Cover-Bild Pyramidenspiel
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: tolino media
  • Themenbereich: Belletristik - Dystopische und utopische Literatur
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Science Fiction
  • Seitenzahl: 300
  • Ersterscheinung: 28.12.2021
  • ISBN: 9783754628324
Juan Arte

Pyramidenspiel

Ein Roman über die gechippte Gesellschaft
Europa, 2084: Über die Hälfte der Weltbevölkerung ist einer Seuche zum Opfer gefallen. Die Überlebenden suchen Sicherheit und Bequemlichkeit in den Segnungen der Technik. Doch die implantierten Chips kontrollieren nicht nur die Vitalwerte und wer in der eigenen Wohnung ein- und ausgeht. Skrupellose Konzernbosse und korrupte Politiker haben das Spiel auf ein neues Level gehoben. Künstliche Intelligenz verfolgt jeden Schritt der Bürger und wertet die Daten zur Erstellung eines perfiden Sozialratings aus. Privatsphäre ist Geschichte. Wer mehr Punkte hat, ist der bessere Mensch. Die wenigen, die sich weigern, bei diesem Spiel mitzumachen, führen ein gefährliches Leben als Außenseiter. Als der geordnete Alltag des Héctor García López aus den Fugen gerät, beginnt er allmählich, sein Dasein in Frage zu stellen. Wird er zum Zünglein an der Waage im verzweifelten Kampf der letzten freien Menschen gegen den totalen Überwachungsstaat?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2022

Schöne neue Welt?

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COVID konnte 2021 besiegt werden, aber 2038/2039 kommt es schlimmer und tödlicher daher. Der Großteil der Weltbevölkerung ist ausgelöscht. Konzerne haben 2084 das Sagen, Kinder werden weit weg von ihren ...

COVID konnte 2021 besiegt werden, aber 2038/2039 kommt es schlimmer und tödlicher daher. Der Großteil der Weltbevölkerung ist ausgelöscht. Konzerne haben 2084 das Sagen, Kinder werden weit weg von ihren Eltern aufgezogen und der Großteil der Menschen hat einen Chip implantiert, mit dem man praktisch alles machen kann. Allerdings wird man dadurch auch überwacht und es gibt ein Sozialrating. Während man relativ schnell fällt, kommt man nur schwer wieder hoch. Und dieses Rating bestimmt schließlich auch den Job. Und bei 0 angelangt, wird der Chip explantiert. Damit ist man praktisch obdachlos und ohne Geld - ein Ausgestoßener, wie einige Chipgegner, die sich nie einen implantieren ließen bzw. deren Nachkommen. Die Londoner Chiplosen planen eine Rebellion und endlich haben sie, was sie dafür brauchen.

Das Cover passt natürlich perfekt zum Titel und letztendlich auch zum Buch, was aber etwas dauert, bis dass man die Verbindung versteht. Es ist düster und gefällt mir sehr gut.

Der Schreibstil ist hervorragend; Orte, Gegebenheiten und Charaktere werden bildhaft dargestellt.

Die Idee hinter dem Buch ist exzellent, auch wenn sie sich an Klassikern, wie "1984" und "Schöne neue Welt" Vorbilder genommen hat. Letztendlich ist aber die Handlung doch eine andere, die aber sehr zu überzeugen weiß.

Der Spannungsbogen ist das ganze Buch auf sehr hohem Niveau.

Dass COVID 2021 besiegt wurde, ist ja gottseidank/leider nicht wahr geworden, denn in einer Welt wie dieser wollen wahrscheinlich nicht viele leben.

Der Debütroman des österreichischen Autors konnte mich in allen Punkten überzeugen.

Ein weiterer Pluspunkt ist auch das immer sehr passende Zitat zu Beginn jeden Kapitels, die durch ihre Kürze immer zum Weiterlesen einladen.

Das Buch regt zum Nachdenken an und man hofft, dass es nie soweit kommen wird, obwohl die Zukunft, die hier gezeichnet wird, nicht so weit weg ist.

Fazit: Gesellschaftskritische Dystopie vom Feinsten. 5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Wohin führt uns die Technisierung und die jetzt schon mögliche Überwachung?

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Vor ein paar Wochen habe ich dieses Buch gefunden. Die Begleitworte und der Klappentext haben mich direkt angesprochen und habe mir daraufhin das E-Book heruntergeladen. Als ich mit dem Lesen angefangen ...

Vor ein paar Wochen habe ich dieses Buch gefunden. Die Begleitworte und der Klappentext haben mich direkt angesprochen und habe mir daraufhin das E-Book heruntergeladen. Als ich mit dem Lesen angefangen habe, konnte es ehrlich gesagt nicht aus der Hand legen. Seit ein paar Tagen habe ich es nun schon durch und muss sage, es hat mich begeistert und was noch viel mehr wiegt, zum Nachdenken angeregt.

Neben Pro- und Epilog hat das Buch insgesamt 45. Kapitel. Jedes Kapitel wird mit einem Zitat einer bekannten Persönlichkeit eingeleitet. Und wie soll es auch sein, hier ist auch George Orwell zu finden:

„Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft. Wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.“ Quelle: "1984" (George Orwell)

Der Roman spielt im Jahr 2084. Der Prolog führt den Leser in die Geschichte ein und greift dafür auf ein Ereignis aus dem Jahr 2065 zurück. Die einzelnen Kapitel sind chronologisch aufgebaut und mit einem Datum und/ oder dem Ort des Geschehens versehen. Hin und wieder geht es auch mal "ein paar Stunden" zurück. Es kommt aber durch den strukturierten Aufbau zu keinerlei Irritationen. Der Leser lernt das zukünftige Leben der Menschen in London kennen. Die Welt hat sich verändert. Viele Menschen sind während einer Pandemie verstorben. Die Überlebenden nutzen modernste Technik, um sich das Leben so einfach wie möglich zu machen. So gibt es zum Beispiel autonom fahrende Fahrzeuge, um die Umwelt zu schonen. Die Wichtigste und im Roman in den Mittelpunkt gestellte technische Errungenschaft, ist ein implantierter Chip. Dieser wird unter anderem zur Kommunikation, zum Bezahlen, für den Zugriff auf das Internet und viele andere Dingen genutzt. Jeder Mensch hat einen solchen implantierte Chip und wird damit zum Herdentier in der Gesellschaft. Neben diesem Chip gibt es klar definierte Gesetze und Regeln. Diese definieren auch den sozialen Auf- oder auch Abstieg.

Juan Arte nutzt einen einfachen und flüssigen Schreibstil. Ich konnte mich, wie Anfangs schon erwähnt, schnell in die Geschichte einlesen und das Buch nicht aus der Hand legen. Das liegt auch daran, dass die einzelnen Kapitel die richtige Länge haben und die Protagonisten gut in Szene gesetzt werden. Inhaltlich wechseln sich intelligente herausfordernde Gespräche mit spannenden Action Sequenzen ab. Die "Chiplosen" mit ihrem Anführer "Che" wollen zur ursprünglichen Gesellschaft zurück, stoßen dabei aber auf Widerstand der führenden Elite.

Mehr möchte ich an dieser Stelle auch nicht verraten. Als ich las, dass die Geschichte im Jahr 2084 spielt, musste ich sofort an George Orwells Roman "1984" denken. George Orwell schrieb seinen Roman zwischen 1946 bis 1948. Es erschien dann im Juni 1949. In dem dystopischen Roman beschreibt Orwell (eigentlich Eric Arthur Blair), einen totalitären Überwachungsstaat im Jahr 1984. Der vor mir liegende Roman greift das Thema einer dystopischen Zukunft exzellent auf und setzt dieses in erschreckender Weise in das teilweise heute schon mögliche technische Szenario um. Natürlich ist da auch schon eine gehörige Portion Science-Fiction enthalten, aber solche visionären Zukunftsaussichten hatte auch schon George Orwell aufgegriffen. Es regt zum Nachdenken über unsere Gesellschaft und dessen Werte und Normen an. Wohin führt uns die Technisierung und die jetzt schon mögliche Überwachung?

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