Cover-Bild DIE WAHRHEIT
21,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Der Hörverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Ersterscheinung: 29.08.2016
  • ISBN: 9783844524314
Melanie Raabe

DIE WAHRHEIT

Thriller
Nina Kunzendorf (Sprecher), Andreas Pietschmann (Sprecher), Devid Striesow (Sprecher)

Er ist eine Bedrohung. Keiner will ihr glauben.Vor sieben Jahren ist der reiche Geschäftsmann Philipp Petersen während einer Südamerikareise spurlos verschwunden. Seither zieht seine Frau Sarah den gemeinsamen Sohn alleine groß. Doch dann erhält Sarah wie aus heiterem Himmel die Nachricht, dass Philipp am Leben ist. Seine Rückkehr löst ein gewaltiges Medieninteresse aus. Sarah hat zwiespältige Gefühle: Was wird werden? Gibt es noch eine gemeinsame Zukunft? Sie ist auf alles vorbereitet, nur auf das eine nicht: Der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht ihr Ehemann. Es ist ein Fremder – und er droht Sarah. Wenn sie ihn jetzt bloßstelle, werde sie alles verlieren: ihren Mann, ihr Kind, ihr ganzes Leben …Gelesen von den prominenten Schauspielern Nina Kunzendorf, Andreas Pietschmann und Devid Striesow.(Laufzeit: 9h 24)

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2017

Spannungsroman statt Thriller, aber gelungene Story!

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Für mich ist es nicht ganz leicht das Debüt „Die Falle“ mit Melanies Raabe neuem Buch zu vergleichen. Das geschriebene und gesprochene Wort – das Debüt gefiel mir bereits, aber „Die Wahrheit“ konnte mich ...

Für mich ist es nicht ganz leicht das Debüt „Die Falle“ mit Melanies Raabe neuem Buch zu vergleichen. Das geschriebene und gesprochene Wort – das Debüt gefiel mir bereits, aber „Die Wahrheit“ konnte mich aus verschiedenen Gründen mehr abholen, einnehmen.

Sarah lebt seit sieben Jahren als Alleinerziehende Mutter und beginnt sich in dieses immer noch ungewohnte Leben hineinzufinden, sich zu arrangieren mit der Situation. Dann erhält sie diesen einen Anruf welcher die Zeit stehen lässt: nach sieben Jahren taucht ihr Mann wieder auf. Doch am Tag der Begegnung muss sie voller Schrecken feststellen, der Mann der nun vor ihr steht ist nicht Phillip. Doch der Moment verstreicht dies zur richten und so schleicht sich der Fremde in ihr Leben.

Da ist er, dieser Fremde, mitten in Sarahs Leben. Schnell wird klar, das sein Vorhaben nichts Gutes für sie verheißt. Er hat seine Gründe. Er kennt Sarahs Geheimnisse. Er spielt mit ihr. Eine eisige Grundstimmung wird vermittelt und Sarah versucht der Situation Herr zu werden. Sie bringt umgehend ihren Sohn außer Haus, doch der Fremde beharrt darauf: er ist Phillip Petersen. Und er spielt seine Rolle gut, überzeugend. Den passenden Moment hat Sarah verpasst, um sich bei der Polizei zu melden. Und will sie das überhaupt? Denn auch bei ihr liegt etwas im Verborgenem, soll nicht ans Licht treten.

„Erstens, denke ich: Ich bin eine Betrügerin. Zweitens: Ich habe jemanden umgebracht. Drittens: Ich habe ein Tattoo an einer verborgenen Stelle. Eines davon ist gelogen.“

Was will der Fremde? Das ist die immer wiederkehrende Frage, die zu brennen beginnt, als auch er seinen Platz in der Geschichte erhält. In kurzen Abschnitten, die im Verlauf der Geschichte länger werden, gewährt er nur bruchstückhafte Einblicke.
Aber auch Sarah gibt Rätsel auf. Kleine Bildausschnitte verfolgen sie im Traum, welche sich nicht zu einem Gesamtbild zusammenfügen lassen – weder für die Protagonistin, noch für den Leser/Hörer. Hat sie die neue Situation herausbeschworen? Ist der Fremde gezielt in ihr Leben eingedrungen? Doch zunächst entstehen mehr Fragen als Antworten und auch die Rückblicke in Sarahs Eheleben lassen immer mehr Zweifel aufkommen.

Die Familienverhältnisse waren nicht nur zwischen Sarah und ihrer Schwiegermutter angespannt. Je weiter man in die Geschichte eintaucht, umso klarer werden die Spannungen in der Ehe. Zu Beginn schildert Phillip von seinem letzten Tag, seinem Abschied zu Hause und seinen letzten Gedanken, bevor er ins Flugzeug stieg. Im späteren Verlauf schildert Sarah diesen Tag, sowie die vielen anderen Tage, an denen die Kommunikation von Missverständnissen getränkt war.

„Ich denke, dass Liebe kein Zustand ist und auch kein Gefühl. Liebe ist ein Organismus. Mit Hunger und Durst. Ein Lebewesen, das wachsen und schrumpfen, krank werden und gesunden, das einschlafen und sterben kann.“

Ab einem gewissen Punkt glaubte ich zu wissen worauf die Geschichte hinauslaufen wird, doch Melanie Raabe setzte gezielt falsche Vermutungen, um mit einem Ende zu brillieren, welches ich nicht im Ansatz erwartet hätte. Für mich würde ich diese Geschichte nicht als Thriller bezeichnen, aber als einen Roman mit hohem Spannungsfaktor. Ohne Blutvergießen, ohne Serienmörder, ohne Ermittler. Ein Buch mit leisen, aber eisigen Tönen. Es geht nicht um Nervenkitzel, sondern um die nicht gesagten Dinge. Um die Fragen ohne Antworten. Das Ende kommt nicht mit einem lauten Knall, sondern einer Erkenntnis.
Es mag nicht alles in sich stimmig sein, Fragen aufwerfen bei denen man nicht vollends mit den Antworten zufrieden ist. Was sich hinter dem Fremden verbirgt ist vielleicht auch nicht ganz nachvollziehbar und doch habe ich mehr als gerne zugehört, schmälert dies nicht die Geschichte zuvor uns seinen Verlauf!

Melanie Raabe versteht sich im Spiel der Worte, in ihrem ganz eigenen Schreibstil, vom dem ich bereits seit ihrem Debüt ganz verzaubert bin. Und Nina Kunzendorf liest wundervoll! Die Protagonisten ist mir nicht nur durch die Perspektive der Ich-Erzählerin nahe, sondern durch die Art wie Nina K. ihr Leben einhaucht. Ich konnte mich regelrecht in die Geschichte fallen lassen – ruhig, leise, sanft und doch ausdrucksstark!

Eine einnehmende Geschichte mit eine unvorhersehbaren Wendung – für mich mehr Spannungsroman als Thriller – aber absolut lesens-/hörenswert!

www.KeJas-BlogBuch.de

Veröffentlicht am 16.11.2016

Thriller oder Drama

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Langsam findet Sarah mit ihrem8-jährigem Sohn ins Leben zurück. Vor sieben Jahren verschwand ihr Mann spurlos auf einer Dienstreise in Südamerika und nun soll er zurückkehren. Doch der Mann, der aus dem ...

Langsam findet Sarah mit ihrem8-jährigem Sohn ins Leben zurück. Vor sieben Jahren verschwand ihr Mann spurlos auf einer Dienstreise in Südamerika und nun soll er zurückkehren. Doch der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht Philipp, sondern ein Fremder. Ein durchaus interessantes Katz- und Mausspiel beginnt. Hauptsächlich wird aus Sarahs Sicht berichtet, doch fließen auch immer wieder kurze Kapitel des Fremden ein. Mal passen Puzzlestücke gut zusammen, mal glaubt man das Bild zu erraten, doch dann kommen Puzzleteile, die so gar nicht passen wollen. Der Spannungsbogen wird dadurch durchweg aufrecht erhalten und wegen des prägnanten, flüssigen Schreibstils war das Buch schnell ausgelesen. Ein durchaus interessanter Plot, dessen Ende mich dann aber doch etwas enttäuschte und erinnerte eher an ein Drama, als an einen Thriller. Meines Erachtens, ist das Buch trotzdem durchaus lesenswert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überzeugt mit einem guten Katz- und Mausspiel

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Kurzbeschreibung
Vor sieben Jahren verschwand Sarahs Ehemann Phillip während einer Südamerikareise. Seither fehle jede Spur von ihm und sie zog ihren Sohn groß.
Doch jetzt, sieben Jahre später, erhält ...

Kurzbeschreibung
Vor sieben Jahren verschwand Sarahs Ehemann Phillip während einer Südamerikareise. Seither fehle jede Spur von ihm und sie zog ihren Sohn groß.
Doch jetzt, sieben Jahre später, erhält sie die Nachricht, dass ihr Mann am Leben ist. Die Medien stürzen sich auf ihn doch Sarahs Gefühle bleiben zwiespältig. Sie ist auf alles gefasst, nur nicht darauf, dass der Mann, der da aus dem Flugzeug steigt, NICHT Sarahs Ehemann ist! Er ist ein Fremder und er droht ihr: Wenn sie ihn jetzt bloßstelle, verliere sie alles: ihren Mann, ihr Kind und ihr Leben!

Eindruck
In ihrem neue Psychothriller nimmt die Autorin den Leser und Hörbuchhörer mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt, bei der er Zeuge eines Katz- und Mausspiels wird.
Erzählt wird die Handlung aus zwei Perspektiven.
Zum einem ist da der Handlungsstrang von Sarah, die sich einem Fremden völlig ausgeliefert fühlt, zunächst hilflos und verzweifelt erscheint und dann doch versucht, das Blatt zu wenden und den Fremden in die Enge zu treiben.
Zum anderen ist da der Handlungsstrang von „dem Fremden“, der Sarah unter Druck setzt, ein Geheimnis zu wahren scheint und dessen Hintergründe so undurchsichtig sind, dass man lange daran zweifelt, ihn wirklich zu durchschauen.
Weiter kann ich nicht auf diese Person eingehen, da sie der von Handlung zu viele wichtige Details verraten würden.
Ab dem Moment, in dem der Fremde auftaucht, entsteht eine düstere und beklemmende Atmosphäre in dieser Geschichte.
Man spürt förmlich die Bedrohung, die von diesem Fremden ausgeht, ist aber hin-und hergerissen, wem man tatsächlich glauben soll.
Der Spannungsbogen flacht aufgrund der vorhandenen Tiefe und der vielen Details drum herum immer wieder mal ab und nicht immer konnte ich Sarahs Handlungen nachvollziehen und fand die ein oder andere Reaktion von ihr unlogisch.
Dafür beschäftigt sich der Handlungsverlauf aber sehr viel mit Psychologie und es stellt sich die Frage, wie lange man braucht, um einen Menschen an den Rand des Wahnsinns zu treiben.
Diese Frage zog sich wie ein roter Faden bis zum Ende, machte die Geschichte umso fesselnder und zog mich in ihren Bann.
Denn bis zum Schluss stellt sich die Frage: Wer ist der Fremde und was will er von Sarah wirklich?

Figuren
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und bieten verschiedene Emotionen, die glaubhaft dargestellt und nachvollziehbar sind.
Ob es sich um die Wut „des Fremden“ handelt, seinen Hass und seine Unberechenbarkeit oder auch Sarahs Verzweiflung und Wut, all diese Gefühle treten sehr deutlich in diesem Thriller zum Vorschein.
Mit Sarah wurde ich zugebenermaßen nicht ganz warm, was wahrscheinlich auch daran lag, dass mir ihre Reaktionen nicht immer logisch erschienen.
Der Fremde dagegen weckte meine Neugier, ich fand es faszinierend, wie unberechenbar er wirkte und welche Atmosphäre er vermittelte.

Sprecher
Nina Kunzendorf, Andreas Pietschmann und Devid Striesow passen mit ihren Stimmen sehr gut in die Handlung. Sie konnten jegliche Stimmungen glaubhaft transportieren und vor allem Nina Kunzendorf beeindruckte mich mit ihrer Darstellung der Protagonistin, denn ihre Emotionen traten besonders stark hervor.

Fazit
„Die Wahrheit“ ist ein guter Psychothriller, der zwar seine Länge hat aber mit einem guten Katz- und Mausspiel überzeugen kann. Die Autorin spielt nicht nur mit ihren Figuren, sondern auch mit ihrem Leser und Zuhörer, denn die überraschenden Wendungen lassen diesen oft im Zweifel zurück und eigene Theorien wieder verwerfen.