Cover-Bild Kitchen
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 25.06.2014
  • ISBN: 9783257261134
Banana Yoshimoto

Kitchen

Wolfgang E. Schlecht (Übersetzer)

Als Mikage ihre Großmutter verliert, ist sie vollkommen allein in der großen Wohnung. Nur in der Küche, wo sie das Brummen des Kühlschranks in den Schlaf wiegt, kommt sie zur Ruhe. Aus ihrer Einsamkeit holt sie Yuichi. Er schlägt ihr vor, zu ihm und seiner Mutter zu ziehen. Es entwickelt sich eine merkwürdige Wohngemeinschaft. Denn Eriko, die wunderschöne »Mutter« Yuichis, hat eine schillernde Vergangenheit.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2018

Fantastisch!

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Einsamkeit ist wohl ein Gefühl, das jeder von uns kennt. Die einen trifft es härter, die anderen kommen besser damit klar.
Doch wir alle haben damit zu kämpfen und wir alle müssen einen Weg finden, damit ...

Einsamkeit ist wohl ein Gefühl, das jeder von uns kennt. Die einen trifft es härter, die anderen kommen besser damit klar.
Doch wir alle haben damit zu kämpfen und wir alle müssen einen Weg finden, damit umzugehen.

Das Cover fand ich am Anfang ziemlich langweilig und nichtssagend. Aber wenn man sich ein wenig in die Geschichte reingelesen hat, gewinnt es unglaublich an Bedeutung und passt daher einfach perfekt.

Ich weiß gar nicht wo ich mit dieser Rezension anfangen soll...eigentlich wollte ich eine Nacht drüber schlafen, um die Eindrücke aus dem Buch zu verarbeiten, aber mich hat es einfach in den Fingern gejuckt meine Meinung zu diesem Buch niederzuschreiben.
Ich muss gestehen, ich war ein wenig skeptisch. Das ist eigentlich so gar nicht mein Genre, und eigentlich mache ich mir aus asiatischen Romanen auch nicht viel - die sprechen mich einfach generell nicht an.
Da dies ein Geburtstagsgeschenk war, hab ich aber beschlossen ihm eine Chance zu geben.
Und ich bereue es keine Sekunde, ganz im Gegenteil: ich würde es bereuen, wenn ich es im Schrank hätte verstauben lassen.
Über die Handlung kann ich nicht viel sagen, denn an sich passiert nichts spannendes: keine wilden Verfolgungsjagden, keine dubiosen Morde und keine Vampire, die in der Sonne glitzern.
Einfach nur eine Handvoll Menschen, die versuchen mit ihrer Einsamkeit zurechtzukommen.
Aber das Buch ist so poetisch und so einfühlsam geschrieben, dass es mir einfach die Sprache verschlagen hat.
Die Autorin hat einfach durch Worte so viele Emotionen vermittelt, dass ich selbst irgendwann nicht mehr wusste, wie mir geschieht.
Ich habe gelacht und geweint und noch mehr geweint.
Besonders die Novelle am Ende, "Moonlight Shadow", hat mich in eine Gefühlswelt entführt, die ich so bisher, hervorgerufen durch ein Buch, noch nicht kannte.
So viel Stärke und so viel Leid in einem - Hut ab an die Autorin, dass sie es wirklich schafft nur mit lyrischen Mitteln den Leser so zu verzaubern.

Fazit:
Ein unscheinbares Buch, das sich als ein wahrer Schatz herausgestellt hat.
Ein Must- Read für alle Fans von fantastischer Sprache und großen Emotionen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Traum, oder Wirklichkeit?

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Mikage Sakurai ist die Protagonistin in "Kitchen". Das Buch beginnt im Grunde genommen mit dem Ende ihrer Kindheit und dem Beginn ihres neuen Lebens. Seit ihre letzte lebende Verwandte, ihre Großmutter, ...

Mikage Sakurai ist die Protagonistin in "Kitchen". Das Buch beginnt im Grunde genommen mit dem Ende ihrer Kindheit und dem Beginn ihres neuen Lebens. Seit ihre letzte lebende Verwandte, ihre Großmutter, gestorben ist, kann die junge Studentin Mikage nicht mehr schlafen. Sie wandert Nacht für Nacht in ihrer Wohnung umher, bis sie irgendwann auf dem Küchenfußboden endet und endlich zur Ruhe kommt. Sie ist sich bewusst, dass es so nicht weiter gehen kann und sie bald aus der Wohnung ausziehen muss. Bei ihrem Körper scheint diese Erkenntnis jedoch noch nicht angekommen zu sein. Sie dümpelt vor sich hin. Bis es irgendwann plötzlich an ihrer Tür klopft.
Ein nahezu wildfremder Mann steht vor ihrer Wohnung und lädt sie ein, bei ihm und seiner Mutter einzuziehen.
Wer würde schon bei fremden Menschen einfach so einziehen? Selbst wenn der Mann ihre Großmutter gekannt hat?
Nun...Mikage würde!
Das ist der Beginn des Erstlingswerkes von Banana Yoshimoto. Als eine der wenigen weiblichen japanischen Autoren, hatte sie es nicht unbedingt leicht sich durchzusetzen. Doch bereits in ihrer ersten Veröffentlichung kann man den wunderbaren, sehr bildhaften Schreibstil erkennen. Sie malt tolle Bilder mit ihren Worten und der feinfühligen Sprache. Manchmal hat man den Eindruck, in einem Traum, der meist weiblichen Protagonisten, zu wandeln. So auch in diesem Buch. Wie die meisten Folgebücher ist auch dieses recht kurz. Was jedoch vollkommen ausreicht, da es sich immer um kurze Lebensabschnitte der Charaktere handelt. Der fortwährende melancholische Grundton, sorgt außerdem für eine tolle Atmosphäre und passt sehr gut zu den eingestreuten fantastischen Elementen.

Ich hatte gelegentlich Schwierigkeiten, die Denkweise von Mikage nachzuvollziehen, da "Kitchen" Ende der 80er Jahre erschienen ist und der kulturelle Hintergrund ein komplett anderer ist als meiner. Aber genau das machte die Geschichte für mich so interessant. Ein schönes Extra ist auch die Kurzgeschichte im Anhang.

Fazit: Ich denke man muss sich auf das Buch einlassen können und in der richtigen Stimmung dafür sein, sonst könnt die Geschichte wahrscheinlich etwas unrealistisch und langweilig sein. Wer aber einen etwas anderen Roman, aus einem noch recht geheimnisvollen Land lesen möchte, könnte mit diesem Buch einsteigen und erhält auch einen schönen Vergleich zu den Werken anderer/männlicher Autoren, wie z.B. Haruki Murakami.