Cover-Bild So, und jetzt kommst du
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 25.09.2018
  • ISBN: 9783499273964
Arno Frank

So, und jetzt kommst du

Es beginnt als Familiengeschichte, wird zum Abenteuer - und dann zum Albtraum.
Vater, Mutter und drei Kinder in der pfälzischen Provinz der Achtzigerjahre: Der Autoverkäufer Jürgen und seine Frau Jutta sind verschuldet, aber glücklich. Als auf einmal das «große Geld» da ist, wandert die Familie fluchtartig nach Südfrankreich aus. Dort leben vor allem die drei Geschwister wie im Paradies, doch die Eltern benehmen sich immer seltsamer – bis ein Zufall enthüllt, dass der Vater ein Hochstapler ist. Er hat das Geld unterschlagen und bereits aufgebraucht, als sich die Schlinge enger zieht. Im letzten Moment flieht die Familie vor dem Zugriff der Behörden, und eine Jagd durch ganz Europa beginnt ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2018

Eine kriminelle Odysse

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So und jetzt kommst du

Zu meiner Schande muss ich auch diesmal wieder gestehen dass es mein erster Roman ist, den ich von Arno Strobel lese. Danke Vorablesen !

Eigentlich überhaupt nicht angesprochen ...

So und jetzt kommst du

Zu meiner Schande muss ich auch diesmal wieder gestehen dass es mein erster Roman ist, den ich von Arno Strobel lese. Danke Vorablesen !

Eigentlich überhaupt nicht angesprochen von diesem, wie ich herausgefunden habe auch eher untypisch für diesen Autor, Cover lesen sich die ersten Seiten gleich sehr spannend und man wird gleich hinein gesogen in den Sog der Geschichte um einen Hochstapler der seine Familie und vor allen seine Kinder in ein gefährliches Abenteuer quer durch Europa führt. Er nimmt uns zB mit in die Provance ,nach Paris um am Ende doch wieder in der Pfalz zu landen. Näher möchte ich auf den Inhalt selber gar nicht eingehen da ich finde das Buch sollte unbedingt gelesen werden denn es hat Potential eines meiner Lieblingsbücher 2017 zu werden.
Die Handlung spielt in den 80er Jahren und gleicht einer Odyssee der Kriminalität. Oft möchte man den Protagonisten einfach Schütteln und zur Vernunft rufen. Vor allem wenn man selbst Kinder hat.

Hat es am Anfang noch den Schein von Leichtigkeit und manches mal auch Satire, es list sich oft eher komisch, ist am Schluss die Ernsthaftigkeit nicht mehr zu leugnen. Das hat mir beim Lesen gut gefallen ein so ernstes Thema wie Unzufriedenheit, Selbstzweifel komisch zu verpacken ohne dabei den Ernst der Lage zu verlieren, eine gute Mischung die der Autor hier gekonnt verpackt hat.

Ich hoffe nur es steckt nicht zu viel Wahrheit in der Geschichte denn so eine Kindheit möchte man selbst nicht miterlebt haben ,da verzichtet man gerne auf Abenteuer.

Mein Fazit , ein sehr gurt gelungener Roman der zum Nachdenken anregt aber keinesfalls zur Nachahmung!
Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 16.11.2018

Autobiographischer Roman, Roadtrip und eine Familientragödie aus der Sicht eines 13-Jährigen

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Arno ist 13 Jahre alt, als sein Vater Jürgen mit der Familie als über Kopf von Rheinland-Pfalz nach Frankreich flüchtet. Jürgen Frank ist ein Hochstapler und stolz darauf. Er verspricht seiner Frau und ...

Arno ist 13 Jahre alt, als sein Vater Jürgen mit der Familie als über Kopf von Rheinland-Pfalz nach Frankreich flüchtet. Jürgen Frank ist ein Hochstapler und stolz darauf. Er verspricht seiner Frau und seinen drei Kindern ein sonniges Leben an der Côte d'Azur in Reichtum.
Als sich die Familie gerade eingewöhnt hat, die Kinder Französisch gelernt haben, auf eine internationale Schulen gehen und sich nur fragen, was ihr Vater eigentlich arbeitet und wann das Geld aus ist, das großzügig ausgegeben wird, steht erneut die Polizei vor der Tür. Wieder packen sie nur die nötigsten Sachen und ziehen weiter nach Portugal, wo der Vater sie auf wundersame Weise in einem Hotel einquartieren kann.
Es ist ein Leben auf der Flucht vor amtlichen Briefen, staatlichen Behörden, vor Interpol und der Realität, wobei Vater und Mutter stets den Anschein erwecken, dass dieses Leben völlig normal ist. Arno macht sich dennoch Gedanken, beginnt mit zunehmendem Alter die Aussagen seines Vaters zu hinterfragen, während die jüngeren Geschwister verstört mit Essensresten und Hundefutter experimentieren oder sich weigern, die aufgeblasenen Schwimmflügel abzulegen.

"So, und jetzt kommst du!" ist die Floskel, mit der der Vater Arno gegenüber seine Erzählungen beendet und der Titel dieses autobiographischen Romans, mit dem der Journalist Arno Frank seine Kindheit auf der Flucht erzählt.
Der Roman ist aus der naiven Sicht eines Kindes geschrieben, das den kriminellen Machenschaften seines Vaters und der Verantwortungslosigkeit beider Elternteile hilflos ausgesetzt ist. In kurzen Kapiteln werden die einzelnen Stationen der zweijährigen Odyssee durch Südwesteuropa episodenartig erzählt. Die Eltern leben in einer Traumwelt und gaukeln den Kindern Normalität vor. Die schlagfertigen Sprüche und raffinierten Ideen, mit der sich der Vater immer wieder durchmogeln kann, sind amüsant zu lesen, letztlich überwiegt aber die Tragikomik. Als Leser verfolgt man den aberwitzigen Roadtrip den Kindern gegenüber mitleidig und fragt sich, wie lange das Weglaufen noch gut gehen kann, bis die Falle letztlich zuschnappen wird.

Da es sich um einen autobiographischen Roman handelt, ist diese Familientragödie, diese Kindheit auf der Flucht, bei der sich die Situation je länger die Familie unterwegs ist, weiter verschärfte, besonders beklemmend zu lesen. Man hofft, dass der Vater noch zur Vernunft kommt und sich den Behörden stellt, bevor die Polizei ihn ausfindig machen kann, um die Familie brutal zu trennen und ihm die verwahrlosten Kindern zu entziehen. Erstaunlich ist dabei, wie passiv sich Mutter Jutta verhält und wie abhängig sie von ihrem Mann ist, dem Irrsinn kein Ende setzt, sondern sehenden Auges der Katastrophe entgegen geht.