Cover-Bild Wo wir uns treffen
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 15.04.2025
  • ISBN: 9783446281066
Anna Hope

Wo wir uns treffen

Roman
Ulrike Kretschmer (Übersetzer)

Drei Geschwister, ein großes Erbe und ein zweifelhaftes Vermächtnis – eine packende Familiengeschichte von Anna Hope

Als der Egomane Philip Brooke stirbt, kommen seine Kinder Frannie, Milo und Isa für fünf Tage auf dem gewaltigen Familienanwesen in Sussex zusammen. Haupterbin Frannie hat hier vor Jahren die Führung übernommen. Sie will die Ländereien renaturieren und für ihre siebenjährige Tochter eine Zukunft schaffen. Doch der unstete Milo hat andere Pläne – und den Segen seines Vaters dafür. Isa kämpft gegen innere Dämonen, sie hat die Tochter von Philips langjähriger Geliebter zur Beerdigung eingeladen. Und die kennt das wahre Erbe der Brookes aus den Zeiten des Empire. "Wo wir uns treffen" ist ein meisterlich komponierter Familienroman über die Beziehungen, die uns für immer prägen, über ererbten Besitz und historische Verantwortung – feinsinnig, klug und packend bis zum Schluss.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2025

Tragisches Erbe

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Wer spannend inszenierte Familiengeschichten mag, die klug und wendungsreich inszeniert sind, kommt bei Anna Hopes Roman "Wo wir uns treffen" ganz sicher auf seine Kosten. Die Autorin entwickelt ein feinsinniges ...

Wer spannend inszenierte Familiengeschichten mag, die klug und wendungsreich inszeniert sind, kommt bei Anna Hopes Roman "Wo wir uns treffen" ganz sicher auf seine Kosten. Die Autorin entwickelt ein feinsinniges und subtiles Beziehungsgeflecht der Familie Brooke, die sich auf dem riesigen Landsitz in Sussex trifft, um das Familienoberhaupt, Philipp Brooke, zu beerdigen. Kein einfacher Mensch, dieser Vater und Ehemann, von dem sie sich verabschieden, viele Kränkungen und Unterlassungen prägten das Leben mit und ohne ihn und machten seine Kinder und seine Gattin zu denjenigen, die sie nun sind und wie sie sich begegnen. Unerfüllte Bedürfnisse, unterdrückte Gefühle und über allem eine drohende Gefahr - Anna Hope versteht es meisterlich, ihre Charaktere authentisch zu entwickeln. Dass ein englischer Landsitz nicht nur ein wertvoller Besitz, sondern auch eine Bürde mit unrühmlicher Geschichte sein kann - in diesem Buch glaubt man es sofort.

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Veröffentlicht am 27.04.2025

bewegende Familiengeschichte

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"Wo wir uns treffen" von Anna Hope hat mich von Anfang bis Ende begeistert. Es ist einer dieser Romane, der sich zunächst ruhig entfaltet, aber mit jeder Seite mehr Tiefe, Bedeutung und emotionale Wucht ...

"Wo wir uns treffen" von Anna Hope hat mich von Anfang bis Ende begeistert. Es ist einer dieser Romane, der sich zunächst ruhig entfaltet, aber mit jeder Seite mehr Tiefe, Bedeutung und emotionale Wucht entwickelt. Je länger ich gelesen habe, desto schwerer fiel es mir, das Buch aus der Hand zu legen – und desto mehr habe ich es bewundert.

Im Zentrum steht der Tod von Philip Brooke, Patriarch einer alteingesessenen britischen Familie. Seine Kinder Frannie, Milo und Isa reisen zum beeindruckenden Familienanwesen in Sussex, um Abschied zu nehmen – und treffen dort nicht nur aufeinander, sondern auch auf Clara, die Tochter von Philips amerikanischer Geliebter, die mehr über die wahre Geschichte und das koloniale Erbe der Familie weiß, als allen lieb ist.

Frannie hat das Anwesen bereits vor Jahren übernommen und möchte es nun in eine nachhaltige Zukunft führen. Besonders für ihre Tochter ist ihr das wichtig. Milo hingegen ist rastlos, getrieben – und hat eigene Vorstellungen, die stark von seinem Vater geprägt sind. Isa kämpft vor allem mit sich selbst und alten Wunden. Und Clara bringt Unruhe und Wahrheiten mit, die nicht ignoriert werden können.

Anna Hope gelingt es auf bemerkenswerte Weise, all diese Perspektiven miteinander zu verweben. Die Charaktere sind vielschichtig, authentisch und nicht immer leicht zu greifen – aber genau das macht sie so lebendig. Jede Figur trägt ihre Geschichte, ihre Verletzungen und ihre Sicht auf die Welt in sich, und das zeigt sich in jeder noch so feinen Nuance.

Die Themen, die Hope verhandelt, sind groß und komplex: familiäre Verstrickungen, Zugehörigkeit, Besitz, Schuld, koloniale Vergangenheit, gesellschaftliche Verantwortung – und darüber hinaus der Wunsch, in einer sich wandelnden Welt Orientierung und Sinn zu finden. Und all das wird vor der Kulisse eines riesigen Landhauses erzählt, das selbst wie eine eigene Figur wirkt. Die Naturbeschreibungen, die Atmosphäre, die Geräusche und Gerüche – all das ist so sinnlich und präzise geschrieben, dass man sich fast selbst auf dem Anwesen wähnt.

Der Roman braucht ein wenig Anlauf, doch genau das passt zur Geschichte. Er fordert Zeit und Aufmerksamkeit – und wird dafür umso reicher. Die Sprache ist elegant, poetisch und trotzdem klar. Kein Wort zu viel, keines zu wenig.

Fazit: "Wo wir uns treffen" ist ein wunderbar komponierter, kluger und berührender Roman über Familie, Verlust und Verantwortung. Wer tiefgründige Geschichten liebt, in denen nicht alles schwarz oder weiß ist, sondern in Zwischenräumen erzählt wird, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Für mich ganz klar ein Highlight und eine uneingeschränkte Fünf-Sterne-Empfehlung.

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Veröffentlicht am 18.04.2025

ein feines leises Buch

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Ein feines leises Buch, was auch nachwirkt. Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut ,einerseits finde ich das Cover gut gelungen. Es gefällt mir sehr. Und andererseits las sich der Klappentext aber auch ...

Ein feines leises Buch, was auch nachwirkt. Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut ,einerseits finde ich das Cover gut gelungen. Es gefällt mir sehr. Und andererseits las sich der Klappentext aber auch die Leseprobe spannend. Das hielt das Buch über an.

Der Schreibstil ist angenehm, du kommst gut ins Lesen rein. Eine melodische Sprache.

Es geht um drei Geschwister - Frannie, Milo & Isa, welche aufeinandertreffen zur Beerdigung ihres Vater. Wie in jeder Familie trägt jeder seine Päckchen. Hat mehr oder weniger damit zu tun. Gut zu lesen, wie kleine Gegebenheiten von Eltern in der Kindheit bzw Umgebung Ängste auslösen können oder Einsamkeit. Vor allem Milo hat mich hier sehr berührt. Ja und wie schwer es ist als Erwachsener damit umzugehen bzw es zu verarbeiten oder zu akzeptieren und weiterzuleben, gut weiter zuleben. Ihre Mutter Grace ist endlich aus dem großen Haus raus und kann aufatmen. Die Ehe mit ihrem Mann war schwierig. Dafür wohnt jetzt Frannie mit ihrer kleinen Tochter Rowan in dem großen Haus drin, welche sich überhaupt nicht wohlfühlen und am liebsten wieder zurück in ihr kleines Haus wollen. Aber das geht nicht, da wohnt jetzt Grace drin.
Die kleinen Momente und Empfindungen von Rowan. Was sie mit ihrem Großvater verbunden hat.
Das alles muss ein schönes Fleckchen Erde sein. Was gut tun kann.
Dann kommt Clara, welche die Tochter der langjährigen Geliebten ist. Isa hat sie zur Beerdigung eingeladen. Und Clara löst viel aus, hat zur Vergangenheit der Vorahnen geforscht und etwas herausgefunden, was alles verändert. Alle Pläne für die Zukunft.
Nun hab ich schon viel zuviel vom Buch verraten. Ein Buch, was ich gerne weiter empfehlen kann.

Alles ist so fein miteinander verwoben. Eine schöne Familiengeschichte.

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Veröffentlicht am 15.04.2025

Ein großes Drama mit vielen Aspekten wie Familienprobleme, Umweltthemen und alte Schuld. Sehr lesenswert!

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"Und manchmal kommen die Käfer zur falschen Zeit raus; Blaumeisenküken schlüpfen später als die Raupen, die sie fressen ... Dann verheddert sich das ganze Netz des Lebens. Deshalb müssen wir mehr auf die ...

"Und manchmal kommen die Käfer zur falschen Zeit raus; Blaumeisenküken schlüpfen später als die Raupen, die sie fressen ... Dann verheddert sich das ganze Netz des Lebens. Deshalb müssen wir mehr auf die Fäden aufpassen."
Tag 2
Ja, das hat sich Frannie zur Aufgabe gemacht, auf diese Fäden aufpassen. Seit 10 Jahren kämpft sie mit ihrem Vater Philip für die Natur. Nun ist Philip gestorben und wir begleiten die Familie durch fünf Tage rund um sein Begräbnis. Und es sind viele Fäden, auf die wir als Leser aufpassen müssen.
Philip war ein schrecklicher Vater und Ehemann, rastlos, immer auf der Suche nach Vergnügen, hat er die Familie oft für Monate allein gelassen in dem alten, kolossalen, feuchten Landhaus auf dem riesigen Anwesen in Sussex. Vor 10 Jahren ist er ein Stück weit zur Ruhe gekommen und zurückgekehrt - um ruhelos gegen den Klimawandel anzukämpfen, das Land zu renaturieren. Bäume zu fällen, die hier nicht hingehören, um Licht zu schaffen für andere, die heimischen Vögeln wieder ein Zuhause bieten.
Doch wie ein Zuhause fühlt sich das Anwesen nicht an, weder für seine Witwe Grace, die Tochter Frannie noch seine Enkelin Rowan. Und schon gar nicht für seine weiteren Kinder: Milo, der seine Gefühle in Süchten versteckt und Isa, die Sussex den Rücken gekehrt hat, um als Lehrerin mit Mann und zwei Kindern in London zu leben. Für die Beerdigung sind auch sie nach Sussex zurückgekehrt.
In den fünf Tagen entspinnt sich ein Drama, verheddern sich Fäden, kommen alte Geheimnisse ans Tageslicht, die eine völlig neue Schuld mit sich tragen. Und in dem, über all dem, ist da auch noch Ned. Seit Philip vor 50 Jahren das legendäre Teddy Bear´s Picnic, ein ausuferndes Festival im Wald rund um das Anwesen veranstaltete, ist Ned ein Teil - des Waldes, der Familie, der Geschichte.
Er war mein stiller Held dieses Romans, immer da, wie einer der alten Bäume, standfest gab und gibt er jedem der Familienmitglieder auf seine Weise Halt.
"Wo wir uns treffen" ist ein gigantisches Familiendrama, mit dessen vielen sehr unterschiedlichen Protagonisten ich anfangs etwas zu kämpfen hatte. Viele Handlungsstränge, viele Verbindungen, die man von Beginn an ahnt, die sich teilweise aber erst kurz vor dem Ende klären.
Milo möchte auf dem Anwesen ein Retreatzentrum errichten, um für viel Geld Menschen mit magischen Pilzen zu heilen - eine Behandlung, die ihm selbst geholfen hat und die er auch seinem Vater angedeihen ließ. Gerade mit dem lockeren Umgang mit Gras und Pilzen hatte ich so mein Thema - aber es ist Teil der Geschichte.
Fazit: Ein großes Drama mit vielen Aspekten wie Familienprobleme, Umweltthemen und alte Schuld. Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 13.04.2025

Die Nächte von früher

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Bereits das beeindruckende Cover führt in diese zutiefst englische Familiengeschichte, die in Südengland, in Sussex spielt und von der Autorin Anna Hope äußerst feinsinnig und eindrucksvoll erzählt wird.
Drei ...

Bereits das beeindruckende Cover führt in diese zutiefst englische Familiengeschichte, die in Südengland, in Sussex spielt und von der Autorin Anna Hope äußerst feinsinnig und eindrucksvoll erzählt wird.
Drei Geschwister treffen anlässlich des Begräbnisses ihres narzisstischen, rücksichtslosen Vaters, im prächtigen Anwesen der Familie aufeinander. Dabei werden ihre unterschiedlichen Defizite, die aus all den Kränkungen in ihrer Kindheit resultieren, sichtbar. Die Rolle der Mutter ist hier untergeordnet. Aber es gibt bei der Zusammenkunft nicht nur angenehme, freundliche Kommunikation, sondern auch Beleidigungen sowie Verwürfe und nach dem Totenmahl wird von einer außenstehenden Eingeladenen überraschend erstmals von dieser die Ahnengeschichte der Brooks erzählt. Diese Mitteilung erschüttert vor allem die Erbin, sie ist es auch, die die wundervolle Natur und das weitläufige Naturgebiet ihrer Ursprünglichkeit zurückgeben will und Renaturierung betreibt, was sie finanziell und energiemäßig an ihre Grenzen bringt. Frannie stellt sich dieser Verantwortung, sie will ihrer kleinen Tochter einmal das Erbe überantworten und weiß, dass sie die Umweltkatastrophe, der wir entgegengehen, nicht aufhalten kann, ihre totale Überforderung ist spürbar. Es geht hier um die Zerstörung der Natur.
Eine sehr komplexe, atmosphärische Ausdehnung zeichnet diesen außergewöhnlichen Roman aus, den ich empfehlen kann.

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