Cover-Bild Mit leeren Augen
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19,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Splitter-Verlag
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Europäische Graphic Novels
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Seitenzahl: 80
  • Ersterscheinung: 22.03.2023
  • ISBN: 9783987210419
Diego Agrimbau

Mit leeren Augen

Juan Manuel Tumburus (Zeichner)

1916, irgendwo an der Ostfront zwischen Polen und Russland. Hinter den Toren eines Waisenhauses verbirgt sich unfassbares Grauen: Zwischen den Trümmerteilen des zerstörten Gebäudes und den verrottenden Leichen seiner ehemaligen Bewohner haben drei Kinder überlebt. Inmitten des unmenschlichen Krieges mussten sie dafür zu Monstern werden, denn sie ernähren sich von verlorenen Soldaten, die sie in ihr Domizil locken, umbringen und verspeisen. Eine der Waisen erträgt diese Art zu leben jedoch nicht länger und findet neue Freunde in den wunderschönen Porzellanpuppen, die in einem der vielen Räume des Waisenhauses auf hohen Regalen sitzen. Ihre ewig starr lächelnden Münder versprechen ihm Hilfe, wenn er ihnen ihren sehnlichsten Wunsch erfüllt…

Ein intensiver Horrorcomic, dessen unheimliche Atmosphäre durch den kindlich-unschuldig wirkenden Zeichenstil des Argentiniers Juan Manuel Tumburu bis ins Unterträgliche gesteigert wird. Wirklich nichts für schwache Nerven!

Empfohlen ab 18 Jahren.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2023

Klassisch Gut

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Dieser Horror Einteiler fiel mir sofort beim Durchsehen des Splitter Programms ins Auge und wanderte sofort auf meine Must-Have Liste. Als der Comic mich erreichte, war ich überrascht, dass sogar ein fetter ...

Dieser Horror Einteiler fiel mir sofort beim Durchsehen des Splitter Programms ins Auge und wanderte sofort auf meine Must-Have Liste. Als der Comic mich erreichte, war ich überrascht, dass sogar ein fetter roter “ab 18” Sticker drauf prangte, was mich nur noch neugieriger werden ließ und dazu führte, dass ich den Comic sofort nach auspacken zu lesen begann.

Sie haben Hunger…
Die Handlung dieses Horrorcomics ist schnell erzählt: In einem Waisenhaus zur Zeit des 1. Weltkrieges sind die drei Kinder Maurice, Ofelia und Otto die letzten Überlebenden. Auf sich allein gestellt, finden sie nur eine grausige Nahrungsquelle: Menschenfleisch. Während Maurice, dessen Idee das war, sich immer mehr an das dadurch erhaltene Machtgefühl berauscht und Ofelia zur innerlich abgestumpften Mitläuferin geworden ist, kann der jüngste, Otto, dieses Leben nicht mehr lange ertragen. Zuflucht findet er bei den alten, gesprungenen Porzellanpuppen, die ihm Angst machen und trösten zugleich. Was Otto noch nicht weiß: Auch die Puppen haben einen Plan…

Worüber ich bei diesem Comic zuerst reden möchte, ist der eindrucksvolle Zeichenstil von Juan Manuel Tumburu. Der Künstler arbeitet rein digital, das erkennt man an den weichen Verläufen in den Gesichtern und Hintergründen, die man so mit realen Pinseln oder Stifte nicht erreichen kann, aber das sei jetzt nur als Anmerkung, keine Kritik. Ich finde es völlig legitim und genauso künstlerisch, wenn man sich für ein digitales Medium entscheidet, wie für Tusche, Öl oder Aquarell. Was zählt, ist das Ergebnis und hier braucht sich Juan Manuel Tumburu wahrlich nicht zu verstecken. Seine Linien sind weich, fast zart, ein Stil, den man bei Kinderbüchern schon häufiger gesehen hat, was einen interessanten Kontrast zu dem Horror/Gore-Motiv des Comics schafft (ein Eindruck, der durch das florale Vorsatzpapier nur verstärkt wird). In der Kolorierung hingegen fährt der Künstler dann alles auf, was die Farbpalette an Tristesse, Melancholie, Dreck und Blut herzugeben hat, sodass man trotz weicher Linienführung immer die passende Atmosphäre für die grausame Handlung hat.

In Bezug auf die Handlung finden wir hier klassische Horrorelemente: Gruslige Kinder, noch grausigere Puppen und eine Fokussierung auf Augen. Auch die Handlung folgt genretypischen Muster, mit zunächst ruhigerem Start, unterbrochen von einzelnen Schockmomenten, die in eine Eskalation gipfeln. Doch nur weil etwas althergebracht ist, muss es ja nicht schlecht sein. Es hat ja seine Gründe, warum sowas seit Ewigkeiten funktioniert und so mag Mit leeren Augen zwar nicht das Rad neu erfinden, macht aber dafür ziemlich Spaß zu lesen. Und völlig ohne eigene Ideen ist das Duo ja auch nicht. Besonders die Puppen fand ich gut gelungen, da sie sich nicht dem typischen Chucky/Anabelle Muster entsprechend verhalten. Was genau sie von diesen unterscheidet, verrate ich euch aber nicht. Auch das Weltkrieg-Setting hebt den Comic von anderen ab, denn die übernatürlichen Aspekte mal beiseite gestellt, fällt es einem nicht schwer zu glauben, dass eine so ähnliche Geschichte tatsächlich stattgefunden haben könnte (dass es aufgrund der Notlage, sowohl im Ersten, als auch im Zweiten Weltkrieg zu Kannibalismus kam, ist belegt). Das führt dazu, dass auch nach dem Lesen ein beklemmendes Gefühl bleibt und einen die kurze Geschichte nicht so schnell wieder loslässt.

Fazit:


Mit leeren Augen beeindruckt visuell mit tristester Farbpalette und einem ansprechenden Kontrast zwischen weichen Zeichnungen und der dargestellten Brutalität, während die Handlung bewährte Horrorelemente gelungen verknüpft. Ein rundum unterhaltsamer Horrorcomic.

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Veröffentlicht am 09.08.2023

Eine bewegende Story mit einer guten Portion Horror

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Schon als ich das Cover sah, war klar, diesen Band möchte ich lesen. Ein leicht mulmiges Gefühl hatte ich aber trotzdem, denn die Puppen mit ihren leeren Augenhöhlen hatten wirklich etwas Gruseliges.

Ich ...

Schon als ich das Cover sah, war klar, diesen Band möchte ich lesen. Ein leicht mulmiges Gefühl hatte ich aber trotzdem, denn die Puppen mit ihren leeren Augenhöhlen hatten wirklich etwas Gruseliges.

Ich war sehr gespannt, denn bisher hatte ich noch einen Band gehabt, welcher erst ab 18 freigegeben ist. Aus meiner Sicht trägt der Band diese Kennzeichnung zurecht, denn die Erlebnisse darin sind stellenweise doch verstörend. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich tatsächlich noch ein wenig erwartet hatte. Mir persönlich fehlte einfach das Überraschende, etwas, was ich nicht schon etliche Seiten voraus erahnen konnte. Ist die Geschichte deswegen schlecht? Keinesfalls, denn sie wirkt zumindest beim Waisenhaus und den 3 Kindern äußerst glaubhaft. Dies ist auch der wahre Schrecken des Bandes, denn mit seinem realistischen Szenario kommt man nicht nur ins Grübeln.

Die auf dem Cover gezeigten Puppen spielten natürlich auch eine Rolle, jedoch weit weniger als erhofft. Zudem stellten sie etwas Mystisches dar, was für mich einfach nicht so recht passen wollte. Optisch war der Band dafür aber wirklich ein absoluter Hingucker. Selbst wenn ich vieles voraussehen konnte, war es doch immer wieder heftig dies dann auch zu sehen. Der Zeichenstil ist dabei ebenfalls wie auf dem Cover und daher fast schon wie ein Schild, denn das Szenario in realistischeren Bildern wäre glaube wirklich zu heftig. So fand man einen guten Mittelweg.

Fazit:

Ja, ich hatte geschichtlich etwas mehr Spannung erwartet, komplett enttäuscht wurde ich aber auch nicht. Dafür sorgten neben den tollen Zeichnungen, gerade die etwas realeren Ereignisse.

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