Cover-Bild Auf fremden Beinen
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Magischer Realismus
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 300
  • Ersterscheinung: 31.07.2020
  • ISBN: 9783751957151
Conrad de Buer

Auf fremden Beinen

Ein Mann in transgener Bedrängnis
Ein Mensch verliert durch herabfallenden Weltraumschrott seine Beine - diese Erfahrung hat vor Konrad Keller noch niemand gemacht. Der chirurgischen Medizinkunst gelingt es, dem schwerversehrten jungen Mann funktionstüchtige Gliedmaßen eines Spenders zu transplantieren - das ist medizinisches Neuland. So könnte doch alles gut werden im Leben eines Patienten, der es schwer genug hat mit der außergewöhnlichen Erfahrung, dass mehr als die Hälfte seines sichtbaren Körpers mal einem anderen gehörte und jenem zu Diensten war. Aber auf einmal stehen die fremden Beine in dem schlimmen Verdacht, gentechnisch manipuliert worden zu sein und ein heimtückisches Programm in Gang zu setzen. Die ersten schrecklichen Anzeichen eines transgenen körperlichen Umbaus lassen dann auch nicht lange auf sich warten. Ist die Entwicklung wirklich nicht mehr zu stoppen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2021

Sollte man alles dürfen, was man können kann?

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Stell dir vor! Du bist ein junger Mann namens Konrad Keller und ausgerechnet dir trennt Weltraumschrott die Beine ab.

Und imaginiere weiterhin, daß du zwar unter allen Pechvögeln der Welt ein noch extrem ...

Stell dir vor! Du bist ein junger Mann namens Konrad Keller und ausgerechnet dir trennt Weltraumschrott die Beine ab.

Und imaginiere weiterhin, daß du zwar unter allen Pechvögeln der Welt ein noch extrem seltener Paradiespechvogel bist, aber eine einzigartige Chance erhältst. Dir können funktionierende Beine eines natürlich toten Spenders transplantiert werden.

Rollstuhl abgewandt, keine Schwerbehinderung? Alles im Kefir also? Von wegen.

Jetzt kommt der scharfe Haken und das ja, ABER ...

Selbstverständlich mußt du erst einmal physiologisch und psychisch dich an diese neuen Gegebenheiten adaptieren. Dann bist du jedoch inmitten eines kafkaesken Alptraums gefangen.

Deine neuen Beine verändern sich. Ja, das tun sie. Sich verändern. Dramatische Pause. Unheilvolle Musik. Ein transgener Umbau beginnt, der anscheinend nicht zu stoppen ist? Was hat es mit diesen Beinen bloß auf sich und was wird passieren?

Body Horror at its very worst best. Unheimlich, grausiger, teils eklig, aber dafür umso überzeugender. Erinnert durchaus an surrealistische Phantastik und schwarze Romantik. E. T. A. Hoffmann, Georges Langelaan ( er schrieb DIE FLIEGE ), Edgar Allan Poe, Franz Kafka und David Cronenberg.

Ein Buch, das aus dem Gespinst veritabler Nachtmahre gesponnen wurde. Psychologisch stimmig, hintersinnig, dreidimensional durch geschickt ineinander verzahnte Ebenen wirft das Werk auch ethische und moralische Fragen auf.

Kann und darf alles gemacht und gewagt werden, nur weil es möglich ist bzw. wäre? Der Autor schreibt auf hohem Niveau, ohne akademisch verschwurbelt zu sein, verständlich und beklemmend. Ein gewisser grimmiger Humor kann ebensowenig geleugnet werden.

Ist das Geschehen real oder etwas ganz anderes? Das möge der geneigte Leser*in beurteilen. Sehr gut recheriert, stimmig, und exzellent komponiert. Vertraut meinem Urteil. Denn ich weiß, was ich tue. Danke, Conrad de Buer!!!!!

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Veröffentlicht am 20.11.2021

Toll geschrieben und spannend bis zur letzten Seite

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Über medizinische Moral, Selbstwahrnehmung, Triebe und Kafka
Der Roman „Auf fremden Beinen“ des Autors Conrad de Buer besticht durch seine gelungene Sprache und seinen irrwitzigen Inhalt.

Konrad ist ...

Über medizinische Moral, Selbstwahrnehmung, Triebe und Kafka
Der Roman „Auf fremden Beinen“ des Autors Conrad de Buer besticht durch seine gelungene Sprache und seinen irrwitzigen Inhalt.

Konrad ist jung und führt eine Beziehung mit gleich zwei Frauen, hat einen guten Job und ist auch ansonsten zufrieden mit sich und der Welt, bis ihn eines Tages ein so ungewöhnlicher Unfall ereilt, dass die Wahrscheinlichkeit, mehrmals hintereinander im Lotto 6 Richtige zu haben, deutlich höher gewesen wäre. Er verliert dabei seine Beine und wäre auf ein Leben im Rollstuhl angewiesen, wenn nicht ein renommierter Professor eine ungewöhnliche Idee hätte, die das Leben des Mannes auf irritierende Weise verändern wird.



Der vorliegende Roman ist außergewöhnlich, schon das Cover wirkt auf den ersten Blick irritierend, was absolut passend ist, denn der Inhalt wird nicht nur Konrad, sondern auch die Leser*innen in ungewöhnliche gedankliche Welten führen.

Conrad de Buer schreibt sprachlich anspruchsvoll und originell, man findet humorvolle Passagen, die zum Schmunzeln anregen und ernste Stellen, die sich mit Fragen nach Moral, Menschlichkeit und Sinnsuche beschäftigen. Die Gedankengänge des Erzählers sind von einer Detailgenauigkeit, Originalität und Tiefe, die absolut nicht selbstverständlich für moderne Autoren und Autorinnen sind. Conrad de Buer kennt sich aus in der Literatur und spickt sein Werk mit Bezügen zu anderen literarischen Werken, seine skrupellosen Mediziner erinnern an Dr. Frankenstein und Dr. Moreau, die Hauptfigur erinnert in nicht nur einer Hinsicht an eine der berühmtesten Figuren Franz Kafkas und auch ein bekannten Horrorfilmklassiker drängt sich dem Leser am Ende des Werks ins Bewusstsein. Dies alles ergibt einen hochinteressanten, ungewöhnlichen Mix, der von der ersten bis zur letzten Seite für Spannung sorgt und darüber hinaus auch noch zum Denken anregt. Der Autor spielt hierbei mit den Grenzen zwischen Realität und Realitätsverlust und stellt sich zusätzlich auch noch wichtige Fragen der Medizinethik. Sollten wir alles dürfen, was möglich ist, um einen Menschen am Leben bzw. „gesund“ zu erhalten oder gibt es eine Linie, die nicht überschritten werden darf, weil neben der körperlichen Unversehrtheit auch die psychische berücksichtigt werden muss? Diesen Fragen muss sich auch Conny auf seiner Reise in ein neues Ich stellen und wir dürfen ihn begleiten und mitfiebern.

Der Roman ist gespickt mit detailliert ausgearbeiteten, teilweise skurrilen Figuren und einigen Frauengestalten, die ich persönlich zum Fürchten finde.



Ich empfehle des Werk Liebhabern anspruchsvoller, ungewöhnlicher Literatur und Menschen, die gerne nachdenken und vergebe 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 17.12.2021

ein ungewöhnlicher Roman

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Konrad Keller gerät in einen Autounfall - ausgelöst durch herabfallenden Weltraumschrott. Durch dieses einmalige Ereignis verliert Konrad seine Beine und erwacht ohne sie im Krankenhaus. Er versucht, diesen ...

Konrad Keller gerät in einen Autounfall - ausgelöst durch herabfallenden Weltraumschrott. Durch dieses einmalige Ereignis verliert Konrad seine Beine und erwacht ohne sie im Krankenhaus. Er versucht, diesen Schock zu verarbeiten, als ihm sein Arzt eine ungewöhnliche Lösung seines Problems eröffnet: Der Professor will Konrad die Beine eines Spenders transplantieren. Dies wird dem jungen Mann ein neues eigenständiges Leben ermöglichen. Konrad stimmt dem Vorschlag verständlicherweise zu und beginnt ein Leben auf den Beinen eines anderen. Schon bald beginnen diese Beine ein Eigenleben zu entwickeln und bestimmen mehr in Konrads Leben als ihm lieb ist.

Conrad de Buer hat mit diesem Roman eine wirklich fantastisch-reale Geschichte entwickelt, welche die Leserinnen zum Nachdenken anregen. Schon die Vorstellung, etwa die Hälfte des Körpers von einem anderen transplantiert zu bekommen und auf den Beinen dieses Spenders durchs Leben zu wandern, die den Protagonisten in ein Leben führen, das ihm nicht wirklich gehört, hat mich fasziniert. Die Gedankenwelt Konrads hat der Autor gut nachvollziehbar dargestellt. Die Idee, dass Transplantate gentechnisch manipuliert werden können und die Empfänger der Spender dadurch einer Mutation ausgesetzt werden, die sie durchleben müssen, ohne etwas dagegen tun zu können, finde ich erschreckend. Diese grausame Erfahrung, einem Programm folgen zu müssen macht der Protagonist. Konrad entschließt sich dagegen zu kämpfen und ist dennoch fasziniert von der Veränderung, die mit ihm geschieht. Als Leserin hat man im Laufe des Romans den Eindruck, sich in einem Horrorfilm zu befinden. Das Thema der Mutation wurde bereits an anderer Stelle ähnlich bearbeitet, dennoch gelingt es Conrad de Buer, dieses Szenario eindrucksvoll in Variation darzustellen. Der Autor findet einen Schluss, der nachhaltig im Gedächtnis bleibt.

Ich gebe diesem ungewöhnlichen Buch 4 gute Sterne.

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