Mint-Setting hoch 2
Ein Buch über 2. Chancen mit einer weiblichen Hauptprotagonistin im MINT-Setting, das gut unterhält, aber auch zwischendurch meine Geduld mit der Protagonistin auf die Probe stellte, ist "Not Your Cupcake".
Diese ...
Ein Buch über 2. Chancen mit einer weiblichen Hauptprotagonistin im MINT-Setting, das gut unterhält, aber auch zwischendurch meine Geduld mit der Protagonistin auf die Probe stellte, ist "Not Your Cupcake".
Diese Geschichte spielt bei der NASA. Dort wird Ava versetzt von einer sehr angesehenen Abteilung an einen kleineren Standort, wo sie statt Technologie zur Finanzabteilung als Programmiererin wechseln soll. Dort nennt sie ihr Chef beim Rausgehen Cupcake- ein Spitzname, den sie in der Schule bekommen und gehasst hat. Sie dreht sich um und erkennt einen ehemaligen Mitschüler kaum wieder, so sehr hat er sich verändert. Seitdem Wiedersehen bringen sich die beiden gegenseitig auf die Palme...
Die Geschichte ist vom Setting witzig angeleht. Die NASA als Schauplatz ist gut gewählt, bleibt aber an vielen Stellen eher blass. Ava hätte alles programmieren können. Der männliche Hauptprotagonist Trey war mir nicht so zugänglich anfangs und verwirrte mich genauso wie Ava. Auch Ava ist kein ganz einfaches Exemplar. Ehrlich gesaht nervte mich ihr Verhalten dazwischen ziemlich. Ava war ziemlich auf sich fixiert in meiner Wahrnehmung und nimmt sich mehr als Opfer wahr, als sie ist. Ijre beste Freundin bleibt als Gesprächspartnerin spannend, was ihre Freundschaft so ausmacht war aber nicht ganz klar, denn Ava ruft sie nur an, wenn sie etwas braucht und erfährt in den Gesprächen weniger eine tröstende Schulter, sondern mehr ein (manchmal ziemlich abgelenktes) Korrektiv auf ihre Wahrnehmung. Was mir dafür die Beziehung umso glaubwürdiger machte für mich, waren die Tagebucheinträge von damals. Sie waren amüsant zu lesen und gaben Einblicke und Zugänge, die sonst zu kurz gekommen wären. Ich mochte die subtilen Bemühungen eines Teenagers zwischen den Zeilen total. Es machte die Gegenwart etwas verständlicher. Insgesamt eine witzige Geschichte, wo man aber etwas Verständnis für die soziale Unfähigkeit der Protas mitnehmen sollte. Und ein wenig Nerven für die Streitgespräche und Rückschritte sowie das Selbstmitleid.