"Er war ein Meister der Fassade"
„Der Adolf war für uns einfach ein toller Typ.“ Das sagten nicht wenige der Jugendlichen, die den „Führer“ bewunderten und ihm bedingungslos folgten. Bevor es zum „Anschluss“ Österreichs ans Deutsche Reich ...
„Der Adolf war für uns einfach ein toller Typ.“ Das sagten nicht wenige der Jugendlichen, die den „Führer“ bewunderten und ihm bedingungslos folgten. Bevor es zum „Anschluss“ Österreichs ans Deutsche Reich kam, war das Land ein Zufluchtsort für Juden. Hier konnten sie ohne Furcht vor Verfolgung und Repressalien leben. Leider währte dieser Schutz nicht lange. Aber auch die Mitgliedschaft in der NSDAP war verboten. Es gab nur heimliche „Parteigenossen“, die im Untergrund agierten.
Das Buch fasst zusammen, wie es dazu kam, dass 33 junge Männer von Mitgliedern der NSDAP angeworben wurden. Hier gab es nach dem „Anschluss“ zwei Lager. Das waren die fanatischen Anhänger und auf der anderen Seite jene, die nur folgten, weil sie sich Vorteile davon erhofften. Viele interessierten sich gar nicht für Politik und mochten Hitler überhaupt nicht. Sie hatten Angst vor den Folgen, wenn sie sich öffentlich gegen den „Führer“ stellten. Dabei sahen viele bereits vor 1940 die dunklen Wolken am Horizont.
Es waren die Truppen der „Braunen“, die über Österreich herfielen. Sie brachten Gewalt und Unruhen ins Land. Dabei versprach Hitler, dass das Land bald von Arbeitslosigkeit befreit wäre und alle Menschen ihren Wohlstand genießen könnten. Welch eine Farce.
Hier noch ein Zitat aus dem Buch: „Er (Hitler) war ein Meister der Fassade, hinter der sich neben intellektueller Leere nur kleinbürgerlicher Hass und Niedertracht verbargen.“
Das Buch von Martin Haidinger zeigte mir einmal mehr, dass Aufklärung so wichtig ist. Darüber, was damals geschah und dass sich das jederzeit wiederholen kann. Nein, nicht alle Menschen wussten, was vor sich ging. Dass in den Konzentrationslagern gemordet und gefoltert wurde. Viele Fakten kommen erst jetzt, 80 Jahre nach Kriegsende ans Licht und das ist auch gut. Jeder Fachmann, der sich mit dem „Dritten Reich“ auseinandersetzt, hat Bewunderung verdient. Die Erinnerung muss stetig wach bleiben und kann dazu beitragen, dass diese Gräueltaten niemals wieder geschehen können.