Cover-Bild Marie spiegelt sich
Band 50 der Reihe "Conte Krimi"
13,90
inkl. MwSt
  • Verlag: CONTE-VERLAG
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 280
  • Ersterscheinung: 24.09.2015
  • ISBN: 9783956020742
Isabella Archan

Marie spiegelt sich

Winter in Köln: Marie ist dreizehn, Marie liebt ihren Stoffbären und Marie schreibt gern. Sie erwacht in einem kalten Raum, dessen einziges Fenster zugemauert ist. Ihr Aufbäumen, ihr Widerstand, ihre Fluchtversuche scheitern und schließlich bleiben nur Durst und Kälte und Angst.

Maries Schule in Köln-Brück ist der letzte Ort, an dem sie gesehen wurde.
Die Kripo Köln sucht fieberhaft, die Mutter verzweifelt und Willa Stark muss tief graben, um die Hoffnung am Leben zu halten.
Doch auch die Zeit der jungen Grazer Polizistin läuft ab und als die Suche nach Marie scheitert, sich alte wie neue Spuren im Schnee verlieren, helfen nur noch Mut und Waghalsigkeit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2018

Tragisch, schmerzvoll und unheimlich spannend

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Der Einstieg in dieses Buch ging sofort sehr nervenzerrend vonstatten.
Man erfährt vom verschwinden eines jungen Mädchens und was letztendlich mit ihm geschah.
Bereits diese Zeilen haben mir den Hals zugeschnürt ...

Der Einstieg in dieses Buch ging sofort sehr nervenzerrend vonstatten.
Man erfährt vom verschwinden eines jungen Mädchens und was letztendlich mit ihm geschah.
Bereits diese Zeilen haben mir den Hals zugeschnürt und das blanke und unfassbare Grauen zutage gefördert.
Doch es war nichts im Vergleich zu dem was noch folgen sollte.
Denn 5 Jahre später , geht es um den eigentlichen Fall.
Allerdings zog es sich erstmal etwas. Das diente dazu, erstmal die wichtigsten Personen kennenzulernen, was mir sehr gut gefallen hat. Jedoch war es für mich auch stellenweise etwas langatmig.
In diesem Buch dreht sich alles um die verschwundene Marie, die von den einem Moment auf den anderen plötzlich von der Bildfläche verschwindet.
Eine fieberhafte Suche beginnt.
Doch wird man sie lebend wiederfinden können?
Aber was viel wichtiger ist, was richtet das Ganze mit den Angehörigen und dem Mädchen selbst an?
Man erfährt zwar hier auch Ermittlungsarbeit, mit der etwas unkonventionellen Willa Stark.
Doch im Zentrum steht Marie und ihr Martyrium.
Die Autorin beschäftigt sich vor allem damit, wie es dem Mädchen geht, was dabei in ihr vorgeht.
Aber auch den Täter , wird nicht außer acht gelassen.
Was mir sehr gut gefallen hat, denn man bekommt Einsicht in seine Psyche, ohne jemals zu wissen, um wen es sich dabei handelt.
Denn die Autorin bezeichnet diesen als "Es", was ich doch recht gut fand. Dennoch kann man "Es" sehr gut kennenlernen.
Bei Marie hat mir vor allem gut gefallen, was ihr Kraft gab, das hat das ganze für mich brenzliger und authentischer gemacht.
Aber auch die Angehörigen werden beleuchtet.
Es ist wird schnell klar wie sich die Blickwinkel verschieben. Wie aus Genervtheit, Sorge und Verzweiflung wird.
Ich empfand die einzelnen Schicksale als sehr schmerzhaft, mir hat es wirklich die Tränen in die Augen getrieben.
Gerade wenn man selbst Kinder hat, ist es kaum zu ertragen.
Den ganzen Schmerz, die Verzweilfung, die Wut, aber auch die Hoffnungslosigkeit sind sehr gut spürbar.
Man beginnt sich selbst in die einzelnen Charaktere hineinzuversetzen und mit ihnen zu leiden.
Aber was mir besonders gefallen hat, ist die teils fast schon poetische Sprache die, die Autorin verwendet, das macht das ganze einfach besonders.
Die teils kurzen, stakkatohaften Sätze haben mir gut gefallen, das gibt dem ganzen den nötigen Biss.
Es verleiht dem ganzen eine Unverwechselbarkeit, aber lässt es auch eindringlicher und emotionaler erscheinen.
Die Atmosphäre ist düster und trostlos, ganz so wie das ganze Buch gehalten ist.
Mich konnten alle Charaktere sehr beeindrucken, allen voran Marie und der Täter.Man beginnt Mitgefühl und Anteilnahme zu entwickeln und leidet unglaublich mit.
Die Spannung ist die ganze Zeit vorhanden, jedoch eher unterschwellig spürbar.
Für mich ein herausragend und tief beeindruckender Kriminalroman, der mich völlig überraschen und in den Bann ziehen konnte.
Dabei ist die Story ziemlich komplex gehalten , ein durchkommen ist jedoch kein Problem. Alles fügt sich einfach zusammen.

Hierbei erfahren wir zum größten Teil die Perspektiven von Marie und dem Täter, was Ihnen mehr Raum und Tiefe verschafft.
Aber auch andere Sichtweisen bekommt man geboten, je nachdem wer gerade im Zentrum des Geschehen liegt. Das hat mir gut gefallen, da man so verschiedene Personen kennenlernen konnte.
Man begreift einfach was sie fühlen und was sie antreibt.
Ihre Handlungen und Gedankengänge sind stets gut nachvollziehbar gestaltet.
Das Buch ist in vier Teile gegliedert, die einzelnen Kapitel sind normal gehalten.
Der Schreibstil der Autorin ist fließend und stark einnehmend, aber auch mitreißend und bildgewaltig gehalten.
Das Cover und der Titel passen einfach perfekt zum Inhalt des Buches.

Fazit:
Ein eindrucksvoller Kriminalroman, der vor allem durch seine teils poetische Sprache, als auch durch seine Thematik unheimlich in den Bann zieht.
Man leidet und zittert so unglaublich mit, daß es einem fast das Herz zerreißt.
Tragisch, schmerzvoll und unheimlich spannend.
Eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

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Dieses dunkle Cover mit dem Spiegel hatte mich sofort in seinen Bann gezogen. Irgendwie hatte es mich total neugierig gemacht. Ich wollte nur noch eines .... lesen.

Was mich dann erwartete war einfach ...

Dieses dunkle Cover mit dem Spiegel hatte mich sofort in seinen Bann gezogen. Irgendwie hatte es mich total neugierig gemacht. Ich wollte nur noch eines .... lesen.

Was mich dann erwartete war einfach ...der Hammer. Die Protagonisten und die einzelnen Szenen sind so realistisch dargestellt, dass ich oftmals das Gefühl hatte, mittendrin zu sein. Die Autorin vermag es, den Leser in die tiefsten Einblicke der menschlichen Seelen blicken zu lassen.

Einen kleinen Wehmutstropfen gab es jedoch. Die kurzen, teilweise abgehakten Sätze haben meinen Lesefluß etwas gehemmt. Der Satzbau war ebenfalls etwas ungewöhnlich, jedoch war die Story super.

Da es sich um einen Fortsetzungsband handelt, möchte ich nun auch unbedingt Band 1 lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein überraschend mitreißender Krimi!

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Wenn ihr euch die Buchbeschreibung durchlest, bekommt ihr schon einen sehr guten Eindruck von Isabella Archans Schreibstil. Dieser Stil, also diese kurzen beschreibenden Sätze, ziehen sich durch große ...

Wenn ihr euch die Buchbeschreibung durchlest, bekommt ihr schon einen sehr guten Eindruck von Isabella Archans Schreibstil. Dieser Stil, also diese kurzen beschreibenden Sätze, ziehen sich durch große Teile des Buches - vor allem in den beiden Erzählsträngen, in denen man die 13-jährige Marie und ihren Entführer kennenlernt, fand ich diesen Stil sehr ausgeprägt.
Einerseits schafft diese Art zu schreiben eine unheimlich spannende Atmosphäre, und teilweise wollte ich das Buch deswegen gar nicht aus den Händen legen. Andererseits ... wenn es dann so spannend ist und ich gerne schnell erfahren wollte, wie es weitergeht/endet, kamen mir diese kurzen Sätze etwas hinderlich vor. Schnell und flüssig lesen war bei so vielen Punkten dann eher nicht der Fall. - Ein derartiger Stil hat eben seine Vor- und Nachteile.

Vermisst.
Das klang nach Mist. Nach großem allumfassenden Mist.

(S. 174)

In diesem Buch geht es hauptsächlich um die Entführung der 13-jährigen Marie. Es gibt einige Erzählstränge bzw. Sichtweisen, aus denen erzählt wird. Aber die drei Hauptstränge waren wohl: Marie, Maries Entführer und die ermittelnde Polizistin Willa Stark. Der ständige Wechsel der Erzählstränge hat zusätzlich Spannung in die Geschichte gebracht, von Zeit zu Zeit waren mir diese often Wechsel dann aber doch anstrengend, denn jedesmal musste ich mich von Neuem an einen anderen Erzähler gewöhnen.

»Haben Sie schon mal etwas so gewollt, dass sie dafür gestorben
wären, und als es dann da war, es stattdessen sterben lassen?«

(S. 284)

Als ich Marie kennengelernt habe, habe ich sie sofort ins Herz geschlossen. Es wird so viel über ihr Innenleben, ihre Ängste, Sorgen und bedrückende Gedanken verraten. Also dieses völlige Öffnen einer Person finde ich sehr liebenswert. Hinzu kommt, dass dieses junge Mädchen sehr authentisch dargestellt wurde, weswegen mich ihre zum Teil schönen poetischen Zeilen, die sie auf ihrem Netbook festhält, auch richtig berühren konnten.

Willa Stark, die ermittelnde Polizistin, ist eigentlich Grazerin und arbeitet zur Zeit bei der Kölner Kripo. Auch sie ist eine angenehme Persönlichkeit, von der ich gerne gelesen habe - und die eigentlich so gar nicht wie eine Kripobeamte rüberkommt ...

Und Maries Entführer, das Neutrum oder auch einfach nur Es, wie es im Buch beschrieben wird, ist ein eigenartiges Wesen, das bei mir erst mal große Fragezeichen entstehen hat lassen. Ich hatte lange Zeit gar keine Ahnung, wer der Entführer sein könnte oder gar ob er männlich oder weiblich ist. Dieses Nichtwissen hat bei mir jedenfalls zu jeder Menge Rätselraterei geführt.
Was ich leider bis zuletzt nicht verstanden habe, war, warum genau Marie vom Neutrum entführt wurde. Aber gut ... bei Psychopathen versteht man die genauen Gründe, warum sie etwas machen, wahrscheinlich oft nicht.

Etwas geschieht in deiner Kindheit, etwas, das du nicht fassen oder
emotional verarbeiten kannst, es kann in der Realität kleiner oder
größer sein, aber in deinem Inneren wird eine kranke Saat gesät. In
deinem Herzen wächst ein Baum, dessen Äste dich irgendwann erdrücken.

(S. 302)

Alles in allem ein sehr guter Krimi, der mich doch überrascht hat. Ich hätte nicht gedacht, dass er mich streckenweise so mitreißen könnte.
Lediglich etwas unangenehm fand ich, dass mein schneller Lesefluss durch den markanten Schreibstil manchmal gestört wurde. Und auch, dass ich das genaue Warum von Maries Entführung nicht verstanden habe.
Ein wenig Luft nach oben gibt es in meinen Augen also noch. Nichtsdestotrotz möchte ich auf alle Fälle Isabella Archans ersten Band (Helene geht baden) um Willa Stark beizeiten auch noch lesen!