Cover-Bild Hier ist es schön
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 389
  • Ersterscheinung: 07.05.2018
  • ISBN: 9783518427941
Annika Scheffel

Hier ist es schön

Roman

An einem Tag im August beschließt Irma, die Erde zu verlassen, ihren Eltern und Freunden für immer den Rücken zu kehren und eine Heldin zu werden. Gemeinsam mit dem rätselhaften Sam wird sie in einer spektakulären Fernsehshow dafür ausgewählt, einen neuen Planeten zu besiedeln. Doch dann entscheidet sich Sam plötzlich anders. Er, der abgeschirmt von der Welt und den Menschen aufwuchs, ergreift die Flucht. Er will endlich Antworten auf die Fragen nach seiner Herkunft, nach seiner Geschichte. Und so begeben sich Sam und Irma auf eine Reise – nicht ins All, sondern durch abgestorbene Wälder, lebensfeindliche Städte, entlang leerer Straßen. Sie entdecken eine kaputte Welt von surrealer Schönheit, verfolgt – oder doch gelenkt? – von Mächten, die Puppenspielern gleich im Hintergrund die Fäden ziehen.

Hier ist es schön ist ein so phantastischer wie gegenwärtiger Roman über den Größenwahn der Menschen, die Ausbeutung der Natur, die totale Überwachung, den Zynismus von Reality-Shows – vor allem aber ist es ein Roman über das Wünschen und das Träumen, ein zärtliches Porträt zweier junger Menschen und ihres Kampfes um Freiheit und Selbstbestimmung.

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Veröffentlicht am 25.05.2018

Bruchstücke einer Geschichte

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Gebundene Ausgabe: 390 Seiten
Verlag: Suhrkamp Verlag (7. Mai 2018)
ISBN-13: 978-3518427941
Preis: 22,00€
auch als E-Book erhältlich

Bruchstücke einer Geschichte

Inhalt:
Die Erde scheint dem Untergang ...

Gebundene Ausgabe: 390 Seiten
Verlag: Suhrkamp Verlag (7. Mai 2018)
ISBN-13: 978-3518427941
Preis: 22,00€
auch als E-Book erhältlich

Bruchstücke einer Geschichte

Inhalt:
Die Erde scheint dem Untergang geweiht. Die Sonne ist schon lange hinter den Wolken verschwunden, es gibt kaum noch Nahrungsmittel und Treibstoff. Um den Fortbestand der Menschheit zu sichern, sollen zwei junge Leute einen fernen Planeten besiedeln. Die Kandidaten werden in einer Art Reality Show ausgewählt und zehn Jahre lang auf ihre Mission vorbereitet. Kurz vor dem Aufbruch reißt Sam aus der Arena aus, in der sie die ganze Zeit gelebt haben, und Irma folgt ihm notgedrungen in die freie Welt.

Meine Meinung:
Annika Scheffel konnte mich mit einem ungewöhnlichen Einstieg in ihren Roman anfixen, denn am Anfang tauchen die Protagonisten gar nicht persönlich auf. Wir lernen sie und die Umstände auf der Erde nur aus Briefen kennen, die Irmas Eltern und Freunde sowie Fans ihr schreiben. Dass die Informationen dabei nur bruchstückhaft sind, liegt auf der Hand.

Doch dann wechselt die Erzählweise. Irma und Sam machen sich auf zu einer Reise zu einem Mythos: der letzten Insel, die noch nicht vom Meer verschlungen wurde und wo das Leben noch schön sein soll. Abwechselnd befindet man sich als Leser an Irmas und an Sams Seite auf diesem Roadtrip, der im Prinzip genauso bruchstückhaft ist wie die Briefe am Anfang. Immer wieder wird die Handlung durch Erinnerungen und Rückblicke in die Vergangenheit unterbrochen. Anstatt dass dabei Fragen beantwortet werden, kommen immer noch neue dazu. Die Erzählung ist lückenhaft und verwirrend, lässt dabei sehr viel Spielraum für die eigene Fantasie und eigene Interpretationen. Manche Leser werden das sicher lieben - mir war das alles zu offen und zu wenig konkret. Was die Autorin mir mit diesem Buch sagen will, hat sich mir nicht erschlossen, es sei denn, sie hatte außer dem Offensichtlichen nichts im Sinn: Schönheit liegt im Auge des Betrachters, und wir müssen auf unsere Erde besser aufpassen.

Dabei lässt sich das Buch eigentlich ganz gut lesen und vermag auch zu fesseln. Bis auf einige wenige leicht poetische Sätze ist der Schreibstil nun nichts Besonderes, passt mit seinen kurzen, prägnanten Sätzen aber ganz gut zum fragmentarischen Inhalt.

Die beiden Protagonisten eignen sich leider überhaupt nicht als Identifikationsfiguren. Sam ist zwar ganz liebenswert, aber sehr weltfremd und naiv, da er mit der Außenwelt bisher kaum Kontakt hatte. Irmas Beweggründe und Verhaltensweisen konnte ich oft überhaupt nicht nachvollziehen. Sie wirkt fast die ganze Zeit sehr kalt und gefühllos.

Fazit:
Wer es liebt, auf Teufel komm raus etwas in einen Roman hinein zu interpretieren, hat hier viele Möglichkeiten dazu. Wer eine konkrete Geschichte mit einer klaren Aussage lesen will, wird mit „Hier ist es schön“ eher nicht glücklich werden.

★★★☆☆