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Veröffentlicht am 14.12.2025

Mitzi ermittelt im einsamen Retreat in den Bergen

Die MörderMitzi und der eiskalte Tod
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Isabella Archan lässt diesmal Mitzi in einem Locked-Room-Krimi ermitteln, hoch auf dem Berg zur Winterzeit. Mitzi ist dort mit anderen Teilnehmern eines Achtsamkeitsretreats, das ihr früherer Therapeut ...

Isabella Archan lässt diesmal Mitzi in einem Locked-Room-Krimi ermitteln, hoch auf dem Berg zur Winterzeit. Mitzi ist dort mit anderen Teilnehmern eines Achtsamkeitsretreats, das ihr früherer Therapeut abhält, abgeschnitten von der Außenwelt, als sie zufällig den ersten Toten findet, den „Schneemann“. Sitzt er doch etwas entfernt am Waldesrand wie ein Schneemann verdeckt, nur warum? Ist er eines natürlichen Todes gestorben oder wurde er ermordet. Und dann wird kurze Zeit später die zweite Leiche gefunden und dann ist jeder verdächtig. Und was hat es mit dem Eisprinzen auf sich? Mitzi kann es nicht lassen und ist plötzlich mitten in den Mordermittlungen.

Mir hat das Buch eine schöne und spannende Lesereise verschafft. Auch wenn ich Mitzi bislang nicht kannte, wird am Anfang sogar etwas zur Vorgeschichte von Mitzi und woher ihr Name kommt, gesagt. Auch ihre familiären und freundschaftlichen Bande werden angesprochen. Das fand ich richtig gut gemacht, so dass ich super in die eigentliche Geschichte starten konnte. Neben Lokalkolorit konnte ich die Abgeschiedenheit des Retreats geradezu spüren und auch die winterliche Berglandschaft. Die Geschichte hat mich gefesselt und richtig zum miträtseln animiert. Und bis fast ganz am Ende, als die Auflösung kam, habe ich tatsächlich jeden verdächtigt. Das hat die Autorin sehr geschickt gemacht und auch das „Warum“ wurde dann geklärt. Insgesamt hat mich der Krimi zufrieden aber auch neugierig auf einen nächsten Teil zurückgelassen, da er mit einem Cliffhanger endet. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.12.2025

Mord bei den Hirschgrundis zur Weihnachtszeit…

Der Tod backt heute Weihnachtsplätzchen
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…und dabei haben sie sich so auf eine schöne Vorweihnachtszeit gefreut. Aber natürlich machen alle fleißig mit bei der Adventsrally, denn es gibt einen Porsche Cayenne zu gewinnen. Den hat die Witwe Straßburger ...

…und dabei haben sie sich so auf eine schöne Vorweihnachtszeit gefreut. Aber natürlich machen alle fleißig mit bei der Adventsrally, denn es gibt einen Porsche Cayenne zu gewinnen. Den hat die Witwe Straßburger gespendet, ihr Mann ist gerade gestorben und hat den nagelneuen Wagen hinterlassen. Sie will mit der Spende ihr Geschäft wieder ankurbeln, aber halt… es ranken sich so allerlei ominöse Geschichten um das Ableben des werten Gatten. Und dann ist da noch der extra als Camper angereiste Max Meindl, der kurz vor dem Ziel tot umfällt und Sofia sozusagen fast vor die Füße. Sofia ist nämlich eine der Juroren und wartet auf die Zielteilnehmer in der letzten Station der Rally. Damit gerät sie unvermittelt in eine Mordermittlung …und da schnell so einige Hirschgrundis verdächtig sind, werden sie und auch alle anderen Hirschgrundis einschließlich den bekannten Spusis und Jonas als befangen erklärt. Dann tritt auch schon die wunderschöne Kollegin von Jonas, Frau Kiesewetter, auf den Plan und ermittelt. Wer steckt hinter all dem und muss sich Sofia Gedanken über Frau Kiesewetter und Jonas machen?

Dieses war mein erster Hirschgrundi Cozy Crime und ich habe ihn genossen. Er ist so lustig, viele Male musste ich schmunzeln und auch so einige Male herzhaft lachen, was für eine komische Hirschgrundibande. Es hat gar nichts gemacht, dass ich die Vorgängerromane nicht kannte, ich konnte der Geschichte gut folgen. Ich habe sie einfach so runter lesen können. Verwicklungen wurden viele dargestellt und jede der handelnden Protagonisten hat schon seinen eigenen Kopf, was mir gut gefallen hat. Vor allem aber auch, dass sie alle doch sympathisch dargestellt werden, selbst die mit ihren Macken. Der Fall wurde dabei auch immer im Auge behalten, auch wenn natürlich so einiges aus dem Leben der Protagonisten um die Weihnachtszeit eingeflossen ist. Mir hat es sehr viel Spaß beim Lesen gemacht, so dass ich schon mit dem ersten Buch nach dem Ende des jetzigen Teils angefangen habe. Der Fall wurde natürlich auch aufgeklärt und ich werde diese Serie in jedem Fall weiter verfolgen. Von mir eine Leseempfehlung, wer einen witzigen Cosy Crime mit allerlei schrulligen Charakteren gerne lesen und nebenbei auch noch einen Fall lösen möchte, dessen Lösung sich bis zuletzt nicht abzeichnete, der sollte hier reinlesen.

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Veröffentlicht am 30.11.2025

Eine mutige junge Frau wächst über sich hinaus

Die Tochter der See
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Linda Wilgus erzählt mit ihrem Debütroman die Geschichte von Isabel, einer starken und mutigen jungen Witwe in der Zeit der napoleonischen Kriege, die in das kleine, abgelegene Dorf zurückkommt, in dem ...

Linda Wilgus erzählt mit ihrem Debütroman die Geschichte von Isabel, einer starken und mutigen jungen Witwe in der Zeit der napoleonischen Kriege, die in das kleine, abgelegene Dorf zurückkommt, in dem sie als kleines Kind an Land angeschwemmt wurde und von dem dort lebenden kinderlosen Kapitänsehepaar adoptiert wurde. Daher ranken sich auch so einige Geschichten um Isabel und ihre Herkunft aus dem Meer. Isabel hat aber auch etwas zu verbergen, denn sie ist nicht ganz freiwillig aus einem Vorort von London ins Dorf zurückgekehrt. Eingemietet in einer kleinen Kate am Meer, lernt sie schnell Leutnant Sowerby kennen, der Schmuggler jagt, die hier an der Küste regelmäßig mit Waren aus Frankreich anlanden. Er will sie vor den Schmugglern beschützen. Allerdings durchschaut sie schnell seinen wahren Charakter, der eine böse, mitleidlose und besessene Seite offenbart. Kurze Zeit später bringen die Männer den stark verwundeten Schmuggler-Käptn Jack in Isabel’s Haus ohne zu wissen, dass sie es zwischenzeitlich bewohnt. Isabel pflegt ihn gesund und verliebt sich in ihn. Damit nimmt die Geschichte einen dramatischen Verlauf. Kann Isabel ihre Vergangenheit hinter sich lassen, was wird aus ihrer Liebe zu dem Schmuggler Jack und was hat es mit der Geschichte des Buca und ihrer Geburt auf sich?

Der Autorin gelingt es hier in einer sehr ruhigen Art die Geschichte von Isabel zu erzählen. Die Schauplätze sind alle sehr bildhaft beschrieben, so dass ich mich wirklich in diese Zeit zurückversetzt fühlte. Auch wenn es am Anfang etwas dauert, so nimmt die Geschichte dann doch Fahrt auf und es wurde sogar richtig abenteuerlich. Das hat mir sehr gefallen. Auch ist sehr schnell klar, wem Isabel ihr Herz schenkt, dennoch werden ihre inneren Kämpfe, die eine Frau in dieser Zeit auch haben musste, auf sehr anschauliche Weise beschrieben und verleihen dem Roman emotionale Tiefe. Zu Anfang des Buches hätte ich nicht gedacht auf was für eine spannende Reise (auch örtlich) mich die Autorin mitnimmt. Die Geschichte spielt nämlich nicht nur in Cornwall. Das war wirklich toll, auch die mystische Geschichte um den Buca fand ich spannend, insbesondere welchem Aberglauben die Menschen damals unterlagen. Für ihre Zeit war Isabel, trotz ihrer ganzen Zweifel und dem Hin-und-Hergerissensein zwischen sog. “Pflicht und Anstand” und ihrem Herzem, ihren Wünschen, dennoch mutig und wuchs über sich hinaus. Ich bin diesem Prozess des inneren Wachstums sehr gerne gefolgt. Insgesamt für mich ein toller Roman, der mir eine schöne Lesereise bereitet hat und den ich daher sehr gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 19.11.2025

Ein Leuchten in schwerer Zeit

Ein neuer Horizont
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Ein Leuchten in schwerer Zeit

Hautnah im Korea Krieg, so fühlte ich mich mit der jungen amerikanischen Kriegsreporterin Nellie. Sie war eine der ersten Frauen, die Anfang der 50er Jahre von dort berichteten ...

Ein Leuchten in schwerer Zeit

Hautnah im Korea Krieg, so fühlte ich mich mit der jungen amerikanischen Kriegsreporterin Nellie. Sie war eine der ersten Frauen, die Anfang der 50er Jahre von dort berichteten und die meisten männlichen Kollegen nahmen sie nicht ernst. Nellie strotzt aber vordergründig vor Selbstbewusstsein und zieht mit ihrer großen, unhandlichen Schreibmaschine von Schauplatz zu Schauplatz, immer auf der Suche nach einem besonderen und gefährlichen. Dieses liegt darin begründet, dass sie ein Zwilling ist, mit ihrer Schwester eine sehr tiefe Verbindung hatte, bis Laura eines Tages auf See als junge Erwachsene verschwand. Nellie fühlt sich seitdem unvollkommen und hinterfragt, warum sie noch da ist. Aber was ist bloß mit Laura damals geschehen? In Korea trifft sie auch Jake wieder, einen Fotografen, mit dem sie ein zartes Band der Liebe verbindet, dass aber durch das damalige Verschwinden von Laura nicht gehalten hat und das jetzt wieder aufkeimt. Jake hat aber seine eigene Vergangenheit, er stammt wie Nellie’s und Laura‘s Mutter aus Berlin und ist dort auf der Suche, nur nach was genau?

Maiken Nielsen spannt mit ihrer Geschichte den Bogen von Amerika nach Korea und auch Berlin. Dieses gestaltet sie sehr spannend, denn als Leser folgt man Nellie an die Orte der grausamen Kriegsgeschehen. Dabei geht es um die Suche nach Gerechtigkeit, Aufdecken von Unrecht und Sühne, Menschlichkeit, aber auch um die leisen Töne der Liebe, der Verbundenheit, des Vergessens und des Loslassens. Das kommt teilweise auch poetisch daher, so schön, neben all dem Hässlichen des Krieges. Mich hat die Geschichte insgesamt bewegt, wobei es für die Erzählungen um die Kindheit der Zwillinge, die in ihrer eigenen Welt und ihrer eigenen Sprache lebten, in der Ausführlichkeit nicht bedurft hätte. Dadurch wurde jedoch die Persönlichkeit, Verletzlichkeit und starke Verbundenheit beider sehr deutlich, so dass es erklärlich wird, warum es Nellie immer wieder nach Korea zieht. Selbst dann, als sie ihre Akkreditierung verliert. Nellie ist eine sehr sympathische Protagonistin, wie auch Jake. Insgesamt hat mir der Roman sehr gefallen, am Ende wurde es nochmals sehr emotional für mich. Ich empfehle den Roman gerne an historisch interessierte Leser weiter, die an dem Koreakrieg genauso interessiert sind, wie an der Lage in Deutschland in diesem Zeitraum, die ebenfalls sehr informativ aufgegriffen wird und die auch einer schönen Liebesgeschichte, die nicht kitschig ist, gerne folgen möchten. Eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.11.2025

Absoluter Wohlfühlroman mit japanischen Flair und Romantik

Das Kamelienhaus
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Ich bin gerne mit Lucy in die Bretagne und dann nach Japan gereist. Eine starke Hauptprotagonistin und eine Liebesgeschichte, die Schmetterlinge flattern lässt. Lucy ist die nächste Generation im Kamelienhaus ...

Ich bin gerne mit Lucy in die Bretagne und dann nach Japan gereist. Eine starke Hauptprotagonistin und eine Liebesgeschichte, die Schmetterlinge flattern lässt. Lucy ist die nächste Generation im Kamelienhaus und soll neben ihrer Mutter Sylvia, der Hauptprotagonistin der ersten drei Bände der Kamelieninsel, nun als Juniorchefin in die Firma der Naturkosmetik einsteigen. Dazu gehört auch das japanische Kamelienöl, was von der Insel Soshima bezogen wird, es ist besonders fein und rein. Eigentlich sollte Sylvia die Geschäftsreise nach Japan antreten, kann es aber aus familiären Gründen dann nicht und Lucy springt ein. Sie kennt Japan bereits von ihrem einjährigen Aufenthalt in der Vergangenheit sehr gut und spricht auch die Sprache. Bereits am Flughafen lernt sie den Amerikaner Finn kennen und bei beiden sprühen die Funken. Jedenfalls verbringen sie einen Tag und eine Nacht zusammen in Tokio, wandeln auf romantischen Pfaden und Brücken, singen Karaoke und kommen sich ganz nahe. Was aber unausgesprochen bleibt ist, was beide tatsächlich in Tokio tun und so trennen sie sich zunächst am nächsten Tag. Lucy schwebt auf Wolke 7 und reist dann zur Insel Soshima. Und es kommt, wie es kommen musste, dort begegnet sie Finn wieder, aber sie stehen plötzlich geschäftlich auf ganz unterschiedlichen Seiten. Zerbricht daran die Liebe?

Was war das eine schöne Reise. Zunächst ging es aber in die Bretagne und da ich die Bände der Kamelieninsel nicht gelesen hatte, tat ich mich zunächst etwas schwer mit den Personen. Für diejenigen, die die Reihe kennen, wird es ganz sicher ein Nachhause kommen sein. Aber durch die kurzen Erklärungen, bin ich dann gut in die Geschichte gestartet. Letztlich geht es auch mehr um Lucy, ihren Bruder und auch um ihre beste Freundin Lily, das berühmte Model. Tabea Bach schreibt in einer sehr bildhaften und flüssigen Sprache, ich konnte sowohl die Kamelieninsel in der Bretagne wie auch dann die in Japan vor meinem Auge sehen. Was mir auch sehr gefallen hat war, dass ich durch den Roman etwas über die japanische Kultur erfahren habe, vieles war mir bislang unbekannt. Das lässt die Autorin sehr locker einfließen, so dass ich mich immer gut unterhalten fühlte und nicht damit überfrachtet. Besonders schön waren natürlich auch die Momente in denen die Romanze beschrieben wurde, das tut der Leserseele gut. Meiner in jedem Fall. Insgesamt hat das Buch so einige Wendungen, einiges ist natürlich schon vorherzusehen und nicht überraschend, aber das hat meinen Wohlfühlmomenten während der Lesereise nach Japan nicht geschadet. Ich empfehle den Roman sehr gerne weiter, insbesondere an diejenigen, die neben einem schönen Wohlfühlroman mit Liebe auch in eine andere Welt im fernen Japan eintauchen möchten. Ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Teil.

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