alt war, wurden ihre Eltern geschieden. Sie hat ihren Vater selten gesehen und sucht in den Briefen und vor allem im Tagebuch Antworten auf viele Fragen.

Das Tagebuch von Will Quadflieg ist immer in kurzen Abschnitten zu lesen, unterbrochen durch Auszüge aus Briefen an seine Frau und Fragen der Tochter an ihren Vater. Ich hätte mir in diesem Buch eine andere Reihenfolge gewünscht. Das Tagebuch in Bruchstücken zu lesen, hat den Lesefluss für mich gehemmt. Aus der Sicht der Tochter kann ich aber nachvollziehen, dass das Buch genau so geschrieben wurde. Die Fragen einer Tochter tauchen an anderen Stellen auf als die Fragen der Lesenden.. Rowitha Quadflieg geht der Frage nach, was ihr Vater im Krieg gemacht hat, war er ein Nazi oder nur Pofiteur des Regimes, weil er ein herausragender Schauspieler war?

Es ist kein einfaches Buch, ich habe einige Male unterbrochen. Aber es ist ein weiteres Zeugnis über eine Zeit, die die wenigsten Menschen heute erlebt haben. Das Buch ist ergänzt durch Quellenangaben, eine Zeittafel und viele Fotos..

Eine Empfehlung von mir für Leser:Innen, die sich aus einer anderen Sicht mit dem Thema Schauspieler im Dritten Reich beschäftigen . Ein Buch für Menschen, die ihre Väter aufgrund der damaligen Situation nicht wirklich gekannt haben. Auch Roswitha bekommt wenig Antworten, obwohl sie viel recherchiert hat. Das kann allerdings ein persönliches Gespräch nie ersetzen.

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