Cover-Bild Elefant
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 18.01.2017
  • ISBN: 9783257069709
Martin Suter

Elefant

Ein Wesen, das die Menschen verzaubert: ein kleiner rosaroter Elefant, der in der Dunkelheit leuchtet. Plötzlich ist er da, in der Höhle des Obdachlosen Schoch, der dort seinen Schlafplatz hat. Wie das seltsame Geschöpf entstanden ist und woher es kommt, weiß nur einer: der Genforscher Roux. Er möchte eine weltweite Sensation daraus machen. Allerdings wurde es ihm entwendet. Denn es gibt auch Leute, die es beschützen wollen, etwa der burmesische Elefantenflüsterer Kaung.

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Veröffentlicht am 21.03.2017

Von Obdachlosen, Chinesen und einem kleinen rosa Elefanten

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Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Diogenes (18. Januar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3257069709
Preis: 24,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Von Obdachlosen, Chinesen und einem ...

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Diogenes (18. Januar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3257069709
Preis: 24,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich



Von Obdachlosen, Chinesen und einem kleinen rosa Elefanten

Inhalt:

Der obdachlose Alkoholiker Schoch traut seinen Augen nicht, als plötzlich ein rosa Elefant im Miniaturformat in seiner Schlafhöhle steht. Ein rosa Elefant, hinter dem der Genforscher Roux und seine chinesischen Auftraggeber her sind, denn Roux war es, der den rosa Elefanten „hergestellt“ hat und der das große Geld mit ihm machen will. Dagegen schritt der Elefantenpfleger Kaoug vehement ein, der der Ansicht ist, ein solches Wesen müsse wohl heilig sein und verehrt werden. Schoch ist sich schnell darüber im Klaren, dass er den Elefanten verstecken und pflegen muss, auch wenn das mit seinem Dasein als Obdachloser schwer in Einklang zu bringen ist …

Meine Meinung:
Ich muss zugeben, anfangs fiel es mir ein bisschen schwer, mich in die Geschichte hineinzudenken. Die Puzzlestücke, die Suter dem Leser anbietet, waren mir einfach zu klein, um das große Bild dahinter zu erkennen. Aber je weiter die Handlung voranschreitet, desto besser gelingt dies natürlich, sodass ich etwa ab der Hälfte von dem Buch gefesselt war.

Der Autor wechselt ständig die Perspektive, pendelt zwischen verschiedenen Protagonisten hin und her und springt auch in der Zeit vor und zurück. Es sind viele kleine Abschnitte, die schließlich ein rundes Bild ergeben.

Eine große Stärke von Martin Suter ist seine Detailtreue. Großartig, wie er das Leben der Zürcher Obdachlosen beschreibt oder auch die Fortpflanzung von Elefanten. Er beschert dem Leser auch einen tiefen Einblick in die Genmanipulation. Dies alles ist akribisch recherchiert. Er wirft damit natürlich Fragen zur Ethik von Genmanipulationen auf sowie zum Umgang mit Tieren allgemein, erzeugt aber auch Verständnis für die Randgruppen unserer Gesellschaft.

Die Szenen mit dem kleinen rosa Elefanten sind einfach allerliebst und setzen diesem lesenswerten Buch die Krone auf.

★★★★☆

Veröffentlicht am 28.05.2017

Renommierter Autor, tolle Idee, leider hapert es bei der Umsetzung: Der „Elefant“ kann leider nur leuchten, nicht glänzen.

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Ein neuer Suter! Und in bester Suter-Manier werden auch hier mehrere unterschiedliche Themen zu einem großen Ganzen verpuzzelt: Die Genforschung und Genmanipulation, die Randständigkeit und das Leben der ...

Ein neuer Suter! Und in bester Suter-Manier werden auch hier mehrere unterschiedliche Themen zu einem großen Ganzen verpuzzelt: Die Genforschung und Genmanipulation, die Randständigkeit und das Leben der Obdachlosen in der Schweiz, Zirkusalltag und Elefanten. Was Suter in seinen vorangegangenen Romanen schon mit Bravour geschafft hat (z.B. in „Die dunkle Seite des Mondes“), gelingt ihm hier auf ein Neues, er führt uns an alle seiner Themen heran, ohne zu überfordern, und die zahlreichen Charaktere werden eingeführt, ohne zu verwirren – das können nicht viele! Die Erzählstränge werden aus verschiedenen Perspektiven an verschiedenen Tagen erzählt, und manchmal musste ich zurückblättern, um zu schauen, ob ein anderer Strang vorher oder nachher spielte, aber nach und nach wurde dann alles klar und fügte sich zu einem Gesamtbild zusammen. Suter versteht es, so zu schreiben, dass man jeden seiner Storystränge unbedingt weiterverfolgen will, ob es nun das alltägliche Leben des Obdachlosen Schoch ist, der plötzlich einen rosa Mini-Elefanten sieht, oder die Suche des Wissenschaftlers Roux, der diesen verzweifelt sucht, oder aber vom Oozie Kaung, der für die Pflege der Elefanten des Zirkus Pellegrini verantwortlich ist und den kleinen „heiligen“ Elefanten bloß nicht in Roux‘ Hände fallen lassen will. Die vielen Charaktere haben natürlich ihre eigene Hintergrundgeschichte, die Suter leichthändig erzählt und diese so ausfleischt, dass man durchaus im Glauben ist, man könne einer Valerie oder einem Dr. Reber im wirklichen Leben begegnen.

Das wichtigste Thema, das alle Stränge dieser Geschichte eint, ist natürlich die Genmanipulation, und jeder der Charaktere hat dazu seine eigene, häufig auch konträre, Meinung. Des weiteren wird auch einiges aus dem Forschungsalltag von Roux berichtet. Mit den Mäusen, in die Elefantenovarien eingepflanzt werden, damit es später leuchtende, bunte Tiere gibt, die sich „jedes Kind wünscht“, zeichnet der Autor ein Bild von der Skrupellosigkeit dieser Branche. Gott spielen, nicht um Krankheiten zu besiegen, sondern allein für den kommerziellen Profit, das stellt in Suters „Elefant“ eine weitere, üble Disziplin der Genforschung dar.

Die komplette Rezension findet ihr auf meinem Blog: http://killmonotony.wordpress.com