Cover-Bild Die verdammte Generation
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15,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Europa Verlage
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Ersterscheinung: 21.02.2020
  • ISBN: 9783958902985
Christian Hardinghaus

Die verdammte Generation

Gespräche mit den letzten Soldaten des Zweiten Weltkriegs
Während Holocaust und Judenverfolgung seit Jahrzehnten ihren berechtigten Platz besetzen, haben wir vergessen, die Soldaten, die auf deutscher Seite im Zweiten Weltkrieg gekämpft haben, zu fragen, wie das alles wirklich war im Krieg. Ein Versäumnis, das Ende der 1960er-Jahre seinen Anfang nahm, als rebellische Studenten damit begannen, ihre Elterngeneration pauschal als Nazis zu verdammen.

Alle bisherigen Versuche einer differenzierten Betrachtung unserer dunkelsten Geschichte scheiterten. Die Legende einer sauberen Wehrmacht ist zur Legende einer verbrecherischen Wehrmacht verkommen. Dabei haben historische Erkenntnisse nie bezweifelt, dass nur ein geringer Teil der Wehrmachtssoldaten an Kriegsverbrechen und Holocaust beteiligt war. Wenn es gelingt, dies anzuerkennen, können wir den Blick auf unsere Vergangenheit erweitern und uns selbst besser verstehen lernen. Wer weiß denn schon, wie es sich anfühlte, in einem Jagdflieger abgeschossen zu werden und allein im Mittelmeer zu treiben? Wie ertrugen unsere Väter und Großväter die qualvolle Hitze in Afrika oder unerträgliche Kälte und Hunger im Kessel von Stalingrad? Können wir weiterhin pauschal verurteilen, wenn wir erfahren, welches Leid Bromberger Blutsonntag, Rheinwiesenlager oder die Gemetzel während des D-Days und der Allerseelenschlacht über deutsche Soldaten gebracht haben?

13 Zeitzeugen der bedeutendsten Schlachten des Zweiten Weltkrieges bitten letztmalig darum, gehört zu werden. Sie öffnen sich und sprechen schonungslos ehrlich über alles, was sie erlebten. Hören wir ihnen zu, anstatt sie zu verdammen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2021

Die ewige Schuld: Wissen und Wahrheit die verloren geht

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Dieses Buch ist eine weitere Ausgabe von Christian Hardinghaus, die sich mit dem Schicksal der Menschen während und nach dem zweiten Weltkrieg befasst. Der Fokus liegt hierbei auf den Soldaten, ihr Erleben ...

Dieses Buch ist eine weitere Ausgabe von Christian Hardinghaus, die sich mit dem Schicksal der Menschen während und nach dem zweiten Weltkrieg befasst. Der Fokus liegt hierbei auf den Soldaten, ihr Erleben und persönliche Ansichten. Dazu hat der Autor zahlreiche Männer der Geburtsjahrgänge 1916 bis 1930 interviewt und deren Erinnerungen sehr gelungen zusammengefasst. Abgeschlossen wird das jeweils einer Person zugeordnete Kapitel mit einer kurzen Befragung zu dem persönlichen Empfinden.
Es ist sehr mutig den Finger in die Wunde zu legen und sich damit gegen den allgemeinen Mainstream zu behaupten. Christian Hardinghaus spricht aus, was sicher viele denken, sich jedoch aus Angst vor Vorverurteilung nicht zu sagen trauen: "...Weil zuviel Politiker nicht in der Lage sind, zu differenzieren und/oder auch nicht willens, sich multiperspektivisch mit unserer Vergangenheit auseinanderzusetzen, lassen sie lieber Straßen und Plätze umbenennen. Das Gebot der Stunde heißt wieder: lieber nicht darüber reden, lieber wegsehen, lieber alle Denkmäler einreißen als ein möglicherweise Falsches stehen lassen..." Dem ist nicht wirklich viel hinzuzufügen.
Überhaupt ist es eine wichtige Aufgabe, wie es auch oft in dem Buch als Wunsch von den Zeitzeugen anklingt/anklang, das das Geschehene nicht in Vergessen gerät.
Mit " Die verdammte Generation" ist Christian Hardinghaus wieder ein hervorragender und vor allem kritischer Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung gelungen.
Klare Leseempfehlung!!!

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Die verdammte Generation

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Ich muss zu meiner Schande gestehen, daß ich genau zu dieser Generation gehöre, die den zweiten Weltkrieg in der Schule nie wirklich behandelt hat. Leider, leider. Genau deswegen liebe ich Bücher aus dieser ...

Ich muss zu meiner Schande gestehen, daß ich genau zu dieser Generation gehöre, die den zweiten Weltkrieg in der Schule nie wirklich behandelt hat. Leider, leider. Genau deswegen liebe ich Bücher aus dieser Zeit und gerade wenn sich ein Historiker mit Soldaten des Krieges unterhält und ihre Geschichten für uns fest gehalten hat.

Man bekommt 13 Einblicke in die Erlebnisse von Zeitzeugen. Was ich wahnsinnig erschreckend und überraschend fand, dass alle nichts über den Holocaust während ihrer Zeit mitbekommen haben,sondern erst im Nachhinein. Kann man sich kaum vorstellen oder? Aber wahr!

Definitiv wird nichts verschönigt, sondern berichtet. Man durchlebt Wut, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und Elend. Man bekommt ein Einblick in eine gravierende Szene aller. Definitiv sollte man sich bewusst sein, daß diese Herren die letzten sind, welche uns noch einen ehrlichen Einblick verschaffen können. Diese Erkenntnis hat mich das Buch noch mal ganz anders erleben lassen.

Es gibt dieses Zitat im Buch, welches mich nicht mehr los lässt und wo ich heftig genickt habe.

„Nur schade, dass man sich in Deutschland nicht für meine Geschichte interessiert, das heißt für die Geschichte deutscher Soldaten überhaupt. Ich wäre gerne mal in Schulklassen gegangen. Die amerikanischen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg haben das gemacht für Schüler. Vielleicht hätte es auch hier etwas gebracht. Vor dem Krieg muss man warnen, wenn man ihn kennt. Aber da hat niemand gefragt.“

Ich finde der Titel ist perfekt gewählt, denn diese Generation ist für mich verdammt zum Schweigen. Niemand schenkt ihnen gehör,niemand fragt nach ihrer Meinung und ihren Erlebnissen.

Für mich ein Buch, was man gelesen haben muss.

Veröffentlicht am 09.02.2021

Ein wertvolles Buch, das helfen kann, Vorurteile abzubauen

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Während andere Nationen ihrer Helden gedenken, hat dieses Erinnern stets einen faden Beigeschmack. Ja, es scheint teilweise so als schämten wir uns unserer Väter und Großväter. Weil sie beteiligt waren ...

Während andere Nationen ihrer Helden gedenken, hat dieses Erinnern stets einen faden Beigeschmack. Ja, es scheint teilweise so als schämten wir uns unserer Väter und Großväter. Weil sie beteiligt waren am Zweiten Weltkrieg. Weil sie ja wissen m u s s t e n, was in den Konzentrationslagern geschah. In dem Sachbuch „Die verdammte Generation“ lässt der Autor die „Verdammten“ selbst zu Wort kommen. Er interviewt 13 Männer und gibt ihnen Gelegenheit, die Zeit des Zweiten Weltkriegs aus ihrer Sicht zu schildern. Er ist keiner von den 1960ern, die pauschal alle Männer der Wehrmacht als Nazis abstempelten. Herr Hardinghaus wollte den Vorurteilen ein Ende setzen und das ist ihm gelungen.

Christian Hardinghaus schreibt zu den Verdammten:
- Verdammt zum Kämpfen
- Verdammt zum Schweigen
- Verdammt, weil sie am Krieg teilnahmen

Es ist noch nicht lange her da hatte ich auf Facebook eine Diskussion mit einer jungen Frau. Die ließ sich nicht davon abbringen, dass ihr keiner erzählen könnte, die Deutschen hätten von den Gräueltaten an Juden, Sinti und Roma sowie Behinderten nichts gewusst. Sie war von ihrer festgefahrenen Meinung nicht abzubringen. Nun gehört sie zu einer anderen Generation als ich und hat keinen Vater, der im Krieg gedient hat. Aber bitte, ich appelliere an jeden jungen Menschen, der diese Zeilen liest, „Die verdammte Generation“ zur Hand zu nehmen. Ihr werdet viel mehr Verständnis für Eure Vorväter haben und auch die Zeichen der heutigen Zeit ganz anders wahrnehmen. Und nein, ich bekomme keine Prozente beim Verkauf des Buches und auch Herr Hardinghaus ist nicht darauf aus, dass es ein Bestseller wird. Das hat er nämlich nicht nötig.

Einige Punkte, die ich aus dem Buch mitnehme:

- Es muss differenziert werden, wer einfacher Landser war und zum Militärdienst gezwungen wurde und wer als Leitender der Ideologie Hitlers folgte. Das waren nämlich nur sehr wenige.

- Lest euch einmal durch, welche Lügen bei der Wanderausstellung mit dem Namen „Reemtsma-Ausstellung“ verbreitet wurden. Sie dienten ausschließlich dazu, die Soldaten zu verunglimpfen.

- Der Autor beleuchtet ganz klar, wie sich die Einstellung der Bevölkerung gegenüber der Wehrmacht änderte. Die Beurteilung kam häufig von Außen und auch die Furcht, als Rechter oder Nazi bezeichnet zu werden, spielt eine Rolle.

- Und noch eins: In den nächsten Tagen jährt sich wieder die Bombardierung Dresdens. Mit welchem Recht wurde diese schöne Stadt dem Erdboden gleichgemacht? Hier gab es keine Soldaten oder Nazis. Hier suchten Flüchtlinge aus den Ostgebieten Schutz, Verwundete Heilung und Frauen und Kinder wachten über die Häuser und warteten auf ihre Väter.

Auch der Hürtgenwald und der D-Day in der Normandie ist ein Thema. Ich schreibe jetzt nicht noch mehr, sonst kommt der Aufschrei, dass ich ja zu viel ausplaudere. Aber wie heißt es? „Wenn das Herz voll ist, dann geht der Mund über.“

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