Cover-Bild Geistergeschichten aus Japan
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49,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlagshaus Jacoby & Stuart
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 02.2020
  • ISBN: 9783964280626
Lafcadio Hearn

Geistergeschichten aus Japan

Benjamin Lacombe (Illustrator)

Ein echter Lacombe der unheimlichen Art Benjamin Lacombe ist schon seit langer Zeit ein großer Fan der Kultur Japans, in der modernste Technik mit der Vorstellung einer von Geistern belebten Natur einhergeht. So war es unausweichlich, dass er irgendwann auf die berühmte Sammlung japanischer Gespenstergeschichten von Lafcadio Hearn stieß. Besonders dürfte ihn die Geschichte fasziniert haben, in der ein Junge aus dem Tempel gewiesen wird, in dem er zum Priester ausgebildet werden soll, weil er fortwährend zeichnet. In seiner letzten Nacht im Tempel, bevor ihn der Priester mit dem Rat nach Hause schickt, doch besser Künstler zu werden, hört der Junge den Lärm eines schrecklichen Gemetzels. Als er sich schließlich aus seinem Versteck wagt, sieht er einen riesigen Rattendämon in seinem Blut liegen. Die vielen Katzen, die er während der Lehrstunden gezeichnet hatte, haben dem Dämon den Garaus gemacht. Seine Zeichenkunst hat dem Jungen Macht über Dämonen gegeben!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2021

Gespenster und Magie an unerwarteten Stellen

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„Licht schien von ihrer Gestalt auszuströmen und ihre Gewänder zu durchdringen, wie das Licht des Mondes durch seidige Wolken scheint.“ (S.135)

Benjamin Lacombe ist mir schon lange ein bekannter Name. ...

„Licht schien von ihrer Gestalt auszuströmen und ihre Gewänder zu durchdringen, wie das Licht des Mondes durch seidige Wolken scheint.“ (S.135)

Benjamin Lacombe ist mir schon lange ein bekannter Name. Jahrelang habe ich seine wundervollen Alice im Wunderland-Ausgaben in den Bücherläden bewundert und mir geschworen, sie selbst irgendwann mein Eigen nennen zu können. Doch wie das manchmal so ist, stehen bestimmte Bücher einfach länger auf der Wunschliste und plötzlich kauft man sich doch ein völlig anderes. „Geistergeschichten aus Japan“ entdeckte ich in einer riesigen Buchhandlung und es hatte mich bis zum Ende des Besuches nie ganz losgelassen, so sehr faszinierte mich die Aufmachung und das Thema. Nun lag es unter dem Weihnachtsbaum und ich war umso gespannter.

Das Cover: Mystisch, düster und voller Anziehungskraft. Die dunklen Farben, die märchenhaften und die grotesken Elemente wurden gekonnt kombiniert und verleiten definitiv zum Kauf! Auch Lacombes Illustrationsstil wird hier erneut deutlich. Die Kirsche auf der Sahnetorte stellt jedoch definitiv der Stoffbezug an der linken Seite dar – sehr edel!

Die Handlung: Hierbei schenkte Benjamin Lacombe zehn japanischen Geistergeschichten bunte Illustrationen, die durch die Geschichten tragen. Zusätzlich findet man noch Spielanleitungen und die Hintergründe zu bestimmten, wichtigen Begriffen, die in den einzelnen Geschichten auftreten.

Meine Meinung: Anfangs rechnete ich mit Illustrationen, die in etwa die gleiche Atmosphäre, wie das Cover versprühten. Relativ schnell wurde ich hinsichtlich dieser Annahme etwas enttäuscht. Die Illustrationen sind allesamt gelungen, nur waren sie mir an vielen Stellen nicht schaurig oder einnehmend genug. Auch enttäuschte mich die erste ausgewählte Geschichte etwas. Die Nachfolgenden waren glücklicherweise deutlich gelungener und konnten mich in gruselige Welten entführen. Irgendwie hatte ich mir ein klein wenig mehr erhofft, besonders was die Auswahl der Geschichten anbelangte. In den meisten von ihnen gab es meist das Element der Hochzeit mit einer wunderschönen Frau, die jedoch kaum bis wenig zur Handlung beitrug, sondern einfach nur eingeführt wurde, um jemanden ins Verderben zu stürzen. Ihnen hätte ich gerne eine Stimme gewünscht. Man hat schon gemerkt, dass die Geschichten etwas älter waren. Doch es gab auch welche, die mir gefallen haben und mich mit ihrer düsteren Stimmung sehr einnehmen konnten, diese waren folgende:

- Der Junge, der Katzen zeichnete (Überraschend und außergewöhnlich)
- Die Schneefrau (Unglaublich atmosphärisch mit wundervollen Illustrationen)
- Auf dem Berg der Menschenschädel (Sehr düster, aber umso spannender)

Die Illustrationen: Hier dominierten bläuliche und violette Farbtöne, mit einer guten Portion Düsternis. Es gab mehrere Doppelseiten, die mit wunderschönen füllenden Malereien bestückt wurden, die wirklich atemberaubend anzusehen waren. Auch die kleinen, filigraneren Zeichnungen, die ab und an den Texträndern auftauchten, empfand ich als gelungen. Jedoch gab es auch einige Zeichnungen, die etwas simpler waren (was ich meistens eigentlich sehr mag), aber die mich nicht gänzlich begeistern konnten.

Fazit: Ich hatte anfangs etwas andere Erwartungen, aber trotzdem eine liebevolle und vor Fantasie sprühende Ausgabe bekommen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass mich andere Bücher von ihm etwas mehr mitreißen können. Von mir gibt es hier 3,5/5 Sternen und eine Kaufempfehlung.

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