Cover-Bild Tödlicher Frost
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 337
  • Ersterscheinung: 20.10.2014
  • ISBN: 9783518464816
Asbjørn Jaklin

Tödlicher Frost

Kriminalroman
Ulrich Sonnenberg (Übersetzer)

In der Nähe von Tromsø wird während der Polarnacht in einem Kuhstall ein Mann ermordet aufgefunden. Er wurde auf dem Heuboden an den Armen aufgehängt, Spuren am Tatort deuten darauf hin, dass er gefoltert wurde ...
Der Afghanistan-Veteran Alexander Winther, der als Journalist bei der Zeitung »Nordlys« arbeitet, wird auf den Fall angesetzt. Sehr schnell sieht er Verbindungen zu Grausamkeiten, die sich vor sechzig Jahren am selben Ort abgespielt haben. An dem Ort, an dem die Deutschen 1942 ein Lager für jugoslawische Kriegsgefangene aufgebaut hatten, in dem Häftlinge auf brutale Art und Weise gefoltert und getötet wurden. Ein später Racheakt? Die Spuren führen ihn nach und nach auch zum Balkankrieg Anfang der 1990er Jahre – und zu einem streng gehüteten Staatsgeheimnis.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2018

Stilistisch top

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Oslo im Jahre 1949, ein Treffen des deutschen, norwegischen und schwedischen Militärs, welches vollkommen geheim war.
Doch knapp 60 Jahre später sind nicht mehr die politischen Themen von damals von strebender ...

Oslo im Jahre 1949, ein Treffen des deutschen, norwegischen und schwedischen Militärs, welches vollkommen geheim war.
Doch knapp 60 Jahre später sind nicht mehr die politischen Themen von damals von strebender Relevanz, sondern ein grausamer Mord!
In einem Kuhstall nahe der norwegischen Stadt Tromsø wird ein zu Tode gefolterter Mann aufgefunden.
Doch welches Ereignis, welches Gefühl kann einen Menschen zu solch einer grausamen Tat treiben …?
Alexander Winther, Journalist der norwegischen Zeitung Nordlys und gleichzeitig Ex-Soldat und Afghanistan Veteran, versucht in diesem grausamen und abscheulichen Verbrechen zu recherchieren, doch schon bald steckt Alexander Winther immer tiefer in einem Mordfall der weiter in die Vergangenheit zurückreicht, als es ihm lieb ist ….!

Meinung :
Dies ist das Kriminaldebüt des norwegischen Autors Asbjørn Jaklin und was soll ich sagen, es mich mehr als positiv überrascht.
Den dieser Spannungsroman, legt ein geschichtliches, historisches Niveau vor, wie man es leider viel zu selten im Spannungsgenre geboten bekommt. Denn der Autor Asbjørn Jaklin nimmt uns als Leser mit in eine Zeit um 1942 bis 1949, als Deutschland Norwegen besetzt hatte.
Und gerade hier beginnt der so erschreckende, packende und den Bann ziehende Teil der Geschichte. Denn der Autor schafft es die Geschehnisse von damals glaubwürdig wiederzugeben und dies in einer intensiven und historisch korrekten Art und Weise.
Und gerade die punktgenaue und so überzeugende Verknüpfung beider genau gegliederter Themen, macht diesen Spannungsroman nicht nur lehrreich, was die historischen Fakten betrifft, sondern auch überaus spannend, komplex und facettenreich !
Denn wie es der Autor schafft, beide Handlungsstränge miteinander zu verbinden, ist ganz großes und vor allem niveauvolles Kino !
Geradlinig und mit einem intelligenten Schreibstil, beschreibt Jaklin nicht nur den Standpunkt Skandinaviens im zweiten Weltkrieg, sondern er geht sehr viel mehr in die Tiefe, in die Tiefe einer Geschichte, die sich nach und nach zu einem unfassbar großen Ausmaß zusammensetzt, welches der Leser so nicht erwartet hätte.
Sowohl die Charaktere wie auch die komplette bestimmende Atmosphäre des Buches, sind überzeugend und intensiv dargestellt und ausgearbeitet.
Der Protagonist der Geschichte Alexander Winther ist gelungen und ist der perfekte Charakter der den Leser auf angenehme und doch spezielle Art durch den Roman führt.

Nun zu meinen Kritikpunkten :
Für mich gestaltete der norwegische Autor gerade am Anfang die Zeitsprünge zu abrupt und wenig flüssig, wobei sich dieser Umstand sehr schnell legte und dem Autor dies ab der Hälfte fast perfekt gelang !
Auch der Spannungsaufbau bzw. der Spannungsverlauf war am Anfang noch nicht ganz auf der Höhe eines Spannungsromans, wobei dies der komplexen Handlung und eben deren Aufbau zu schulden kommt.

Fazit :
Sonst ist dieser Spannungsroman ein wahrer Lesegenuss, denn er glänzt durch ein hohes sprachliches und geschichtliches Niveau und ist gleichzeitig doch niemals auch nur ansatzweise trocken oder langatmig.
Ganz im Gegenteil, diese Geschichte zog mich als Leser sofort in ihren Bann und begeistert mit einer intelligenten Auflösung, die nicht nur überrascht, sondern den Leser auch auf eine Fortsetzung hoffen lässt.
Ich vergeben 4 Sterne für einen wirklich gelungenen Spannungsroman, der mich fast gänzlich überzeugen konnte

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tödlciher Frost

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Im Jahre 1949 findet in Norwegen ein geheimes, strategisches Treffen statt, an dem norwegische, schwedische und auch deutsche Militärs teilnehmen. Es sollen Strategien ausgearbeitet werden, mit denen ...




Im Jahre 1949 findet in Norwegen ein geheimes, strategisches Treffen statt, an dem norwegische, schwedische und auch deutsche Militärs teilnehmen. Es sollen Strategien ausgearbeitet werden, mit denen man den Norden Norwegens vor einem Angriff der Sowjetunion schützen will. Alles liegt unter strengster Geheimhaltung…
60 Jahre später wird in der Polarnacht in der Nähe von Tromsø ein Mann grausam gefoltert und ermordet. Der ehemalige Soldat Alexander Winther macht gerade ein Praktikum bei der Zeitung Nordlys, um beruflich neu Fuß zu fassen. Zusammen mit einer Photographin wird er mit dem Fall beauftragt und macht sich an die Recherchen, die unerwartete Verbindungen in die Vergangenheit aufdecken...
„Tödlicher Frost“ ist ein Krimi der etwas anderen Art. Denn neben dem aktuellen Mord werden vor allem die geschichtlichen Geschehnisse in Skandinavien im und nach dem 2. Weltkrieg thematisiert. Über weite Strecken stehen die geschichtlichen Ereignisse deutlich im Vordergrund, wodurch der gegenwärtige Fall kurzzeitig in Vergessenheit gerät. Jedoch werden alle Erzählstränge durchgängig und abschließend betrachtet. Die Charaktere sind interessant, z.B. werden Alexander Winthers Privatleben und seine Panikattacken wegen eines Kriegstraumas ebenfalls beleuchtet.
Das Buch ist besonders für Krimifans geeignet, die sich auch für geschichtliche Themen interessieren. Ihnen wird in „Tödlicher Frost eine unterhaltsame Story mit viel geschichtlichem und interessantem Hintergrund geboten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Etwas unterkühlt

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Tromsø, 2009: der ehemalige Berufssoldat Alexander Winther ist inzwischen als Volontär bei der Zeitung gelandet. Er soll eine Reportage über einen brutalen Mord schreiben. In einem alten Kuhstall wurde ...

Tromsø, 2009: der ehemalige Berufssoldat Alexander Winther ist inzwischen als Volontär bei der Zeitung gelandet. Er soll eine Reportage über einen brutalen Mord schreiben. In einem alten Kuhstall wurde ein Mann erhängt, beschwert mit einem Steinkreuz, das von einem prekären Ort stammt: dem Friedhof des Lager Botn. Eines der größten Arbeitslager der Nazis in Nordnorwegen.

Oslo, 1949: Reinhardt Stuckmann wird zu einer Konferenz des militärischen Abschirmdienstes Norwegen gerufen. Denn die Bedrohung durch Stalin ist für die Norweger groß, die Angst vor einer Invasion auch; Stuckmann hat aufgrund seiner Vergangenheit besondere Kenntnisse der Gegend und soll nun als Berater fungieren.

„Tödlicher Frost“ ist als Auftakt einer Serie gedacht und ein Krimi, der sich lange, lange Zeit lässt um in Fahrt zu kommen. Ich sage das wirklich selten über ein Buch, aber hier habe ich mich streckenweise tatsächlich gelangweilt. Jaklin lässt die Geschichte auf der Stelle treten, erzählt ausgiebig wie oft Winther auf der Toilette war oder welchen Wein er wo getrunken hat. Das mag als nähere Charakterisierung gedacht sein, war für mich aber total überflüssig. Winthers Charakter wird vor allem durch seine militärische Vergangenheit geprägt, er leidet noch heute unter Panikattacken. Das scheint auch der einzige Charakterzug zu sein, dem in Jaklin zugesteht, weder Winthers Liebesleben noch sein Verhalten bei einem Todesfall haben ihn mir irgendwie näher gebracht. Er bleibt einfach immer der Exsoldat und sonst eine ziemlich blutleere Figur. Die Hauptfigur des zweiten Handlungsstranges, Stuckmann, blieb mir ebenso fremd, denn dieser Strang ist nicht ganz so ausführlich wie der um Winther.

Der Erzählstil von Jaklin ist ziemlich distanziert und nüchtern; zwischenzeitlich scheint er immer mal wieder den roten Faden der Geschichte aus den Augen zu verlieren, sodass er ihn erst mühsam wiederfinden muss. So ganz rund ist die Story für mich nicht.

Auch wenn mich dieses Buch stellenweise gut unterhalten hat und ich einiges über Hitlers Blutstraße im Norden gelernt habe, konnte es mich doch nicht wirklich überzeugen. Eine Serie brauche ich definitiv nicht.