Widerstand, Mut und Hoffnung
Wenn die Blätter wieder tanzenDie Autorin erzählt die Geschichte von Ruth Andreas-Friedrich und ihrer Tochter Karin in der Zeit des Nationalsozialismus. Es sind wahre Begebenheiten aus dem Tagebuch von Ruth, was sich aus dem Personenverzeichnis, ...
Die Autorin erzählt die Geschichte von Ruth Andreas-Friedrich und ihrer Tochter Karin in der Zeit des Nationalsozialismus. Es sind wahre Begebenheiten aus dem Tagebuch von Ruth, was sich aus dem Personenverzeichnis, was dem Buch angefügt ist, ergibt. Ruth ist eine für die damalige Zeit moderne Frau, sie hat einen Beruf, ist Journalistin und schreibt für eine Berliner Frauenzeitschrift, zudem geschieden und kümmert sich um ihre jugendliche Tochter. Sie ist liiert mit dem über ihr wohnenden Dirigenten Leo. Beide sind weder in der NSDAP, noch betätigen sie sich politisch. Aber sie sind nicht mit dem, was in Deutschland geschieht einverstanden und lehnen es ab. In ihrem Freundeskreis sind sowohl Juden, als auch Gleichgesinnte, die so denken wie sie. So helfen sie mehr und mehr jüdischen Bürgern bei ihrer Ausreise, den verbliebenen Angehörigen mit Essen und Besorgungen und dieses zieht immer weitere Kreise, so dass sie auch Flüchtigen helfen, sie teils in ihrer Wohnung übernachten lassen und sich dabei immer mehr in Gefahr bringen. Da die Geschichte über sehr viele Jahre hinweg bis zum Ende des Krieges erzählt wird, erlebt man die Gräuel und das Bewusstsein in der Bevölkerung mit. Es werden viele Personen beschrieben, die sich damals gegen das Regime gewendet haben, deren Mut im Widerstand und welches Schicksal sie erleiden mussten. Durch die schnörkellose Sprache der Autorin ist man immer hautnah dabei, fühlt die Gräuel, teilt die Ängste, sieht aber auch wieviel Mut aufgebracht wurde von Einzelnen, die Leben retteten, ihres verloren oder auch überlebten. Das Buch hat mich in diese Zeit versetzen können und mich sehr bewegt. Ein wichtiges Buch, was ich gerne weiterempfehle.