Cover-Bild Die Tochter der See
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 14.10.2025
  • ISBN: 9783455020793
Linda Wilgus

Die Tochter der See

Andrea Fischer (Übersetzer)

Eine große Liebe, die dem Gesetz der See trotzt
Die Napoleonischen Kriege haben die junge Londonerin Isabel früh zur Witwe gemacht. Verarmt und verfolgt von unschicklichen Gerüchten, macht sie das Beste aus ihrer Situation und zieht in ein kleines Cottage an der rauen Küste Cornwalls. Was Isabel nicht weiß: Ihr abgelegenes Häuschen dient Schmugglern, die an der Küste ihr Unwesen treiben, dann und wann als Versteck. Eines Nachts lernt sie so den Kapitän eines Schmugglerschiffs kennen. Mehr und mehr fühlt sie sich zu ihm und zu der See, auf die er sie mitnehmen könnte, hingezogen. Eine Sehnsucht, die sie vor dem Leutnant, der unerbittlich gegen die Schmuggler vorgeht, und der gleichzeitig Isabel immer häufiger aufsucht, um ihr seinen Schutz anzubieten, unbedingt verbergen muss …

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Veröffentlicht am 30.11.2025

Eine mutige junge Frau wächst über sich hinaus

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Linda Wilgus erzählt mit ihrem Debütroman die Geschichte von Isabel, einer starken und mutigen jungen Witwe in der Zeit der napoleonischen Kriege, die in das kleine, abgelegene Dorf zurückkommt, in dem ...

Linda Wilgus erzählt mit ihrem Debütroman die Geschichte von Isabel, einer starken und mutigen jungen Witwe in der Zeit der napoleonischen Kriege, die in das kleine, abgelegene Dorf zurückkommt, in dem sie als kleines Kind an Land angeschwemmt wurde und von dem dort lebenden kinderlosen Kapitänsehepaar adoptiert wurde. Daher ranken sich auch so einige Geschichten um Isabel und ihre Herkunft aus dem Meer. Isabel hat aber auch etwas zu verbergen, denn sie ist nicht ganz freiwillig aus einem Vorort von London ins Dorf zurückgekehrt. Eingemietet in einer kleinen Kate am Meer, lernt sie schnell Leutnant Sowerby kennen, der Schmuggler jagt, die hier an der Küste regelmäßig mit Waren aus Frankreich anlanden. Er will sie vor den Schmugglern beschützen. Allerdings durchschaut sie schnell seinen wahren Charakter, der eine böse, mitleidlose und besessene Seite offenbart. Kurze Zeit später bringen die Männer den stark verwundeten Schmuggler-Käptn Jack in Isabel’s Haus ohne zu wissen, dass sie es zwischenzeitlich bewohnt. Isabel pflegt ihn gesund und verliebt sich in ihn. Damit nimmt die Geschichte einen dramatischen Verlauf. Kann Isabel ihre Vergangenheit hinter sich lassen, was wird aus ihrer Liebe zu dem Schmuggler Jack und was hat es mit der Geschichte des Buca und ihrer Geburt auf sich?

Der Autorin gelingt es hier in einer sehr ruhigen Art die Geschichte von Isabel zu erzählen. Die Schauplätze sind alle sehr bildhaft beschrieben, so dass ich mich wirklich in diese Zeit zurückversetzt fühlte. Auch wenn es am Anfang etwas dauert, so nimmt die Geschichte dann doch Fahrt auf und es wurde sogar richtig abenteuerlich. Das hat mir sehr gefallen. Auch ist sehr schnell klar, wem Isabel ihr Herz schenkt, dennoch werden ihre inneren Kämpfe, die eine Frau in dieser Zeit auch haben musste, auf sehr anschauliche Weise beschrieben und verleihen dem Roman emotionale Tiefe. Zu Anfang des Buches hätte ich nicht gedacht auf was für eine spannende Reise (auch örtlich) mich die Autorin mitnimmt. Die Geschichte spielt nämlich nicht nur in Cornwall. Das war wirklich toll, auch die mystische Geschichte um den Buca fand ich spannend, insbesondere welchem Aberglauben die Menschen damals unterlagen. Für ihre Zeit war Isabel, trotz ihrer ganzen Zweifel und dem Hin-und-Hergerissensein zwischen sog. “Pflicht und Anstand” und ihrem Herzem, ihren Wünschen, dennoch mutig und wuchs über sich hinaus. Ich bin diesem Prozess des inneren Wachstums sehr gerne gefolgt. Insgesamt für mich ein toller Roman, der mir eine schöne Lesereise bereitet hat und den ich daher sehr gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 08.11.2025

Ein Haus am Meer und die Sehnsucht nach einem neuen Anfang

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Es gibt Bücher, die sich nicht über große Wendungen, sondern über ihre Stimmung entfalten. Dieses gehört für mich dazu. Schon nach wenigen Seiten war ich gefangen in dieser besonderen Mischung aus Melancholie, ...

Es gibt Bücher, die sich nicht über große Wendungen, sondern über ihre Stimmung entfalten. Dieses gehört für mich dazu. Schon nach wenigen Seiten war ich gefangen in dieser besonderen Mischung aus Melancholie, Meer und Aufbruch. Die Geschichte spielt zu Beginn des 19. Jahrhunderts, in einer Zeit, in der Krieg und gesellschaftliche Zwänge das Leben der Menschen bestimmten.
Isabel, eine junge Witwe, sucht an der Küste Cornwalls einen neuen Anfang. Sie lebt zurückgezogen, mit der See als ständiger Begleiterin, manchmal bedrohlich, manchmal tröstlich. Ich mochte sehr, wie die Autorin diese Landschaft fast zu einer eigenen Figur macht. Das Meer ist nicht nur Kulisse, es spiegelt Isabels innere Unruhe und ihren Wunsch nach Freiheit.
Linda Wilgus erzählt mit ruhiger Hand und einem feinen Gespür für Stimmungen. Ihre Sprache ist klar und unaufgeregt, und gerade das hat mir gefallen. Sie beschreibt nie zu viel und lässt Platz für eigene Empfindungen. Zwischen Nebel, Schmugglern und alten Geschichten entsteht eine Atmosphäre, die mich an alte Cornwall-Legenden erinnert hat und mich ganz in diese Welt gezogen hat.
Besonders berührt hat mich Isabels stille Stärke. Zwischen dem Schmugglerkapitän, zu dem sie sich immer stärker hingezogen fühlt, und dem Leutnant, der mit unerbittlicher Härte gegen die Schmuggler vorgeht und sie zugleich beschützen will, steht sie in einem gefährlichen Spannungsfeld. Doch die eigentliche Kraft dieser Geschichte liegt für mich nicht im romantischen Konflikt, sondern in Isabels innerem Ringen zwischen Angst und Sehnsucht, Pflichtgefühl und Freiheit.
Trotz meiner Begeisterung für die Atmosphäre hatte ich zwischendurch das Gefühl, dass die Handlung etwas auf der Stelle tritt. Manche Szenen hätten für mich etwas mehr Tiefe vertragen, besonders gegen Ende. Doch das ändert nichts daran, dass ich das Buch sehr gern gelesen habe, wegen seiner ruhigen Art und dieser stillen Sehnsucht, die mich bis zur letzten Seite begleitet hat.
Ein stimmungsvolles Romandebüt, das weniger auf Dramatik als auf Zwischentöne setzt. Wer Geschichten liebt, die nach Salz und Wind schmecken, wird sich hier zuhause fühlen. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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