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Cleopatra0103

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2025

Eine beinahe märchenhafte Erzählung

Margherita
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Was mich zuerst in den Bann zog? Das Cover, dieser wundervolle Blick von der Ponte dell‘Accademia auf den Canal Grande. Dann natürlich diese fast märchenhafte Geschichte von einer jungen, armen Zeitungsverkäuferin ...

Was mich zuerst in den Bann zog? Das Cover, dieser wundervolle Blick von der Ponte dell‘Accademia auf den Canal Grande. Dann natürlich diese fast märchenhafte Geschichte von einer jungen, armen Zeitungsverkäuferin aus Treviso, die einen reichen Venezianer heiratet und ganz nebenbei das kulturelle und touristische Leben in der Lagunenstadt gestaltet. Ich hatte von Margherita Revedin bisher nichts gehört, obwohl ich Venedig-Liebhaberin bin und die Stadt schon einige Male besucht habe. Gerade erst von einer Reise in die Serenissima zurückgekehrt, lässt dieses Buch eine Bilderreise vor meinem inneren Auge entstehen. Die Gassen, Plätze und Orte, die Margherita entlang wandelt, entstehen in sehr bildhafter, eleganter Sprache beschrieben, vor meinen Augen. Die illustre Schar von Künstlern, Schriftstellern, Mäzenen und Förderinnen der schönen Künste ist wundervoll in Szene gesetzt. Es macht Spaß, dieser jungen Frau von Treviso über Paris bis nach Venedig zu folgen. Ihre tiefe Liebe zu dieser ganz besonderen Stadt wird mit jedem Satz deutlich. Ihre persönliche Geschichte ist auch nicht frei von Schatten, doch diese werden eher gestreift. Ob das an der familiären Beziehung der Autorin zur Hauptfigur liegt? Doch diese Verbindung macht das Geschriebene noch berührender, beinahe intim. Die Krankheit des Sohnes Luigi, die aufreibende Geburt des jungen Antonio und schließlich Margheritas eigene Entwicklung berühren mich sehr. Wie kann es sein, dass so eine faszinierende Frau, die so viel für die Stadt und die Kultur erreicht hat, beinahe aus der Geschichte verschwunden ist? Ein wirklich bewegendes Schicksal, das Mut macht, zum Träumen anregt und mich für einige wundervolle Stunden nach Venedig entführt.

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Veröffentlicht am 16.12.2025

Venedig-Krimi mit Atmosphäre

Venezianisches Finale
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Ich bin großer Venedig-Fan, die Bücher um Guido Brunetti habe ich bisher aber noch nicht gelesen. Nun habe ich einen erneuten Besuch in meiner Lieblingsstadt zum Anlass genommen, den ersten Teil zu probieren. ...

Ich bin großer Venedig-Fan, die Bücher um Guido Brunetti habe ich bisher aber noch nicht gelesen. Nun habe ich einen erneuten Besuch in meiner Lieblingsstadt zum Anlass genommen, den ersten Teil zu probieren. Ich muss sagen, ich bin sehr positiv überrascht. Ich hatte etwas Sorge, dass die Handlung recht langsam erzählt ist und wie in den szenisch sehr schön inszenierten Verfilmungen etwas die Spannung fehlt. Doch diese Angst ist unbegründet. Die Autorin beschreibt sehr packend und ohne den Täter vorweg zu nehmen, die Ermittlungen rund um den Mord an einem Stardirigenten. Feinde und Neider hatte er viele, doch wer hasste ihn genug, um ihn zu vergiften. Nach und nach enthüllen sich Geheimnisse aus der Vergangenheit und es bietet sich ein Bild des Grauens. Die Figuren sind sehr schön beschrieben und auch die kleineren haben Profil. Die Schauplätze der Stadt und das besondere Flair sind wunderbar eingebunden. So spaziert man gemeinsam mit Brunetti durch die Lagunenstadt. Mein erster, aber sicher nicht mein letzter Brunetti.

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Veröffentlicht am 08.12.2025

Packend, aber etwas vorhersehbar

The Woman in Suite 11
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Nach Woman in Cabin 10 bot sich eine Fortsetzung regelrecht an. Was ist mit Carrie passiert nachdem Lo vom Schiff geflohen war? Der Nachfolger „Woman in Suite 11“ hat ein ähnliches Setting, statt Luxuskreuzfahrt ...

Nach Woman in Cabin 10 bot sich eine Fortsetzung regelrecht an. Was ist mit Carrie passiert nachdem Lo vom Schiff geflohen war? Der Nachfolger „Woman in Suite 11“ hat ein ähnliches Setting, statt Luxuskreuzfahrt ein oder sogar zwei Luxushotels, neue und bekannte Gesichter, Geheimnisse und wieder das Spiel um Macht und Gier. Soweit so gut. Auch dieser Thriller liest sich flott. Lo ist erwachsen geworden, hat zwei Kinder und lebt mittlerweile in den USA. Für die Eröffnung eines Hotels wird sie in die Schweiz eingeladen und begegnet dort einer Frau, die sie nur allzu gut kennt. Das alles überrascht wohl wenige Leser und ist auch ok. So ist die Fortsetzung nun mal angelegt. Doch auch die weitere Handlung ist relativ vorhersehbar. Das ist schade. Ich hätte mir hier mehr Reibung zwischen den Frauen gewünscht und weniger Einvernehmen. Das Rätsel um den Mörder des alten Patriarchen ist schnell gelöst, auch der vermeintliche Twist im hinteren Teil nicht wirklich überraschend. Ich hätte mir hier etwas mehr erhofft, das Unerwartete oder Rätselhafte gewünscht. Lo erscheint mir auch noch naiver als im ersten Teil. Da mir Schreibstil und Schauplatz aber gut gefallen und ich mich trotzdem recht kurzweilig unterhalten fühlte, gibt es trotzdem 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.12.2025

Eine Geschichte in einer Geschichte

Elf ist eine gerade Zahl
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Das erste, das mich bei diesem Buch neugierig gemacht hat, ist das Cover. Der Fuchs wirkt märchenhaft mit seinen an Streichhölzer erinnernden Beinen. Dann natürlich der ungewöhnliche Titel - 11 ist eine ...

Das erste, das mich bei diesem Buch neugierig gemacht hat, ist das Cover. Der Fuchs wirkt märchenhaft mit seinen an Streichhölzer erinnernden Beinen. Dann natürlich der ungewöhnliche Titel - 11 ist eine gerade Zahl. Ungewöhnlich ist dieses Buch über ein schwerkrankes Mädchen und ihre Mutter auf jeden Fall. Es ist ein Roman über Krankheit und Trauer und auch ein Märchen von einem starken Mädchen, einem Silberfuchs und einer magischen Welt, in der es die Schatten zu besiegen gibt. Beide Geschichten sind gekonnt verwoben. Die Figuren, Paula und Pola verschwimmen teilweise. Durch den ständigen Wechsel zwischen Märchen und echtem Leben entsteht Spannung und eine gewisse Sogwirkung. Die Geschichte gibt Paula Hoffnung und Kraft. Wie geht man mit seinem Schicksal um? Hoffnung und Schmerz liegen nah beieinander? Kämpfen oder aufgeben? Ja, diese Buch handelt von Krankheit und ist stellenweise sehr traurig. Doch die märchenhafte Suche Polas nach einem Ausweg aus der Welt der Schatten schenkt Hoffnung und Licht, in Form des wundervollen Silberfuchses als Begleiter. Ein bewegender Roman.

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Veröffentlicht am 01.12.2025

Ein überaus zarter Roman

Lichtungen
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Ein kleiner, dünner Roman. Eleganz, leise und doch voller Kraft. Was mich von der ersten Seite an begeistert ist diese Zartheit. Jedes Wort sitzt an der richtigen Stelle, weder zu viel noch zu wenig. Bilder, ...

Ein kleiner, dünner Roman. Eleganz, leise und doch voller Kraft. Was mich von der ersten Seite an begeistert ist diese Zartheit. Jedes Wort sitzt an der richtigen Stelle, weder zu viel noch zu wenig. Bilder, Gefühle steigen vor dem geistigen Auge auf. Im Zentrum stehen Lev und Kato. Die Autorin erzählt eine Geschichte von Freundschaft, Liebe, Vertrauen, aber auch Verlust und dem Erwachsenwerden. Von hinten nach vorn taucht der Leser in das Leben der beiden Protagonisten ein. Aus Levs Perspektive wird die enge Beziehung zu Kato erzählt. Ihre Freundschaft ist ein Band, das über die Jahre mal enger, mal weiter geworden ist, beide aber dennoch verbindet. Auch die Figuren am Rand sind wichtig und haben ihren Platz. Meine Lieblingsfigur ist die Oma, die direkt und dennoch liebevoll ist und die Wahrheit im Verborgenen erkennt bevor sie da ist. Durch die sehr sprunghafte Erzählweise zwischen den einzelnen Kapiteln wird man als Leser mitten ins Geschehen geworfen. Manchmal verliere ich allerdings den Faden, muss mich erst zurechtfinden und habe die im vorherigen Kapitel aufgebaut Nähe zu den Figuren etwas verloren. Das ist schade, da ich so etwas auf Distanz bleibe. Dennoch ist dieser Roman ein wunderbares Kleinod, das den Leser auf die Reise nach Rumänien vor und in den Wendejahren nimmt. Dabei sind die Sätze so gekonnt gesetzt, das ich beim Lesen immer wieder staunen muss.

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