Cover-Bild Irgendwann wird es gut
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 27.02.2019
  • ISBN: 9783257070590
Joey Goebel

Irgendwann wird es gut

Hans M. Herzog (Übersetzer)

Ein Mann wartet mit zwei Drinks auf seine Angebetete. Sie kommt pünktlich – im Fernsehen. Ein Mädchen will nicht zu schnell erwachsen werden. Und ein Messie schöpft Mut dank einer Frau, die noch trauriger ist als er selbst. Ganz normale Menschen, deren Leben nicht das ist, was sie sich erträumt haben, und die dennoch um ihr Stück vom Glück kämpfen.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Girdin in einem Regal.
  • Girdin hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.12.2019

Bewegende, nachdenklich stimmende Geschichten

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Im Buch „Irgendwann wird es gut“ versammelt der US-Amerikanische Autor Joey Goebel zehn Kurzgeschichten. Alle Erzählungen spielen Mitte der 1990er in der Kleinstadt Moberly in Kentucky, durchaus vergleichbar ...

Im Buch „Irgendwann wird es gut“ versammelt der US-Amerikanische Autor Joey Goebel zehn Kurzgeschichten. Alle Erzählungen spielen Mitte der 1990er in der Kleinstadt Moberly in Kentucky, durchaus vergleichbar mit vielen anderen Kleinstädten, nicht nur in den USA. Moberly liegt am Ohio River und dort sind an einigen Stellen fantastische Sonnenuntergänge zu beobachten. Dennoch sind viele Bewohner unzufrieden. Sie sind die Protagonisten in den Geschichten und sie sind alle auf ihre eigene Weise einsam.

Einige von ihnen sind einsam, weil sie niemanden haben mit dem sie sich austauschen können, andere haben sich bewusst zurückgezogen, weil sie glauben, Gründe zu haben, nicht mit anderen in Kontakt treten zu wollen. Wieder andere sind zweisam einsam, wobei sich ihre Einsamkeit im Kopf abspielt, weil sie ihre Sorgen und Probleme, ihr Vorstellungen und Wünsche nicht mit anderen teilen möchten. Es sind schmale Korridore auf denen sich die einzelnen Hauptfiguren bewegen und auf denen sie mit Gesten und Worten den Kontakt zur Welt um sie herum aufrechterhalten und teilweise auch versuchen, ihn auszubauen in dem Bemühen, es anderen gleichzutun. Nicht immer enden ihre Anstrengungen mit Erfolg, aber Joey Goebel hält immer eine Türe zur Hoffnung hin offen.

Die Geschichten spielen innerhalb eines Jahres und sind im zeitlichen Ablauf sortiert. Sie sind in sich abgeschlossen, aber in den folgenden Erzählungen treten einige Charaktere als Randfiguren wieder auf oder werden selbst zum Protagonisten. Eigentlich müsste man nach dem Lesen wieder von vorne beginnen, um alle Querverbindungen zu entdecken. Joey Goebel beschreibt Figuren, wie sie in jeder Stadt zu finden sind. Es stattet sie liebevoll mit besonderen Eigenschaften aus, nicht jede von ihnen ist unbedingt sympathisch zu nennen. Einige agieren argwöhnisch und reagieren empfindsam.

Der Autor erzählt mit großem Einfühlungsvermögen. Manche der Protagonisten sind Jugendliche, also in einem Alter in dem Joey Goebel selbst zu der Zeit war, in der seine Erzählungen spielen. Ihre Wünsche und ihre Träume von denen sie glauben, dass sie sie in Moberly nicht verwirklichen können, ihren Umgang mit Klassenkameraden, das Erwachen ihrer Interessen verbunden mit dem damaligen Zeitgeist stellt der Autor mit großer Empathie dar. Aber auch seine übrigen Figuren sind realistisch gestaltet. Als Leser konnte ich sie mir als Teil jeder Kleinstadt gut vorstellen. Ich mochte diese bewegenden, nachdenklich stimmenden Geschichten sehr und empfehle das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 10.04.2019

Reicht an Benedict Wells heran

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Meinung

Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich durch das Stöbern auf der Verlagsseiten. Da ich ein großer Benedict Wells Fan bin und dieser von Joey Goebel geschwärmt hat, musste ich mir das Buch einfach ...

Meinung

Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich durch das Stöbern auf der Verlagsseiten. Da ich ein großer Benedict Wells Fan bin und dieser von Joey Goebel geschwärmt hat, musste ich mir das Buch einfach näher anschauen. Nachdem mich der Klappentext angesprochen hatte, durfte das Buch auch bei mir einziehen.

Bei Irgendwann wird es gut handelt es sich um ein Sammelband bestehend aus insgesamt 10 Kurzgeschichten und ein Interview zwischen Benedict Wells und Joey Goebel.

Die Kurzgeschichten fand ich alle recht interessant. Sie spielten alle in Moberly statt, einer recht kleinen Stadt in Amerika.
Im Grunde ist das Hauptthema in allen Kurzgeschichten der Ausbruch aus dem tristen Alltag, weg von der Einsamkeit und hin zur Liebe und der Aufmerksamkeit. Die Einwohner versuchen auf ihre eigene Art aus ihrem Leben mehr zu machen und das ist auch vollkommen in Ordnung. Es zeigt auf, wie sehr Menschen sich nach mehr sehnen als das was ihnen der Alltag bietet. Sie wollen das was im Alltag verloren gegangen ist, wieder bekommen.
Wie in Benedicts Büchern, spielt hier also die Einsamkeit eine fundamentale Rolle, was ich toll finde. Ich liebe die Art wie die Einsamkeit hier in den Mittelpunkt gestellt und wie sehr die Emotionen für die Einsamkeit aufgebaut wird. Ich habe sie förmlich gespürt und war teilweise innerlich erdrückt davon.

Jede Geschichte existiert für sich selbst und jeder Protagonist ist etwas besonderes, denn alle haben eine andere Leidensgeschichte zu erzählen und dennoch sind die Personen irgendwie miteinander verbunden. Mir haben vor allem „Die Moral von Nerds“ und „Herzrhythmusstörungen“ gefallen, aber auch die anderen Geschichten waren lesenswert.

Das Interview am Ende hat mir gezeigt, wie zwei Autoren mit der gleichen Erzählweise sich gefunden haben. Die Chemie zwischen ihnen hatte einfach gepasst. Das Gespräch war erhellend, interessant und wissensreich.

Fazit

Wer Benedict Wells Bücher liebt, wird hier auf seine Kosten kommen, denn Joey Goebel weiß genau so gut mit dem Thema Einsamkeit umzugehen.

Veröffentlicht am 25.11.2019

Zehn nachdenklich stimmende Kurzgeschichten

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In „Irgendwann wird es gut“ nimmt der Autor Joey Goebel den Leser mit in die Kleinstadt Moberly in Kentucky. Dort gibt es so einige Personen, über die andere hinter vorgehaltener Hand tuscheln oder die ...

In „Irgendwann wird es gut“ nimmt der Autor Joey Goebel den Leser mit in die Kleinstadt Moberly in Kentucky. Dort gibt es so einige Personen, über die andere hinter vorgehaltener Hand tuscheln oder die sich selbst als anders als der Rest wahrnehmen. Da ist zum Beispiel Anthony, der jeden Abend zwei Whisky einschenkt - einen für sich und einen für Olivia, die Nachrichtensprecherin im Fernsehen. Und Dan, der trotz Master-Abschluss in Public Relations keinen besseren Job findet als den im Secondhand-Laden der Heilsarmee. Er hasst den Job, seine Chefin und erst Recht den Radiomoderator, dessen Show im Laden läuft und dem er deshalb beleidigende Mails schickt. Carly verbringt die meiste Zeit nach der Schule hingegen im Antikmarkt, der ihrer Mutter gehört. In der Schule wird sie oft ausgeschlossen, stattdessen freundet sie sich mit einem älteren und weltgewandten Herrn an, der regelmäßig zum Antikmarkt kommt.

Insgesamt werden in diesem Buch zehn Kurzgeschichten erzählt, die allesamt in Moberly spielen. Alle Geschichten sind durch einzelne Charaktere miteinander verwoben, aber weitestgehend unabhängig voneinander. Die Geschichten der verschiedenen Außenseiter berührten mich und auch wenn es unterhaltsame Momente gibt stimmten sie mich oft traurig. Der Autor ließ mich ihre Einsamkeit, Angst und Verzweiflung spüren. Sie alle hoffen auf Liebe oder Freundschaft, und während einigen erste Schritte gelingen, scheitern andere erneut. Am Ende des Buches ist ein Interview von Benedict Wells abgedruckt, in dem Joey Goebel mit ihm darüber spricht, wie er selbst auf die Geschichten blickt und mit welcher Intention er sie geschrieben hat. Insgesamt bietet das Buch zehn nachdenklich stimmende Kurzgeschichten, die Einsamkeit als zentrales Element verbindet.