Drei Geschwister, ein großes Erbe und ein zweifelhaftes Vermächtnis – eine packende Familiengeschichte von Anna Hope
Als der Egomane Philip Brooke stirbt, kommen seine Kinder Frannie, Milo und Isa für fünf Tage auf dem gewaltigen Familienanwesen in Sussex zusammen. Haupterbin Frannie hat hier vor Jahren die Führung übernommen. Sie will die Ländereien renaturieren und für ihre siebenjährige Tochter eine Zukunft schaffen. Doch der unstete Milo hat andere Pläne – und den Segen seines Vaters dafür. Isa kämpft gegen innere Dämonen, sie hat die Tochter von Philips langjähriger Geliebter zur Beerdigung eingeladen. Und die kennt das wahre Erbe der Brookes aus den Zeiten des Empire. "Wo wir uns treffen" ist ein meisterlich komponierter Familienroman über die Beziehungen, die uns für immer prägen, über ererbten Besitz und historische Verantwortung – feinsinnig, klug und packend bis zum Schluss.
Das Familienoberhaupt, ein egozentrischer Mensch namens Philip Brooke, hinterlässt als er stirbt ein großes Vermögen, gelegen in der Grafschaft Sussex, welches er seiner ältesten Tochter Franny testamentarisch ...
Das Familienoberhaupt, ein egozentrischer Mensch namens Philip Brooke, hinterlässt als er stirbt ein großes Vermögen, gelegen in der Grafschaft Sussex, welches er seiner ältesten Tochter Franny testamentarisch vermacht, der er in seinen letzten Jahren am nächsten stand. Sein Sohn Milo und seine jüngste Tochter Isa gehen leer aus ebenso wie seine Ehefrau. Während Isa damit keine Probleme hat, versucht Milo seiner älteren Schwester ein Stück des Erbes abzuschwatzen, um es für seine Zwecke zu nutzen. Doch sein Wunsch stößt auf taube Ohren. Philip hat zu Lebzeiten seine Familie vernachlässigt, ist ausschließlich seinen Interessen gefolgt und lässt einen sehr großen Scherbenhaufen psychischen Leids zurück. So verbrachte er viele Jahre mit einer Geliebten in den USA, einfach so ohne ein Wort der Erklärung. Die Tochter, die auch in diesem Haushalt lebte, wird zu den fünf Tage andauernden Trauer-Feierlichkeiten von Isa eingeladen und bringt durch ihre offenen Worte so manchen Plan völlig durcheinander und vermeintliche Sicherheiten ins Wanken.
Anna Hope schenkt uns mit ihrem Roman ‘Wo wir uns treffen‘ eine Geschichte, die vielschichtig und lebensnah geschrieben ist, die einen scharfen Blick auf die Bande einer Familie wirft, deren Mitglieder jeder auf seine Weise schwer am eigenen Schicksal zu tragen hat und die nicht in der Lage ist, ihr Leid gemeinsam zu tragen, um es dadurch erträglicher zu gestalten. Die Stimmung ist zum Teil sehr bedrückend, widerspiegelt damit deutlich die Auswirkungen charakterlicher Schwächen.
Ich empfehle diesen Roman sehr gern weiter.
Die Britin Anna Hope hat mit ihrem Roman, Wo wir uns treffen, wieder meinen Geschmack getroffen.
Es ist eine Familiengeschichte, die viele Themen angeht. Da ist der Umweltschutz und dann kommt sogar ...
Die Britin Anna Hope hat mit ihrem Roman, Wo wir uns treffen, wieder meinen Geschmack getroffen.
Es ist eine Familiengeschichte, die viele Themen angeht. Da ist der Umweltschutz und dann kommt sogar noch der Sklavenhandel zu Wort.
Anna Hope lässt diese Geschichte rund um die Beerdigung des Besitzer eines gro0en Landhauses stattfinden.
Das Anwesen ist seit sieben Generationen in der Familie Brooke.
Phillip hat sich Jahrelang in Amerika herum getrieben und sich nicht um seine Frau und die drei Kinder gesorgt.
Frannie ist die Erbin, sie hat sich schon jahrelang um das Anwesen gekümmert.
Da die Tochter seiner Geliebten zur Beerdigung kommt, erfahren alle, wie der erste Brooke zu seinem Vermögen gekommen ist.
Das bringt de Familie zum Nachdenken.
Anna Hopre schreibt raffiniert mit viel Gefühl.
Es ist ein spannender Roman, der mich fesseln konnte.
Es ist ein lesenswertes Buch.
MEINE MEINUNG
Mit „Wo wir uns treffen“ legt Anna Hope einen feinfühlig erzählten, tiefgründigen Familienroman vor, der sich auf differenzierte Weise mit Trauer, familiärem Erbe, Verantwortung und den Schatten ...
MEINE MEINUNG
Mit „Wo wir uns treffen“ legt Anna Hope einen feinfühlig erzählten, tiefgründigen Familienroman vor, der sich auf differenzierte Weise mit Trauer, familiärem Erbe, Verantwortung und den Schatten der Vergangenheit auseinandersetzt.
Geschickt verwebt die Autorin aktuelle gesellschaftliche Themen mit den individuellen Lebenswegen ihrer vielschichtigen Figuren zu einer bewegenden Geschichte.
Im Mittelpunkt steht das traditionsreiche Landgut der Familie Brooke im englischen Sussex. Nach dem Tod des Patriarchen Philip Brooke versammelt sich die zerrissene Familie, um im kleinen Kreis Abschied zu nehmen und sich mit dem materiellen sowie emotionalen Erbe auseinanderzusetzen. Die Handlung entfaltet sich über fünf Tage und wird aus der Perspektive der drei Geschwister Frannie, Milo und Isa sowie ihrer Mutter Grace erzählt.
Anna Hope gelingt es hervorragend, lebendige und tiefgründige Charaktere zu erschaffen und ein glaubwürdiges und vielschichtiges Familienporträt zu zeichnen. So tauchen wir tief in die komplexen Dynamiken und die subtilen Spannungen zwischen den Familienmitgliedern ein. Jeder von ihnen ringt auf seine eigene Weise mit der Bewältigung vergangener Konflikte, der Übernahme persönlicher Verantwortung und dem Umgang mit den belastenden Hinterlassenschaften des familiären Erbes.
Die Geschwister verbinden sehr verschiedene Vorstellungen über die Zukunft des Anwesens, geprägt von ihren individuellen Lebensentwürfen und Erfahrungen in der Vergangenheit. Während die älteste Tochter Frannie das gemeinsam mit ihrem Vater initiierte „Albion-Projekt“ fortführen möchte und eine Renaturierung des Landes zur Wiederherstellung des Ökosystems anstrebt, verfolgt der mittlere Sohn Milo mit der Idee eines exklusiven Retreats vor allem wirtschaftliche Interessen. Die jüngste Tochter Isa hingegen zeigt sich eher zurückhaltend und unentschlossen. Die Ankunft der von ihr eingeladenen Clara, der jungen, dunkelhäutigen Tochter der langjährigen Geliebten des Vaters aus den USA, bringt Unruhe in die Familie. Sie enthüllt unbequeme Wahrheiten über die Vergangenheit und den Ursprung des Familienvermögens, die schließlich das Gefüge der Familie erschüttern.
Besonders beeindruckend sind die Passagen, in denen Hope die atemberaubende Natur ins Zentrum rückt und die Flora und Fauna des Anwesens eindrucksvoll und lebendig schildert. Mit großer Feinfühligkeit verdeutlicht sie, wie eng die Schicksale der Menschen mit dem fragilen und schützenswerten Zustand der Natur verknüpft sind.
Die Vielzahl der Themen – von Natur- und Umweltschutz über die Suche nach einer lebenswerten Zukunft, Suchtproblematik bis hin zu Rassismus und Kolonialismus – wirkt stellenweise etwas überfrachtet, sodass die Handlung mitunter leicht konstruiert erscheint.
Die Autorin lässt ihren beeindruckenden Roman mit einem überraschend offenen und nachdenklich stimmenden Ende ausklingen, das viel Raum für eigene Interpretationen und Reflexionen bietet.
ZUM HÖRBUCH
Die ungekürzte Hörbuchfassung wird von Julia Meier abwechslungsreich und zugleich sehr einfühlsam interpretiert. Mit feinem Gespür fängt sie die nuancierten Charaktere und die dichte Atmosphäre der komplexen Familiengeschichte stimmlich ein, sodass man mühelos in die Welt der Brookes eintaucht. Ihre ruhige, angenehme Stimme führt souverän durch die verschiedenen Perspektiven und verleiht jeder Figur eine eigene, glaubwürdige Färbung. Besonders gelungen bringt sie die Verletzlichkeiten, Sehnsüchte und inneren Konflikte der Charaktere zum Ausdruck. In manchen Passagen hätte ich mir jedoch eine noch deutlichere stimmliche Abgrenzung zwischen den einzelnen Figuren gewünscht.
Dank ihrer stimmungsvollen und nuancierten Vortragsweise überzeugt Meier auch in den leisen, nachdenklichen Momenten sowie bei den eindrucksvollen Naturbeschreibungen des Romans. Aufgrund der Vielzahl an Figuren und Themen ist gelegentlich eine erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich, um den Überblick zu behalten. Insgesamt bietet diese Hörbuchumsetzung aber eine sehr gelungene und atmosphärische Interpretation der facettenreichen Familiengeschichte
FAZIT
Ein berührender und einfühlsam erzählter Familienroman, der mit einer sensiblen Auseinandersetzung mit Erbe, Verantwortung und familiären Konflikten und vielschichtigen Charakteren überzeugt. Trotz gelegentlicher Überfrachtung besticht die Geschichte durch ihre atmosphärische Dichte und lebendige Naturbeschreibungen!
Der Todesfall des Patriarchen Philipp führt in der Familie Brooke zu einigen Veränderungen und vor allem zum Aufeinandertreffen der Familie. Philipp Brooke hat von seinen Vorfahren ein beachtliches Vermögen ...
Der Todesfall des Patriarchen Philipp führt in der Familie Brooke zu einigen Veränderungen und vor allem zum Aufeinandertreffen der Familie. Philipp Brooke hat von seinen Vorfahren ein beachtliches Vermögen und Grundbesitz geerbt. Gemeinsam mit und unter der Federführung seiner Tochter Frannie hat er dieses in den vergangenen Jahren stark renaturiert. Mit der Leidenschaft für die Natur wurde auch die Enkelin, Frannies Tochter Rowan, infiziert. Doch leider hat sich der alte Herr keine Gedanken um seine Nachfolge gemacht, so dass eine enorme Summe Erbschaftssteuer zu entrichten ist. Frannie versucht daher, die Kriterien für das Heritage-Property Siegel zu erfüllen. Doch auch ihr Bruder Milo hat Pläne. Einen Teil des Landes möchte er gemeinsam mit einem befreundeten Investor für ein Wellness-Retreat nutzen, ausgerechnet das Stück Land, welches schon immer vom Freund der Familie, Ned, bewohnt wird. Philipp Brooke selbst schein als Mensch dagegen kaum jemand hinterher zu trauern. Er schien kein sympathischer Mensch gewesen zu sein, hat seine Frau und Familie regelmäßig betrogen. Und dies holt die Familie am Tag der Beerdigung auch ein. Eine folgenschwere Enthüllung zwingt alle Angehörigen dazu, sich mit der Geschichte der Familie und der Verantwortung auseinanderzusetzen.
Der Roman ist eine Liebeserklärung an die Natur. „…wie junge Farnblätter entrollen sich die brennenden, nadelspitzen Gefühle in ihrem Innern und gehen im Grün der Bäume und im Klang des Wassers auf.“ Fran und Rowan, aber auch Ned, leben im tiefen Einklang mit der gegebenen Natur und zollen ihr Respekt. Die Sprache speist sich aus naturnahen Bildern und trägt diese in zahlreichen Bildern durch die Seiten. Dies ist wunderbar zu lesen, echt, authentisch, nicht kitschig. Eine konfliktbehaftete Familiengeschichte ist eingewoben in ein generationenübergreifendes Vermächtnis. Am Ende bleibt die Frage nach Verantwortung und Schuld. Ein tolles Buch, welches erst im Nachgang die volle Stärke entfaltet.
Das Buch fällt zu Beginn, durch das ruhige Cover mit den kräftigen Farben auf, welches das Setting aufzeigt, in dem die Geschichte spielt.
Anna Hope erzählt in diesem Werk, die Gesichte einer ...
Das Buch fällt zu Beginn, durch das ruhige Cover mit den kräftigen Farben auf, welches das Setting aufzeigt, in dem die Geschichte spielt.
Anna Hope erzählt in diesem Werk, die Gesichte einer Familie in Südengland. Diese befinden sich, aufgrund des Versterbens des Vaters, alle auf dem Familiengrundstück, welches eine lange und geschichtsträchtige Geschichte aufweist. Alle Geschwister sind unterschiedlich und ihre Beziehungen sind von verschiedenen Spannungen geprägt.
Aber auch weitere der Familie nahestehende Personen spielen eine wichtige Rolle.
Mir gefiel besonders gut, wie viele unterschiedliche Themen in der Geschichte angesprochen wurde. Nicht nur die Beziehungen innerhalb der Familie, sondern auch Generationsübergreifende Geschichte und das Vermächtnis durch vorherige Generationen waren relevant. Ebenso verschiedene Gesellschaftliche Klassen.
Zudem gefiel mir das ländliche Setting sehr gut, in welches man sich durch die Beschreibungen gut hineinversetzen konnte.
Allerdings hätte die Geschichte an eigenen Stellen kürzer seien können.