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26,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Manesse
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 21.09.2015
  • ISBN: 9783717523505
Edith Wharton

Zeit der Unschuld

Roman
Andrea Ott (Übersetzer)

Geld oder Liebe, Pflicht oder Leidenschaft – der ehrgeizige New Yorker Anwalt Newland Archer muss sich entscheiden: Will er sein Leben mit May Welland teilen, einer jungen Frau aus gutem Haus und wie geschaffen für sein berufliches Fortkommen? Oder steht er zu seinen Gefühlen für Mays Cousine Ellen Olenska, die im Begriff ist, gegen alle Konventionen zu verstoßen? Edith Wharton gelang mit dieser bewegenden Dreiecksbeziehung ein preisgekröntes Meisterwerk.

Newland soll Ellen zur Vernunft bringen. Zwar hatte man gerüchteweise von ihrem dunklen Eheleben gehört, doch was nun getuschelt wird, empört New Yorks High Society nicht minder: Ellen will sich von ihrem Mann trennen und nach Amerika zurückkehren. Ein Verhalten, das durch nichts zu rechtfertigen ist. Eine Scheidung würfe zudem einen Schatten auf Newlands Verlobung mit Ellens Cousine May. Der junge Anwalt zaudert, seine Lebenspläne geraten ins Wanken. Edith Whartons erfolgreichster Roman hat sich spätestens mit der Verfilmung durch Martin Scorsese auch das deutsche Publikum erobert. Jetzt liegt «The Age of Innocence » endlich in einer Neuübersetzung vor.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2020

Ein subtiler Ausbruch aus der Gesellschaft des 19.Jh

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Die ersten Kapitel habe ich mich noch schwer getan, in das Geschehen einzufinden. Ich musste mich erst durch ellenlange Beschreibungen von Einrichtungsstilen, Kleidung und strengen Ritualen der High Society ...

Die ersten Kapitel habe ich mich noch schwer getan, in das Geschehen einzufinden. Ich musste mich erst durch ellenlange Beschreibungen von Einrichtungsstilen, Kleidung und strengen Ritualen der High Society kämpfen, doch nach der Einwöhnungsphase entwickelte sich eine spannende Geschichte um Ellen, May und Archer.

Archer war mir anfangs zutiefst unsympathisch, neigt er doch dazu, alle Frauen zu unterschätzen. Insbesondere May war allzu oft das Opfer einer völlig romantischen Vorstellung von Tugend, Zurückhaltung und Naivität. Doch hier muss das Werk in das Zeitalter seiner Entstehung gesetzt werden. So erscheint Archer im 19. Jahrhundert natürlich weitaus fortschrittlicher als heutzutage. Zumal Wharton es verstand, durch subtile Andeutungen Ironie auf die Spießigkeit der Gesellschaft zu legen und seinen Charakter nicht zu idealisieren. Die Dialoge erschlossen sich zum Teil erst auf den zweiten Blick. Man muss hier genau lesen.

Leider verlor der zweite Teil des Buches etwas an Spannung. Das Ende war absehbar und natürlich wenig befriedigend, aber ein angenehmes Ende hätte auch die Intention des Romans verfehlt. Was wohl einige ebenfalls kritisch finden würden: Whartons ausufernde Beschreibungen. Wer schnelle Literatur mag, wird sie hier nicht finden.

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Veröffentlicht am 30.08.2018

Der Funke sprang nicht so richtig über

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Ich bin etwas hin- und hergerissen.
Fast wie die Hauptfigur Newland Archer.

Die Geschichte des jungen Anwaltes Newland Archer ist eigentlich eine lesenswerte und interessante Familiengeschichte. Es ...


Ich bin etwas hin- und hergerissen.
Fast wie die Hauptfigur Newland Archer.

Die Geschichte des jungen Anwaltes Newland Archer ist eigentlich eine lesenswerte und interessante Familiengeschichte. Es spielen in der verzwickten Geschichte sehr viele Figuren eine Rolle und man muss sich von Anfang an konzentrieren, diese auseinander zu halten und den richtigen Familien zuzuordnen. Es ist eine ganz typische Dreiecksgeschichte mit einem Mann zwischen zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dieser innere Kampf des Newland Archer mit seinen Gefühlen und den damaligen moralischen Vorstellungen werden durchaus gut dargestellt, aber es passiert leider nicht sehr viel.

Man sollte zwar beim Lesen immer im Hinterkopf haben, zu welcher Zeit das Buch erstmals veröffentlicht wurde und zu welcher Zeit die Autorin gelebt hat, aber mir persönlich fehlte die Entwicklung der Charaktere. Es wurden nur wenige moralische Vorstellungen durchbrochen und die Figuren sind stets in ihrer gleichen Position geblieben. Es galt die Fassade aufrecht zu halten, die Etikette zu wahren und sich dem Gesellschaftsbild anzupassen. Leider wird genau diese Einstellung über 400 Seiten etwas anstrengend und zäh.

Die sehr genaue Darstellung der oberen Zehntausend in New York des 19. Jahrhunderts und die Beschreibungen von der Stadt New York fand ich interessant. Es war wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Auch hat mir die Sprache durchaus gut gefallen, aber die Charaktere (Ellen, May und Newland) waren mir zu fad. Sie entwickelten sich nicht, aber vielleicht war genau dies ein Problem jener Zeit. Das Menschen nicht einfach so ausbrechen konnten und ihr Leben so gestalten konnten, wie sie es gern möchten. Sie waren mehr oder weniger gefangen in ihrem gesellschaftlichen Status und jeder Ausbruch wäre nicht nur für sie, sondern auch für den Ruf der gesamten Familie schädigend gewesen.

Lesenswert ist dieses Buch wegen seiner Sprache und den sehr detaillierten Beschreibungen der amerikanischen Gesellschaft. Jedoch sollte man sich auf einige Längen einstellen, die die Geschichte leider etwas zäh werden lassen.