Cover-Bild Voll neben dem Gleis
(3)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Shaker Media
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 406
  • Ersterscheinung: 04.09.2020
  • ISBN: 9783956318085
Marten de Trieste

Voll neben dem Gleis

Borderline-Roman
In „Voll neben dem Gleis“ beschreibt Marten de Trieste die tragische Geschichte von Michael und der viel jüngeren Maya. Er ist verheiratet, sie leidet an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung. Beides sind keine guten Voraussetzungen für eine ernsthafte Beziehung. Trotzdem beginnen sie eine Affäre, die schließlich zu Liebe wird. Mayas Krankheit, ihr Inneres und Erlebnisse in ihrem Umfeld machen die Sache komplizierter als absehbar war. „Voll neben dem Gleis“ ist ein autobiografischer Roman. Er basiert überwiegend auf realen Geschehnissen und „echten“ Dialogen aus SMSen, E-Mails und Briefen.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2021

Verlorene Seele ( n )

0

Berührend, emotional packend, tieftraurig, läßt einen nicht kalt und wirkt definitiv lange nach! Wichtiges, gut geschriebenes und profunde!

Es ist kein Mysterium, daß ich Borderlinerin bin. Deswegen, ...

Berührend, emotional packend, tieftraurig, läßt einen nicht kalt und wirkt definitiv lange nach! Wichtiges, gut geschriebenes und profunde!

Es ist kein Mysterium, daß ich Borderlinerin bin. Deswegen, aber nicht nur, geht mir dieses Buch ganz besonders nahe. Jeder Mensch, der nicht emotional verkümmert ist, dürfte dieses Buch nahegehen. 

Marten de Trieste hat die authentischen biographischen Erlebnisse und das Leid Mayas in diesem Buch literarisch umgesetzt und mit fiktionalisierten Elementen ergänzt, die aber auf akribischer Recherche beruhen. Dazu später mehr.

Maya arbeitet als Aushilfe in einer Buchhandlung. Sie hat ein abgebrochenes Studium des Graphikdesigns hinter sich sowie eine leidvolle Geschichte als Borderlinerin und der Depressionen. Ihre Traumata liegen in der Herkunftsfamilie und der Kindheit sowie Jugend begründet. Sie war schon lebensgefährlich magersüchtig und schnitt sich selbst schon viele Male. Sie ist 25 Jahre alt, 175 cm und wiegt 50 Kilo als sie den verheirateten, 40jährigen Michael kennenlernt. 

Er holt ein bestelltes Buch bei ihr ab. Er ist zugleich von ihr fasziniert. Von ihrer Schönheit und ihrer außergewöhnlichen Aura. 

Sie freunden sich an, aber schon bald wird mehr daraus. Sie "gesteht" ihm, Borderlinerin zu sein. Er macht sich erst schlau, ist aber von der Komplexität dieser Persönlichkeitsstörung schier überwältigt. Vor allem mit ihrer Beschreibung der "inneren Leere" kann er nicht viel anfangen. ( Dafür bin ich damit umso vertrauter, leider! )

Sie beginnen eine Affäre, aber ihre "Sprunghaftigkeit", ihre Nähe und dann ihre Zurückweisung, das ganz kurzfristige Absagen von Dates, ihre "seltsamen" Reaktionen, "unangemessenes" Verhalten, vermeintliche Launenhaftigkeit irritieren, verwirren, verärgern ihn. Aber er erkennt all das Lichte und Wunderschöne in ihr, auch wenn sie selber es nicht kann oder will.

Er verliebt sich immortal in sie. Seine Ehe ist mittlerweile mehr Schein als Sein. Das war sie bereits, bevor er Maya kennengelernt hatte. 

Allerdings führt das unmögliche Verhalten von Mayas Schwester, Mutter und einem weiteren Verwandten immer wieder zu schweren Krisen. 

Ihr Ex-Freund Tim, mit dem sie noch gut befreundet war, stirbt an Krebs. Er war circa in ihrem Alter. Nicht lange danach auch noch eine Freundin von früher, Susanne, ebenfalls Krebs. Diese Schläge zerstören sie beinahe.

Arbeitslos, muß sie sich ebenso vom Arbeitsamt ( ARGE / HartzIV ) demütigen lassen und bekommt alle möglichen finanziellen Forderungen, an denen sie größtenteils unschuldig ist, wenn man ihr ihre damalige Naivität nicht zum Vorwurf machen will. 

Trotz der schwindligmachenden Achterbahnfahrt, den Loopings und den Auf und Abs hält Michael unverdrossen zu ihr. Er gibt sie nicht auf.

Kann und wird ihre Liebe eine Chance und Zukunft haben, vor allem als eine neue gefährliche Krisis dräut?

Im Epilog schreibt der Autor, daß das Werk zwar ein Roman sei, der Inhalt aber größtenteils auf realen Ereignissen und Erlebnissen Mayas und Michaels beruht. Viele Dialoge zitieren wörtlich SMSen, Emails und Briefe.

Martern de Trieste hat Maya und Michael sehr würdig Stimmen verliehen. Das Buch ist eine schmerzliche Ballade des Leids, des Kummers, des Schmerzes. Aber immer wieder blitzen sachte linde Strahlen auf, die die undurchdringliche Wand der Finsternis manchmal temporär perforieren. 

Die Liebe von Michael erweckt bei mir die Impression, wahrhaftig und pur, profund zu sein. Denn wie er auf multipelsten Ebenen für Maya bedingungslos da ist ist einfach nur: Wow! Natürlich ist er auch nur ein Mensch und man kann seine Irritation, Verwirrung, Enttäuschung und Verärgerung in den jeweiligen Situationen sehr gut nachvollziehen. Deswegen ist sein Standhaftigkeit umso bewundernswerter, weil rar gesäht. Wieviele andere hätten die verstörte Maya einfach fallenlassen? 

Das Buch berührt so tief und bringt etwas in mir zum Klingen. Des öfteren mußte ich bei der Lektüre weinen. 

Der Autor hat große Empathie für Maya und Michael, voller Warmherzigkeit und Sympathie. Nebenbei noch versteht er es, scharfe, sehr berechtigte Kritik an den Jobcentern zu üben. Na klar! Auf einmal ist man kein Bittsteller mehr, sondern Kunde! Daß ich nicht lache! 

Über Borderline herrscht noch sehr viel Unkenntnis, Klischees und Vorurteile. Deswegen sind Bücher wie dieses hier extrem wichtig, um endlich mit solch weit verbreitetem "Müll" aufzuräumen, der noch in vielen Köpfen haust. 

Danke, Marten de Trieste! 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.11.2020

Das Leben fährt mit vielen Gleisen

0

🕳🕳🕳
Michael verliebt sich mit Anfang 40 in die viel jüngere Maya. Sie schließt eine Affäre mit einem verheirateten Mann zunächst aus, fühlt sich dann aber immer stärker von ihm angezogen. Bevor sie sich ...

🕳🕳🕳
Michael verliebt sich mit Anfang 40 in die viel jüngere Maya. Sie schließt eine Affäre mit einem verheirateten Mann zunächst aus, fühlt sich dann aber immer stärker von ihm angezogen. Bevor sie sich auf ihn einlässt, warnt sie ihn. Sie leidet an Borderline. Es könnte schwierig mit ihr werden. Ihn schreckt es nicht ab. Aber er merkt schnell, dass die Krankheit die Beziehung mehr belastet, als er es sich vorstellen konnte. Mayas Kampf darum, gesund zu werden, erhält durch die Affäre neuen Auftrieb. Immer wieder werfen ihr Inneres und Ereignisse in ihrem Umfeld sie jedoch zurück.
🕳🕳🕳

Meinung:
Schnappt euch Tee, Kaffee, Saft oder Wasser und lehnt euch zurück, denn diese Rezension wird eine etwas längere werden. Heute möchte ich meine Gedanken zum Buch 'Voll neben dem Gleis' von Marten De Trieste niederschreiben und dabei werde ich nicht zimperlich sein, auch wenn das Thema schwierig ist. Doch wo fängt man am besten an, wenn jeder Gedanke gleichzeitig niedergeschrieben werden möchte ? Ich denke, dass ich mit den Hauptprotagonisten beginnen werde. Und da es Ladys First heißt, werde ich sogar mit meinem größten Nerventöter beginnen. Hallo Maya!

Maya ist ein sehr schwieriger Charakter, welcher von der Vergangenheit geprägt worden ist und mein Mitgefühl hat. Mein Mitgefühl zu haben bedeutet jedoch nicht, dass ich diese Person mit Samthandschuhen anfassen und sie vor jedem Kritikpunkt abschirmen muss. Das kann und werde ich nicht tun. Wie vom Roman angekündigt, handelt es sich um einen Borderline Roman. Maya leidet darunter und das ist im Buch auch deutlich spürbar. Ich muss gestehen, dass ich finde, dass ihr daher die einige Jahre ältere Affäre nicht gut getan hat. Doch dazu später mehr. Jedenfalls ist es mir echt nicht einfach gefallen, mich mit dieser Protagonistin auseinander zu setzen. Sie möchte so akzeptiert werden wie sie ist, urteilt jedoch immer mit giftigen Bemerkungen über dickere Menschen. Beispielsweise fielen Sätze wie: ,,Hoffentlich ist es nicht so ein Walross wie beim letzten Mal“. Diese spitzen Anfeindungen haben mich wütend gemacht und sind auch nicht mit ihrer Krankheit zu entschuldigen. Mir fehlt die Nähe zu dieser Krankheit nicht gänzlich, weil auch ich mal in einer Klinik gelandet bin und mir mit einer unter der Krankheit leidenden Patientin das Zimmer habe teilen müssen. Ich habe zudem eine Freundin mit dieser Krankheit gehabt und weiß daher sehr wohl, dass man sich nicht wie ein Arschloch verhalten muss. Es ist nicht nur bei dieser einen spitzen Bemerkung geblieben. Es gab noch eine andere Szene wo sie abfällig über dickere Menschen gesprochen hat. Das hat sie mir sehr unsympathisch gemacht. Zudem hat mich Maya mit ihrer wankelmütigen Art die Nerven geraubt. So, hier muss ich etwas weiter ausholen, damit man mein Anliegen versteht. Erstens, verstehe ich ihr Handeln, ständig kurz vor einer Verabredung abzusagen, weil man sich innerlich nicht dazu aufraffen kann. Ich leide unter Depressionen und einer Sozialphobie und kenne diese innere Schwere zu genüge. Was sich jedoch unterscheidet ist die Tatsache, dass sich Maya sehr wohl aufraffen kann, wenn sie Hilfe benötigt. Mir ist eine Szene ganz besonders im Gedächtnis geblieben. Maya hat ihre Affäre gebeten, für sie einkaufen zu gehen und den Einkauf zu ihr zu bringen. - Höflichkeit hat sie während der Bitte nicht gekannt. Nachdem sich der Einkauf in der Wohnung befunden hat und ihr Helfer diesen für sie verräumen wollte, hat sie ihn angeschrien und mehr oder weniger aus der Wohnung verband. Maya ist doch krank, das darf man nicht so ernst nehmen. Sorry, aber auch kranke Menschen, dürfen sich nicht alles erlauben. Ich kann auch nicht zur Arbeit gehen und meinem Chef sagen, dass mir die Arbeitszeit nicht passt, er solle doch gefälligst die Pläne ändern. Wie Maya dargestellt worden ist, finde ich sehr authentisch. Die Krankheitsbilder offenbaren sich im laufe der Geschichte immer aggressiver, sodass es nicht an Glaubwürdigkeit verloren hat. Jedoch kann ich nicht jeden ihrer Handlungen nachempfinden. Mayas Familie tut ihr ganz und gar nicht gut, dennoch kapselt sie sich nicht von ihnen los. Hingegen es ihr bei Michael leicht fällt auf Abstand zu gehen. Doch kommen wir mal zu ihrem Freund.

Michael ist einige Jahre älter als Maya und geht dementsprechend anders mit Mayas Krankheit um, als es welche in ihrem Alter tun würden. Ich bin ehrlich! Hätte Maya manche Sachen mit mir abgezogen, wäre ich auf Abstand gegangen. Denn manche Sachen die sie gebracht hat, haben ihren Charakter offenbart und diesen habe ich nicht als sympathisch empfunden. Ich habe Michael die Ruhe und Geduld hoch angerechnet. Zumindest am Anfang. Nach einer Weile, habe ich ihn eher als naiv empfunden. Wie oft hätte sie noch sagen müssen, dass er ihr nicht soooo wichtig ist und dass er nicht so eine Priorität in ihrem Leben spielt, bis er endlich begreift ? Natürlich ziehen wir die Momente ab, als es Maya richtig mies gegangen ist und sie seine Nummer wieder gekannt hat. Jedes Mal hat er ihr sofern es ihm möglich gewesen ist aus der Patsche geholfen und das habe ich nicht wirklich toll gefunden. Warum ? Nicht weil ich herzlos bin, sondern weil Maya nicht immer damit rechnen kann, dass man ihr hilft, nachdem man seine Mitmenschen wie Dreck behandelt hat. Doch kommen wir zurück zu Michael. Mich hat es extrem gestört, wie toll er ihren Körper gefunden hat und wie geil er sie fand. Ich finde diese Art von Beziehung toxisch und verwerflich, wenn man bedenkt, dass er verheiratet ist. Maya hätte keine Bestätigung gebraucht, sondern ernste Hilfe. Hin und wieder hat wohl etwas wie Sorge durchschimmern sollen, jedoch habe ich seine Bemerkungen, dass er sich um sie Sorge, nicht wirklich gespürt. Er hat ihr mit Geld ausgeholfen, wann immer es ihr half und Banalitäten wie Dokumente für sie herausgesucht, was nett ist, sich jedoch aktiv abgespielt hat. Passive Gedankengänge, wie er ihr noch helfen kann, sind nie an die Oberfläche gekommen, sondern haben nur daran gekratzt. Meist ist dieses Thema damit erstickt worden zu sagen, dass sich Maya abschotten wird, falls er sie bedrängen sollte und damit hat er nicht unrecht. Jedoch ist es eigentlich menschlich dieses schwierige Thema dennoch zwischendurch anzusprechen. Weil eben die Sorge aus einem spricht und man manchmal meint, dass Person x y jetzt in Stimmung für so ein Gespräch ist (beispielsweise nach einem schönen Abend im Restaurant). Lange Rede kurzer Sinn: Ich finde, dass sich beide nicht besonders gutgetan haben. Es hat wahrlich schöne Momente gegeben, die jedoch nicht von Dauer gewesen sind oder schnell mal ins Gegenteil umgeschlagen sind.

Über den Schreibstil lässt sich sagen, dass er einen guten Einblick in das Leben beider Protagonisten bietet, jedoch nicht leicht zu verdauen ist, da er eben ein schwieriges Thema thematisiert.


Fazit:
Ich habe noch nie unter dieser Krankheit gelitten, weshalb ich nicht sagen kann, ob dieses Buch das Thema gut behandelt hat oder nicht. Die Rezension spiegelt nur meine Erfahrungen mit dieser Krankheit wieder und teilt meine persönliche Ansichten.

Ich gebe dem Buch die volle Punktzahl, weil ich finde, dass das Thema nicht zu beladen oder untergegangen ist. Die Atmosphäre war dem Thema angepasst und hat einen geradewegs ins Geschehen katapultiert. Dass ich die Protagonisten nicht sympathisch finde, ist jedoch mein Problem und sollte daher keine Sterne kosten.

Da das Buch auf wahre Begebenheiten beruht, möchte ich noch anmerken, dass ich nur die hier dargestellten Charaktere bewertet habe und diese im RL vielleicht ganz tolle Menschen sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.10.2020

gute Unterhaltung für zwischendurch

0

Inhalt: Michael verliebt sich mit Anfang 40 in die viel jüngere Maya. Sie schließt eine Affäre mit einem verheirateten Mann zunächst aus, fühlt sich dann aber immer stärker von ihm angezogen. Bevor sie ...

Inhalt: Michael verliebt sich mit Anfang 40 in die viel jüngere Maya. Sie schließt eine Affäre mit einem verheirateten Mann zunächst aus, fühlt sich dann aber immer stärker von ihm angezogen. Bevor sie sich auf ihn einlässt, warnt sie ihn. Sie leidet an Borderline. Es könnte schwierig mit ihr werden. Ihn schreckt es nicht ab. Aber er merkt schnell, dass die Krankheit die Beziehung mehr belastet, als er es sich vorstellen konnte. Mayas Kampf darum, gesund zu werden, erhält durch die Affäre neuen Auftrieb. Immer wieder werfen ihr Inneres und Ereignisse in ihrem Umfeld sie jedoch zurück.

Das Buch hat mich sehr interessiert, da ich einige Bekannte im Umfeld habe, die an einer Borderline Persönlichkeitsstörung leiden. Ich konnte in Bezug auf Charakterzüge und Handlungen einige Parallelen feststellen.
Ausserdem wurde mir die ein oder andere Sichtweise hier durch die Gedankengänge und daraus entstehenden Handlungen von Maya etwas klarer...
Ein gutes Buch für zwischendurch. Eine Empfehlung für Betroffene oder welche, die in dieser Hinsicht was dazu lernen möchten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere