Toller Band
Auch im fünften Teil der Reihe bleibt sich Jeff Kinney stilistisch und inhaltlich treu – und das ist keineswegs negativ gemeint. „Geht’s noch?“ nimmt diesmal die für viele Jugendlichen so zentrale Frage ...
Auch im fünften Teil der Reihe bleibt sich Jeff Kinney stilistisch und inhaltlich treu – und das ist keineswegs negativ gemeint. „Geht’s noch?“ nimmt diesmal die für viele Jugendlichen so zentrale Frage nach Freundschaft und sozialem Status ins Visier. In gewohnt humorvoller Weise navigiert Greg durch neue Missverständnisse, soziale Stolperfallen und seine ganz eigene Art, Konflikten möglichst bequem aus dem Weg zu gehen.
Was besonders gut funktioniert, ist die Mischung aus scheinbarer Leichtigkeit und punktgenauer Beobachtung. Gregs Verhalten ist oft egoistisch, kurzsichtig oder schlicht unreif – aber gerade dadurch wirkt er so realistisch. Man muss ihn nicht sympathisch finden, um ihn unterhaltsam zu finden.
Die Kombination aus Tagebucheinträgen und comicartigen Zeichnungen ist weiterhin stimmig und sorgt für einen flotten Erzählrhythmus. Inhaltlich bleibt alles im gewohnten Rahmen: Schule, Familie, Peinlichkeiten und die große Kunst, sich möglichst um jede Form von Verantwortung zu drücken.
Als erwachsener Leser erkennt man vieles mit einem gewissen Abstand wieder – eigene Unsicherheiten, alte Schulkonflikte oder das Bedürfnis, sich zu behaupten, ohne zu viel zu riskieren. Das macht die Lektüre stellenweise nicht nur lustig, sondern auch überraschend nachvollziehbar.
Fazit:
„Geht’s noch?“ ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe – klug, witzig und charmant in seiner Art, den ganz normalen Wahnsinn der Pubertät zu erzählen. Auch als Erwachsener kann man mit einem Schmunzeln erkennen: Manche Dinge ändern sich nie.