Cover-Bild Patria
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 768
  • Ersterscheinung: 18.06.2019
  • ISBN: 9783499273612
Fernando Aramburu

Patria

Willi Zurbrüggen (Übersetzer)

«Patria» heißt Vaterland, Heimat. Aber was ist Heimat? Die beiden Frauen und ihre Familie, um die es in Fernando Aramburus von der Kritik gefeierten und mit den größten spanischen Literaturpreisen ausgezeichneten Roman geht, sehen ihre Heimat mit verschiedenen Augen.

Bittori sitzt am Grab ihres Mannes Txato, der vor über zwanzig Jahren von Terroristen erschossen wurde. Sie erzählt ihm, dass sie beschlossen hat, in das Haus, in dem sie wohnten, zurückzukehren. Denn sie will herausfinden, was damals wirklich geschehen ist, und wieder unter denen leben, die einst schweigend zugesehen hatten, wie ihre Familie ausgegrenzt wurde. Das Auftauchen von Bittori beendet schlagartig die vermeintliche Ruhe im Dorf. Vor allem die Nachbarin Miren, damals ihre beste Freundin, heute Mutter eines Sohnes, der als Terrorist in Haft sitzt, zeigt sich alarmiert. Dass Mirens Sohn etwas mit dem Tod ihres Mannes zu tun hat, ist Bittoris schlimmste Befürchtung. Die beiden Frauen gehen sich aus dem Weg, doch irgendwann lässt sich die lange erwartete Begegnung nicht mehr vermeiden...

Ein internationaler Bestseller, ein epochemachender Roman über Schuld und Vergebung, Freundschaft und Liebe, der zeigt, wie Terrorismus den inneren Kern einer Gemeinschaft angreift und wie lange es dauert, bis die Menschen wieder zueinander finden.

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Lesejury-Facts

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  • Maxl hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2023

Sehr menschlich

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Die Geschichte spielt in einem Dorf im Baskenland. Zwei Familien stehen im Mittelpunkt, ebenso der bewaffnete Kampf der ETA um die Unabhängigkeit des Baskenlandes.
Es ist mit über 750 Seiten ein ziemlich ...

Die Geschichte spielt in einem Dorf im Baskenland. Zwei Familien stehen im Mittelpunkt, ebenso der bewaffnete Kampf der ETA um die Unabhängigkeit des Baskenlandes.
Es ist mit über 750 Seiten ein ziemlich dickes Ding. Nach dem „Mauersegler‟ war ich eigentlich kein Fan dieses Autors, aber dieses Buch ist großartig.
Die beiden Familien umfassen neun Personen, die wir alle sehr genau kennen lernen. Bei jeder Figur, ob alt oder jung, Mann oder Frau, sind wir so sehr mittendrin, dass Erzähler und Hauptperson verschmelzen – teilweise innerhalb eines Satzes wechselt Amraburu von Er zum Ich. Das macht viele Stellen sehr dicht.
Das zentrale Ereignis ist zu Beginn des Buches bereits passiert, aber wie kam es dazu, wie wirkt es sich aus, und wie reagieren die einzelnen Personen darauf? Darin besteht der Gehalt und die Stärke dieses Buches. Um den einzelnen Personen und Umständen nahe zu kommen, springt die Geschichte zeitlich hin und her. Doch man weiß immer genau, an welcher Stelle der Geschiche man sich gerade befindet. Es geht um Menschen, nicht um Spannung. Und das macht Aramburu sehr gut. Es wird trotz der Länge auch nicht langweilig, denn es gibt eine Entwicklung, bis ganz zum Schluss.
Die ETA war eine Terror-Organisation, ursprünglich als Widerstand gegen die Franco-Diktatur und für ein autonomes Baskenland gegründet. Obwohl es seit 1977 freie Wahlen in Spanien gab, mordete die ETA weiter. Warum sie das tat, wird in „Patria‟ nicht thematisiert. Hier geht es um die Folgen und wie es dazu kam, dass Nachbarn einander töteten, Freunde einander nicht mehr auf der Straße grüßten und dass Menschen ihr Zuhause verlassen mussten. Diese Auswirkungen von Ideologie und Glauben sind an vielen Stellen so traurig, dass man weinen könnte.
Sehr glaubhaft, sehr menschlich.

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Veröffentlicht am 04.02.2021

Wie leben die (Opfer-)Familien nach einem Attentat weiter - wechselnde Perspektiven, vielschichtig, langatmig, mit furchtbarem Schreibstil

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Das Buch handelt von zwei baskischen Familien zur Hoch-Zeit der ETA in Spanien. Der Sohn einer Familie, treuer Anhänger der ETA, wird beschuldigt, den Vater der anderen Familie erschossen zu haben. Es ...

Das Buch handelt von zwei baskischen Familien zur Hoch-Zeit der ETA in Spanien. Der Sohn einer Familie, treuer Anhänger der ETA, wird beschuldigt, den Vater der anderen Familie erschossen zu haben. Es werden die Geschichten aller Familienmitglieder vor, während und nach dem Attentat erzählt.

PROs

- Die Stimmungen (der Personen und Situationen) werden sehr gut eingefangen

- Vielschichtige, interessante Charaktere

- Perspektivwechsel, da die Geschichte aller Familienmitglieder erzählt wird

- Gesellschaft und Denkweise zu dieser Zeit werden sehr anschaulich beschrieben


CONs

- Der Schreibstil: Sätze brechen in der Mitte ab, immer wieder eingeworfene rhetorische (überflüssige) Fragen lassen die Sätze holpern, am Kapitelanfang wird Absätze-lang kein Name erwähnt, sodass die Perspektive nicht klar wird, häufige Schrägstriche (als konnte sich der Autor nicht entscheiden, welchen Begriff er nutzen möchte), schnelle Sprünge zwischen Vergangenheit/Gegenwart bzw. vor/während/nach dem Attentat stiften Verwirrung (insbesondere, wenn unklar ist, aus wessen Perspektive gerade erzählt wird, s. oben), im selben Abschnitt werden äußerer Erzähler UND Ich-Erzähler genutzt,... ---> eine Katastrophe, die das Lesen alles andere als flüssig macht und verwirrt

- Da die Geschichten von 9 Personen erzählt werden (z.T. mit Details, die für die Handlung unerheblich sind), kommt es immer wieder zu Längen und die Geschichte "kommt nicht voran". Ich gestehe: Ich habe nach der Hälfte immer wieder mehrere Seiten überblättert und nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben. 200 Seiten weniger hätten es auch getan


Fazit: Die interessante Story fällt einem furchtbaren Schreibstil zum Opfer, was die Charaktere nur bedingt retten können

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