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Veröffentlicht am 23.10.2016

Gelungener Auftakt der Thrillerreihe rund um den forensischen Anthropologen David Hunter. Genial!

Die Chemie des Todes
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Die Tote war Schriftstellerin, eine Außenseiterin in Devonshire. Verdächtiger Nummer eins ist der schweigsame Fremde im Dorf, ein Dr. David Hunter. Doch es stellt sich heraus, dass er früher Englands berühmtester ...

Die Tote war Schriftstellerin, eine Außenseiterin in Devonshire. Verdächtiger Nummer eins ist der schweigsame Fremde im Dorf, ein Dr. David Hunter. Doch es stellt sich heraus, dass er früher Englands berühmtester Rechtsmediziner war, und die Polizei bittet ihn um Unterstützung. Gerade
als seine Analysen zeigen, dass die Ermordete vor ihrem Tod tagelang gefoltert wurde, verschwindet eine weitere junge Frau. Eine fieberhafte Suche
beginnt. Gleichzeitig bricht im Dorf eine Hexenjagd los. Der Pfarrer, ein knöcherner Fanatiker, hetzt die Leute auf, und David ist Zielscheibe seiner Hasspredigte
...(Klappentext)

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David Hunter zieht in ein englisches Dörfchen, um seiner Vergangenheit zu entfliehen. Als Landarzt will er hier vergessen, auch seinen eigentlichen Beruf als forensischer Anthropologen.
3 Jahre ging es gut, bis zwei Kinder an einem heißen Sommertag eine grausam zugerichtete Leiche entdecken - bis zur Unkenntlichkeit verwest, geschmückt mit Schwanenflügeln die ihr in den Rücken gerammt wurden.
Dem polizeilichen Ermittler Mckenzie fällt jedoch auf, dass sich der kleine Dorfarzt mit dieser Materie besser auszukennen scheint als er sollte und durch Nachforschungen wird auch schnell klar weshalb. Mckenzie bittet Hunter um Hilfe und die benötigt er dringend, da dies nicht die einzige Leiche sein wird, die in dieser Dorfidylle auftaucht.

Erzählt wird vorrangig aus der Perspektive von David Hunter, man erhält aber auch Einblicke in die Sichtweise der Opfer und auch des Täters.
Trotzdem erhält man Infos über das ganze Drumherum wie z.B. Nebencharaktere und das typische Kleindorfleben, welches nicht so idyllisch ist wie es immer scheint. Auch auf das Vorhandenseins eines typischen Kleindorfpfarrers wird hier nicht vergessen.

Die Charakterzeichnungen sind authentisch und wirklich gut ausgearbeitet. Auch die Beschreibung des Settings ist beeindruckend und verleiht der Story Tiefe. Was mich jedoch wirklich beeindrucken konnte ist der Schreib- und Erzählstil.
Hier wird zwar eine ruhige Erzählweise verwendet, aber es ist trotzdem durchgehend eine subtile Spannung spürbar, welche einem regelrecht am Buch kleben lässt. Trotz der detailreichen Beschreibungen der Leichen, inklusive Madenstadien, kommt dieser Thriller ohne Gewaltexzesse aus. Lesern mit einem empfindlichen Magen würde ich trotzdem davon abraten.
Diese Mischung aus Ruhe und Spannung, blutig, jedoch ohne Gewalt ist eine ungewöhnliche Kombination, die vom Autor jedoch gekonnt umgesetzt wurde.
Auch an überraschenden Wendungen fehlt es hier nicht. Man spekuliert von Anfang bis Ende und doch kommt es dann ganz anders. Das Spekulieren könnte man also eigentlich komplett lassen g.
Der Showdown mit der Auflösung ist genial, nur mit dem Ende bin ich nicht ganz so glücklich, da es ein unglaubwürdiges Happy-End beinhaltet.
Das ist jedoch meckern auf hohem Niveau und vermutlich nur für Personen unglaubwürdig, welche auf dem medizinischem Sektor ein bissl bewandert sind.

Fazit:
Seit einer Ewigkeit habe ich diese Thrillerreihe ungelesen im Regal stehen. Dafür könnte ich mir jetzt in den Hintern treten, da dadurch ein genialer Autor spurlos an mir vorüber ging.
Dieser Thriller beinhaltet eine fantastische Erzählkunst und man merkt, dass der Autor im Bereich der Forensik wirklich gut regergiert hat. Hier hat wirklich alles Hand und Fuß.
Wenn dieses unglaubwürdige Happypeppi-Ende nicht gewesen wäre, wäre dieser Thriller absolut perfekt.
Daher gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!!

Veröffentlicht am 23.10.2016

Zwei Thriller in einem, beide auf ihre Art spannend, beängstigend u. mit ungewöhnlichen Charakteren - fesselnd und düster.

Hades
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Hades ist der ›Herr der Unterwelt‹ von Sydney. Er weiß alles über das Verbrechen in seiner Stadt, denn auf seiner gigantischen Müllhalde entsorgt er gegen Honorar Menschen, die gewaltsam zu Tode gekommen ...

Hades ist der ›Herr der Unterwelt‹ von Sydney. Er weiß alles über das Verbrechen in seiner Stadt, denn auf seiner gigantischen Müllhalde entsorgt er gegen Honorar Menschen, die gewaltsam zu Tode gekommen sind. Dieses Schicksal hätten auch beinahe die Kleinkinder Eden und Eric geteilt, die man bei Hades deponiert hat. Aber die beiden leben noch. Sie wachsen bei Hades auf und werden Top-Cops bei der Mordkommission von Sydney. Das ist jedoch nur ihr eines Gesicht, ihr eines Konzept von »Gerechtigkeit«. Denn schließlich hat Hades Eden und Eric erzogen....(Klappentext)

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Dieser Thriller enthält im Grunde genommen zwei Thriller.
Heinrich Archer, von allen nur Hades genannt, Chef einer großen Mülldeponie in Sydney, der Problementsorger der Gangster und Nicht-Gangster, der größte Hai im Haifischbecken, eiskalt und furchteinflößend. Dieser wird eines nachts von einem Fremden aufgesucht, um wieder einmal ein Problem zu beseitigen. Diesmal zwei Kinderleichen. Doch auch er hat Prinzipien und nur einen Grundsatz - niemals Unschuldige. Und diese beiden Kinder sind unschuldige Opfer eines schiefgelaufenen Verbrechens. Dann die Überraschung - beide Kinder sind noch am Leben. Statt sie zu beseitigen, beseitigt er den Fremden und zieht das Geschwisterpärchen groß. Seine Erziehung ist unkonventionell und dient nur einem Ziel - Eden und Eric die Chance zu geben sich eines Tages zu rächen.

20 Jahre später - Frank Bennett wurde von North Sydney Homicide zur Mordkommission versetzt. Seine neue Partnerin Eden Archer - cool, unnahbar, geheimnisvoll. Auch ihr Bruder Eric arbeitet in dieser Abteilung - ebenfalls cool und ein Arschloch vom Feinsten.
Ihr erster und auch gleichzeitig größter Fall bringt sie und das gesamte Team an ihre Grenzen.
Ein Arzt auf Abwegen wandelt durch Sydney und hinterlässt einen Berg von Leichen. Allen wurden auf professionelle Weise Organe entnommen und dann wurden die Leichen wie Abfall entsorgt. Er scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein.

Dieser Thriller besticht durch seine ungewöhnlichen Charaktere. Durch und durch sympathische Protagonisten sucht man hier vergebens, aber genau das macht diesen Thriller aus.
Da hätten wir das Geschwisterpärchen Eden und Eric - beide kalt, unnahbar, bei Eric kommen da noch aggressive Züge hinzu die an einen Psychopathen erinnern.
Frank - Macho durch und durch und sehr von sich selbst überzeugt.
Hades - kaltblütiger Unterweltboss mit dem sich nicht mal die Polizei anlegen möchte.
Und dann haben wir noch Jason - der Psychopath in Arztgestalt, welcher in Sydney wütet und auf seiner ganz eigenen Mission ist.
Und trotzdem entwickelt man im Laufe der Story Sympathie und Verständnis für den ein oder anderen. Hier wird nicht nur an der Oberfläche gekratzt, sondern dringt im Laufe der Geschichte in die Tiefe der Charaktere ein. Sowas kann man wirklich gute Charakterzeichnung nennen.

Der Schreibstil ist ebenso gewaltig wie fesselnd. Man erhält Einblicke in die Vergangenheit, welche sich um die Erziehung und Entwicklung von Eden und Eric dreht und aus der Sicht von Hades erzählt wird.
Dies wechselt sich mit der Gegenwart ab, welche die Perspektiven von Frank und auch des Täters beinhaltet.
Der eine Erzählstrang ist eher drückend und schockierend, der andere blutig und beängstigend. Beide jedoch auf ihre eigene Art und Weise spannend, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Fazit:
Ein absolut faszinierender und spannender Thriller, der durch seine ungewöhnlichen Charaktere besticht.
So eine gewaltige und gute Charakterzeichung findet man nur selten. Hinzu komm ein überaus durchdachter und fesselnder Plot, der auch eine überraschende Wendung beinhaltet.
Niemals würde man meinen, dass dies ein Debüt einer jungen Autorin ist.
Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung!!

Veröffentlicht am 10.10.2016

Ein kurzes aber verdammt gutes Thrillervergnügen. Mädels Achtung - kommt danach nicht auf dumme Gedanken *g*

Kaltes Herz, blanker Hass
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Erst kommt die Liebe...dann der Verrat...nun folgt ihre bittere Rache!
Pam hat alles gegeben, um ihrem Mann eine gute Ehefrau zu sein. Dann hat sie das Grauen erlebt. Ein Grauen, an das sie nicht zu denken ...

Erst kommt die Liebe...dann der Verrat...nun folgt ihre bittere Rache!
Pam hat alles gegeben, um ihrem Mann eine gute Ehefrau zu sein. Dann hat sie das Grauen erlebt. Ein Grauen, an das sie nicht zu denken versucht. Heute leben sie getrennt. Doch als er unheilbar erkrankt und sie an sein Sterbebett ruft, zögert sie nicht. Sie wird zu ihm kommen. Um ihn sterben zu sehen - und um eine alte Rechnung zu begleichen...
(Klappentext)

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Pam fühlt sich gedemütigt und verraten, immer noch, obwohl sie und John schon einige Zeit geschieden sind. Sie kann nicht vergessen was er ihr angetan hat. Trotzdem eilt sie, auf seinen Wunsch hin, an sein Sterbebett. Trotzdem?? Nein! Eher gerade deswegen, denn nur einmal möchte sie auf dem längern Ast sitzen...nur einmal möchte sie das letzte Wort haben...nur einmal.
Doch auch diesen letzten Triumph will er ihr nicht gönnen und daher entwickelt sie eine ganz eigene Art sich an ihm zu rächen.

Dies ist wirklich ein sehr kurzer Kurzthriller. Ich las ihn innerhalb einer halben Stunde und doch beinhaltet er so viel mehr als so mancher Wälzer.

Der Schreibstil ist knackig, angenehm und fesselnd. Die Autorin schafft auf diesen wenigen Seiten tolle Charakterzeichnungen und die Gefühle unserer Hauptprotagonistin werden gekonnt transportiert - Trauer, Wut und Rache.
Man leidet mit ihr und entwickelt sogar Verständnis. Der Plot beinhaltet eine subtile Spannung, zumindest ist man bis ans Ende neugierig was sie gedenkt zu tun. Das Ende, bzw. die Racheaktion bescherte mir sogar ein kleines Schmunzeln. Man sollte eben niemals mit den Gefühlen eine Frau spielen, denn egal wie sie es anstellt..am Ende hat die Frau doch immer das letzte Wort - mag es noch so makaber sein ;-D

Fazit:
Ein kurzes, aber verdammt gutes Thrillervergnügen, welches mich sogar am Ende schmunzeln ließ.
Die Autorin zeigt hier einen schwarzen und morbiden Humor der ganz nach meinem Geschmack ist.
Absolute Leseempfehlung für ein Thrillerintermezzo der besonderen Art, an dem sich vor allem schwarzhumorige Frauen erfreuen werden ;-D

Veröffentlicht am 08.10.2016

Ein Thriller mit einem ungewöhnlichen Ermittler - spannend und interessant zugleich!

Auge um Auge
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Cool, kantig, eigenwillig – der aufgrund einer Erbkrankheit erblindete Kunsthistoriker Cornelius Teerjong ist ein Mann mit radikalen Ansichten und einem gewissen Hang zum Zynismus. Auf der »Documenta« ...

Cool, kantig, eigenwillig – der aufgrund einer Erbkrankheit erblindete Kunsthistoriker Cornelius Teerjong ist ein Mann mit radikalen Ansichten und einem gewissen Hang zum Zynismus. Auf der »Documenta« in Kassel wird sein Bekannter, der Kameramann Henk de Byl, leblos und auf bizarre Weise verstümmelt inmitten einer Installation im Rahmen der Kunstmesse aufgefunden. Teerjong ist bestürzt und beginnt gemeinsam mit seiner Freundin, der Journalistin Jenny Urban, auf eigene Faust zu ermitteln. Eine Spur führt die beiden zurück in die Vergangenheit, zu einem unfassbaren Verbrechen, das 17 Jahre zuvor die Welt erschütterte, und Teerjong muss feststellen, dass er seinen Freund nicht annähernd so gut kannte, wie er gedacht hatte. Schritt für Schritt enthüllt sich Teerjong und Urban das Motiv des Täters, doch je mehr sie erfahren, desto weniger sicher sind sie, dass sie ihn wirklich finden wollen....(Klappentext)

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Der Autor hat hier wirklich einen sehr ungewöhnlichen Ermittler erschaffen. Nicht weil dieser Kunsthistoriker ist - das kennen wir ja schon von Dan Brown. Auch nicht aufgrund seines Zynismus und schwarzen Humors - diese Eigenschaften haben gleich mehrere Ermittler im Thriller- und Krimi-Genre.
Cornelius Teerjong ist nämlich blind!
Alleine diese Eigenschaft ließ mich zu diesem Buch greifen, da dies wirklich mal etwas Neues ist und ich mich fragte wie ein Blinder ermitteln kann ohne zu sehen und wie und ob es der Autor schafft diese Eigesnchaft glaubwürdig an den Leser zu bringen.
Und Lukas Erler hat es wirklich geschafft mich positiv zu überraschen.

Hier taucht der Leser in die Welt eines Blinden ein. Doch dieser ist keineswegs hilflos, selbstmitleidig, bzw. zu bemitleiden, und/oder in seinem Leben eingeschränkt. Mit diesen Vorurteilen gegenüber Blinden wird hier ordentlich aufgeräumt und das auf authentische Art und Weise.
Man erfährt wie Blinde die Welt "sehen" und sich in ihr bewegen, ja dass sie sogar mehr "sehen" als so mancher Sehender und sich daher sehr wohl als Ermittler eignen.

Doch nicht nur deswegen konnte dieser Thriller bei mir punkten.
Er enthält nämlich auch Spannung und einen ausgefeilten Plot.
Der flüssige und angenehme Schreibstil tut sein Übriges.

Man liest abwechselnd aus der Perspektive von Teerjong, seiner Freundin der Journalistin Jenny Urban und auch des Täters.
Obwohl man von Anfang an weiß wer der Täter ist, bleibt dieser Thriller bis zum Ende hin spannend. Wenn die Spannung auch hin und wieder absackt, aufgrund der Ausführungen über moderne Kunst.
Mit moderner Kunst kann ich nicht wirklich etwas anfangen - ich ziehe da eher die Klassische vor. Daher interessierten mich diese Beschreibungen sowas von überhaupt nicht und führten höchstwahrscheinlich deswegen bei mir zu einem Spannungsabfall.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und ausgearbeitet, agieren und reagieren authentisch und ihrer Charakterzeichnung entsprechend.
An Humor und Zynismus fehlt es hier auch nicht, vor allem nicht von Seiten Teerjongs, und am Ende kommt es dann noch zu einer kleinen überraschenden Wendung.

Fazit:
Obwohl dieser Thriller in meinen Augen eher dem Krimi-Genre zugeordnet werden sollte, konnte mich dieser von sich überzeugen.
Vor allem aufgrund des ungewöhnlichen Ermittlers. Dieser Thriller/Krimi war aufgrunddessen nicht nur spannend (bis auf wenige Stellen), sondern vor allem interessant und mal etwas Neues.
Dieser Autor hat mich auf jeden Fall an der Angel und ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung dieser Reihe.
Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.10.2016

Kein Autor vermag es mich mit einem blutigen Thriller so zu fesseln und zu begeistern wie Andreas Gruber. Wieder einmal absolut genial!!

Todesmärchen
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In Bern wird die kunstvoll drapierte Leiche einer Frau gefunden, in deren Haut der Mörder ein geheimnisvolles Zeichen geritzt hat. Sie bleibt nicht sein einziges Opfer. Der niederländische Profiler Maarten ...

In Bern wird die kunstvoll drapierte Leiche einer Frau gefunden, in deren Haut der Mörder ein geheimnisvolles Zeichen geritzt hat. Sie bleibt nicht sein einziges Opfer. Der niederländische Profiler Maarten S. Sneijder und BKA-Kommissarin Sabine Nemez lassen sich auf eine blutige Schnitzeljagd ein – doch der Killer scheint ihnen immer einen Schritt voraus. Währenddessen trifft die junge Psychologin Hannah im norddeutschen Steinfels ein, einem Gefängnis für geistig abnorme Rechtsbrecher. Sie soll eine Therapiegruppe leiten, ist jedoch nur an einem einzelnen Häftling interessiert: Piet van Loon. Der wurde einst von Sneijder hinter Gittern gebracht. Und wird jetzt zur Schlüsselfigur in einem teuflischen Spiel ...(Klappentext)

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Endlich ist er da, der 3. Teil der Maarten S. Sneijder & Sabine Nemez-Reihe! Was habe ich sehnsüchtig darauf gewartet. Dann sagte ich mir "Mädel, komm' bissl runter und mach' das auch mit deinen Erwartungen.", denn wie sicherlich viele Reihen-Junkies wissen, ist eine Buch-Reihe niemals durchgehend gut.
Natürlich schaffte ich es nicht meine Erwartungen und meine Vorfreude zurückzuschrauben und trotzdem wurde ich nicht enttäuscht.
Hier geht es genauso spannend und blutig zu wie in den vorherigen Teilen.

Diesmal mit einem Serienkiller der ganz besonderen Art. Ein "Märchenerzähler" auf Abwegen, der sich nach den Andersen-Märchen orientiert. Diese sind ja schon von Grund auf leicht brutal und enden selten bis nie mit einem Happy End.
Dieser Killer perfektioniert die "Gestaltung" dieser Märchen. Er ist auf einer Mission, getrieben von Rache und ihn verbindet nicht nur die hohe Intelligenz mit Maarten S. Sneijder, hochintelligenter Profiler und Kripopsychologe, sondern auch eine gemeinsame Vergangenheit. Daher ist dies für Maarten S. Sneijder ein sehr persönlicher Fall und man blickt ein bisschen hinter die Fassade des etwas rüpelhaften und kiffenden Profilers.
Auf seiner Seite wieder Sabine Nemez, Ermittlerin in der Mordgruppe und ehemalige Schülerin von Maarten. Begeistert ist sie anfangs nicht als sie erfährt mit diesem "Kotzbrocken" ein Team bilden zu müssen. Doch sie verbeisst sich genauso wie er in diesen Fall und im Laufe der Story wird wieder einmal klar, dass sie ein unschlagbares Team sind und auch sie sich im Verlauf entwickelt und zwar zu einem kleinen S. Sneijder-Minimi.

Der Schreibstil von Andreas Gruber ist einfach genial - fesselnd, bildhaft, atmosphärisch, mit viel Humor (vor allem schwarzen) und hat definitiv Wiedererkennungswert. Ich bin immer wieder auf's Neue davon begeistert.
Hier wird aus mehreren Perspektiven erzählt.
Zum Einen aus der Sicht von Sabine Nemetz. Diese Perspektive ist in der Gegenwart angesiedelt und betrifft die Ermittlungen der neuesten Mordfälle und die, nicht immer leichte, Zusammenarbeit mit Maarten.
Dann liest man noch aus der Perspektive von Hannah, einer jungen Psychologin, die in einem abgelegenem Gefängnis für geistig abnorme Rechtsbrecher ein Praktikum absolviert und auf den brutalen Serienkiller Piet van Loon trifft. Hier wird klar, daß dieses Zusammentreffen von Hannah lange geplant ist. Diese Perspektive beginnt 5 Tage vor dieser Mordserie.
Zum Anderen liest man aus der Sicht von Maarten S. Sneijder, als er vor 5 Jahren diesen Killer Piet van Loon hinter Gitter brachte.
Diese Perspektiven verknüpfen sich im Laufe der Story zu einem schlüssigen Ganzen.

Der Plot ist ebenfalls genial aufgezogen und obwohl man relativ früh weiß wer der Killer ist, hält diese Story einiges an Überraschungen bereit und ist deshalb durchgehend spannend. Man fiebert trotzdem der Auflösung regelrecht entgegen.
Die Spannung verläuft anfangs eher ruhig, steigert sich im Verlauf jedoch ins Unermessliche.
Hier geht es auch ziemlich blutig und brutal zu - es werden Knochen zertrümmert, Leichen aufgespießt oder Opfer in den Hechsler gesteckt. Für Zartbesaitete daher nur bedingt empfehlenswert.

Dieser Thriller enthält aber neben Gräueltaten und Spannung einen schönen Patzen schwarzen Humor, der dem Leser des Öfteren schmunzeln lässt. Dies ist vor allem dem kauzigen und rüpelhaften Maarten S. Sneijder zu verdanken, der für mich schon sowas wie Kultstatus hat.

Fazit:
Andreas Gruber hat wieder einmal einen Thriller ganz nach meinem Geschmack aus seiner Feder geschüttelt.
Ein Thriller so blutig wie auch spannend, mit tollen Charakteren und einem genialen Schreibstil und nicht zu vergessen dem schwarzen Humor. Von daher ibt es von mir natürlich eine absolute Leseempfehlung!
Trotzdem dies der letzte Teil der Maarten S. Sneijder-Trilogie ist, verspricht der Autor weitere Thriller mit diesem Profiler mit Kultstatus, denen ich jetzt schon wieder entgegenfiebere.
Verdomme..ich hoffe ich muss nicht zu lange darauf warten.