Cover-Bild Lincoln im Bardo
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 14.05.2018
  • ISBN: 9783630875521
George Saunders

Lincoln im Bardo

Roman
Frank Heibert (Übersetzer)

Während des amerikanischen Bürgerkriegs stirbt Präsident Lincolns geliebter Sohn Willie mit elf Jahren. Laut Zeitungsberichten suchte der trauernde Vater allein das Grabmal auf, um seinen Sohn noch einmal in den Armen zu halten. Bei George Saunders wird daraus eine allumfassende Geschichte über Liebe und Verlust, wie sie origineller, faszinierender und grandioser nicht sein könnte.

Im Laufe dieser Nacht, in der Abraham Lincoln von seinem Sohn Abschied nimmt, werden die Gespenster wach, die Geister der Toten auf dem Friedhof, aber auch die der Geschichte und der Literatur, reale wie erfundene, und mischen sich ein. Denn Willie Lincoln befindet sich im Zwischenreich zwischen Diesseits und Jenseits, in tibetischer Tradition Bardo genannt, und auf dem Friedhof in Georgetown entbrennt ein furioser Streit um die Seele des Jungen, ein vielstimmiger Chor, der in die eine große Frage mündet: Warum lieben wir überhaupt, wenn wir doch wissen, dass alles zu Ende gehen muss?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2019

Lincoln im Bardo, Stephanie im Irgendwo

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Lincoln im Bardo ist der erste Roman von Kurzgeschichtenautor George Saunders und auch das erste Werk überhaupt , das ich von im gelesen habe.

Ich habe nun wirklich einige Monate gebraucht, und habe ...

Lincoln im Bardo ist der erste Roman von Kurzgeschichtenautor George Saunders und auch das erste Werk überhaupt , das ich von im gelesen habe.

Ich habe nun wirklich einige Monate gebraucht, und habe mehrmals gestartet, und fühle mich immernoch nicht bereit, nicht "würdig" eine rezension über dieses Buch zu schreiben.

Es ist ein Buch, was ich als "Lebenshighlight" bezeichnen würde. Denn ich denke ich muss und werde es n och einige male Lesen und durchblättern müssen, um es ganz zu erfasse.

Es handelt sich nicht um eine Story am Stück, wie man es kennt, erwartet.
Ich würde sagen, es ist eine "Schrift" die einem Klassiker der alten Schule entspricht, denn es wird nie an bwdeutung oder Sinnsuche verlieren. ( Sinnsuche ist hier nicht so gemeint, ob das Geschriebene Sinn macht. Das muss jeder nämlich mit sich selbst ausmachen, wie er die Gegebenheiten der einzelnen Passagen für sich interpretiert. Ob man sie nun annimmt oder nicht, darüber nachdenkt oder weniger. Und ich denke in den lezten Monaten immer wieder an einige Passagen und darüber auch nach, wenn sie zum realen Leben plötzlich passen.

Es handlet sich nicht um eine "eingleisige Geschichte" wie es meistens in Romanen der Fall ist.

Es ist auch schwer, eine geradlinige Rezension über den Inhalt zu verfassen.
Es handlt sich eher um eine Mischung aus einem Roman der Essayes, Kurzgeschichten und etwas wie Tagebucheinträge beinhaltet.

Daher wird man beim Wiederlesen auch nochmal oder zum ersten Mal überrascht, wenn sich nach einiger Zeit die eigenen Erfahrungen mehren und Lebensumstände ändern, man sich dann Stellenweise Kopfnickend oder – schütteln, lächelnd oder erinnernd beim Lesen erwischt.
Und ich sage das nach nur ein paar Monaten.

Für mich fühlt sich das Buch an, wie ein begleiter. Ein wenig wie ein alter erfahrener Freund. Hört sich komisch an, ist aber so. Man erfährt vieles, von dem man noch keine Ahnung hatte, und hat sehr viele geballte Textstellen, die in ihrer Kürze wirklich die besagte Würze haben, einen mitreissen oder einen so zum Nachdenken anregen, dass man pausierend hochschaut, mit dem Finger im Buch und erst wieder "aufwacht" weil der Finger einschläft ( ist mir ein paar mal passiert :)

Ich habe weder so ein Buch gelesen, und ich habe gefühlt alle Klassiker und Neuklassiker durch. Und genau dort gehört diser Roman dazu: die Lebensverändernde Literatur im Romanform. Kein Unterhaltungsliteratur, keine schnöde Spannung oder Thrill.
Und trotzdem mitreissend.

Den Klappentext und die Inhaltsangabe findet ihr unter der ISBN jederzeit, denn ich kann hier einfach keine wiedergeben. Es klappt nicht, ich habe es versucht.

Aber: Lasst euch nicht abschrecken, wenn ihr eine Leseprobe anfordern solltet oder in einer Buchhandlung der Anfang lest. Mir ging es erst so, dass ich dacht: was wie wo ist der Wegweiser? Aber glatt gesagt: der Wegweiser entsteht beim Lesen und wie ich finde sehr individuell.

Ich wünsche nicht Spass und Vergnügen, aber wer es lesen will und wird:
Viel Freude und ganz viel Tee und eine ruhige Ausdauer und einen offenen Lesekopf, der bis ins Herz reicht.

Jetzt tue ich noch etwas, was ich noch nie gemacht habe:

Bei konkreten Fragen: printbookaholic@gmail.com oder Insta PN


© printbookaholic Stephanie Jones

€ 25,00 [D]
Gebunden 448 Seiten
ISBN: 978-3-630-87552-1
Erschienen: 14.05.2018 beim Luchterhand Literaturverlag

Veröffentlicht am 28.10.2019

Zwischenreich

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Der 11-jährige William Lincoln stirbt im am 20.Februar 1862. Sein Vater Abraham ist Präsident der Vereinigten Staaten. Doch er ist nicht nur Präsident, er ist auch Vater. Und als dieser ist er tieftraurig ...

Der 11-jährige William Lincoln stirbt im am 20.Februar 1862. Sein Vater Abraham ist Präsident der Vereinigten Staaten. Doch er ist nicht nur Präsident, er ist auch Vater. Und als dieser ist er tieftraurig über den Verlust seines geliebten Sohnes. Nur zwei Tage später wird der Junge bestattet. Und zur ersten Geisterstunde entsteigt er dem Grab, nicht wissend, was passiert ist. Sein Vater, der ihn ein letztes Mal um armen will, besucht die Grabstätte. Obwohl Willie nicht mehr mit seinem Vater sprechen kann, fühlt sich durch dessen Gegenwart wie neu belebt.

In diesem in allen Bereichen überraschenden Roman entsteigen die Toten ihren Kisten. Ein kunterbunt gemischtes Völkchen tummelt sich auf dem Friedhof. Und ein lebendiger Präsident, der den Verlust seines Sohnes betrauert. Viele Geschichten entfalten sich aus den Gesprächen der Toten. Manche sind schon lange an diesem Ort. Viele kamen und gingen. William ist neu, er muss sich erst zurechtfinden. Doch die jungen gehen meist schnell. Sie alle haben eine Vorgeschichte und natürlich gibt es für jeden einen Grund, warum er hier ist. Der eine wurde von einem Holzbalken erschlagen, der andere brachte sich um und Willie starb an Typhus.

Aus verschiedensten Richtungen wird die Geschichte beleuchtet, so dass kaum eine Seite ohne neue Entdeckung vergeht. Der bedauernswerte Willie, sein Vater, der sich Vorwürfe macht und gleichzeitig das Land regieren muss. Seine Stellung in der Historie und daneben die des alternden Ehemannes, des jungen Liebhabers. Tragik und Komik sind hier manchmal nahe beieinander. Und Tatsachen wechseln sich mit Erfundenem ab. Es ist ein wahrer Fall von „Die Mischung macht’s“. Man erlebt Höhen und Tiefen, schaut auf unterschiedlichste Lebenswege, man staunt, man empfindet Trauer und Freude. Und irgendwie ist das Leben ein Kreislauf, der mit jeder Generation von Neuem beginnt und der es mit Sicherheit wert ist, gelebt zu werden.

Ein Buch wie ein Feuerwerk, diese Lektüre lohnt sich.

Veröffentlicht am 25.04.2020

Meisterwerk oder Kauderwelsch?!

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Im Alter von nur 11 Jahren verstirbt Willie Lincoln, der Sohn von Präsident Abraham Lincoln. Das Buch erzählt von seiner Zeit im Bardo, dem tibetischen Glauben nach eine Art Zwischenzustand oder Zwischenwelt ...

Im Alter von nur 11 Jahren verstirbt Willie Lincoln, der Sohn von Präsident Abraham Lincoln. Das Buch erzählt von seiner Zeit im Bardo, dem tibetischen Glauben nach eine Art Zwischenzustand oder Zwischenwelt des Diesseits und Jenseits. Lincoln kommt in dieser Zeit zwei Mal zur Grabesstätte Willies um dort nochmals Abschied zu nehmen.


Verschiedene Personen erzählen aus ihrer eigenen subjektiven Sicht, wie sie diese Zeit erleben bzw. was sie beobachten. Darunter werden als Referenzen Zeitungsausschnitte, Personal des Lincoln Hauses und andere Personen genannt.

Ich habe mehr als 40 Seiten gebraucht, um mich auf die ungewöhnliche Erzählweise einlassen zu können. In einzelnen, zum Teil sehr kurzen, Fragmenten werden wir durch die Geschichte geführt. Hierbei immer von einer Person/Gestalt erzählt und durch die Subjektivität nicht ganz klar, ob der Bericht der Wahrheit entspricht. Zudem kommt noch hinzu, dass die Ausführungen der Geister oder Seelen im Bardo auf höchst fantasievolle und teilweise sogar deliriumähnliche Zustände erlebt werden.

Auch nach dem Beendigen des Buches, bin ich noch zwiegespalten, ob dieses Werk ein literarisches Meisterwerk oder einfach nur Kauderwelsch ist. Mir haben die unterschiedlichen Erzählweisen und verschiedenen Charakteren gefallen. Jedoch empfinde ich es für die Entwicklung der Geschichte teilweise hinderlich. Es wurde so viel Augenmerk auf die Charaktere gelegt, dass die Handlung dabei nicht viel Raum für Entfaltung bekommt.

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