Cover-Bild So etwas wie ein Leben
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8,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 28.05.2014
  • ISBN: 9783257242881
Amélie Nothomb

So etwas wie ein Leben

Band der Reihe "detebe"
Brigitte Große (Übersetzer)

Melvin Mapple ist ein übergewichtiger Soldat und kämpft um »so etwas wie ein Leben«. Im Briefwechsel mit Amélie Nothomb fühlt er sich wieder als Mensch. Doch auf einmal lässt er nichts
mehr von sich hören – ist er verletzt oder gar gefallen?
Amélie macht sich auf die Suche nach ihm und stellt erstaunt fest, dass sie in einen Hinterhalt geraten ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2019

Toller Roman!

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Dies war für mich das erste Buch, welches ich von Amélie Nothomb gelesen habe. In den letzten Jahren habe ich sehr viel Gutes über ihre Bücher gehört und mich dazu entschlossen auch endlich mal eine Geschichte ...

Dies war für mich das erste Buch, welches ich von Amélie Nothomb gelesen habe. In den letzten Jahren habe ich sehr viel Gutes über ihre Bücher gehört und mich dazu entschlossen auch endlich mal eine Geschichte aus ihrer Feder zu lesen. Mit Freuden kann ich nun bestätigen, dass diese Frau eine großartige Autorin ist und dies nicht das letzte Buch war, welches ich von ihr las.

Die Geschichte handelt um Amélie selbst, welche einen amerikanischen Soldaten aus dem Irak kennenlernt, jedoch einzig und allein durch eine Brieffreundschaft. Die beiden schreiben sich über mehrer Monate, wobei es nicht immer um unterschiedliche Themen geht, sondern es geht nur um ein einziges Thema. Die Fettleibigkeit von Soldaten, beziehungsweise von Melvin, dem Brieffreund, selbst. Obwohl Amélie sich in ihren Briefen immer kurzfasst und manches, was Melvin schreibt, nicht gutheißen kann, merkt man doch, dass sie eine gewisse Sympathie zu dem Unbekannten hegt. Ebenso Melvin, der sich endlich wieder wohl in seiner Haut fühlen kann, jetzt wo er einen Zuhörer in Amélie gefunden hat. Unverständlicher Weise erhält sie nach einer gewissen Zeit jedoch, des fast wöchentlichen Briefwechsels, keine Antwort mehr von ihm. Amélie macht sich Gedanken, ob er verletzt oder sogar gefallen sein könnte, weshalb sie beginnt sich auf die Suche nach Melvin zu begeben. Sie hat leider nicht geahnt in welchen Hinterhalt sie dabei geraten ist.

Wir lesen also jeden Brief und Amélies dazugehörende Gedanken, was uns ein großes Interesse an den beiden Personen entlockt. Ich war erstaunt, dass ich schon nach der zweiten gelesenen Seite komplett von der Geschichte eingenommen war. Da man bei dünnen Büchern, so bei mir auf jeden Fall, oft nicht genug Seiten hat, um Spannung und Interesse an dem Buch zu entwickeln. Meistens geschieht das erst gegen Ende und dann ist die Geschichte auch schon vorbei, jedoch nicht bei Amélie Nothomb. Hier war die Spannung, sowie das Interesse von Anfang bis Ende konstant vorhanden. Durch ihren wortgewandten Schreibstil, der trotzdem einfach zu lesen ist ohne, dass man sich an ihn gewöhnen muss, beschreibt sie sich selbst und Melvin mehr als authentisch und realistisch. Obwohl beschreiben das falsche Wort ist, denn wir lernen sie und Melvin nicht durch eine typische Beschreibung kennen, sondern durch ihren Briefwechsel. Und obwohl sie mit keinem Wort das genaue Aussehen der beiden beschreibt, konnte ich mir beide (ohne dass ich ein Bild der Autorin sah) in meinen Vorstellungen Ausmalen. Ebenso die Gefühle, welche in der Geschichte vorkommen wirken reell und sind für den Leser spürbar. Auch musste ich ab und an über die Autorin schmunzeln, da wir erfahren was sie in Briefen gar nicht leiden kann. Eine sehr kreative und so wahrscheinlich nicht nochmal existierende Geschichte.

Die Autorin hat es geschafft eine Sache die viele Menschen abstoßend finden, also die Fettleibigkeit, mal aus der Sicht eines Betroffenen zu erklären und hat mich somit sehr stark zum nachdenken angeregt. Wir erleben dieses Thema mal aus einer ganz anderen Perspektive, über die so wahrscheinlich noch nicht viele Menschen nachgedacht haben. Denn wenn Menschen zu dünn sind, sind sie krank. Wenn Menschen zu dick sind, sind sie selbst schuld. So denken die meisten Leute, wenn man im sozialen Netzwerk mal herumschaut, oder auf den Straßen fragt. Mir konnte dieses Buch vieles mit auf dem Weg geben, eventuell kann es dasselbe für euch machen. Es wird definitiv nicht das letzte Mal sein, das ich es zu Hand genommen habe.

Veröffentlicht am 19.09.2022

wenig überzeugend

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Inhalt
Das Buch handelt von einem Briefwechsel zwischen Amélie Nothomb und einem im Irak stationierten amerikanischen Soldaten. Der Soldat, Melvin Mapple, offenbart der Autorin, dass er dem Essen aufgrund ...

Inhalt
Das Buch handelt von einem Briefwechsel zwischen Amélie Nothomb und einem im Irak stationierten amerikanischen Soldaten. Der Soldat, Melvin Mapple, offenbart der Autorin, dass er dem Essen aufgrund des Kriegsgeschehens wie einer Art Droge verfallen ist. Dadurch ist Melvin Mapple nun stark übergewichtig. Er ist jedoch stolz darauf, weil er es als eine Art Protest zum Militäreinsatz sieht.
Nach einiger Zeit endet der Briefwechsel zwischen den beiden abrupt. Da sich Amélie Nothomb nach mehr Briefen des Soldaten sehnt, stellt sie verschiedene Nachforschungen an, um erneut in Kontakt mit Melvin Mapple treten zu können.

Meinung
Der „Hinterhalt“, wie es im Klappentext genannt wurde, lässt auf etwas spannendes und unter Umständen sogar gefährliches schließen, was sich im Buch letztendlich jedoch einfach nur als eine Lüge herausstellte, die nichts gefährliches oder großartig spannendes an sich hatte.
Außerdem ist es für mich persönlich schwer zu sagen, ob die Autorin in ihrem Buch Fatshaming betreibt, sich selbst als die Überlegene sieht (da sie nicht fettleibig ist), nur mit sich selbst vor Gericht ziehen möchte, oder ob sie der Meinung ist, mit ihrem Buch korpulente Menschen zum Abnehmen motivieren zu können. Ihre Aussagen zum Thema „Fettleibigkeit“ widersprechen sich an manchen Stellen, und es ist schwer zu erkennen, was denn ihre Meinung nun eigentlich ist.
Die Gedanken/Briefe Melvin Mapples hingegen waren durchaus spannend. Durch diese wurde den LeserInnen vermittelt, in welchem Teufelskreis sich fettleibige Personen oft befinden können, und wie schwer es für diese sein kann, mit sich selbst im Reinen zu sein.

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Veröffentlicht am 16.04.2018

So etwas wie ein Leben

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Nach der großen Enttäuschung betreffend die Lektüre von „Der Professor“ war ich anhand des Klappentextes, der dieses Buch als „Nothombs besten Roman seit ihrem Debüt“ bezeichnet, sehr zuversichtlich. Um ...

Nach der großen Enttäuschung betreffend die Lektüre von „Der Professor“ war ich anhand des Klappentextes, der dieses Buch als „Nothombs besten Roman seit ihrem Debüt“ bezeichnet, sehr zuversichtlich. Um erneut zutiefst ernüchtert und ratlos zurückzubleiben. Das gesamte Buch basiert im Endeffekt auf einen Briefwechsel zwischen der Autorin als Ich-Erzählerin mit ihrem Protagonisten Melvin Mapple. Wie auch in meiner vorangegangenen Lektüre „Der Professor“ wirkt die Autorin auch diesmal verbal zutiefst abschreckend auf mich. Der übergewichtige Soldat, der Amélie Nothomb von seiner Zeit im Irak und seiner überdimensionalen Gewichtszunahme erzählt, wird permanent als „Pudding, Tonne, fette Amöbe, monströse Masse, Wucherung oder wuchernde Schwellung“ bezeichnet. Das ist für meinen Geschmack nicht mehr eigenartig oder befremdend, sondern ließ in mir den Entschluss reifen, zukünftig kein weiteres Buch dieser Autorin zu lesen. Der karge Inhalt wird zudem durch einige Briefe „aufgelockert“, die scheinbar seitenfüllend sein sollen. Tatsächlich schafft Amélie Nothomb es trotz der großen Lettern, der überaus großzügigen Seitenränder oben, unten, links und rechts sowie der noch großzügigeren Darstellung der Briefe nicht, mehr als 143 Seiten zu füllen. Weder Inhalt, noch Schreibstil bescherten mir auch nur das geringste Lesevergnügen. Für mich persönlich war diese Lektüre vergeudete Zeit, und vergeudetes Geld.