Cover-Bild Lange Schatten. Der vierte Fall für Gamache
Teil 4 der Serie "Ein Fall für Gamache"
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Der Audio Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 13.03.2020
  • ISBN: 9783742414717
Louise Penny

Lange Schatten. Der vierte Fall für Gamache

Lesung mit Hans-Werner Meyer (8 CDs)
Hans-Werner Meyer (Sprecher), Andrea Stumpf (Übersetzer), Gabriele Werbeck (Übersetzer)

Eigentlich wollte Chief Inspector Armand Gamache mit seiner Frau ein paar ruhige Tage in einem Hotel inmitten der kanadischen Wildnis verbringen. Doch aus dem gemeinsamen Urlaub anlässlich ihres 35-jährigen Hochzeitstags wird ein Albtraum, als die zutiefst zerstrittene Familie Finney eintrifft. Sie wollen zu Ehren des kürzlich verstorbenen Familienpatriarchen eine Statue errichten – die nach der Zeremonie umkippt und eine der Töchter unter sich begräbt. Der Drahtzieher hinter dem Anschlag muss in dem abgelegenen Hotel wohnen. Gamache beginnt also zu ermitteln und stößt dabei auf einige dunkle Geheimnisse…

Lesung mit Hans-Werner Meyer
8 CDs | ca. 11 h 1 min

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2020

mörderische Familienzusammenführung

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Teil 4 der kanadischen Chief Inspector Gamache Krimireihe – Urlaub im Hotel Bellechasse.
Inspector Gamaches Urlaub endet in einer Familientragödie.
Während der heiße Sommer in Montreal aufzieht, verbringen ...

Teil 4 der kanadischen Chief Inspector Gamache Krimireihe – Urlaub im Hotel Bellechasse.
Inspector Gamaches Urlaub endet in einer Familientragödie.
Während der heiße Sommer in Montreal aufzieht, verbringen Gamache und seine Frau Reine-Marie ein paar Urlaubstage in ihrem liebgewonnen Hotel Bellechasse fernab jeglicher Zivilisation. Ihr Hochzeitstag steht unmittelbar bevor und der letzte Fall steckt Inspector Gamache noch in den Knochen.
In dem hübschen und ehrwürdigen Manoir Bellechasse ist eine weitere Familie abgestiegen, die dort ihre Wiedervereinigung feiert. Gamache und Reine-Marie müssen jedoch schnell feststellen, dass die Bezeichnung Familie hier nicht wirklich zutrifft.
Die wiederverheiratete reiche Witwe herrscht über ihre Kinder und deren Partner. Über allen Mitgliedern der Familie schwebt ein dunkler Schatten. Hass und Niedertracht erfüllt die Räume der Pension und schlägt sich auch auf die Mitarbeiter nieder.
Als tags darauf überraschend auch Clara und Peter Morrow, Freunde aus Three Pines auftauchen, muss sich Gamache etwas mehr mit diesem Familientreffen beschäftigen.
Nach einem nächtlichen Unwetter findet die älteste Tochter Julia ausgerechnet unter der frisch veröffentlichten Gedenkstatue des Familiengründers Charles Morrow den Tod.
Es gibt zahlreiche Verdächtige unter den Familienmitgliedern im Hotel. Auch vor Peter und Clara macht Gamache und sein angereistes Ermittlerteam keinen Halt.
Alte Geschichten kommen ans Licht und bringen dann doch nur weitere dunkle Schatten über die restlichen Familienmitglieder.
Geld regiert das Leben der Geschwister bis heute. Aufgestachelter Ehrgeiz, falsche Liebe und fragwürdige Erziehungsmethoden kommen ans Tageslicht.
Mit dem Rücken zur Wand teilt jeder einzelne aus und trifft dabei auch Gamache und dessen eigene Vergangenheit.
Mutig und unbeirrbar kennt jedoch Gamache seine Grenzen und zieht seine ganz eigene Bilanz.
Fazit:
Der vierte Fall (auf Deutsch unter „Rachefest“ und „Lange Schatten“ veröffentlicht) macht natürlich wieder Lust auf den nächsten Teil. Ich habe mich hier für die kanadischen Titel im Original entschieden, da die deutsche Veröffentlichung sich leider nicht an die Erscheinungsreihe hält.
Mit Louise Penny begibt man sich in dieses beschauliche Manoir und glaubt dort angekommen zu sein. Liebreiz umgibt einen aber hinter der Fassade scheint genau dies stets auch das Böse heraufzubeschwören.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Ein exzellenter Beobachter

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Wie jedes Jahr zu ihrem Hochzeitstag am kanadischen Nationalfeiertag 1. Juli fährt Armand Gamache, Leiter der Mordkommission der Sûreté du Québec mit seiner geliebten Ehefrau Reine-Marie in das Manoir ...

Wie jedes Jahr zu ihrem Hochzeitstag am kanadischen Nationalfeiertag 1. Juli fährt Armand Gamache, Leiter der Mordkommission der Sûreté du Québec mit seiner geliebten Ehefrau Reine-Marie in das Manoir Bellechasse. Das Luxushotel von zurückhaltender Eleganz und Solidität, das einst eine riesige Jagdhütte inmitten der kanadischen Wildnis war, ist ein Geheimtipp, und trotz seiner Vergangenheit das Töten streng verboten. Dieses Jahr ist es leider nicht so idyllisch wie in den 25 Jahren zuvor. Bis auf ihr Zimmer, sind alle anderen mit Mitgliedern der seit Jahren zerstrittenen Familie Finney belegt. Zu Ehren des verstorbenen Patriarchen soll eine Statue mit seinem Konterfei im Garten errichtet und eingeweiht werden. Die Einweihung fällt leider aus, da die Gärtnerin unter ihr begraben, eine von der Statue erschlagene Tochter der Familie findet. Doch es war kein Unfall, sondern Mord. Die Stimmung kippt und wird nun alles andere als gemütlich. Auch Gamache wird offen angefeindet, ihn wurmt vor allem, wie denn eine so schwere Statue überhaupt hatte umkippen können. Ohne schwere Geräte, war dieser Koloss nicht zu bewegen, oder? Gamache tappt im Dunkeln und fürchtet, das das Motiv für diese Tat schon Jahrzehnte zurückliegt.

Ein schier unmöglicher Mord und das auch noch außerhalb von Three Pines! Ich hatte ja zu Beginn befürchtet, dass dieser Fall ganz ohne die liebgewonnen, sehr eigenwilligen Charaktere aus dem verborgenen Dörfen auskommen muss, aber nein, dem ist nicht so. Wer gründlich gelesen hat, bemerkt, dass sowohl das Hotel, als auch Three Pines tief in den Wäldern von Québec liegen und somit gar nicht so weit von einander entfernt. Dennoch spielt der Ort mit den meisten seiner Bewohner eine untergeordnete Rolle, allerdings bringt der Briefträger schweren Herzens eine Einladung für die ungeliebte Familienfeier im Manoir Bellechasse in eines der Häuser im Ort, ohne zu verraten, an wen diese adressiert ist. Dies ist einer der schriftstellerischen Kniffe der Autorin. Sie streut kleine Hinweise, die einen ins Grübeln bringen, wenn man sie aufschnappt und auf deren Auflösung man gespannt ist. Andere vergisst man im Laufe des Hörens wieder, nur um am Ende festzustellen, dass sie doch relevant für die Lösung des Falles waren.

Die Stärke der Reihe liegt ganz eindeutig in den Charakterbeobachtungen. So gibt es in der versammelten Familie lediglich 1 Kind. Bean, 10 Jahre alt, über das ein scharfer Beobachter bemerkt: „Bean kann nicht hüpfen“. Gamache trifft diese Bemerkung, seine rechte Hand versteht sie nicht. Ein Gedanke an meine zehnjährige Tochter und ich bin geschockt, denn selten gehen Kinder in dem Alter, sie springen, hüpfen, tänzeln, schleichen..... Solche Beobachtungen führen Gamache auch letztlich zur Lösung einer scheinbar unmöglichen Tat. Wie um alles in der Welt sollte es ein Mensch mit bloßen Händen schaffen, einen so schweren Stein zum Kippen zu bringen? Die Familie ist viel zu zerstritten, um die Tat gemeinsam zu begehen und warum ausgerechnet sie? Je mehr Gamache nachdenkt und in der Vergangenheit wühlt, desto mehr Gründe für einen Mord entdeckt er, wenn auch nicht an diesem Opfer, sondern an den noch Lebenden.
Doch das ist nicht alles was ihn beschäftigt. Sein Sohn Daniel wird erneut Vater und teilt ihm den Namenswunsch mit, falls es ein Sohn würde. Gamache ist entsetzt und muss sich seiner eigenen Vergangenheit und Ängste stellen. Dabei tritt ein weiterer Gast als Katalysator auf, denn er ist seinem Vater begegnet und erzählt von dieser Bekanntschaft. Das führt nicht unbedingt dazu die Stimmung zwischen dem Ermittler und den Gästen zu entspannen und vermag scheinbar den Leiter der Mordkommission zu sehr von der Aufgabe vor Ort abzulenken.
Es ist ein ruhiger Krimi, fernab von Handynetzen, in einer Art Zeittunnel zurück in der Vergangenheit. Denn auch wenn das Manoir Bellechasse mit jeglichem analogen Komfort ausgestattet ist, so sind die Wälder doch ein einziges Funkloch, der digitale Fortschritt ein Fremdwort. Das entschleunigt und bringt Zeit zum Nachdenken, dabei drängt die Zeit, sollte der Täter sich in die Enge gedrängt fühlen.
Denken ist das zentrale Motiv der Reihe, keine minutiöse forensischen Analysen, keine ausführliche Leichenbeschau, keine unappetitlichen Szenen, die man nicht unbedingt beim Kochen hören möchte.... Kultiviert und gebildet, mag der aufmerksame Hörer eventuell noch einiges lernen. Ich mag die Reihe mit jedem Fall mehr, je mehr ich von Familie Gamache erfahre und die Arbeit der Mordkommission kennenlerne...

Hans-Werner Meyer höre ich sehr gerne. Er klingt gepflegt, besonnen, kultiviert und unaufgeregt, genau wie Gamache. Interessanterweise sind es nicht die weiblichen Interpretationen, die ich bei ihm nicht so mag, sondern die einiger Männer. Beauvoir, die rechte Hand des Chefinspektors klingt immer leicht näselnd und überheblich, dabei ist er kein übler Kerl. Pierre Pattenod der Maître de mit seiner zurückhaltenden Eleganz eigentlich sympathisch, aber auch er klingt bisweilen etwas ältlich trottelig, obwohl er doch stets fast alles im Griff zu haben scheint. Wirklich stören tut mich aber Peter und das wird mit uns beiden wohl nichts mehr werden. Bislang sollte er wohl ein sympathischer Charakter sein, auch wenn er Gamache hin und wieder zu fragwürdigen Äußerungen hinreißt, für mich klingt er aber stets trottelig! Mein Liebling war bislang Ruth Sardo, die spitzzüngige Dichterin und auch wenn ihr Auftritt diesmal nur kurz ist, ist er nicht weniger gelungen. Dafür brilliert Hans-Werner Meyer als Eliane Finney, die herablassende, Familienobere mit der giftigen Zunge. Jeder bekommt seine eigene erkennbare Stimme.... Als Hamburger ist er vielleicht des Franzsösichen nicht so mächtig, da ich mir sicher bin, dass einige Namen anders ausgesprochen werden, aber wer weiß das bei Franco-Kanadiern schon so genau?

Ein kniffeliger Fall, wobei ich die Reihe mit jedem Fall lieber mag, da für mich Armand Gamache immer mehr an Profil gewinnt. Auch wenn dieser Band bereits 2008 erstmals in Kanada erschien, mindert dies nicht seinen Reiz, da es nicht um technische Finesse, sondern um Esprit geht und der ist zeitlos!

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Krimi mit kanadischem Flair

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Eine große Skulptur des längst verstorbenen Familienpatriarchen der Großfamilie Finney/Morrow soll enthüllt werden. Nach einem heftigen Sturm wird die Leiche von Julia Martin unter der Skulptur gefunden, ...

Eine große Skulptur des längst verstorbenen Familienpatriarchen der Großfamilie Finney/Morrow soll enthüllt werden. Nach einem heftigen Sturm wird die Leiche von Julia Martin unter der Skulptur gefunden, wobei nicht ganz klar ist, was passiert sein könnte. Während viele eine Reaktion der Familie erwarten, ist keiner von ihnen übermäßig schockiert. Gamache jedoch ist alarmiert und verständigt seine Kollegen von der Mordkommission der Sûreté du Québec und verwandelt das ruhige Three Pines von einem verschlafenen Dörfchen hin zu einem Tatort. Da der Mörder mit Sicherheit in der Gruppe zu finden ist, muss Gamache all sein polizeiliche Können aufbringen, um den Täter überführen zu können.

Wie immer erfährt der Leser wieder Neues aus Gamaches Privatleben, aber auch seine Teammitglieder bekommen immer mehr Tiefe. Und natürlich fehlen auch diesmal die liebgewonnenen Einwohner von Three Pines nicht. Die Krimihandlung ist auch hier durchdacht und die Ermittlungen nachvollziehbar und logisch in ihrer Auflösung.

Allerdings ist auch hier wieder nur mäßiges Tempo und Spannung angesagt. Aber wer Wert auf einen ruhigen und mit sympathischen Charakteren erzählten Krimi legt, ist hier genau richtig. Meine Empfehlung bekommt das Buch und gute 4 von 5 Sterne.