Cover-Bild Elly
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Schöffling
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 152
  • Ersterscheinung: 07.08.2018
  • ISBN: 9783895612862
Maike Wetzel

Elly

Roman
Elly ist weg. Eines Tages verschwindet die Elfjährige spurlos aus dem Leben ihrer Familie. Ihre Eltern und ihre ältere Schwester bleiben zurück und versuchen trotz des Verlustes weiterzumachen. Doch die drei können nicht loslassen, Elly bleibt allgegenwärtig, in Gedanken, Taten und Schuldgefühlen. Jeder spielt den Tag, nach dem nichts mehr war wie zuvor, unablässig im Kopf durch. Die Suche nach Elly hört nicht auf, alle Beteiligten schaffen sich ihren eigenen Ersatz für das Verlorene.
'Elly' erzählt eine eindringliche und berührende Geschichte über den Sog von Trauer und Hoffnung – darüber, wie eine Familie durch das Verschwinden der Tochter jegliche Gewissheiten verliert. Maike Wetzels Roman besticht durch seine fesselnde Atmosphäre und sprachliche Brillanz. So entsteht das facettenreiche Bild einer Familie, deren Sehnsucht nach dem Verlorenen die Wirklichkeit verdrängt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2018

Schockierend

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Die 11-jährige Elly verschwindet am Weg zu ihrem Judo-Trainung spurlos und lässt ihre 2 Jahre ältere Schwester Ines und ihre Eltern ratlos zurück. Trotz intensiver Suche und Bemühungen gibt es auch nach ...

Die 11-jährige Elly verschwindet am Weg zu ihrem Judo-Trainung spurlos und lässt ihre 2 Jahre ältere Schwester Ines und ihre Eltern ratlos zurück. Trotz intensiver Suche und Bemühungen gibt es auch nach fast 4 Jahren keine Spur von ihr, doch das Leben der Familie hat sich unwiederbringlich verändert...

Dieses Buch wird aus verschiedenen Perspektiven in der direkten Rede erzählt, sodass nicht nur jedes Familienmitglied zu Wort kommt, sondern man als Leser sogar das Gefühl hat direkt vom Erzählenden angesprochen zu werden. Dieser Aspekt hat mir besonders gut gefallen und macht das Buch für mich einzigartig.

Die Sprache ist einfach und knapp gehalten, was die beklemmende Situation meiner Meinung nach noch unterstreicht. Trotzdem unterscheiden sich die einzelnen Personen in ihrer Sprache stark, was wirklich authentisch wirkt.

Extrem beeindruckend war für mich aber überdies die psychologischen Konstruktion dieses Buches, die einige menschliche Abgründe andeutet. Die Geschichte ist schockierend, fesselnd und hat mir genug Raum für Spekulationen gegeben. Für mich war das Buch nahezu perfekt und hat mich von der ersten Seite an gepackt!

Veröffentlicht am 30.08.2018

Nichts mehr wie es war

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Das eigene Kind verschwindet. Horrorvorstellung für alle Eltern.

Eben war die Welt noch in Ordnung und von einer Sekunde auf die Andere ist nichts mehr wie es war.
Das erleben die Eltern und die Schwester ...

Das eigene Kind verschwindet. Horrorvorstellung für alle Eltern.

Eben war die Welt noch in Ordnung und von einer Sekunde auf die Andere ist nichts mehr wie es war.
Das erleben die Eltern und die Schwester der elfjährigen Elly, als diese auf dem Weg zum Sportverein spurlos verschwindet.

Die Autorin hat in ihrem Roman eine, wie ich finde, ungewöhnliche Art des Erzählens gewählt. Die einzelnen Figuren der Geschichte treten, in den sie betreffenden Abschnitten, immer als Ich-Erzähler auf, so entsteht ein Perspektivenwechsel und man bekommt direkten Einblick in die Gefühlswelt der jeweiligen Person. Leider gelingt es der Autorin nicht wirklich die Individualität durch eine Veränderung des Schreibstile herauszuarbeiten. Die Sprache und die Erzählweise bleibt immer gleich, egal ob die Schwester erzählt, die Mutter, oder der Vater. Die Kapitel sind optisch nicht der jeweiligen Person zugeordnet und so brauchte ich erst einige Zeilen um zu erfassen wer gerade erzählt. Das empfand ich als verwirrend.

Die Geschichte dreht sich um Schuldgefühle, um die Suche nach Antworten, um Verleugnung, natürlich um Trauer und den Umgang damit, aber auch um unerfüllte Hoffnungen. Der Wunsch "es möge alles wieder gut werden" schwebt ständig über der Geschichte und bestimmt das Handeln der Figuren.

Die Geschichte nimmt eine Entwicklung, die dem Leser schnell klar wird, die die Figuren aber hartnäckig leugnen. Bei längerem Nachdenken kann man die Beweggründe hinter diesem Verhalten sogar etwas verstehen, auch wenn man anderer Meinung ist.

Das Ende empfand ich als sehr speziell, es war gar nicht meins und hat mich lange nach der Lektüre noch beschäftigt. Für mich ist es nicht stimmig und ich hätte es als Abschluss der Geschichte nicht gebraucht.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich vom Klappentext her etwas anderes erwartet habe. Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen.
Über das kontroverse Ende muss sich nun jeder Leser sein eigenes Urteil bilden.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Einfach nur strange ...

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Als das Buch bei mir ankam, war ich überrascht, dass es sich eigentlich um ein Büchlein mit nur 152 Seiten handelte. Aber obwohl bei mir die Bücher sonst gerne ein bisschen dicker sein dürfen, war ich ...

Als das Buch bei mir ankam, war ich überrascht, dass es sich eigentlich um ein Büchlein mit nur 152 Seiten handelte. Aber obwohl bei mir die Bücher sonst gerne ein bisschen dicker sein dürfen, war ich im Nachhinein froh, dass es nun so schnell zu Ende war. Ich habe mich schwergetan, mich in die Geschichte reinzulesen. Durch die Bank – inklusive der Großeltern – waren mir alle Charaktere unsympathisch. Trotz der schlimmen Erlebnisse für die Eltern und die Schwester, die sie durch Ellys Verschwinden verarbeiten mussten, kam bei mir so gar kein Mitleid auf.
Die Geschichte war durch die kurzen Sätze manchmal etwas holprig zu lesen und die Stimmung durchweg sehr düster, manchmal sogar etwas gruselig angehaucht. Der Roman hat mich mit seinem offenen, für mich fast unglaubhaften Ende, leider ein wenig frustriert zurückgelassen. Interessantes Thema, aus dem man mehr hätte rausholen können.