Cover-Bild Ein Ort für immer
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Argon
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.04.2024
  • ISBN: 9783839821213
Graham Norton

Ein Ort für immer

Cathlen Gawlich (Sprecher), Silke Jellinghaus (Übersetzer)

Carol, eine geschiedene Lehrerin, hätte nie gedacht, dass sie sich nochmal verliebt. Bis sie Declan begegnet. Für beide ist es die große Liebe, nach wenigen Monaten zieht sie zu ihm in sein Haus. In der irischen Kleinstadt tuschelt man über das Paar, und auch Sally und Kilian, Declans Kinder, lehnen die neue Frau an der Seite ihres Vaters ab. Doch das schweißt die beiden nur noch mehr zusammen.

Dann wird Declan dement. Die Krankheit verschlechtert sich rapide, er kommt in ein Pflegeheim. Sally und Kilian beschließen, das Haus zum Verkauf anzubieten, das ihm so wichtig war und für Carol zum Zuhause geworden ist. Und so muss Carol mit fast fünfzig Jahren und einem gebrochenen Herzen wieder bei ihren Eltern einziehen. Ihre Mutter Moira hat nie viel von Declan gehalten, aber sie erträgt es nicht, ihr Kind so leiden zu sehen. Kurzerhand kauft sie das Haus für ihre Tochter, nicht ahnend, welch dunkles Geheimnis sich dort verbirgt …

Der große neue Roman von Graham Norton: mit so viel Herzenswärme, Witz und Melancholie erzählt, wie es nur der irische Bestsellerautor kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2024

Aufwühlend

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Carol verliebt sich überraschend in Declan. Seine Kinder sind Schüler von ihr. Sie ist geschieden, Declans Frau vor vielen Jahren verschwunden. Es wird getuschelt, denn Carol zieht recht bald zu Declan, ...

Carol verliebt sich überraschend in Declan. Seine Kinder sind Schüler von ihr. Sie ist geschieden, Declans Frau vor vielen Jahren verschwunden. Es wird getuschelt, denn Carol zieht recht bald zu Declan, obwohl die beiden nicht heiraten. Sally und Killian, Declans Kinder, lehnen Carol immer mehr ab, je älter sie werden. Als Declan dann dement wird und die Krankheit rasant fortschreitet, entscheiden sie, dass ihr Vater ins Pflegeheim kommt und das Haus, das er so sehr liebte und das Carols Zuhause geworden war, verkauft wird. Carol landet mit fast 50 Jahren wieder im Elternhaus. Als diese sie mit dem Kauf von Declans Haus überraschen, ahnen sie nicht, was damit ins Rollen kommt.

Graham Norton hat eine unverwechselbare, einzigartige Art, ganz besondere Geschichten zu erzählen. Seine Figuren sind so klar gezeichnet, dass man sie vor Augen sieht. Der Plot dieser Story ist atemberaubend und wirkt unrealistisch, dennoch halte ich es durchaus für möglich, nur eben nicht für alltäglich. Doch das ist ja auch nicht nötig!

Mir ist nicht wirklich klar geworden, warum Sally und Killian Carol so sehr abweisen. Da diese aus einer äußerst liebevollen Familie stammt, muss das ganz besonders hart für sie gewesen sein. Ich möchte nicht wie sie erleben, so abrupt auf die Straße gesetzt zu werden und nichts dagegen tun zu können, dass zu Lebzeiten der Besitz des Lebensgefährten veräußert wird.

Was nach dem Kauf des Hauses geschieht, ist unfassbar und wirkt sehr unrealistisch. Hier gibt es eine Menge Hochspannung, die ich so nicht erwartet hätte. Die Wendung, die die Geschichte dann nimmt, macht das Entsetzen dann noch schlimmer, denn zu beruhigen. Man weiß nicht, welche Variante man beunruhigender und besorgniserregender finden soll und wen man mehr bedauern muss. Insgesamt sind hier die Frauen das starke Geschlecht.

Die eine oder andere Nebengeschichte ist mir etwas zu sehr dem Zeitgeist geschuldet. Ich habe hier einfach den Eindruck, das musste sein, um politisch korrekt zu sein. Das finde ich sehr schade und ich hätte gut darauf verzichten können, denn es trägt weder zur Geschichte bei, noch ist es in anderer Hinsicht ein Glanzstück oder irgendwie hilfreich. Dazu dann ein Ende, das ein bisschen unzufrieden zurücklässt.

Dennoch wurde ich sehr gut unterhalten und zum Nachdenken gebracht. Auch gab es viele Schmunzel-Stellen, gerade in den Szenen mit Carols Mutter. Daher bin ich nicht ganz so streng und gebe vier Sterne.

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Veröffentlicht am 03.05.2024

Weder Fisch noch Fleisch

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10 Jahre hat Carol mit ihrem Lebensgefährten Declan in dessen Haus gelebt und ist auch geblieben, als bei ihm Demenz diagnostiziert wurde. Sie hat ihren Job als Lehrerin gekündigt, um sich rund um die ...

10 Jahre hat Carol mit ihrem Lebensgefährten Declan in dessen Haus gelebt und ist auch geblieben, als bei ihm Demenz diagnostiziert wurde. Sie hat ihren Job als Lehrerin gekündigt, um sich rund um die Uhr um ihn kümmern zu können. Für seine erwachsenen Kinder Sally und Kilian war das bequem, haben sie doch genug eigene Probleme.
Declan wollte das Haus nie verkaufen, aber als er in eine Kurzzeitpflege muss, weil er Carol verletzt hat und sie selber Hilfe braucht, nutzen das Kilian und Sally um ihn in ein Heim zu stecken und Carol aus dem Haus zu werfen. Die kann sonst nirgendwo hin und muss wieder in das alte Kinderzimmer bei ihren Eltern ziehen. Aber weil sie so sehr darunter leidet, kaufen ihre Eltern das Haus für sie. Doch als Carol wieder einzieht, macht sie eine schreckliche Entdeckung. Und kurz darauf taucht auch noch jemand aus Declans Vergangenheit auf. „Diese Frau weiß etwas. Du hast selbst gesagt, sie hat Geheimnisse!“

Graham Nortons „Ein Ort für immer“ ist eine Mischung aus Familiengeschichte und Krimi, aber für mich leider nicht richtig gelungen. Man hat das Gefühl, dass er sich nicht entscheiden konnte oder wollte, welches Genre er bevorzugt. Die Handlung plätschert lange vor sich hin. Norton schildert Carols eher trost- und ereignisloses Leben mit ihrem ersten Mann, dann als alleinerziehende Mutter und wie sie später mit Declan zusammenkommt. Sie wirkt bei allem sehr unsicher und passiv, macht stets, was andere sagen, egal ob es ihre Eltern oder Partner sind. Auch bei ihrem Sohn und Declans Kindern ist zu nachgiebig, hat sich noch nicht mal bei ihrem Ex-Mann gewundert oder gewehrt, als der sie verlassen hat.
Declan hat ebenfalls immer (für sie) entschieden, das fällt ihr aber jetzt erst auf. Sie hat keine Freunde mehr, weil er die nicht mochte, und sie sich nur noch um ihn und seine Bedürfnisse kümmern sollte, und seine Kinder haben sie noch nie gemocht.

Dann kommt es zu der Entdeckung, die der Handlung einen ordentlichen Twist verpasst, sofort Spannung aufbaut und die Erwartungen in Richtung Krimi weckt. Aber leider lässt er die Chance ungenutzt verstreichen. Carols übergriffige Mutter übernimmt sofort das Kommando und trifft Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen konnte und unlogisch finde, weil sie alles verkomplizieren – auch wenn sie später damit jemandem helfen, aber das können sie zu dem Zeitpunkt nicht wissen. Ich fand das alles sehr konstruiert hätte oft anders reagiert, auch das Ende hat mich nicht wirklich glücklich gemacht.

Positiv hervorheben möchte ich die tolle Atmosphäre, die Norton in diesem (Hör-) Buch schafft: die Familien und ihre Dramen passen gut in die raue Küstenlandschaft mit seinen schweigsamen Bewohnern, genauso gut wie die die unaufgeregte und gut modulierte Stimme der Sprecherin Cathlen Gawlich.

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