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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 260
  • Ersterscheinung: 20.02.2020
  • ISBN: 9783750460720
Karmen Jurela

Rauschliebe

Das Berliner Revival einer alten Jugendliebe eskaliert zu einem Höllentrip aus Alkoholsucht, Co-Abhängigkeit, Obsession und Gewalt.
Während Pavlos immer tiefer in den Abgründen seiner Sucht versinkt, muss Stella sich von ihren eigenen verhängnisvollen Verstrickungen befreien, um zu ihrem Leben zurück zu finden.

Erstmals wird hier das verstörende Beziehungsmuster einer Co-Abhängigkeit aus der Perspektive einer Frau erzählt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2020

Wertungsfreie und gut beschriebene Gefahr der Co-Abhängigkeit

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Anfänglich hatte ich so meine Probleme, in die Geschichte hineinzufinden. Die Art des Schreibens war unerwartet und eher wie ein innerer Monolog aufgebaut. Stella, die Hauptfigur in diesem sehr aufwühlenden ...

Anfänglich hatte ich so meine Probleme, in die Geschichte hineinzufinden. Die Art des Schreibens war unerwartet und eher wie ein innerer Monolog aufgebaut. Stella, die Hauptfigur in diesem sehr aufwühlenden und packenden Suchtdrama erzählte mir ihren Leidensweg mit der Liebe ihres Lebens, Pavlos. Dabei gab es so gut wie nie wörtliche Rede und auch keinerlei Kapitel. Es fühlte sich so an, als würde ich neben Stella auf dem Sofa mit einem Glas Wasser in der Hand sitzen und mir ihre Geschichte anhören. Als passive Zuhörerin.
So dauerte es eine Weile bis ich angekommen war, ihren Erzählungen und auch bis ich für mich herausfand, wann es sinnvoll war, eine Lesepause einzulegen. Denn die brauchte ich öfters, weil mich diese Schilderungen sehr mitnahmen.

Zu Beginn führte mich Stella weit in ihre Kindheit und Jugend zurück und beschrieb ihr Leben als Tochter einer kroatischen Familie in Deutschland. Als „zweite Generation“ von Gastarbeitern also und verwob neben politischen Ereignissen auch gleich noch das Lokalkolorit jener Tage mit in die Erzählungen. So bekam ich ein gutes Bild von ihr und Stella war eine Figur, der ich Sympathien entgegenbrachte und deren Gefühle durchweg spürbar, greifbar und unglaublich berührend gewesen waren.

Stück für Stück entblätterte Stella wie grauenvoll eine Co-Abhängigkeit ist. Wie sie unbewusst Pavlos Alkoholsucht durch ihr Handeln zusätzlich aufputschte und selber unten den Auswirkungen dieser fatalen Krankheit anfing massiv seelisch und körperlich darunter zu leiden. Und beim Lesen wurde ganz klar, auch Stellas Verhalten enthielt Sucht-Aspekte. Denn sie konnte und wollte Pavlos nicht aufgeben. Ständig rechtfertigte sie sein Benehmen, das in einer Abwärtsspirale immer drastischer, brutaler und würdeloser wurde. Gleichzeitig ging es ihr immer schlechter und ich war fassungslos. Klar gab es die Momente, in denen ich einfach nur den Kopf schütteln musste, wenn sie wieder ganz verbissen darauf beharrte die Liebe ihres Lebens nicht im Stich zu lassen. Gleichzeitig war aber auch spürbar, dass wir Außenstehenden leicht reden haben. Wir können uns nicht einmal annähernd vorstellen, wie grausam diese Situation für die Betroffenen ist. Und warum sie immer tiefer und tiefer in diesen Strudel der Abhängigkeit hineingesogen werden.

Beeindruckend war für mich die Umsetzung des Themas. Nie hatte ich den Eindruck eine sachliche Abhandlung zu lesen oder mit wissenschaftlichen Erläuterungen gefüttert zu werden. Sondern ich nahm die Geschichte eher wie einen Tatsachenbericht wahr und ja, hier wurde nicht einfach was fiktional zusammengeschustert, sondern hier war echte Not und Leid enthalten. Stella selbst wurde nie anklagend, sondern zeigte ohne anklagende Wertung auf, dass Alkoholmissbrauch und Co-Abhängigkeit jeden treffen kann. Ob Akademiker, Mittelschicht oder die ganz armen Menschen, die Krankheit und seine hässlichen Konsequenzen scheren sich nicht um irgendwelche Titel oder Namen.

Mich hatte diese Geschichte nachdenklich und auch traurig gestimmt. Es war berührend zu lesen und ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass Betroffene sich hier wiedererkennen und sogar für sich Erkenntnisse daraus gewinnen könnten.

Fazit:
Alkoholismus und die damit zusammenhängende Co-Abhängigkeit wird leider viel zu wenig thematisiert. Hier in diesem Buch wurde sie in Romanform lebendig aufgefächert, erklärt und vorurteilsfrei mit ganz vielen Emotionen an mich transportiert. Mitreißend, erschreckend und doch so wichtig es zu lesen.

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Rauschliebe

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Seit ihrer Jugend schwärmen Stella und Pavlos füreinander. Es dauert jedoch 20 Jahre, bis sie endlich zusammen kommen und ein Paar werden. Doch es gibt von Beginn an ein Problem. Pavlos ist alkoholkrank. ...

Seit ihrer Jugend schwärmen Stella und Pavlos füreinander. Es dauert jedoch 20 Jahre, bis sie endlich zusammen kommen und ein Paar werden. Doch es gibt von Beginn an ein Problem. Pavlos ist alkoholkrank. Stella glaubt jedoch an die große Liebe und gerät dadurch in die Co-Abhängigkeit.

Zu Beginn lernt der Leser Stella und Pavlos sowie ihre Beziehung zueinander kennen. Stella erzählt in der „Ich-Form“ von allen Höhen und Tiefen ihrer Beziehung zu Pavlos. Was zu Beginn bei mir nur ein Kopfschütteln auslöste, steigerte sich im Laufe des Romans zu inneren Wutausbrüchen.

Schon früh merkt Stella, dass der Alkohol die Macht über Pavlos und sein Verhalten hat. Trotzdem schafft sie es nicht aus dieser Beziehung heraus. Sie fällt immer wieder in ihr altes Verhaltensmuster. Dabei weiß sie genau, dass es so nicht weitergehen kann. Oft schrie ich in diesen Momenten in Gedanken „Stella, tu es nicht“, „Warum?“ oder „Verdammt noch mal“.

Karmen Rurela zeigt in „Rauschliebe“ deutlich, welche Auswüchse die Alkoholkrankheit hat. Wie schwer es trotz allen Niederschlägen – im wahrsten Sinne des Wortes – ist, den Teufelskreis zu durchbrechen. Die Reaktionen aus dem Umfeld von Stella und Pavlos sind vielfältig, oft wird die Krankheit entweder verleugnet oder als „so schlimm wird es schon nicht sein“ abgetan. Stella hat zum Glück ein Umfeld, welches ihr trotz aller Rückschläge immer wieder Hilfe anbietet und sich nicht von ihr abwendet. Es entwickelt sich eine sehr komplexe Dreierbeziehung zwischen Stella, Pavlos und dem Alkohol, die es so leider tagtäglich auf der Welt gibt.

Diese Geschichte führt klar vor Augen, dass es zwischen Alkoholgenuss und Alkoholsucht, die eigentlich eine Krankheit und keine Sucht ist, nur ein schmaler Grad existiert. Ein Alkoholiker wie Pavlos versteht es, seine Umwelt jahrelang zu täuschen. Zumal er nach außen nicht dem typischen Bild eines Alkoholikers entspricht, wie man ihn sich vorstellt.

„Rauschliebe“ ist ein emotionales Buch, welches dem Leser deutlich vor Augen führt, dass ein Alkoholkranker nicht nur sich selbst, sondern auch sein Umfeld zerstört. Auch, wie schwer das Entkommen aus der Co-Abhängigkeit ist, wird deutlich.

Ich danke der Autorin Karmen Jurela für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Der Roman hat 260 Seiten (ISBN: 978-3750460720) und ist über die bekannten Online-Plattformen und den örtlichen Buchhandel zu beziehen.

Veröffentlicht am 10.04.2020

mitreißender Roman, der zum Nachdenken anregt - sehr zu empfehlen

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Meine Meinung
Bisher war mir die Autorin Karmen Jurela noch vollkommen unbekannt. Umso gespannter war ich nun auf ihren Roman „Rauschliebe“.
Das Cover und auch der Klappentext haben mich total abgesprochen ...

Meine Meinung
Bisher war mir die Autorin Karmen Jurela noch vollkommen unbekannt. Umso gespannter war ich nun auf ihren Roman „Rauschliebe“.
Das Cover und auch der Klappentext haben mich total abgesprochen und so habe ich das Buch nach dem Erhalt auch flott gelesen.

Die hier gezeichneten Charaktere sind der Autorin gelungen. Auf mich wirkten sie sehr gut vorstellbar und auch die Handlungen sind verständlich gehalten.
Als Leser lernt man hier Stella und Pavlos kennen. Bei sind realistisch dargestellt, sie wirkten wie aus dem Leben gegriffen.
Stella liebt Pavlos, ihre Jugendliebe. Doch sie leidet auch ganz extrem. Den Pavlos ist krank, alkoholkrank. Ich habe Stella bewundert, sie ist stark und auch mutig. Sie ist aber auch alleine, mit ihrem Problemen und mit allem was sie beschäftigt. Sie will ihre Liebe retten, dafür gibt sie sich vollkommen auf. Es gab nicht wenige Situationen, da hätte ich Stella gerne mal ganz kräftig geschüttelt.
Dann ist da noch Pavlos. Er trinkt und er schlägt dann zu. Allerdings seine Sucht existiert für ihn nicht, er ist ein typischer Süchtiger. Er sieht sein Problem nicht und ganz ehrlich Pavlos tat mir leid. Nach außen hui, innen aber pfui, das trifft glaub ich ganz gut auf ihn zu.

Der Schreibstil der Autorin ist absolut mitreißend und ich war von der ersten Seite an total gefesselt. So bin ich förmlich durch das Buch gerauscht, flüssig und sehr gut ist alles beschrieben.
Geschildert wird das Geschehen hier aus der Sichtweise von Stella. Man fühlt sich als Leser mit ihr verbunden und fiebert so mit ihr mit.
Die Handlung selbst hat mich echt mitgerissen. Ich hatte kaum eine Ahnung was mich wohl wirklich erwarten würde und bin so eigentlich auch total ohne Erwartungen an den Roman herangegangen. Das was ich hier nun bekommen habe ist wirklich Wahnsinn. Die Autorin widmet sich hier einem Thema, das man so nicht so häufig in Romanen vorfindet. Es geht um die Alkoholsucht und welche Einflüsse diese auf die Partnerin des Alkoholikers hat. Hierbei ist die Autorin schonungslos ehrlich und sie erzeugt eine Spannung, die den Leser mitzieht.
Es geht aber eben nicht nur um die Sucht, auch die Liebe spielt eine Rolle. Hier aber stellt man sich als Leser auch immer wieder dir Frage, wie weit kann eine Liebe wirklich gehen? Man wird unweigerlich zum Nachdenken angeregt, wie man wohl selbst in der Situation handeln würde. Es ist eine Handlung, die so irgendwo gerade stattfinden könnte, etwas ganz alltägliches.

Das Ende passt dann meiner Meinung nach sehr gut zur Gesamtgeschichte hier. Für mich war es absolut stimmig und hat mich zufrieden aber eben auch nachdenklich entlassen.

Fazit
Alles in Allem ist „Rauschliebe“ von Karmen Jurela ein Roman, der mich von Anfang bis Ende mitgezogen und sehr für sich einnehmen konnte.
Charaktere, die sehr anschaulich und realistisch beschrieben sind, ein mitreißender Stil der Autorin sowie eine Handlung, die ehrlich und sehr spannend gehalten ist und in der sich die Autorin doch auch einem Tabuthema widmet, haben mich nachdenklich gestimmt und überzeugt.
Absolut zu empfehlen!

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