Cover-Bild Das stille Gift
Band 7 der Reihe "Alpen-Krimis"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 03.04.2017
  • ISBN: 9783492311052
Nicola Förg

Das stille Gift

Ein Alpen-Krimi

Ein Teil einer künstlichen Hüfte, das zwei Touristen aus einem Güllefass wie ein Katapult um die Ohren fliegt, ist der Auslöser für die Suche nach einem lange verschwundenen Mann. Irmi Mangold und Kathi Reindl finden heraus, zu wem die Hüfte gehörte. Die Geschichte des Bauern ist ein Albtraum. Erst kommt sein behinderter Sohn ums Leben, dann verenden all seine Kühe an einer rätselhaften, schleichenden Krankheit, und schließlich gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihm selbst. Alles deutet auf einen Giftskandal hin, der mehr Lügen und Verdächtige hervorbringt als das Garmischer Land Kuhfladen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2020

Macht nachdenklich

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Wie immer locker und flüssig zu lesen. Aber diesmal fand ich das Buch doch tiefgründiger. Ob alles so stimmt, wie es im Buch beschrieben wurde. Mi den Biogasanlagen und dem Drumherum kann ich nicht beurteilen., ...

Wie immer locker und flüssig zu lesen. Aber diesmal fand ich das Buch doch tiefgründiger. Ob alles so stimmt, wie es im Buch beschrieben wurde. Mi den Biogasanlagen und dem Drumherum kann ich nicht beurteilen., Es hört sich auf jeden Fall schlüssig an. Und das Bio nicht unbedingt gut heißt weiß ich schon länger. Wenn z. B. der Biobauernhof direkt neben der BASF liegt kann man davon ausgehen, dass doch irgendwelche Schadstoffe auf dem Hof ankommen.

Der ganze Mais und Raps, diese Monokultur fand ich schon immer sehr nervend. Kaum noch Wiesen, alles wird zugepflastert damit. Jetzt weiß ich auch wofür.

Aber natürlich ist der Mordfall auch spannend. Also insgesamt wieder ein gelungenes Buch. Es war nur wieder zu schnell vorbei

Fazit: Lesenswert und lehrreich für eine gute Unterhaltung

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Veröffentlicht am 13.04.2018

Fesselnder Krimi mit Ökobotschaft

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"...natürlich weiß jeder Landwirt von der Gefahr von Leichengift, Sie wissen sicher auch, dass Sie eine tote Maus in ein Sieb legen und austropfen lassen können. Mit dem Gift könnten Sie problemlos ihren ...

"...natürlich weiß jeder Landwirt von der Gefahr von Leichengift, Sie wissen sicher auch, dass Sie eine tote Maus in ein Sieb legen und austropfen lassen können. Mit dem Gift könnten Sie problemlos ihren Nachbar töten." Zitat S. 66

Dieser Alpenkrimi hat mich mit seiner politisch aktuellen Brisanz umgehauen. Es dreht sich um die Geschichte des Bauern Kilian Schwaiger und seiner Familie, die ein schlimmes Schicksal ereilte. Erst kam der kleine behinderte Sohn ums Leben und als die Milchkühe nach und nach an einer rätselhaften Krankheit starben, stand die Existenz der Familie auf dem Spiel. Schwaiger hielt die Agrarmafia für schuldig, kontaminiertes Futter ließ wahrscheinlich seine Tiere an Botulismus sterben und auch beim Menschen reichert sich Glyphosat im Körper an.

Bei dieser Thematik eines Giftskandals stellen sich mir die Nackenhaare auf, die Menschheit vergiftet sich selbst, weil Interessen der Agrarwirtschaft nur auf Gewinne aus sind.

Agrogifte im Wasser, Glyphosat im Körper der Menschen und das nur wegen Unkrautvernichtungsmitteln! "...eine Todesspirale aus vergiftetem Boden, der ins Tierfutter und über die Ausscheidungen in einen Kreislauf gelangt." Seite 117

Doch die Politik schweigt und streicht die Gewinne ein.

"Drum haben wir doch die Politiker, die wir haben. Das ist eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für solche, die man sonst nirgend brauchen kann. So tauchen die schon nicht in der Arbeitslosenstatistik auf!" Zitat Seite 141

Diese Zitate zeigen die volle Wirkung der Schreibkraft Nicola Förgs.

Dieser Krimi ist eine Wucht, ein echtes Leseerlebnis mit einigen kritischen Themen, aber auch viel schwarzem Humor.
Der Leser erfährt eine Menge über Massentierhaltung, Monokulturen mit Mais und das der Bau von vielen Biogasanlagen nicht aufzuhaltende Gefahren mit sich bringt, die nachfolgenden Generationen noch Schwierigkeiten bereiten werden.

Die Ermittlerinnen Irmi und Kathi sind persönlich sehr verschieden, aber dennoch ein toughes, eingespieltes Team. Sie gehen mit viel Fingerspitzengefühl bei den Betroffenen vor, aber unbeirrbar und mit harten Bandagen bei den Verantwortlichen der Sache und stellen sich diesem von den Oberen heruntergespielten Ökoskandal. Es kommt einem Kampf gegen Windmühlenflügeln gleich, doch die Frauen beißen sich durch.

Gerade die eingebaute Kritik verleiht dem Krimi eine aktuelle Brisanz und die Ermittlung verläuft voller Spannung. Durch die eingebauten Dialektszenen passt sich der Krimi der bayrischen Umgebung an. Einige dieser Sätze musste ich sehr genau lesen, um sie zu verstehen. Das Privatleben der Ermittlerinnen bietet entspannende Ruhepole und erhöht den Unterhaltungswert.
Bei diesem Alpen-Krimi lernt man so einiges dazu. Botulismus, Informationen über das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, über Biogasanlagen und andere umweltrelevante Probleme. Das zeigt die gründliche Rechercheabeit der Autorin, die mich sehr beeindruckt hat. Sie zeigt ihren Umweltaktivismus für die breite Lesermasse verständlich aufbereitet und das imponiert mir.




Ein sehr nachdenklich machender Krimi mit umweltpolitischer Brisanz, der den Leser sein alltägliches Verbraucherverhalten überdenken lässt. Aber auch eine sehr interessante Handlung, die mit Dialekt und Humor gut unterhält.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Beängstigende Vorstellung

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Klapptext:
Ein Teil einer künstlichen Hüfte, das zwei Touristen aus einem Güllefass wie ein Katapult um die Ohren fliegt, ist der Auslöser für die Suche nach einem lange verschwundenen Mann. Irmi Mangold ...

Klapptext:
Ein Teil einer künstlichen Hüfte, das zwei Touristen aus einem Güllefass wie ein Katapult um die Ohren fliegt, ist der Auslöser für die Suche nach einem lange verschwundenen Mann. Irmi Mangold und Kathi Reindl finden heraus, zu wem die Hüfte gehörte. Die Geschichte des Bauern ist ein Albtraum. Erst kommt sein behinderter Sohn ums Leben, dann verenden all seine Kühe an einer rätselhaften, schleichenden Krankheit, und schließlich gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihm selbst. Alles deutet auf einen Giftskandal hin, der mehr Lügen und Verdächtige hervorbringt als das Garmischer Land Kuhfladen.

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Fazit:

Schöner, schnell lesender Schreibstil.
Wobei ich anmerken möchte, das "Nicht-Bayern" evtl. bei einigen Textpassagen ihre Probleme haben dürften. Mir persönlich gefallen diese Gespräche im Dialekt sehr, da es alles noch sehr authentischer wirken lässt.

Man merkt den Buch an, dass sehr viele Hintergrundsrecherchen angestellt worden sind. Alles wird den Leser sehr genau erklärt, aber so, dass es nicht langweilig oder öde wirkt sondern einfach den Inhalt ideal mit Erklärungen ergänzt. Das Buch regt an über den Bau, der vielen Biogasanlagen noch einmal nachzudenken.

Der eigentlich Fall, des vermissten Mannes, dessen künstliche Hüfte wieder auftaucht, ist schon sehr tragisch. Eine Familie mit so vielen Schicksalschlägen kann man nur bedauern. Das Verschwinden wirkt sich auf die ganze Familie aus und im Ort werden sie nicht nur bemitleidet sondern auch unbarmherzig abgestempelt und gemieden. Wie so oft, sind natürlich die Reichen und Mächtigen mit in den Skandal verstrickt und nicht sehr begeistert von den Ermittlungen der Irmi und Kathi. Irmi wird sogar massiv bedroht und gerät mehrfach in Gefahr.

Mir hat das Buch sehr gefallen und ich finde auch die Spannung hielt bis zum Schluss. Ein einziger Nachteil ist, dass nicht alles aufgeklärt wurde und man mit einigen Fragen zurück bleibt. Deshalb nur 4,5 Punkte :)