Cover-Bild Die Muskatprinzessin
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: MAXIMUM Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 06.04.2020
  • ISBN: 9783948346171
Christoph Driessen

Die Muskatprinzessin

Historischer Roman
Eine mutige Frau in einer neuen Welt

Amsterdam, frühes 17. Jahrhundert: Eva sieht sich gezwungen, ihre geliebte Heimat Holland zu verlassen, denn die Geschäfte ihres Vaters, des Bierbrauers Claes Corneliszoon Ment, laufen schlecht. Bedrängt von seinen Gläubigern, kommt es ihm gerade recht, dass der wohlhabende Generalgouverneur der Vereinigten Ostindischen Compagnie, Jan Pieterszoon Coen, ein Auge auf seine Tochter geworfen hat. Gegen ihren Willen muss die blutjunge Frau die Ehe mit dem über zwanzig Jahre älteren Pfeffersack eingehen und lernt schon in der ersten gemeinsamen Nacht seine dunkelste Seite kennen.
Kurz nach der Vermählung tritt Coen seinen Generalgouverneursposten in Ostindien an und Eva muss bis auf ihren lebenslustigen Bruder Gerrit und ihren Kater Jasper alles zurücklassen.
Acht Monate dauert die Fahrt nach Batavia in drückender Hitze, um sodann wie ein Herrscherpaar in ihrer neuen Heimat empfangen zu werden. Die Welt, in die Eva nun eintaucht, könnte exotischer nicht sein. Sie hat plötzlich den Status einer Prinzessin mit einer riesigen Schar asiatischer Diener und einem Elefanten als Reittier. Eva kann sich dem Zauber und der Schönheit des fremden Landes nicht entziehen.
Sie lernt Jacques Specx und seine geheimnisvolle Tochter Sara kennen, den dicken Crijn van Raemburch, Mitglied des Indienrates und vor allem den jungen Aufsteiger Antonio van Diemen, der ihre Aufmerksamkeit erregt.
Rasch gewinnt die rothaarige Eva an Einfluss, kümmert sie sich doch um benachteiligte Frauen und Kinder und wird hierfür von den Einheimischen verehrt, während ihr Mann mit äußerster Strenge über das Land und seine eigene Frau herrscht. 

Ein leidenschaftlicher Roman voller Sinnlichkeit und Abenteuer – wie der Duft der Muskatblüte.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Venatrix in einem Regal.
  • Venatrix hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2020

Hat mich nicht vollends überzeugt

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Dieser historische Roman nimmt uns in das 17. Jahrhundert mit. Es ist die Zeit der holländischen Ostindienfahrer. Eva Ment, die Tochter des Bierbrauers Claes Corneliszoon Ment muss den doppelt so alten ...

Dieser historische Roman nimmt uns in das 17. Jahrhundert mit. Es ist die Zeit der holländischen Ostindienfahrer. Eva Ment, die Tochter des Bierbrauers Claes Corneliszoon Ment muss den doppelt so alten Jan Pieterszoon Coen heiraten, um die Brauerei vor dem Bankrott zu retten. Schon in der Hochzeitsnacht verfliegen Evas romantische Vorstellungen von der Ehe.

Wenig später macht sich das Ehepaar auf die beschwerliche Schiffsreise nach Batavia, wo Jan seinen Posten als Generalgouverneur antreten soll. Eva muss ihr bisheriges Leben zurücklassen. Lediglich ihr Bruder Gerrit und der Kater Jasper begleiten sie. Nach 8 Monaten beschwerlicher und gefährlicher Reise treffen sie in Batavia ein. Die Welt in die Eva nun eintaucht, könnte exotischer nicht sein.

Nach anfänglicher Scheu, kann sie sich des Zaubers und der Schönheit des fremden Landes nicht entziehen. Sie lernt einige einflussreiche Leute lernen.

Die hellhäutige und rothaarige Eva wird von den Einheimischen wie ein Göttin verehrt, während Jan mit Gewalt über das Land herrscht. Vor dieser Willkür ist auch seine Frau nicht gefeit.

Meine Meinung:

Die Geschichte ist rund um die historisch belegten Gestalten des Ehepaares Ment-Coen gewoben. Dass von Eva Ment sehr wenig überliefert ist, hat die Fantasie des Autors beflügelt. Allerdings habe ich hier den Eindruck, dass er sich an manchen Stellen ein bisschen „vergaloppiert“ hat. So ist Eva viel zu modern. Die Sätze, die ihr (und den andern Figuren) in den Mund gelegt werden, passen nicht so recht zur Zeit. Mir ist schon bewusst, dass es schwierig ist, einen ganzen Roman hindurch, die altertümliche Sprache beizubehalten. Auch das Ablehnen diverser Heiratskandidaten und Hinauszögern der Hochzeit ist zu fortschrittlich.

Auch, dass Eva in Amsterdam nach Herzenslust und Laune ohne Begleitung des Bruders oder wenigstens einer Dienstmagd herumstreifen darf, halte ich für unglaubwürdig.

Überrascht hat mich, dass Eva und ihr nur wenige Jahre jüngere Bruder in einem Bett schlafen (dürfen). Das erscheint aus mehreren Gründen nicht so recht glaubhaft: Erstens wohnt die Familie in einem großen Haus, in dem wohl jeder eine Kammer hat und zweitens befinden wir uns in einer sehr prüden Zeit. Deshalb habe ich auch ein wenig Schwierigkeiten mit Evas unzüchtigen Gedanken. Was ich allerdings so gar nicht gebraucht hätte, wären die detaillierten Schilderungen der sexuellen (Gewalt)Handlungen. Da reichen eigentlich Andeutungen. Dass die Männer eher gewalttätig als einfühlsam waren, ist wohl jeder Leserin klar.

Dass Gerrit in Amsterdam lieber Tennis und Golf spielt oder sich betrinkt, als zu arbeiten, ist nachvollziehbar. Allerdings spielt man im 17. Jahrhundert beide Sportarten ein wenig anders als wir sie heute kennen. „Jeu de Paume“ heißt der Vorläufer zum Tennis, das erst um 1875 seine heutige Form erhält. Man spielt „Jeu de Paume“ in Ballspielhäusern, von denen es vor allem in Paris einige gibt, die nicht nur dem Adel zugänglich waren. Auch Golf ist nicht in der aktuellen Form zu sehen, sondern eher ein Spiel ähnlich wie Cricket oder Hockey.

Was Jan Pieterszoon Coen, eine bei Historikern ziemlich umstrittene Figur, wirklich antreibt, kommt nicht so gut heraus. Hier wird er als skrupellos, zeitweise barbarisch und von brennendem Ehrgeiz zerfressen, dargestellt. Diese Charakterisierung wird vermutlich schon hinkommen. Das kann nicht allein mit dem Calvinismus erklärt werden. Aber, das wäre vielleicht ein anderer interessanter Roman.

Interessant zu lesen ist, wie die Besiedelung von Indonesien durch die Vereinigte Ostindische-Compagnie vonstatten geht. Natürlich gewaltsam, das ist klar. Um den Marktpreis für Muskatnüsse künstlich hoch zu halten, wurden die Wälder der Banda-Inseln einfach gerodet und die Einheimischen abgeschlachtet. Von diesem Völkermord erfährt der Leser durch Gespräche, die Eva in diversen Gesprächen führt. Aufstände unter Zuhilfenahme der Briten, des Erzfeindes der Holländer, sind die Folge. Die Unterminierung der Festung liest wie jene von der Belagerung Wiens durch die Türken von 1529 bzw. 1683.

Stellenweise hat der Roman dann auch noch einige Längen. So wird dem Leben im Amsterdam und der Schiffsreise recht viel Platz eingeräumt. Da hätte man durchaus straffen können.

Fazit:

So ganz hat mich dieser historische Roman nicht überzeugt, daher kann ich nur 3 Sterne vergeben.