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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2018

Spannendes und schonungsloses Jugendbuch mit Sci-Fi Aspekten

Pheromon 1: Pheromon
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Mein SuB ist eigentlich viel zu hoch und meine Bücherregale viel zu klein, um mir neue Bücher anzulachen, also widerstand ich dem ersten Drang mir das Buch auch zuzulegen. Als ich es dann aber bei NetGalley ...

Mein SuB ist eigentlich viel zu hoch und meine Bücherregale viel zu klein, um mir neue Bücher anzulachen, also widerstand ich dem ersten Drang mir das Buch auch zuzulegen. Als ich es dann aber bei NetGalley als digitales Rezensionsexemplar entdeckte,war es um mich geschehen und ich fragte es an. Keine drei Stunden später lag das Buch auf meinem Kindle und keine fünf Stunden später, hatte ich bereits mit dem Lesen angefangen.

Das Buch beginnt rasend schnell und ohne Umschweife. Der Leser ist bereits nach wenigen Seiten mitten im Geschehen.
Wir treffen abwechselnd auf Jake, einen 16-jährigen Footballspieler, dem wir im Jahr 2018 begegnen; und Travis, einen vorbestraften, ehemaligen Arzt, der sich seit seiner Rente ehrenamtlich in Jugendcentren engagiert, aus dem Jahr 2118.

Jake wacht eines morgens auf und kann plötzlich besser riechen und besser hören. Er schiebt das zunächst alles auf die Tatsache, dass er seinen Heuschnupfen los ist, doch irgendwann reicht diese Erklärung nicht mehr.
Spätestens dann nicht mehr, als Serena, die heißeste Cheerleaderin der Schule, ihn allein durch ihre Anwesenheit völlig aus der Bahn wirft und Jake keine Ahnung mehr hat, was in den letzten zwei Stunden passiert ist.

Travis muss mit einer winzigen Rente auskommen und lebt im ungemütlichsten Viertel der Stadt. An diesem einen Tag wäre er besser nicht aufgestanden, denn er wird gleich zwei Mal überfallen. Bei einem der Überfälle erregt ein verschüchtertes, schwangeres Mädchen seine Aufmerksamkeit. Dieses Mädchen lässt ihn gedanklich nicht mehr los und er begibt sich auf die Suche nach ihr.
Als er ihr ein paar Tage später zufällig wieder begegnet, ist das Mädchen nicht mehr schwanger, hat aber auch kein Baby dabei – Travis intensiviert seine Suche und öffnet damit die Büchse der Pandora.

Es ist gar nicht so einfach euch genug von der Story zu erzählen, aber dabei nicht zu spoilern. Eins kann ich euch aber sagen, lasst euch von der Biene auf dem Cover nicht täuschen. Die hat mit der Story an sich nichts zu schaffen, denn bei “Pheromon” handelt es sich in der Tat um ein Jugendbuch mit Sci-Fi Aspekten. Das Buch hat eine Altersempfehlung ab 14 Jahren, ist aber teilweise schon ziemlich schonungslos, was Gewaltszenen angeht. Ich, als erwachsene Leserin, hatte besonders beim Ende ganz schön zu schlucken. Für eher zartbesaitete/zimperliche LeserInnen ist es also daher, meiner Meinung nach, weniger geeignet.

Wekwerth und Thariot haben es auf jeden Fall geschafft mich ans Buch zu fesseln. Es ist rasant und spannend geschrieben und hält ein Ende parat, mit dem ich nicht gerechnet habe. Ich hatte sogar einen kurzen “Facepalm – Moment”, da ich erst auf den letzten paar Seiten einen Zusammenhang begriffen hatte. Normalerweise bin ich nicht ganz so “begriffsstutzig” beim Lesen, daher werte ich das als Pluspunkt.

Fazit

Ein spannendes Buch mit einer – zugegeben – doch recht skurrilen, aber genialen Idee, das mich besonders zum Ende hin richtig mitgenommen hat. Es scheint sich um einen Mehrteiler zu handeln, daher freue ich mich schon auf den nächsten Band und frage mich wie es weitergehen wird.

An einigen Stellen war mir das Buch dann doch etwas zu “abgefahren”, so dass es nicht ganz zu fünf Sternen gereicht hat. Von mir gibt es sehr gute 4 Sterne für ein spannendes und schonungsloses Buch, mit einer außergewöhnlichen Idee.

Veröffentlicht am 24.11.2017

Erst die zweite Hälfte des Buches konnte mich begeistern

Sieben Zwerge für Paulina
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Ein Spiegel auf dem Cover? Sieben Zwerge? Klingt verdächtig nach einer Märchenadaption und zwar einer, geschrieben für Jugendliche. Empfohlen wird dieses Buch Lesern zwischen 12 und 15 Jahren.

Die 15-jährige ...

Ein Spiegel auf dem Cover? Sieben Zwerge? Klingt verdächtig nach einer Märchenadaption und zwar einer, geschrieben für Jugendliche. Empfohlen wird dieses Buch Lesern zwischen 12 und 15 Jahren.

Die 15-jährige Paulina hat genug mit sich selber zu tun. Auf ihrer teuren Privatschule ist sie, trotz reichem Vater, die Außenseiterin der Klasse und auch Zuhause hängt der Haussegen schief. Ihre Mutter behandelt sie alles andere als gerecht. Schlimmer noch, sie macht Paulina für die Trennung der Eltern verantwortlich und lässt sie das auch tagtäglich spüren. Von ihrem Vater fühlt sich Paulina nicht gewollt, da er sich scheinbar anstelle von Verantwortung, lieber mit Geld aus der Affäre ziehen möchte.
Zu allem Überfluss dreht ihr Deutschlehrer nach einer katastrophalen Klassenarbeit völlig durch. Er fordert Einzelreferate von ihnen, zum Thema Märchen – doch wer liest heutzutage noch Märchen?

Das ist die Frage…wer liest heutzutage noch Märchen? Vor allem, lesen Jugendliche auch noch Märchen oder haben sie als Kind vorgelesen bekommen? Ich kann diese Fragen tatsächlich nicht beantworten.
Ich arbeite in einer Kindertagesstätte, in der Märchen aktiv gelebt werden. Sie werden regelmäßig vorgelesen und es gibt sogar Theateraufführungen dazu. Ich weiß aber, dass in anderen Kitas Märchen definitiv nicht so präsent sind, wie bei uns.

Ich, mit meinen mittlerweile 33 Jahren, bin mit Märchen aufgewachsen. Ich habe sie vorgelesen bekommen und dann später als Disney Filme geguckt. Daher habe ich bei “Sieben Zwerge für Paulina” beim Lesen auch ständig bewusst und unterbewusst nach Parallelen gesucht. Die gibt es ganz definitiv! Doch in der ersten Hälfte des Buches waren sie mir irgendwie zu vage.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich mit der ersten Hälfte der Geschichte schwer getan habe. Paulina wollte mir nicht so recht sympathisch werden, geschweige denn ans Herz wachsen – ihre Klassenkameraden erst recht nicht. Ihre Mutter ist eine “Vollkatastrophe” und auch mit ihrem Vater konnte ich nicht so recht warm werden.

Als Paulina dann etwa zur Mitte hin einen extremen pubertären Selbstmitleidsanfall hat, konnte ich nur noch mit den Augen rollen und den Kopf schütteln.

Achtung Spoiler!!!


In ihrem Selbstmitleid beginnt Paulina darüber nachzudenken, dass es wohl besser gewesen wäre, sie wäre nie geboren worden. Gut, das hat vielleicht jeder von uns in der Pubertät mal gedacht, insgesamt also noch recht harmlos. Aber einen Satz fand ich völlig unpassend für ein Jugendbuch und hier hätte ich das Buch auch fast zur Seite gelegt:
”Die Vorstellung zu sterben, hatte etwas Tröstliches.”
Hallo?! Sie ist dabei erwischt worden, dass sie Mist gebaut hat, muss dafür nun grade stehen und ihre vermeintlichen “Freundinnen” stehen natürlich nicht zu ihr. Ja, alles schlimm und echt ätzend. Aber so ein Satz hat etwas Depressives und gehört definitiv nicht einfach so lapidar in ein Jugendbuch geschrieben.


Spoiler Ende!!!

Wie gesagt, ich war kurz davor nur noch augenrollend weiter zu lesen, doch dann wandelte sich die Geschichte komplett und sie wurde gut. Richtig gut sogar!
Paulina wurde mir sehr sympathisch und ich begann sie sogar in mein Herz zu schließen. Auch andere Charaktere änderten sich zum Positiven und das Buch nahm eine Richtung an, die mich sogar zu Tränen rührte.
Die zweite Hälfte hat das Ruder nochmal herumgerissen und ich konnte das Buch mit einem guten Gefühl beenden.

Iris Liesers Schreibstil ist angenehm flüssig und der Zielgruppe angemessen. Auch auf die Charakterbildung hat sie recht viel Wert gelegt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Autorin es gewollt so geschrieben hat, dass ich Paulina im ersten Teil des Buches nicht sympathisch fand.

Fazit

“Sieben Zwerge für Paulina” ist ein süßes Buch für Jugendliche ab 12 Jahren, dem allerdings ein bisschen weniger Drama ganz gut getan hätte. Vor 12 würde ich es meinem Kind auch nicht geben wollen, dafür beinhaltet es Szenen, die jüngere Kinder zu sehr beeinflussen könnten.
Glücklicherweise konnte mich das Buch nach der Hälfte für sich gewinnen und auch überzeugen. Da mir die erste Hälfte allerdings nicht so richtig zugesagt hat, kann ich leider nur 3,5 von 5 Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 16.11.2017

Interessant und philosophisch, doch meiner Meinung nach kein richtiger Thriller

Memory Game - Erinnern ist tödlich
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Ich selber habe ein sehr gutes Gedächtnis und frage mich häufiger, wie es sein kann, dass die Menschen in meinem Umfeld so viel vergessen. Ich weiß, dass ich ein eher außergewöhnliches Gedächtnis habe, ...

Ich selber habe ein sehr gutes Gedächtnis und frage mich häufiger, wie es sein kann, dass die Menschen in meinem Umfeld so viel vergessen. Ich weiß, dass ich ein eher außergewöhnliches Gedächtnis habe, wundere mich aber dennoch regelmäßig darüber. Daher hat mich auch der Klappentext von “Memory Game” sofort angesprochen.

Stellt euch vor, ihr könntet euch maximal an die letzten 48h erinnern, müsstet jeden Tag Tagebuch über die Dinge führen, die ihr erlebt habt und müsstet Fakten aus eurem Leben auswendig lernen, damit sie in eurem Langzeitgedächtnis bleiben. Was für eine Vorstellung, oder?
Und nun stellt euch auch noch vor, dass in solch einer Welt ein Mord geschieht. Wie soll der Mörder gefunden werden, wenn er sich dazu entschließt seine Tat nicht in sein Tagebuch zu schreiben? Denn dann kann er sich nach spätestens 48h selber nicht mehr daran erinnern, was er getan hat. – Eine echt erschreckende Vorstellung.

Unsere Protagonisten Mark und Claire sind ein ziemlich ungleiches Paar. Mark ist ein Duo und kann sich somit an die vergangenen 48h erinnern. Claire hingegen ist eine Mono und ihr Gedächtnis reicht nur 24h zurück. Die beiden sind bereits seit 20 Jahren verheiratet, was in ihrer Welt eine wirkliche Seltenheit ist, denn normalerweise gibt es keine Mischehen. Die Duos halten sich für die Elite und wollen mit den, in ihren Augen, beschränkten Monos in der Regel nichts zu tun haben. Die Monos erledigen sozusagen die “niederen” Aufgaben, während Duos zu Ärzten, Anwälten, Polizisten, usw. werden.
Als nun eines Tages plötzlich die Polizei vor Claires Tür auftaucht, und ihr erklärt, dass die Leiche einer Frau im nahe gelegenen Fluss gefunden wurde und es sich hierbei angeblich um Marks Geliebte handeln soll, bricht Claires Welt zusammen. Kann sie ihrem Ehemann noch trauen? Und viel wichtiger: kann sie sich selber noch vertrauen?

Mit ihrem Debütroman ist Felicia Yap ein wirklich interessantes Gedankenspiel gelungen. Obwohl das Buch als Thriller ausgezeichnet ist, stand für mich die Tat an sich und die Aufklärung des Mordfalls eher im Hintergrund. Ich habe mich mehr mit den philosophischen Fragen und der “Zwischen-den-Zeilen” – Gesellschaftskritik beschäftigt, die die Autorin mit ihrer Geschichte implizit aufgeworfen hat.
Ist Liebe in dieser Welt wirklich möglich? Wie funktioniert Liebe, wenn man all die alltäglichen Kleinigkeiten, die Liebe so schön macht, spätestens nach 48h wieder vergisst? Wird Liebe in so einer Welt nicht zu etwas rein Mechanischem?
Die Diskriminierung der Monos durch die Duos war auch sehr präsent und hat mich stark an die Situation in den USA denken lassen, in denen dunkelhäutigen Menschen auch heutzutage leider immer noch einen geringeren Stellenwert haben. Oder auch daran, wie unterschiedlich auch heute noch die Gehälter von Männer und Frauen sind und wie wenig Frauen es leider noch immer in Spitzenpositionen gibt.

Eingefleischte Thriller-Leser würden dieses Buch vermutlich nicht unbedingt dem Thriller-Genre zuordnen, zumindest ging es mir so. Ja, es sind Thriller-Aspekte drin, aber für mich war insgesamt zu viel Spannung drin und ab einem Punkt wurde es dann doch zu vorhersehbar.
Außerdem bin ich der Meinung, dass auf Grund eines bestimmten Themas dieses Buch nicht unbedingt für alle Thriller-Fans geeignet ist.

Spoiler-Alarm!!!!!

Im Laufe der Geschichte erfährt der Leser, dass Claire an Depressionen leidet und damals vor 20 Jahren, als Mark und sie geheiratet haben, ein Kind zur Welt gebracht hat. Dieses Kind hat sie – weil sie unter einer Wochenbettdepression litt – erstickt. Sie hat also ihr eigenes Kind umgebracht, es nicht in ihr Tagebuch geschrieben und es somit vergessen.
Ich finde, dass das ganz schön harter Tobak ist und mich hat das extrem mitgenommen. Ich weiß zwar nicht wie genau, aber ich hätte mir eine kleine (Trigger-)Warnung gewünscht. Vielleicht hätte ich das Buch dann gar nicht gelesen.

Spoiler-Ende!!!

Felicia Yaps Schreibstil ist insgesamt aber sehr angenehm und flüssig. Das Buch lässt sich auf Grund der großen Schrift und der kurzen Kapitel sehr schnell lesen. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Claire, Mark und dem Detective geschrieben

Fazit

“Memory Game” ist insgesamt betrachtet ein gutes Debüt, das aber definitiv noch Luft nach oben hat. Felicia Yap kann meiner Meinung nach schreiben, doch sie wollte zu viel auf einmal für ihren ersten Roman. Beispielsweise hätte ich mir gewünscht den genauen Unterschied zwischen Fakten und Erinnerungen erklärt zu bekommen. Außerdem bleiben die Charaktere für diese Art von Buch zu flach.
Nichtsdestotrotz hat mir das Buch und das Gedankenspiel der Autorin gefallen, so dass ich 3,5 von 5 Sternen vergebe.

Veröffentlicht am 16.11.2017

Für Jugendliche spannend, für Erwachsene eher vorhersehbar

Soul Hunters
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Als ich vor einiger Zeit durch die Neuerscheinungen stöberte, sprach mich dieses Buch sofort an. Sowohl der Klappentext als auch das Cover machten einfach Lust auf mehr. Ich wollte unbedingt dieses Buch ...

Als ich vor einiger Zeit durch die Neuerscheinungen stöberte, sprach mich dieses Buch sofort an. Sowohl der Klappentext als auch das Cover machten einfach Lust auf mehr. Ich wollte unbedingt dieses Buch lesen und erfahren, was es mit dem Computerprogramm auf sich hat und in welcher Gefahr die beiden Protagonisten schweben.

Übrigens empfehle ich euch bei diesem Buch wirklich nur den Text auf dem Buchrücken zu lesen, denn die Inhaltsangabe, die auf der Verlagsseite und auf anderen Portalen steht, verrät meiner Meinung nach schon zu viel vom Buch und es wäre schade, wenn ihr euch spoilern würdet.

Während Jona und sein bester Freund Chris gemütlich in einem Café sitzen und Apfelstrudel essen, wird Hannah – unsere Protagonistin – durch die Straßen Brügges verfolgt. Sie hat keine Ahnung vor wem sie auf der Flucht ist, sie weiß nur weswegen. Der Grund passt auf einen kleinen USB-Stick, den sie bei sich trägt. Jemand ist hinter ihrem Computerprogram her – doch wieso?
Auf ihrer Flucht kommt sie auch in eben jenem Café vorbei, in dem Jona und sein Kumpel Chris sitzen. Ein kurzer Rempler, ein tiefer Blick in die Augen und schon ist Jonas Leben nicht mehr wie es mal war.

“Soul Hunters” wird empfohlen für Leser*innen ab 12 Jahren. Dies sollte man beim Lesen also immer im Hinterkopf haben, auch wenn es in diesem Buch u.a. um Seelenverwandtschaft geht. Mir war es kurzfristig entfallen und dadurch war ich zeitweise durch die mangelnde Tiefe der Charaktere und der Geschichte enttäuscht. Ich musste mir erst wieder ins Gedächtnis rufen, dass für die Zielgruppe dieses Jugendthrillers die Spannung im Vordergrund steht und nicht die zwischenmenschliche Beziehung der Charaktere. Dies hat mir dann geholfen über meine Enttäuschung hinwegzukommen, änderte allerdings leider nichts daran, dass ich trotzdem nicht zu den Charaktere durchdringen konnte.

Die Geschichte um Hannah und Jona ist interessant und auch spannend geschrieben, doch leider wurde ich nie Teil des Ganzen, sondern schwebte als stiller Beobachter über dem Geschehen. Ich behielt während des gesamten Buches eine Distanz zu den Charakteren, die es mir leider nicht ermöglichte richtig mitzufiebern und mit den Personen mitzufühlen. Sehr schade.

Zu Beginn des Buches hatte ich leichte Schwierigkeiten mit dem Schreibstil. Ich kann gar nicht genau benennen wieso, ich weiß nur, dass ich ein paar mehr Seiten brauchte, um mich einzulesen. Als ich mich dann eingelesen hatte, lies sich die Geschichte für mich leicht und zügig lesen.
Der Stil ist der Altersgruppe angemessen und wie bereits erwähnt, wird ein konstant hoher Spannungsbogen gehalten, der der Zielgruppe sicher sehr gefallen wird.

Für mich als erwachsene Leserin war jedoch Vieles leider ziemlich vorhersehbar und ich hätte auch einen stärkeren Fokus auf das Computerprogramm selber und seine Auswirkungen erwartet bzw. es mir gewünscht. So empfand ich das Buch durchaus als gelungenes Werk für junge Leser, doch als Erwachsene würde ich es vermutlich nicht noch einmal lesen wollen – obwohl es mir gefallen hat.

Fazit

Für die anvisierte Zielgruppe ist “Soul Hunters” sicher ein spannendes und gut gelungenes Buch. Mir als Erwachsene war zu Vieles vorhersehbar und der Fokus “falsch” gesetzt.
Das Buch konnte mich dennoch gut unterhalten und ich habe es gerne gelesen. Daher vergebe ich gerne knappe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 20.07.2017

Gut geschrieben, aber fehlende Tiefe bei den Charakteren

Das Mädchen aus Brooklyn
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Meine Meinung zum Buch

“Guillaume Musso”, definitiv kein unbekannter Name. Mir selber ist er schon sehr häufig begegnet. Immer wieder wurde mir gesagt, ich müsse unbedingt mal ein Buch von ihm lesen – ...

Meine Meinung zum Buch

“Guillaume Musso”, definitiv kein unbekannter Name. Mir selber ist er schon sehr häufig begegnet. Immer wieder wurde mir gesagt, ich müsse unbedingt mal ein Buch von ihm lesen – er würde so gut schreiben.
Schreiben kann der Mann ganz definitiv; trotzdem konnte mich sein neustes Werk leider nicht vollständig überzeugen.

Raphaël und Anna kennen sich gerade mal sechs Monate und wollen schon heiraten. Die beiden haben ihre große Liebe gefunden, doch eine Sache belastet Raphaël noch sehr. Er weiß nichts über Annas Vergangenheit.
Während eines romantischen Wochenendes bringt Raphaël seine Freundin dazu ihm von ihrer Vergangenheit zu berichten und flüchtet Hals über Kopf, als sie ihm ein Foto von drei verkohlten Leichen zeigt und behauptet, das wäre sie gewesen. Anna hat keine Chance sich zu erklären und als Raphaël wieder klare Gedanken fassen und mit Anna reden möchte, ist diese plötzlich spurlos verschwunden.
Mit seinem Freund Marc, einem ehemaligen Polizisten, macht sich Raphaël auf die Suche nach Anna und stößt dabei auf Geheimnisse, die ganz schönen Wirbel verursachen.

“Das Mädchen aus Brooklyn” ist maßgeblich aus der Perspektive von Raphaël und Marc geschrieben. Raphaël selber erzählt in der Ich-Perspektive und wenn ein Kapitel kommt, in dem Marc im Fokus ist, benutzt Musso die personale Erzählperspektive. So konnte ich als Leserin sehr schnell unterscheiden mit welchem der beiden Männer ich nun unterwegs bin.
Ab und an werden kurze Kapitel aus der Vergangenheit eingestreut, die aus der Sicht einer gänzlich anderen Person geschrieben sind. Das fand ich wirklich klasse, denn so hatte ich da Gefühl live dabei gewesen zu sein und die relevanten Informationen, aus erster Hand zu erhalten.

Mussos Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich konnte das Buch flüssig und zügig lesen, allerdings verloren sich meine Gedanken gerne mal woanders, wenn der Autor wieder ein wenig zu ausschweifend wurde für meinen Geschmack.
Musso hat auch einen Faible für die präzise Benennung aller Straßennamen und Orte an denen sich die Protagonisten befinden. Für Ortskundige bestimmt ein Gewinn, mir war es zu viel. Ich habe die Straßennamen überlesen, d sie für mich nicht interessant waren.

Der Autor ist wirklich geschickt darin verschiedene Stränge, von denen ich nicht mal geahnt habe, dass sie irgendwie zusammengehören, zum Ende hin zusammenzuweben. Er baut Wendungen ein, mit denen ich im Leben nicht gerechnet habe. So bleibt das Buch durchgehend spannend.
Leider hatten mir persönlich die Charaktere zu wenig Tiefe. Marc fand ich am gelungensten gezeichnet, zu den anderen konnte ich kaum eine Bindung aufbauen. Das ist bei mir leider ein recht großer Kritikpunkt, denn nur wenn ich eine Bindung zu den Charakteren aufbauen kann, kann ich auch richtig mit ihnen mitfühlen und emotional werden. So fand ich das Buch zwar trotzdem interessant und spannend, aber wirklich emotional berührt hat es mich kaum. Zudem Musso recht weit am Ende eine Wendung einbaut, die für mich so nicht hätte sein müssen. Mir war es dann doch etwas zu viel des Guten.

Fazit

Auch wenn mich mein erstes Buch von Guillaume Musso nicht vollständig begeistern konnte, wird es bestimmt nicht das letzte Buch von ihm gewesen sein, das ich lesen werde.
Ich mag seine verschlungenen Pfade, die dafür gesorgt haben, dass ich sogar ganz am Ende noch überrascht wurde. Das schaffen nicht viele Autoren.
Leider kann ich bei meinen genannten Kritikpunkten nicht mehr als 3,5 von 5 Sternen geben.