Cover-Bild Denn wir waren Schwestern
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 344
  • Ersterscheinung: 10.01.2015
  • ISBN: 9783458360438
Carrie La Seur

Denn wir waren Schwestern

Roman
Christel Dormagen (Übersetzer), Brigitte Heinrich (Übersetzer)

Ein Anruf und Almas Leben in Seattle gerät aus den Fugen: Ihre Schwester Vicky ist tot, erfroren in einer klirrend kalten Januarnacht. Alma muss zurück zu ihrer Familie nach Montana, an den Ort, dem sie vor langer Zeit den Rücken gekehrt hat, das ist sie Vicky schuldig. Früher waren die Berge, die urwüchsigen Wälder und weitläufigen Täler ihre Heimat, jetzt lösen der eiserne Griff des Winters und die abweisende Art der Menschen Beklommenheit in ihr aus. Und während die Erinnerungen an ihr früheres Leben, an ihre Schwester und an schmerzhafte Erlebnisse wieder ans Licht drängen, erscheinen auch die Umstände von Vickys Tod zunehmend rätselhaft und werfen immer mehr Fragen auf …
»Denn wir waren Schwestern« erzählt von einer jungen Frau, die sich auf die Suche macht, nach ihren Wurzeln, nach sich selbst – und nach dem Mörder ihrer Schwester: der Kälte trotzend, getragen vom Geist indianischer Mythen und der Kraft der mächtigen Landschaft Montanas. Und nicht zuletzt von der Liebe zu einem Ort, den man Heimat nennt.

Die Kälte einer Januarnacht in Montana kennt deine Schwächen, sie spricht mit deinen Ängsten. Sie lauert dir auf und ringt dich nieder. Sie klingt wie das Geheul der Wölfe, wie der Schall von Trommeln, die an deinen innersten, heiligen Orten widerhallen ...

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2017

Familie, Land und Tod

0

Die in Seattle lebende Alma erfährt telefonisch vom Tod ihrer kleinen Schwester Vicky mit der sie seit Jahren keinen richtigen Kontakt mehr hatte. Sofort macht sie sich auf den Weg in ihre alte Heimatstadt, ...

Die in Seattle lebende Alma erfährt telefonisch vom Tod ihrer kleinen Schwester Vicky mit der sie seit Jahren keinen richtigen Kontakt mehr hatte. Sofort macht sie sich auf den Weg in ihre alte Heimatstadt, deren ländlicher Flair nicht mit der Großstadt zu vergleichen ist. Schnell erkennt sie wie sehr sie doch noch mit ihrer Heimat verbunden ist. Dort angekommen muss sie sich nicht nur mit dem Tod ihrer Schwester auseinandersetzen, sondern auch mit ihrer kleinen Nichte Brittany, die nicht mehr sprechen will und dem Rest ihrer Familie, bei der jeder Einzelne seine eigenen schweren Probleme und Geheimnisse mit sich rumträgt. Nach und nach findet sie dabei immer mehr über das Leben ihrer Schwester heraus und wird fortwährend mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Doch Vickys Tod gibt immer mehr Rätsel auf und es erscheint immer wahrscheinlicher, dass ihr Tod vielleicht doch kein Unfall war.

„Denn wir waren Schwestern“ ist ein schöner Roman über eine Frau, die durch einen schweren Verlust zurück zu ihren Wurzeln findet. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Alma erzählt. Der Schreibstil ist dabei sehr ruhig gewählt, trotz der augenscheinlich aufreibenden Situation in der Alma sich nach dem Tod ihrer Schwester befindet. Dabei zeigen sich einerseits der Unglaube über den Verlust der Schwester und auch ein starkes Verdrängen der bestehenden Situation. Alles wird relativ sachlich von ihr beschrieben und für Emotionen ist nur wenig Platz. Diese zeigen sich nur in einigen wenigen Momenten, in denen die gut errichtete Fassade zu bröckeln beginnt. So zum Beispiel, als Alma die Leiche ihrer Schwester direkt vor Augen hat. Dem Leser wird es damit leider auch erschwert sich vollständig in die Protagonistin einzufühlen.
Nach und nach wird auch die Vergangenheit der beiden Schwestern enthüllt und bietet dem Leser die Möglichkeit Hintergründe und Zerwürfnisse zwischen den Schwestern und den anderen Mitgliedern dieser großen Familie zu verstehen.
Da Alma anfängt auf eigene Faust zu ermitteln, hätte ich mir noch ein wenig mehr kriminalistischen Hintergrund gewünscht, der dem Buch noch mehr Spannung hätte verleihen können.
Das Ende fand ich dann persönlich doch überraschend, was über ein paar zähere Abschnitte im Mittelteil der Geschichte hinweg hilft. Wobei mir persönlich nie der Eindruck entstanden ist, dass die Geschichte gar nicht mehr voran geht.
Im Prinzip ein schönes Buch für ein paar kuschelige Abende zu Hause. Wer aber ein kriminalistisches Meisterwerk erwartet, dem wäre eher von diesem Roman abzuraten.