Eine mutige junge Frau wächst über sich hinaus
Linda Wilgus erzählt mit ihrem Debütroman die Geschichte von Isabel, einer starken und mutigen jungen Witwe in der Zeit der napoleonischen Kriege, die in das kleine, abgelegene Dorf zurückkommt, in dem ...
Linda Wilgus erzählt mit ihrem Debütroman die Geschichte von Isabel, einer starken und mutigen jungen Witwe in der Zeit der napoleonischen Kriege, die in das kleine, abgelegene Dorf zurückkommt, in dem sie als kleines Kind an Land angeschwemmt wurde und von dem dort lebenden kinderlosen Kapitänsehepaar adoptiert wurde. Daher ranken sich auch so einige Geschichten um Isabel und ihre Herkunft aus dem Meer. Isabel hat aber auch etwas zu verbergen, denn sie ist nicht ganz freiwillig aus einem Vorort von London ins Dorf zurückgekehrt. Eingemietet in einer kleinen Kate am Meer, lernt sie schnell Leutnant Sowerby kennen, der Schmuggler jagt, die hier an der Küste regelmäßig mit Waren aus Frankreich anlanden. Er will sie vor den Schmugglern beschützen. Allerdings durchschaut sie schnell seinen wahren Charakter, der eine böse, mitleidlose und besessene Seite offenbart. Kurze Zeit später bringen die Männer den stark verwundeten Schmuggler-Käptn Jack in Isabel’s Haus ohne zu wissen, dass sie es zwischenzeitlich bewohnt. Isabel pflegt ihn gesund und verliebt sich in ihn. Damit nimmt die Geschichte einen dramatischen Verlauf. Kann Isabel ihre Vergangenheit hinter sich lassen, was wird aus ihrer Liebe zu dem Schmuggler Jack und was hat es mit der Geschichte des Buca und ihrer Geburt auf sich?
Der Autorin gelingt es hier in einer sehr ruhigen Art die Geschichte von Isabel zu erzählen. Die Schauplätze sind alle sehr bildhaft beschrieben, so dass ich mich wirklich in diese Zeit zurückversetzt fühlte. Auch wenn es am Anfang etwas dauert, so nimmt die Geschichte dann doch Fahrt auf und es wurde sogar richtig abenteuerlich. Das hat mir sehr gefallen. Auch ist sehr schnell klar, wem Isabel ihr Herz schenkt, dennoch werden ihre inneren Kämpfe, die eine Frau in dieser Zeit auch haben musste, auf sehr anschauliche Weise beschrieben und verleihen dem Roman emotionale Tiefe. Zu Anfang des Buches hätte ich nicht gedacht auf was für eine spannende Reise (auch örtlich) mich die Autorin mitnimmt. Die Geschichte spielt nämlich nicht nur in Cornwall. Das war wirklich toll, auch die mystische Geschichte um den Buca fand ich spannend, insbesondere welchem Aberglauben die Menschen damals unterlagen. Für ihre Zeit war Isabel, trotz ihrer ganzen Zweifel und dem Hin-und-Hergerissensein zwischen sog. “Pflicht und Anstand” und ihrem Herzem, ihren Wünschen, dennoch mutig und wuchs über sich hinaus. Ich bin diesem Prozess des inneren Wachstums sehr gerne gefolgt. Insgesamt für mich ein toller Roman, der mir eine schöne Lesereise bereitet hat und den ich daher sehr gerne weiter empfehle.