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Veröffentlicht am 10.09.2025

Zwischen zwei Leben

Zwischen zwei Leben
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„Zwischen zwei Leben“ ist ein kluger und zugleich warmherziger Roman über das Älterwerden, über Feminismus, über Rollenbilder und die großen Fragen nach Sinn und Selbstbestimmung. Jenny Hill steht als ...

„Zwischen zwei Leben“ ist ein kluger und zugleich warmherziger Roman über das Älterwerden, über Feminismus, über Rollenbilder und die großen Fragen nach Sinn und Selbstbestimmung. Jenny Hill steht als Frau Anfang fünfzig mitten in diesem Prozess. Nach der Trennung von ihrem untreuen Mann sucht sie nach neuen Wegen, fragt sich, was im Leben wirklich zählt und wie sie ihre verbleibende Zeit erfüllter gestalten kann.
Das Buch zeigt sehr lebensnah und oft schmerzhaft realistisch, welche Herausforderungen Frauen in dieser Lebensphase erleben. Es geht um Kinderwunsch, den Anspruch, allen gerecht zu werden, um Schicksalsschläge, Zukunftsängste und darum, wie man sich selbst dabei nicht verliert. Gleichzeitig macht der Roman Mut, denn er erinnert daran, dass es nie zu spät ist, neue Wege zu gehen. In Finnland wurde er sogar als feministisches Manifest gefeiert und das völlig zu Recht.
Besonders originell ist der Einsatz von Märchenfiguren als Kommentatoren. Sie bringen eine fast magische Erzählebene ins Spiel, eröffnen neue Sichtweisen und vertiefen die Geschichte. Ihre Beobachtungen machen den Roman einzigartig.
Mir kommt es so vor, als tauchten solche Themen in letzter Zeit immer häufiger in der Literatur auf. Zumindest ist das mein persönliches Empfinden, vielleicht ist es tatsächlich ein wachsendes Interesse an Geschichten über Frauen, Selbstbestimmung und Lebensübergänge.
Auch wenn das Cover eher unscheinbar wirkt, ist der Inhalt umso eindringlicher, bewegender und voller Tiefe. Für mich ganz klar eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.08.2025

Die unendliche Klassenfahrt

Die unendliche Klassenfahrt - Spuk auf Burg Hammelstein
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Das Buch „Die unendliche Klassenfahrt“ entführt junge Leserinnen und Leser direkt in ein turbulentes Abenteuer, das von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Klassenlehrer Herr Vogelsang, liebenswert ...

Das Buch „Die unendliche Klassenfahrt“ entführt junge Leserinnen und Leser direkt in ein turbulentes Abenteuer, das von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Klassenlehrer Herr Vogelsang, liebenswert chaotisch und voller guter Absichten, fährt mit seiner vierten Klasse eigentlich ans Meer, doch ein Zeitsprung katapultiert die Kinder mitten ins Mittelalter, auf eine geheimnisvolle Burg mit spukenden Gemäuern und skurrilen Bewohnern.

Schon ganz am Anfang gibt es ein besonderes Extra: Auf einer Doppelseite werden alle Kinder der Klasse sowie ihr Lehrer in einem Bild vorgestellt – mit Namen, sodass man sofort weiß, wer wer ist. Dazu gibt es eine kleine Einleitung, die erklärt, warum die Klasse überhaupt auf große Fahrt geht. Damit fühlt man sich von Beginn an mitten in der Geschichte und findet sich bestens zurecht.

Damit beginnt ein Abenteuer, das nicht nur spannend, sondern auch urkomisch ist. Namen wie Herr Miese oder Burg Hammelstein bringen Kinder wie Erwachsene zum Schmunzeln. Gleichzeitig zeigt die Geschichte, wie wichtig Zusammenhalt, Mut und Neugier sind, wenn man scheinbar unlösbare Aufgaben bewältigen muss. Ganz nebenbei lernen die Leser auch noch etwas – etwa, was eine Hellebarde ist.

Der Schreibstil ist angenehm, witzig und perfekt für das Lesealter abgestimmt. Die Handlung bleibt stets unterhaltsam, abwechslungsreich und ist so spannend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte.

Ein besonderes Highlight sind die Illustrationen. Mit viel Liebe zum Detail erwecken sie die Figuren und Szenen zum Leben, fangen die Stimmung perfekt ein und machen die Geschichte noch lebendiger. Text und Bild ergänzen sich wunderbar und sorgen für ein rundes Leseerlebnis.

Ob Junge oder Mädchen, ob Selbstleser oder Vorleser: Dieses Buch ist ein Geheimtipp für alle, die Spaß an fantasievollen Abenteuern haben. Meine Tochter und ich konnten gar nicht aufhören zu lesen. Wir haben gelacht, mitgefiebert und uns bestens unterhalten. Ein Volltreffer mit Charme und Witz, der Lust auf den zweiten Band macht!

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Veröffentlicht am 12.06.2025

Wo wir uns treffen

Wo wir uns treffen
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Ein Roman über Familie, Verlust, Freundschaft und Neuanfänge... das klang für mich nach einer emotional tiefgehenden Geschichte. Doch leider konnte mich "Wo wir uns treffen" nicht so berühren, wie ich ...

Ein Roman über Familie, Verlust, Freundschaft und Neuanfänge... das klang für mich nach einer emotional tiefgehenden Geschichte. Doch leider konnte mich "Wo wir uns treffen" nicht so berühren, wie ich es mir erhofft hatte.

Der Roman will viel – gesellschaftliche Themen, familiäre Konflikte, innere Umbrüche – aber schafft es nicht, eines davon wirklich greifbar zu machen. Die Erzählstruktur mit häufigen Perspektivwechseln machte es mir schwer, in den Fluss zu kommen. Die Geschichte wirkt überfrachtet mit großen Themen, bleibt dabei aber erstaunlich an der Oberfläche. Viele Perspektivwechsel, sprunghafte Szenen und ein eher ruhiger Erzählton haben es mir schwer gemacht, wirklich in die Handlung einzutauchen.

Einige Momente waren schön und berührend, keine Frage. Aber insgesamt fühlte sich das Buch für mich nicht rund an. Viel Potenzial, das nicht ganz ausgeschöpft wurde. Die Handlung zieht sich teilweise, wirkt aber gleichzeitig gehetzt, so als wollte zu viel in zu kurzer Zeit erzählt werden. Ich hätte mir mehr Fokus, mehr Tiefe und einfach mehr Gefühl gewünscht. Ein Buch mit großem Potenzial und schönen Ansätzen, das bei mir aber leider nicht wirklich ankam. Für mich war’s einfach nicht der richtige Lesemoment.

Fazit: Stilvoll geschrieben, aber für meinen Geschmack zu ruhig, zu unklar, zu distanziert.

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Veröffentlicht am 14.05.2025

Eine berührende Reise durch Generationen

Die Summe unserer Teile
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"Die Summe unserer Teile" ist ein eindrucksvolles Familiendrama, das drei Frauen über drei Generationen hinweg miteinander verbindet. Jede von ihnen ist geprägt von persönlichen Herausforderungen, Verlusten ...

"Die Summe unserer Teile" ist ein eindrucksvolles Familiendrama, das drei Frauen über drei Generationen hinweg miteinander verbindet. Jede von ihnen ist geprägt von persönlichen Herausforderungen, Verlusten und inneren Konflikten und doch entdeckt man als Leser*in überraschende Parallelen in ihren Gedanken, Wünschen, Ängsten und Lebenswegen.

Doch wie gut kennen wir uns selbst – und wie viel wissen wir wirklich über unsere Herkunft? Manchmal braucht es einen Aufbruch, um den eigenen Wurzeln näherzukommen. Die Reise dieser Frauen führt tief in ihre Vergangenheit und bringt Wahrheiten ans Licht, die nicht nur alte Wunden aufreißen, sondern auch neue Verbindungen schaffen.

Der Wechsel zwischen den Perspektiven und Zeitebenen ist wunderbar gelungen. Die Übergänge sind fließend, jede Figur fügt sich stimmig ins Gesamtbild ein. Nichts wirkt konstruiert oder sprunghaft und die Erzählstränge ergänzen sich auf eine natürliche Weise.

Der Schreibstil ist klar und man spürt jede Emotion: Angst, Wut, Trauer, aber auch Hoffnung, Versöhnung und Liebe. Die Figuren wachsen einem schnell ans Herz, und einige Szenen hallen lange nach.

Ein Buch, das man in einem Zug lesen kann, weil es nicht nur fesselnd geschrieben ist, sondern dabei auch so viel Herz und Tiefe hat.

Für alle, die Geschichten lieben, die unter die Haut gehen und noch ein bisschen länger im Herzen bleiben.

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Veröffentlicht am 07.05.2025

Meine Tochter ist begeistert!

Drei Wasserschweine wollen's wissen
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In diesem Buch geht es um ein spannendes Abenteuer im Zoo: Die Flamingos sind verschwunden! Nur drei Tiere – Emmy, Raul und Tristan – können nachts frei herumlaufen. Sie machen sich auf die Suche. Die ...

In diesem Buch geht es um ein spannendes Abenteuer im Zoo: Die Flamingos sind verschwunden! Nur drei Tiere – Emmy, Raul und Tristan – können nachts frei herumlaufen. Sie machen sich auf die Suche. Die drei könnten unterschiedlicher nicht sein, aber genau das macht sie zu einem super Team. Gemeinsam versuchen sie, das Rätsel zu lösen.

Meine Tochter fand das Buch richtig toll! Sie hat den ersten Teil gar nicht gelesen, aber das war überhaupt kein Problem. Man kommt schnell in die Geschichte rein und versteht alles gut.

Besonders schön ist, dass es diesmal um Capybaras geht – Tiere, die man sonst nicht oft in Kinderbüchern sieht. Sie sind eigentlich sehr gemütlich, aber genau das macht sie so besonders. Der Autor Matthäus Bär hat ihnen viel Charme und Witz gegeben. Und die tollen Illustrationen von Anika Voigt passen einfach perfekt dazu. Die Bilder sind süß und machen richtig Spaß.

Auch super: Hinten im Buch ist eine Karte vom Zoo, damit man beim Lesen immer weiß, wo die Tiere gerade unterwegs sind. Das macht die Geschichte noch lebendiger.

Fazit: Ein rundum gelungenes Kinderbuch – spannend, lustig und liebevoll gemacht. Meine Tochter freut sich schon auf den nächsten Band. Klare Empfehlung!

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