Cover-Bild Das Leuchten des Himmels an dunklen Tagen
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 26.09.2025
  • ISBN: 9783751784061
Elli Kolb

Das Leuchten des Himmels an dunklen Tagen

Roman. Ein eindrucksvoller Roman über die Suche nach Halt und die Kraft des Neubeginns

Abgrundtief glücklich - über die Kraft der Freundschaft und die Gleichzeitigkeit von Gefühlen

Der Tod ihres geliebten Opas stürzt Romy in eine Krise. Ihr fehlt der Halt, mit nichts fühlt sie sich mehr verbunden. Alles um sie herum scheint dunkel zu sein - bis Jakob auftaucht, den sie bei einer Party kennengelernt hat. Ihm gelingt es, sie an etwas Wichtiges zu erinnern: daran, dass es einem gleichzeitig sehr schlecht und sehr gut gehen kann; daran, dass es auch an dunklen Tagen Licht gibt. Als sie sich gemeinsam um eine kranke Taube kümmern - das Lieblingstier von Romys Opa -, kommen sie einander näher. Irgendwann ist die Taube gesund, breitet ihre Flügel aus. Wird es auch Romy gelingen, neuen Lebensmut zu finden?

Ein beeindruckender Roman über die Sehnsucht nach Zugehörigkeit und die Hoffnung, in der Welt Halt zu finden.

Elli Kolb trifft das Lebensgefühl ihrer Generation.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2025

Über Verlust, Trauer, Trost und Neuanfang - sensibel und lebensnah erzählt

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Als Romy ihren geliebten Großvater Egon verliert, bricht für sie eine Welt zusammen. Bei Egon ist sie aufgewachsen seit sie 10 Jahre alt war und bis heute in ihr Erwachsenenalter hinein hat sie eine sehr ...

Als Romy ihren geliebten Großvater Egon verliert, bricht für sie eine Welt zusammen. Bei Egon ist sie aufgewachsen seit sie 10 Jahre alt war und bis heute in ihr Erwachsenenalter hinein hat sie eine sehr enge, liebevolle Beziehung zu ihm gepflegt. Er war ihr Fels in der Brandung, der nun schmerzlich fehlt. Und wie die Brandung ohne einen Fels stürzt nun auch das Leben scheinbar unkontrolliert über sie hinweg ohne Egon an ihrer Seite.

In dieser Ausnahmesituation findet Romy ein Lebewesen, das noch hilfloser ist, als sie selbst: eine verwirrte, scheinbar kranke Jungtaube. Ohne viel nachzudenken nimmt sie die Taube bei sich auf, denn die Liebe zu Tauben hat Egon ihr schon früh vermittelt. Und so beginnt im Roman ein Prozess für Romy, die Taube und beide zusammen, den Elli Kolb uns in ihrer sanften Sprache und feinen Beobachtungsgabe mitverfolgen lässt.

Mit Romys Leben und Umfeld macht es sich die Autorin nie leicht und trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb wirkt alles so nachvollziehbar und realistisch. Der Verlust des Großvaters, eine schwierige Beziehung zur alleinerziehenden Mutter, Rivalität in der Freundschaft, eine neue Bekanntschaft, vielleicht sogar Liebe, und immer wieder die Sorge um die Taube: es sind viele Themen, die in Romys Leben aufeinander treffen und zugleich nie überfrachtet wirken. Sensibel leuchtet Elli Kolb Romys Gefühle, Gedanken und die schwierigen Situationen aus, in die das Leben uns manchmal wirft. Ich habe schon 9 Grad von der Autorin gelesen und bin beeindruckt wie sanft und realitätsnah in beiden Romanen schwere Themen aufgegriffen werden - dies auch nicht nur am Rande, sondern im unmittelbaren Fokus. Romys Leben aus den Fugen, der unbeschreibliche Verlust, die Verlorenheit und das ständige Gefühl im falschen Film gelandet zu sein, habe ich als sehr realistisch dargestellt erlebt.

Ganz bezaubert bin ich von den vielen Details über Tauben und dem liebevollen Blick auf diese im Roman. Definitiv werde ich Tauben von nun an mit anderen Augen sehen!

Sprachlich entwickelt sich der Roman für mich sehr stark, etwa ab der Hälfte hatte ich das Gefühl, die Autorin ist ganz angekommen in Romys Welt und findet immer die richtigen Worte, egal ob in Romys Reflexionen oder den Dialogen.

Für mich ist der neue Roman von Elli Kolb noch einmal reifer als 9 Grad, auch wenn ich diesen schon sehr mochte. Inhaltlich und sprachlich überzeugt die Autorin mit einem sensiblen Blick für schwierige Lebenslagen und fängt diese in einer feinen, lebensnahen Sprache ein! Ganz klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 26.10.2025

Abschiednehmen, Verlust und Neuanfang

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Romys Großvater stirbt, ihr einziger Halt. Alles scheint hoffnungslos. Eine verletzte Taube, um die sich Romy kümmert, verbindet sie mit ihrem Großvater. Dieser hat sich sehr liebevoll um „seine“ Taube ...

Romys Großvater stirbt, ihr einziger Halt. Alles scheint hoffnungslos. Eine verletzte Taube, um die sich Romy kümmert, verbindet sie mit ihrem Großvater. Dieser hat sich sehr liebevoll um „seine“ Taube Zausel gekümmert und Romy die Liebe zu den Tauben vermittelt. Auch Jakob, den sie bei einer Party kennenlernt, gibt ihr neuen Mut.

Sehr einfühlsam beschreibt Elli Kolb die Trauer und die vorsichtigen Versuche, wieder Lebensmut zu gewinnen, immer begleitet von der Angst vor neuen Verlusten. Denn Romy weiß, dass sie die verletzte Taube gesund pflegen kann, diese aber kein Haustier ist. Und auch Jakob hat Pläne, er wird einige Zeit in London verbringen. Es gibt viele Abschiede: vorübergehende und endgültige, freiwillige und unfreiwillige, gelingende und solche, bei denen noch viel hätte gesagt werden müssen. Und immer gibt es gleichzeitig auch positive Gefühle. Diese Gleichzeitigkeit macht das Leben aus.

Für mich sind die beschriebenen, teilweise sich widersprechenden Gefühle von Romy sehr gut nachvollziehbar, ebenso der einfühlsame Jakob, der eine Idee von Romy aufgreift und auf seine ganz eigene, unaufdringliche Art umsetzt.

Elli Kolb gelingt es, wunderbar poetische Sätze einfließen zu lassen, die das Lesen zu etwas Besonderem machen, einige von ihnen hallen nach und werden bleiben. Einer findet sich auch in dem so zum Inhalt passenden Titel wieder, denn auch an dunklen Tagen ist immer wieder das Leuchten des Himmels zu spüren.

Fazit: ein berührender Roman, für den ich gern eine Leseempfehlung ausspreche

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Veröffentlicht am 22.10.2025

Nicht für immer so unglücklich sein

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Der neue Roman von Elli Kolb mit dem wunderschönen Titel „Das Leuchten des Himmels an dunklen Tagen“ schließt emotional an den Vorgänger „9 Grad“ an und beweist erneut, dass Kolb die Generation der 20-30jährigen ...

Der neue Roman von Elli Kolb mit dem wunderschönen Titel „Das Leuchten des Himmels an dunklen Tagen“ schließt emotional an den Vorgänger „9 Grad“ an und beweist erneut, dass Kolb die Generation der 20-30jährigen von innen kennt und beschreibt wie keine zweite Autorin.

Vorn beginnend: Endlich mal eine ideale Triggerwarnung, sprich, vorn darauf hinweisen, dass hinten eine (naturgemäß spoilernde) Triggerwarnung zu finden ist, so dass Lesende, die sich sicher sind, mich triggert nichts, sie nicht wahrnehmen müssen, aber alle anderen sie wahrnehmen können, danke an die Autorin dafür – so geht’s!
Dann ein vorangestelltes Zitat – ich bin ja grundsätzlich nicht so Fan davon, aber hier hat es mich auch endlich mal befriedet, denn erstens: Nur eins! Nicht fünf, wie es neuerdings Trend ist. Und zweitens direkt themenbezogen und verbunden mit dem Buch, noch bevor ich starte, wie ein kleiner innerer Auftakt. Inhaltlich auch einfach wirklich schön, so viel dran, ich habe das Buch direkt noch einmal kurz weggelegt, um das Zitat einfach nur so mitzunehmen.

Dann geht es hinein in die Welt von Romy – und die ist keine einfache, klar, sonst würde sich ja auch ein Roman nicht lohnen. Romy ist aufgewachsen bei ihrem Opa Egon, nicht bei ihrer Mutter, obwohl diese lebt und auch Kontakt zu Romy hat. Als Egon stirbt, stürzt das Romy in einen emotionalen Strudel. Alles um sie herum scheint dunkel zu sein und auch ihre Freundinnen finden keinen wirklichen Kanal zu ihr - bis Jakob auftaucht, den sie bei einer Party kennengelernt hat. Jakob hat bringt die gute Fähigkeit mit, Romy genau im Moment zu nehmen, sie sein zu lassen, wer sie ist. Jakob bleibt, wo andere gehen. Dumm nur, dass Jakobs Tage an Romys Seite von Anfang an begrenzt sind. Über all dem fliegen und torkeln die Stadttauben, zum einen Zausel, die Lieblingstaube von Opa Egon, die jeden Tag an sein Fenster kam, zum anderen eine Fundtaube, die bei Romy einzieht und deren Gesundungsprozess ein Spiegel von Romys Seele ist.

Romy geht mir als Charakter direkt ins Herz. So viel Liebe in ihr, die wartet, gegeben zu werden, die enge Bindung zu Egon, der Kampf um die Aufmerksamkeit ihrer Mutter, die große Unsicherheit in ihr, die Suche nach einem Platz im Leben, die Angst vor Bindung und Emotion und zeitgleich dieser brennende Hunger genau danach, die Eifersucht in den Freundschaftsbeziehungen, immer wieder zwischendurch verblüffende Klarsicht, dann wieder heftiger Emotionsstau und fehlende Impulskontrolle, das Thema Dissoziation, das in dieser Generation leider auch ein sehr großes ist, warum eigentlich? Ist das Außen wirklich so sehr zu viel geworden? Die zögerliche, leicht angstgeprägte Beziehung zu den Tauben, ererbt von Egon, so eingängig, weil Romy selbst eine absolute Taube ist, Fluchttier, aber neugierig, freiheitsbezogen, aber Nähe suchend, schreckhaft, aber immer wieder auch dreist und mutig, nichts wird gekaut, alles wird direkt geschluckt – und dann arbeitet es innen weiter.

Viele Themen, die gut integriert sind, wie die weichen Drogen als Ausweichen, die Präsenz in sozialen Medien, das kaschierte Leben und der Druck, der daraus entsteht, das dauernde temporäre Jobben, die Notwendigkeit, global zu sein, flexibel, bereit für Ortswechsel, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Und, wie auch schon in 9 Grad, wenn auch etwas anders: Der Fluss als Thema, da steckt ja auch so viel drin, Strömung, Leben gebend, die Lethe auch Leben nehmend, das Vergessen, das Treibenlassen, die Entscheidung, doch anzurudern, Leichtigkeit und Schwere zugleich, einfach so passend. Und über allem schwebt die Trauer und man weiß gar nicht: Ist es die Trauer über Egon? Oder über das eigene Leben, die verpasste Kindheitsbeziehung zu Eltern? Was bricht sich da Bahn?
Und dann die Tauben! Wie die kranke Taube immer auf die Seite kippt, rückwärts fliegt, das Leben komplett neu lernen muss – so ein schöner Spiegel für Romy, die noch gar nichts davon bemerkt. Wundervoll auch, wie viele Infos über Tauben eingebunden werden, z. B. das Fakt, dass Tauben vom Menschen gezielt als krasse Vermehrer gezüchtet wurden - um jetzt genau dafür gehasst zu werden. Manchmal geht die Autorin mit den Themen auch durch, ob nun wirklich Klimawandel, Krieg etc. auch noch in den Roman mussten, kann man hinterfragen. Ja, natürlich ist das Teil des Denkens und Empfindens der Millenials und der Gen Z – aber hier hätte mir wirklich gar nichts gefehlt, wenn es nicht beschrieben worden wäre. Es wird nicht weiterverfolgt, macht aber so einen großen Raum auf, dem ich dann gern auch mehr Bedeutung gegeben hätte.

Auch nicht sicher bin ich mir über das Ende, ohne spoilern zu wollen, war es mir alles ein bisschen viel und nicht wirklich realistisch. Kolbs Qualität ist es eigentlich, sich dem Leben unromantisch zu stellen, das hätte für mich dem Ende des Romans auch gut getan.
Was aber unbenommen bleibt ist die besondere Fähigkeit von Elli Kolb, der Generation Millenials und Gen Z und deren Innenleben eine Stimme zu geben. Besonders Menschen im Alter von 20-35 dürften sich in diesem Buch ungemein gesehen fühlen. Aber auch auf alle anderen wartet hier eine dichte Lesereise, ein Buch, das ich verschlungen habe und das mich sehr berührt hat an vielen Punkten.

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