ein psychologisch interessanter Roman mit Schwächen
Worum geht`s:
Frauen zwischen 18 und 32 für Ethik- und Moralstudie gesucht. Großzügige Vergütung. Anonymität garantiert. In dieser Studie muss man als Testperson psychologische Fragen beantworten, welche ...
Worum geht`s:
Frauen zwischen 18 und 32 für Ethik- und Moralstudie gesucht. Großzügige Vergütung. Anonymität garantiert. In dieser Studie muss man als Testperson psychologische Fragen beantworten, welche dann von einem Psychologen/einer Psychologin ausgewertet werden. Leicht verdientes Geld denkt sich Jess. Es sind allerdings keine Allerweltsfragen sondern Fragen wie z.B.: "Schildern Sie eine Situation, in der Sie betrogen haben." oder "Sollte eine Strafe dem Verbrechen immer angemessen sein?". Vorraussetzung ist, das die Teilnehmer ehrlich antworten. Zunächst sind die Fragen noch recht harmlos, steigern sich dann aber immer mehr und nehmen sogar persönlichen Bezug auf Jess...
Meine Meinung:
"Die Frau ohne Namen" von Greer Hendricks & Sarah Pekkanen ist ein Roman, auf den ich mich sehr gefreut habe. Schon ihr erstes gemeinsames Buch "The wife between us" hat mir wahnsinnig gut gefallen und als ich im Klappentext gelesen habe, worum es in "Die Frau ohne Namen" geht, war meine Vorfreude umso größer.
Ich fand es sehr interessant mitzuverfolgen, wie sich die psychologischen Fragen im Laufe der ersten Kapitel mehr und mehr steigerten und immer persönlicher wurden. Die Fragen werden so gestellt, dass herausgefunden werden kann, ob die Studienteilnehmer lügen oder nicht. Das haben die beiden Autorinnen wirklich gut hinbekommen. Man konnte Jess dadurch sehr gut kennen lernen und ihr quasi beim Denken/Grübeln über jeder einzelne Frage zu hören. Dies war die ersten Kapitel lang auch noch spannend zu lesen. Diese Fragerei zog sich dann aber über die ganze erste Hälfte des Buches hin. Nichts anderes passierte, was die Story fortan leider wenig abwechslungsreich machte.
Erst in der 2. Hälfte wurde es so richtig interessant. Ich fand es faszinierend und erschreckend zugleich, wie Jess beginnt, den Bezug zur Realität zu verlieren. Allerdings kam ich beim Lesen irgendwann an einen Punkt, an dem ich Jess Verhalten überhaupt nicht mehr nachvollziehen konnte. Geschehnisse in einem Buch müssen für mich nicht zwangsläufig logisch oder realistisch sein. Aber hier war für mich die Story dann leider zu unglaubwürdig. Als Leser erkannte man recht früh, auf was die Geschichte hinauslaufen wird. Alles in Allem wurden meine Erwartungen an das Buch nicht so ganz erfüllt.
Fazit:
Die Idee des Buches "Die Frau ohnen Namen" hat mir sehr gut gefallen. Psychologische Aspekte in einem Roman/Thriller mag ich wahnsinnig gerne lesen. Das haben Greer Hendricks und Sarah Pekkanen auch gut rübergebracht. Allerdings kippte meine Euphorie recht schnell, weil sich das Buch streckenweise sehr in die Länge gezogen hat. Als es endlich spannender wurde, konnte ich Jess Verhalten irgendwann nicht mehr nachvollziehen und die Story wurde leider zu unglaubwürdig. "Die Frau ohne Namen" hat durchaus interessante Aspekte aufzuweisen, eine absolute Leseempfehlung kann ich aber nicht geben.