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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2019

rasanter und spannender Pageturner

Zimmer 19
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Die Geschichte beginnt mit einem Wow-Effekt. Aufgrund des Klappentextes weiß der Leser, dass er einen Snuff-Film zu sehen bzw. zu lesen bekommt. Doch diesen dann auch wirklich mitzuverfolgen, ist an Dramatik ...

Die Geschichte beginnt mit einem Wow-Effekt. Aufgrund des Klappentextes weiß der Leser, dass er einen Snuff-Film zu sehen bzw. zu lesen bekommt. Doch diesen dann auch wirklich mitzuverfolgen, ist an Dramatik fast nicht zu überbieten. Ich finde, der Autor hat den Einstieg so brilliant gemeistert, dass sofort Bilder im Kopf bei mir entstanden sind. Der folgende Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit ist so gekonnt geschrieben, dass ich das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Zwischen den Ereignissen wird so abrupt gewechselt, dass immer wieder die Spannung gesteigert wird. Die Rückblicke zum Vorgänger-Roman sind sehr schön erklärt, sodass man immer auf dem Laufenden bleibt. Fast alle Kapitel enden mit einem Cliffhanger, finde ich sehr gelungen, auch hier war der Drang zum Weiterlesen bei mir fast nicht zu bändigen. Teilweise fand ich die Schreibweise etwas eigenartig, manche Ausdrücke, die wahrscheinlich die Geschichte bildhafter machen sollten, kamen bei mir nicht so richtig an, z.B.: "In der Hauswand kragen Ziegel in Kreuzform hervor, gerahmt von einer gemauerten Raute". Einige Redewendungen wie "Aldischlappen" und "Mischpoke" gefielen mir nicht so gut, doch diese wenigen, ich will nicht einmal sagen Kritikpunkte schmälern das Lesevergnügen auf keinen Fall. Zum Ende hin wird die Geschichte, man kann es kaum glauben, noch rasanter, noch spannender. Und am Ende angekommen, kann ich noch so oft umblättern, es kommen einfach keine Seiten mehr! Eine klare Leseempfehlung von mir an alle und an Herrn Raabe: Bitte mehr davon!

Veröffentlicht am 28.08.2019

anspruchsvoll, intelligent, düster

Messer (Ein Harry-Hole-Krimi 12)
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Harry Hole ist zurück und wie bereits gewohnt schafft er es auch in diesem Buch, sowohl privat als auch beruflich am Tiefpunkt anzugelangen.
Soweit zu der Wiederholung der Vorgänger. Die Beschreibung der ...

Harry Hole ist zurück und wie bereits gewohnt schafft er es auch in diesem Buch, sowohl privat als auch beruflich am Tiefpunkt anzugelangen.
Soweit zu der Wiederholung der Vorgänger. Die Beschreibung der Charaktere ist sehr bildhaft dargestellt, ich habe mich sogar als Leser für das Trinkverhalten Harrys geschämt.
Herausragend ist auf jeden Fall die intelligente und anspruchsvolle Schreibweise, die auch diesen Roman von Jo Nesbo von anderen seiner Art hervorheben.
Das Lesen war eine Achterbahn der Gefühle, über tief deprimierenden Szenen, traurigen und unverständlichen Szenen waren auch Abschnitte dabei, die mich schmunzeln ließen.
Als Beispiel hier ein Auszug: "Aune war ein Verfechter der Theorie, dass Mörder nicht lasen, auf keinen Fall Romane." Diese Zeile, denke ich, gibt einen sehr guten Einblick
in die Schreibweise des Autors. Harry sieht sich selbst als besoffenen Kamikaze-Kollegen: das gefällt mir.Teilweise hat mich das Buch richtig runtergezogen, Szenen werden sehr düster und deprimierend dargestellt. Der Charakter Harry Hole ist für mich sehr zwiespältig, einerseits
finde ich ihn amüsant, intelliigent und symphatisch, doch dann wieder verstehe ich sein Handeln nicht und finde ihn unausstehlich. Ein Kommissar, der sein Leben einfach nicht
auf die Reihe kriegt? Doch ich denke, genau das macht diesen Charakter auch aus.Sehr ansprechend und positiv finde ich den Fluß der Geschichte, der spätestens mit dem Ende absolut schlüssig, spannend und einzigartig ist.
Ich emfpehle dieses Buch all jenen, die einen anspruchsvollen Thriller suchen, der auch zum Nachdenken anregt und nicht so einfach zu lesen ist.

Veröffentlicht am 23.08.2019

sehr spannender Verschwörungsthriller

Kontrolle
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Die Tochter des Biochemikers Dr. Adrian Neumann schwebt in Lebensgefahr, die Ärzte tappen bezüglich der Ursache der Erkrankung im Dunkeln.

Der Prolog beginnt sehr spannend, ich war sofort in der Geschichte ...

Die Tochter des Biochemikers Dr. Adrian Neumann schwebt in Lebensgefahr, die Ärzte tappen bezüglich der Ursache der Erkrankung im Dunkeln.

Der Prolog beginnt sehr spannend, ich war sofort in der Geschichte gefangen. Die Charaktere werden gut und bildhaft dargestellt, die Schreibweise des Autors ist sehr ansprechend und auch anspruchsvoll. Immer wieder schafft der Autor es, durch unvorhergesehen Ereignisse und Wendungen die Spannung fast bis ins Unerträgliche zu steigern.

Das Ende kam etwas überraschend, doch war für mich durchaus befriedigend. Das Buch vergisst man nicht so schnell, bei mir jedenfalls hat es einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Mein Fazit: Ein Verschwörungsthriller, der mit der Schreibweise und der durchgehenden Spannung sehr überzeugt und umso beängstigender wirkt, da dieses Szenario nicht völlig aus der Luft gegriffen ist.

Veröffentlicht am 09.04.2019

sachlicher Thriller über die Unterwelt Schwedens

SCHWEIGEPFLICHT
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Vor vielen Jahren hat Teddy, seit frühester Jugend an immer wieder kriminell, Mats Emanuelson gekignappt, dafür saß er auch 8 Jahre im Gefängnis. Seit seiner Entlassung hat er sein Leben umgekrempelt, ...

Vor vielen Jahren hat Teddy, seit frühester Jugend an immer wieder kriminell, Mats Emanuelson gekignappt, dafür saß er auch 8 Jahre im Gefängnis. Seit seiner Entlassung hat er sein Leben umgekrempelt, erledigt kleine Aufträge für eine Anwaltskanzlei. Plötzlich taucht ein unbekannter Toter auf, in seiner Nähe nur der Sohn von Mats Emanuelson. Dieser kann jedoch nichts zu der Tat sagen, da er ohne Bewusstsein aufgefunden wird. Als er kurz zu sich kommt, verlangt er Emelie Jansson als Verteidigerin. Diese hat erst vor kurzem ihre Lizenz als Anwältin erhalten, arbeitet jedoch in einer großen Anwaltskanzlei als Wirtschaftsanwältin. Sie weiß, dass ihre Kanzlei es ihr nicht gestattet, die Verteidigung zu übernehmen, was sie trotz aller Bedenken schlussendlich doch nicht daran hindert.

Der Anfang ist sehr spannend, ich war schnell in der Geschichte gefangen. Die Schreibweise ist anfangs sehr ansprechend und flüssig. Sehr viele verschiedene Erzählstränge und Charaktere machen das Buch sehr abwechslungsreich. Die Sprache, besonders die Erzählungen die Unterwelt Schwedens betreffend, waren mir jedoch etwas zu derb, die Slang-Ausdrücke der Jugendlichen für mich großteils unpassend.

Die Geschichte wartet mit sehr vielen Details auf, die leider in meinen Augen die Spannung leiden lassen. Besonders im Mittelstück langatmig und unnötig viele Einzelheiten. Diese ergeben zwar am Ende durchaus Sinn, doch hat mein Lesevergnügen doch darunter gelitten.

Die letzten Kapitel verlaufen wieder sehr spannend und fesselnd, das Ende ist jedoch sehr kurz und abrupt und ist für mich auch kein Abschluss, sehr unbefriedigend.

Veröffentlicht am 30.03.2019

spannender und beklemmender Thriller

Einer wird sterben
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Ein Auto parkt tagelang in einer ruhigen Straße. Zwei Menschen sitzen darin. Als sie endlich jemand fragt, was sie hier eigentlich wollen, antworten sie, sie würden auf etwas warten. Da sie durch das ...

Ein Auto parkt tagelang in einer ruhigen Straße. Zwei Menschen sitzen darin. Als sie endlich jemand fragt, was sie hier eigentlich wollen, antworten sie, sie würden auf etwas warten. Da sie durch das Parken auf einer öffentlichen Straße keine Straftat begehen, können die Bewohner nichts weiter tun als ebenfalls abzuwarten.

Stella Johannsen machen die beiden Menschen im Auto besonders nervös. Hat sie doch ein schreckliches Geheimnis und ist überzeugt, dass die Menschen wegen ihr hier sind. Plötzlich geschehen sonderbare Dinge, und Stella wird immer nervöser, auch da sie ihren Mann, durch die Arbeit als Pilot oft tagelang unterwegs, nicht erreichen kann.

Die unheimliche, beklemmende Stimmung wird von Anfang an sehr gut aufgebaut. Die Charaktere werden sehr gut beschrieben. Bei Stella ist man sich anfangs nicht sicher, ob diese Dinge wirklich geschehen oder sie nur paranoid ist. Und was ist bloß mit ihrem Mann los? Das Gefühl, dass hier in dieser Straße irgendetwas ganz und gar sonderbar ist, lässt mich das ganze Buch über nicht los. Die Geschehnisse spitzen sich zu und der Leser wird mit einem fulminanten Ende überrascht.