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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2023

Neustart auf Bornholm

Sonne über Gudhjem
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Der frisch geschiedene Kommissar plant auf der dänischen Insel Bornholm einen Neustart, da er sein (Arbeits-)Leben nach einem Burnout gemächlicher gestalten möchte. Kaum angekommen, wird er zu seinem ersten ...

Der frisch geschiedene Kommissar plant auf der dänischen Insel Bornholm einen Neustart, da er sein (Arbeits-)Leben nach einem Burnout gemächlicher gestalten möchte. Kaum angekommen, wird er zu seinem ersten Fall gerufen, einer geräucherten Leiche. Zusammen mit zwei Kolleginnen steigt er in die Ermittlungen ein. Gleichzeitig versucht er sich auf der Insel einzuleben.

Für mich ist das kein klassischer Krimi, sondern eher eine detailreiche Erzählung über die Insel Bornholm, das Leben dort und die erstaunliche Natur. Das Privatleben des Kommissars nimmt ziemlich viel Platz ein, für mich leider etwas zu viel. Gefallen hat mir der logische Aufbau, die zusammenpassenden Elemente aus Insel, Ermittlung und Privatleben. Gefehlt hat mir über einen langen Zeitraum die Spannung. Zum Ende hin wird die Auflösung einigermaßen spannungsgeladen. Man merkt der Handlung an, dass der Autor sich auf der Insel auskennt. Sie wird mit vielen Details beschrieben, die zu einem Besuch einladen. Ich hätte mir allerdings etwas mehr Kriminalfall gewünscht. Das reduzierte Tempo und der erzählende Schreibstil gefallen mir hingegen gut. Auch der teilweise trockene Humor trifft meinen Geschmack. Flüssig und durchdacht fließt die Handlung dahin. Wer das mag, wird die Lektüre genießen.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Debüt mit leichten Schwächen

Paradise Garden
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Die 14jährige Billie verliert ihre Mutter als sie gerade ihre Roma-Großmutter kennengelernt hat. Ihr nicht immer leichtes Leben in einer Hochhaussiedlung gerät aus den Fugen. Sie macht sich auf die Suche ...

Die 14jährige Billie verliert ihre Mutter als sie gerade ihre Roma-Großmutter kennengelernt hat. Ihr nicht immer leichtes Leben in einer Hochhaussiedlung gerät aus den Fugen. Sie macht sich auf die Suche nach ihrem Vater, aber auch nach ihrer Identität, die ihr abhanden gekommen scheint. Im alten Auto ihrer Mutter begibt sie sich auf den Weg an die deutsche Küste, immer ihr Ziel vor Augen.

Die Lektüre lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite hat die Autorin einen interessanten Debüt-Roman abgeliefert, der mit seinen einfühlsamen Beschreibungen eine besondere Atmosphäre schafft. Billies Gefühlswelt mit ihrer Trauer und Verlorenheit lässt uns mitfühlen und hat mich bewegt. Leider verzettelt sich die Autorin, indem gute Ideen nicht konsequent entwickelt werden. Mir fehlt ein wenig das typische Verhalten einer Teenagerin. Zudem fehlt mir das Verständnis für die unrealistische Autofahrt durch Deutschland ohne jegliche Konsequenzen. Die Autorin hat meines Erachtens aber viel Potential und ich freue mich auf zukünftige Werke.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Faulpelz mutiert zum Killer

Ablage Mord
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Der Protagonist in seinen Dreißigern ist ein notorischer Faulpelz, der sich die Zeit vorwiegend mit Internetspielen vertreibt. Er lebt in einem Wohnwagen auf dem elterlichen Grundstück und genießt ansonsten ...

Der Protagonist in seinen Dreißigern ist ein notorischer Faulpelz, der sich die Zeit vorwiegend mit Internetspielen vertreibt. Er lebt in einem Wohnwagen auf dem elterlichen Grundstück und genießt ansonsten Hotel Mama. Um dem Problem zu entgehen, enterbt zu werden, vermittelt sein bester Freund ihm einen Job, in dem er sechs Monate durchhalten muss. Er weiß erst nicht so genau, was er macht, rutscht aber durch einen Fehler mitten ins Geschehen. Fortan steht er auf der anderen Seite des Gesetzes.

Das Buch überzeugt mit Wortwitz und Situationskomik, schwarzem Humor und Kuriositäten. Bestes Beispiel sind die skurrilen Namen von Theos Kumpanen. An einigen Stellen wird es auch grausam, Spannung kommt jedoch nicht wirklich auf. Mir gefällt die Idee, Auftragskiller als einen normalen Job anzusehen. Ich habe beim Lesen häufig gelacht und viel geschmunzelt. Schon die Kapitelüberschriften lassen Freude aufkommen. Diese amüsante und charmante Kriminalkomödie ist absolut lesenswert, insbesondere wenn man schwarzen Humor mag.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Frauen im 19. Jahrhundert

Fräulein Schopenhauer und die Magie der Worte
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Während man ihren berühmten Bruder, den Philosophen Arthur Schopenhauer, und seine Werke, heute noch kennt, sind sie und ihre Mutter als Schriftstellerinnen erfolgreich, finden aber heute nur noch selten ...

Während man ihren berühmten Bruder, den Philosophen Arthur Schopenhauer, und seine Werke, heute noch kennt, sind sie und ihre Mutter als Schriftstellerinnen erfolgreich, finden aber heute nur noch selten Erwähnung. Diese Romanbiographie erinnert an die beiden, wobei das Leben von Adele Schopenhauer im Mittelpunkt steht.

Aufgewachsen zu Beginn des 19. Jahrhunderts, nach dem frühen Tod des Vaters und einem Zerwürfnis zwischen Mutter und Bruder verlässt sie Hamburg, um mit Johanna in Weimar sesshaft zu werden. Deren Literatursalon lockt Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe an. Als Kind ihrer Zeit ordnet sie sich unter und braucht lange, bis sie sich traut, ihren eigenen Weg zu gehen.

Die Autorin thematisiert die Herausforderungen der Zeit, insbesondere für emanzipierte Frauen, die sich ihr Leben und ihre Freiheiten erkämpfen mussten. Auch die politische Situation fließt in das Geschehen ein. Die Verbindung von Historie und Fiktion ist aufgrund des flüssigen Schreibstils angenehm zu lesen. Gerne empfehle ich dieses Buch historisch Interessierten und Lesern von Romanbiographien.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Leichte Lektüre

Bom Dia, Morte! - Ein eiskalter Fisch
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Ich möchte vorausschicken, dass ich den ersten Band nicht gelesen habe, aber mich ohne Probleme in die Geschichte einfinden konnte. Wichtige Aspekte aus Folge 1 fließen in den Text ein. Laura ist eine ...

Ich möchte vorausschicken, dass ich den ersten Band nicht gelesen habe, aber mich ohne Probleme in die Geschichte einfinden konnte. Wichtige Aspekte aus Folge 1 fließen in den Text ein. Laura ist eine Privatdetektivin aus Deutschland, die während ihres Urlaubs an der portugiesischen Küste den Fund einer Leiche miterlebt und in dem idyllischen Fischerdorf nach dem Mörder sucht, anstatt die Tage zu genießen. Ihre mangelnden Sprachkenntnisse sind dabei nicht gerade hilfreich.

Der Plot weist nur geringe Spannung auf, ist aber logisch aufgebaut und zeigt eine überraschende Auflösung. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, Humor kommt nicht zu kurz. Das Privatleben nimmt mir etwas zu viel Raum ein. Dieser Krimi ist eine leicht zu lesende Unterhaltung mit geringem Anspruch, genau richtig als Urlaubslektüre.

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