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Veröffentlicht am 12.03.2017

Im Schatten des Flammenbaums

Im Schatten des Flammenbaums
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Paris 1926: Louise ist Kfz-Mechanikerin in einer Citroën-Autowerkstatt. Als Frau hat sie es nicht leicht in ihrem Beruf, aber Louise ist eine starke Frau und lässt sich nicht beirren. So ist es für sie ...

Paris 1926: Louise ist Kfz-Mechanikerin in einer Citroën-Autowerkstatt. Als Frau hat sie es nicht leicht in ihrem Beruf, aber Louise ist eine starke Frau und lässt sich nicht beirren. So ist es für sie ganz klar, dass sie auch mit nach Madagaskar reist, als ihr Chef für eine dortige Missionsstation ein Fahrzeug spendet. Auf Madagaskar lebt Louises Zwillingsbruder Adrien mit seiner Frau. Sie leiten eine Tierauffangstation. Louise ist überglücklich, ihren Bruder endlich dort besuchen zu können. Sie ahnt noch nicht, welche Abenteuer auf sie warten...

Mein Leseeindruck:

Besonders gut an dieser Geschichte hat mir gefallen, dass sie zum größten Teil auf Madagaskar spielt. Ich habe mich direkt dorthin versetzt gefühlt und konnte mir den Regenwald und die außergewöhnliche Tierwelt sehr gut vorstellen. Die Beschreibungen der Autorin waren so intensiv, dass ich fast Teil der Geschichte wurde.

Auch sehr gut hat mir die Protagonistin Louise gefallen. In den 1920er Jahren arbeitet sie als Kfz-Mechanikerin. Das weist schon auf eine starke Persönlichkeit hin. Louise war mir zudem sehr sympathisch. Auch wenn sie eine starke und durchsetzungsfähige junge Frau ist, so hat sie doch ihr Herz am rechten Fleck.

Das Buch erzählt über eine außergewöhnliche Reise, eine wunderschöne Insel, einige Abenteuer und Liebe. Es wird nie langweilig, und immer wieder hat die Geschichte mich mit ihren Wendungen überraschen können.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Es gibt Bücher, die kann ich nicht lange am Stück lesen, weil der Schreibstil holprig oder schwierig ist, aber Anna Levin schreibt sehr flüssig und leicht, so wie ich es am liebsten mag.

Jetzt bin ich fast ein bisschen traurig, dass ich das Buch beendet habe, denn dank des schönen Settings habe ich mich fast ein bisschen wie im Urlaub gefühlt.

Jeder, der eine schöne und gleichzeitig auch außergewöhnliche Geschichte lesen möchte mit interessanten Charakteren, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen. Es lohnt sich!

Veröffentlicht am 11.03.2017

Rosalie und der Duft der Provence

Rosalie und der Duft der Provence
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Die Friseurin Rosalie kehrt aufgrund einer Erbschaft in ihren Heimatort Vassols in der Provence zurück. Eigentlich möchte sie gleich weiter nach Paris, aber an die Erbschaft ist eine Bedingung geknüpft, ...

Die Friseurin Rosalie kehrt aufgrund einer Erbschaft in ihren Heimatort Vassols in der Provence zurück. Eigentlich möchte sie gleich weiter nach Paris, aber an die Erbschaft ist eine Bedingung geknüpft, so dass sie doch in Vassols bleibt. Da wird der Winzer Rivas tot aufgefunden; es sieht nach Mord aus. Der Täter ist schnell gefunden, aber Rosalie hat Zweifel und macht sich gemeinsam mit dem Apotheker Vincent und dem Gemüsehändler Rachid daran, den wahren Täter zu suchen...

Mein Leseeindruck:

Wer regionale Krimis mag, wird dieses Buch sicherlich mögen. Es ist allerdings kein "typischer" Krimi, sondern eher ein Wohlfühlkrimi. Die Geschichte ist daher eher ruhig; der Mord geschieht erst nach gut 100 Seiten. Mich hat das nicht gestört; ich fand die Handlung trotzdem fesselnd und mochte auch die Charaktere sehr.

Rosalie ist eine sehr starke und eigensinnige Persönlichkeit. Sie ist Mitte 30, frisch getrennt und hat Ärger mit ihrer Familie.

Vincent ist gerade aus Paris zurückgekehrt in seine Heimat Vassols. Er sucht Ruhe, denn er leidet unter verschiedenen Ängsten.

Rachid ist der Cousin des Mordverdächtigen. Er ist Algerier und muss sich mit dem Fremdenhass einiger Einwohner auseinandersetzen.

Mir hat sehr gut gefallen, dass diese drei Protagonisten alle ihre ganz eigene Geschichte mitbringen. So wirken sie auf den Leser viel authentischer.

Auch waren die Figuren für mich fast sogar noch interessanter als der eigentliche Kriminalfall.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Ich konnte mich in die Geschichte fallenlassen und mich ein bisschen wie in Frankreich fühlen.

Ich weiß nicht, ob es weitere Bände mit Rosalie geben wird, aber es würde mich sehr freuen. Mir hat dieses Buch viel Lesefreude geschenkt.

Veröffentlicht am 04.03.2017

Mein Herz ist ein wilder Tiger

Mein Herz ist ein wilder Tiger
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Elly ist ein echtes Zirkuskind. 1916 geboren, wächst sie im Zirkus auf und fühlt sich dort geborgen. Zwar wird Elly mit nur zwei Jahren schon eine Waise, aber sie wird von den anderen Zirkusleuten liebevoll ...

Elly ist ein echtes Zirkuskind. 1916 geboren, wächst sie im Zirkus auf und fühlt sich dort geborgen. Zwar wird Elly mit nur zwei Jahren schon eine Waise, aber sie wird von den anderen Zirkusleuten liebevoll aufgenommen und großgezogen. Auch lernt sie ihren Mann Hans im Zirkus kennen. Er ist Dompteur. Mit ihm und seinen Tigern reist Elly schließlich um die ganze Welt.

Im Buch "Mein Herz ist ein wilder Tiger" geht es aber nicht nur um Elly, die inzwischen über 100 Jahre zählt und im Pflegeheim lebt. Es geht auch um John, ihren Pfleger. Er ist ein Flüchtling aus Somalia und hat seine Frau und seinen Sohn verloren. Er hat in Somalia und auf seiner Flucht nach Deutschland schlimme Dinge erlebt. Mit den Erinnerungen kämpft er jeden Tag.

Und dann ist da noch Kirsten. Kirsten ist Ärztin, Ehefrau und Mutter zweier Söhne. Sie ist über 40 und unzufrieden mit ihrem Leben. Und sie hat eine demente Mutter, die sie ins Pflegeheim bringen muss.

Diese drei Protagonisten - Elly, John und Kirsten - könnten kaum unterschiedlicher sein. Dennoch tun sie sich gut.

Mir hat es sehr gefallen, diese ganz besondere Verbindung, die sich zwischen diesen drei Menschen auftut, mitzuerleben. Als Leser hat man teil an allen drei Lebensgeschichten, wobei Ellys Geschichte sicherlich im Fokus steht.

Für mich war es spannend, Ellys Lebensgeschichte zu lesen, aber auch Johns Schicksal hat mich sehr berührt. Kirsten war für mich die schwächste Protagonistin, wobei sie aber in gewisser Weise die größte Entwicklung durchgemacht hat im Buch.

Die Kapitel erzählen immer abwechselnd aus einer anderen Perspektive - die von Elly, von John und von Kirsten. Diese Abwechslung hat mir sehr gefallen; die Geschichte bleibt so immer spannend.

Auch der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Sie erzählt die Geschichte warmherzig und gleichzeitig leicht. Das Buch lässt sich flüssig lesen und hat mich gut unterhalten können.

Ich empfehle es sehr gerne weiter!

Veröffentlicht am 26.02.2017

Das verlorene Medaillon

Das verlorene Medaillon
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1912: Die 19-jährige Emma hat ihre Eltern durch ein Feuer verloren und steht nun mittellos da. Ihre Tante und ihr Onkel in dem Bergarbeiterort Coal River nehmen Emma bei sich auf. Vor gut 10 Jahren war ...

1912: Die 19-jährige Emma hat ihre Eltern durch ein Feuer verloren und steht nun mittellos da. Ihre Tante und ihr Onkel in dem Bergarbeiterort Coal River nehmen Emma bei sich auf. Vor gut 10 Jahren war Emma zuletzt bei ihnen. Damals verunglückte Emmas kleiner Bruder Albert auf dem Fluss und Emma möchte nichts mehr, als möglichst schnell aus Coal River wieder wegzukommen. Doch dann lernt sie mehr über den Bergarbeiterort, über die Not der Menschen und die gefährliche Arbeit in den Kohlenminen. Emma möchte helfen und lernt dabei auch den Arbeiter Clayton kennen, der ebenfalls für bessere Arbeitsbedingungen kämpft. Die beiden machen sich mit ihren Bemühungen nicht nur Freunde...

Mein Leseeindruck:

Ich habe bereits "Die dunklen Mauern von Willard State" mit Begeisterung gelesen und war somit ganz gespannt auf das neue Buch der Autorin.

Der Schreibstil von Ellen Marie Wiseman hat mich gleich wieder überzeugen können. Sie schreibt so, dass ich mich sofort ab der ersten Seite in ihre Geschichten fallen lassen kann. Auch hier war ich gleich an Emmas Seite und habe mit ihr mitfühlen können.

Das, was Emma in Coal River erlebt hat, hat auch mich sehr berührt. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich das Buch in einem Stück lesen können, denn die Geschichte hat mich sehr gefesselt.

Die Figuren haben mich ebenfalls überzeugen können. Emma war mir sehr sympathisch. Ich mochte ihre mitfühlende Art und ihre Stärke.

Es gibt im Buch auch eine Liebesgeschichte, aber sie steht nicht im Vordergrund, sondern kommt eigentlich erst zum Ende des Buches hin zur Geltung. Auch das hat mir sehr gefallen, denn ich finde, dass das Elend und Leid in dem Bergarbeiterort und Emma Kampf für bessere Arbeitsbedingungen hier völlig zu recht im Vordergrund steht.

Mein Fazit: "Das verlorene Medaillon" ist ein Buch, das mich ab der ersten Seite gefangen nehmen konnte und mich sehr gut unterhalten hat. Ich hatte schöne Lesestunden mit der Geschichte von Emma und Clayton und freue mich auf hoffentlich noch viele Bücher der Autorin!

Veröffentlicht am 23.02.2017

Die dunklen Mauern von Willard State

Die dunklen Mauern von Willard State
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Die 17-jährige Isabelle lebt bei Pflegeeltern, seitdem vor vielen Jahren ihre Mutter ihren Vater erschoss. Als Isabelles Pflegemutter für ein Museum alte Gegenstände von Insassen einer früheren Psychiatrie ...

Die 17-jährige Isabelle lebt bei Pflegeeltern, seitdem vor vielen Jahren ihre Mutter ihren Vater erschoss. Als Isabelles Pflegemutter für ein Museum alte Gegenstände von Insassen einer früheren Psychiatrie katalogisieren soll, begleitet Isabelle ihre Pflegemutter nach Willard State. Dort stößt Isabelle auf den alten Koffer von Clara, die in den 1930er Jahren unfreiwillig nach Willard State gebracht wurde. Isabelle liest Claras altes Tagebuch und ist schnell gefesselt von der Geschichte der ihr unbekannten Frau aus der Vergangenheit.

Mein Leseeindruck:

Dieses Buch hat mich sowohl begeistert als auch tief erschüttert. Es gibt zwei Handlungsstränge. Einmal erfahren wir Isabelles Geschichte in der Gegenwart, und dann blicken wir immer wieder zurück auf Claras Geschichte, die hier hauptsächlich in den 1930er Jahren spielt.

Beide Handlungsstränge werden mit der Zeit miteinander verknüpft, was der Autorin meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist!

Mir haben auch beide Handlungsstränge sehr gut gefallen, wobei mich aber Claras Geschichte mehr mitgenommen hat. Über das, was Clara widerfahren ist, war ich tief erschüttert. Erschreckend ist auch, dass diese Geschichte zwar fiktiv ist, aber dennoch einen wahren Kern hat. Das "Willard State Hospital" hat es wirklich gegeben, und die Behandlungsmethoden sind leider auch nicht erfunden.

Ich denke, dieses Buch wird mich auch nach dem Lesen noch lange beschäftigen. Und ich kann den Roman auf jeden Fall weiterempfehlen; es ist eine ganz besondere, spannende und sehr mitreißende Geschichte!