Cover-Bild Liebe ist die beste Köchin
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 02.09.2019
  • ISBN: 9783492313209
Irmgard Kramer

Liebe ist die beste Köchin

Roman

Die wilden Weiber vom Gasthaus »Lamm« – so nennen die eigenwilligen Dorfbewohner die Frauen der Familie Lehner. Johanna, die achtunddreißigjährige Köchin des Gasthauses, hat es nicht leicht mit ihren vier durchgeknallten Tanten und ihrer Mutter, die trotz Demenz in der Küche mithelfen will. Und als dann noch der Buchhändler Jérôme auftaucht und Johanna den Kopf verdreht, ist das Chaos komplett. Doch Johanna ahnt nicht, dass die Begegnung mit dem geheimnisvollen Jérôme ihr Leben auf eine Weise verändern wird, mit der sie nie gerechnet hätte …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2019

Schräge Familienkomödie

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Wenn man das Gasthaus Lamm betritt, kann man sich davon überzeugen, wie eine regelrechte Weiberwirtschaft funktioniert. Bodenständige Küche und ein Haufen Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, ...

Wenn man das Gasthaus Lamm betritt, kann man sich davon überzeugen, wie eine regelrechte Weiberwirtschaft funktioniert. Bodenständige Küche und ein Haufen Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, schmeißen den Laden. Johanna ist dabei der ruhende Pol im Familienbettrieb und hält diesen aufrecht. Doch mit dem Tag, als man dem "Lamm" eine Haube für besondere Kochkünste verliehen will, ändert sich plötzlich alles. Und dann schleicht sich auch noch die Liebe in Johannas Herz und das Leben schlägt Kapriolen...

"Liebe ist die beste Köchin" von Irmgard Kramer ist eine schräge Familienkomödie mit ganz vielen humorvollen Szenen, Schenkelklopfer und tollen Figuren, die den Leser in ihrem Gasthaus willkommen heißen.
Egal ob es um die Schilderung des verfrühten Ablebens diverser Ehemänner geht, Tante Germanas verdrehte Wiedergabe von Redewendungen oder einfach nur die wirklich gute Freundschaft von Johanna zum querschnittsgelähmten Matthias -die Autorin findet immer die richtigen Worte, um genau die die betreffenden Szene so ins Bild zu setzen, dass der Leser mit einem dauerhaften Grinsen im Gesicht die Seiten umblättert und der Geschichte folgt. Manchmal überschlagen sich die Ereignisse und lassen sowohl Johanna als auch den Leser kaum Luft zum Atmen, aber diese Kapriolen werden durch seichte Sequenzen wieder ausgebügelt. Dorfklatsch und Zwistigkeiten gehören ebenso zum guten Ton, wie die Wiedergabe der wunderschönen Bergwelt. Selbst das Einbinden einer Demenzerkrankung nimmt dem Buch nicht die Leichtigkeit, sondern unterstreicht nur noch mehr die tollen Charaktereigenschaften von Johanna, die sich wirklich liebevoll um ihre erkrankte Mutter kümmert.
Irmgard Kramer lässt in ihrer Familienkomödie ganz viele unterschiedliche Figuren auftreten, die es alle faustdick hinter den Ohren haben und eine echte Bereicherung für diesen Roman sind. Es entsteh ein direktes Zugehörigkeitsgefühl, wenn alle nach der dementen Antonia suchen, es brodelt und gärt, wenn Ungerechtigkeiten passieren und diese ausdiskutiert werden müssen.
Doch bei all der Liebe zum Buch hat es die Autorin zum Ende hin ganz schön übertrieben - die Szenen werden unglaubwürdig, weil sich die Geschichte viel zu überstürzt entwickelt und man Johanna und Jerome nicht mehr das abnimmt, was sie dem Leser bieten. Auch das Ende, das mit einer außergewöhnlichen Wendung überrascht, finde ich jetzt nicht ganz so prickelnd. Ich habe ehrlich gesagt nichts dagegen, wenn zum Schluss hin noch einmal alles an Können und Überraschungen aufgeboten wird, was die Autorin in der Schublade hat. Hier wirkt es aber, als müssten noch ganz viele gute Ideen auf die schnelle untergebracht werden und das stört den doch sehr positiven Gesamteindruck empfindlich. Ich kann daher leider nur noch 3,5 Sternchen vergeben.