Cover-Bild Guten Morgen, Genosse Elefant
13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe Audio
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 16.08.2018
  • ISBN: 9783838789866
Christopher Wilson

Guten Morgen, Genosse Elefant

Matthias Koeberlin (Sprecher)

Die lustige, traurige, spannende, lehrreiche, herzzerreißende Geschichte von Juri Zipit, der ein paar Wochen in Stalins Datscha verbringt und sein Vorkoster Erster Klasse wird.

»Mein Name ist Juri Zipit. Ich bin zwölfeinhalb Jahre alt und lebe in einer Personalwohnung im Hauptstadtzoo gleich gegenüber vom Seelöwenteich hinter der Bisonweide, direkt neben dem Elefantengehege. Mein Papa ist Doktor Roman Alexandrowitsch Zipit, Professor für Veterinärmedizin, Fachgebiet Neurologie der Großhirnrinde, also ein Spezialist für alles, was im Kopf der Tiere schiefgehen kann. Als ich sechseinviertel Jahre alt war, passierte mir das größte Pech. Ein Milchwagen ist von hinten in mich reingerumst. Hat mich durch die Luft gepfeffert, bis ich auf den Boden geknallt bin, kopfvoran aufs Kopfsteinpflaster. Dann kam hinterrücks die Straßenbahn und ist über mich rüber. So was hinterlässt einen bleibenden Eindruck.
Ich möchte Ihnen erzählen, wie ich einmal ein paar Wochen im Zentrum der Macht verbracht habe. Es waren höchst vertrauliche Angelegenheiten und dubiose Ereignisse, die zu düsteren Geschehnissen führten. Geheimnisse versteckt in der Geschichte. Ich baue auf Ihr Schweigen. Außerdem will ich Sie beschützen. Zu Ihrer eigenen Sicherheit. Also, psssst.«

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.08.2018

lustig und tragisch zugleich

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Das Buch handelt von Juri Zipit, der Sohn des Zootierarztes am Moskauer Hauptstadtzoo. Gleich am Anfang des Buches habe ich mich fast mütterlich in ihn verguckt, wie er sich selbst beschreibt als etwas ...

Das Buch handelt von Juri Zipit, der Sohn des Zootierarztes am Moskauer Hauptstadtzoo. Gleich am Anfang des Buches habe ich mich fast mütterlich in ihn verguckt, wie er sich selbst beschreibt als etwas zurückgebliebener Junge, da geht einem einfach das Herz auf.
Nach dem Schlaganfall seines Vaters kommt verbringt er die Zeit in der Datsche von Stalin und wird zu dessen Vorkoster. Zugleich wird er Vertrauter des Machthabers und taucht ein in die politischen Machenschaften dieser Zeit.
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben und sehr berührend formuliert, ist man doch immer ganz nah dran am Geschehen rund um Juri. Dadurch fühlt man richtig mit. Das Buch vereint zum Weinen lustige Momente mit ernsten Elementen der Stalinzeit und ist für jeden Leser ein Gewinn.

Veröffentlicht am 03.08.2018

GGeschichte mit den Augen eines Halbwüchsigen betrachtet

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Ein toller Start
… Mein Klassenlehrer, Genosse Professor Michail Michailow, sagt, in Amerika gibt’s Eis in hundertsiebenunddreißig verschiedenen Geschmacksrichtungen und dreihundertsechsundsiebzig verschiedene ...

Ein toller Start
… Mein Klassenlehrer, Genosse Professor Michail Michailow, sagt, in Amerika gibt’s Eis in hundertsiebenunddreißig verschiedenen Geschmacksrichtungen und dreihundertsechsundsiebzig verschiedene Automodelle. Hier, in der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, gibt’s nur fünf Automodelle. Alle schwarz. Und Eis schmeckt nach Eis oder nach Schokolade. …
Ein interessantes Cover
Roter Stern mit Löffel und Elefanten , schon das Cover zeigt die Absurdität dieses Romans.
Ein angenehmer Schreibstil
Der Protagonist erzählt in einer erfrischend kindlich naive Art offen über die Zustände in der UdSSR – und wird ein unterschätztes Sprachrohr der Zeitgenossen.
Ein sehr individuelles Buch
„Genosse Elefant“ entpuppt sich als der „große “ Josef Stalin; viele Fakten in dem Roman sind unglaublich oder doch nicht ??? Historische Wahrheit ist nicht das Thema des Buches – der Autor schreibt sie sozusagen neu. Die ehemalige Sowjetunion wird auf höchst amüsante Art und Weise kritisiert.
Man kann dieses Buch nicht in eine literarische Schublade stecken – und genau deshalb lohnt es sich , den Roman zu lesen. Die Art, sich mit einem schwierigen Teil der Geschichte zu befassen, erhält von mir 4 Punkte.