Dieses Buch enthält acht wahre Geschichten von Menschen, die aufgrund ihrer narzisstischen Neigung am Tod anderer Menschen schuldig wurden. Einige Fälle sind sehr bekannt, da in den Medien ausgiebig darüber ...
Dieses Buch enthält acht wahre Geschichten von Menschen, die aufgrund ihrer narzisstischen Neigung am Tod anderer Menschen schuldig wurden. Einige Fälle sind sehr bekannt, da in den Medien ausgiebig darüber berichtet wurde, andere gelangten nie so recht an die Öffentlichkeit. Bei allen acht Beispielen deckt der Autor interessante Hintergründe der Gewalttaten auf. Dabei beginnt die Reise in den meisten Fällen schon in der Kindheit des Täters. Ob Überbehütung oder Vernachlässigung, in jungen Jahren wurde oft die Saat für das spätere Verbrechen gelegt.
Die Täter sind sowohl weiblich als auch männlich. Es wird von Schießereien berichtet, von einer Entführung und von Betrug. Jeder Fall beleuchtet einen anderen Aspekt von Narzissmus – beispielsweise Narzissmus in Beziehungen, gekränkter Narzissmus oder boshafter Narzissmus.
Das Besondere an diesem Buch: Voller Schrecken erkennt und bekennt sich der Autor selbst als Narzisst. Dabei möchte er das gar nicht sein, betont er. Er schreibt: „An manchen Tagen dieser Recherche will ich einfach nur nicht mehr ich sein.“
Doch er hat Wege gefunden, um mit dieser Persönlichkeitsstörung zu leben und anderen Menschen zu helfen, anstatt sie zu verletzen. Bei allen Beispielen erklärt er Aspekte des Innenlebens eines Narzissten. Er zeigt auch Wege auf, die ihm selbst in seinem Kampf gegen diese Lebensweise geholfen haben.
Wertvoll sind die Ergänzungen von zwei Fachleuten: Dr. Pablo Hagemeyer, Spezialist für Narzissmus, und Dr. Nahlah Saimeh, forensische Psychiaterin.
Der Schreibstil dieses Buches ist sehr angenehm. Die Beschreibung der True Crime Fälle ist fesselnd, die Erklärungen interessant und informativ. Ein wenig stören gelegentliche Wiederholungen, vor allem aus dem Leben des Autors. Er erzählt nicht seine ganze Lebensgeschichte, doch es werden einige wichtige Ereignisse ein ums andere Mal erzählt. Aber das nimmt nur einen kleinen Raum in diesem ansonsten ausgezeichneten Buch ein. Was sehr gut vermittelt wird, ist die Empathie des Autors für die Opfer und seine Entrüstung über die teils schauerlichen Taten. Voller Verständnis geht er auch auf die Herausforderung ein, ein Narzisst zu sein. Er beschreibt sie so: „… Narzissten sind auf beinahe schutzlose Weise verletzlich. Und das macht sie zu extrem unsicheren Menschen.“
Fazit: Ein spannendes Buch über wahre Verbrechen und ihre Hintergründe. Sehr empfehlenswert, vor allem für Menschen, die sich für True Crime oder Psychologie interessieren.