Verlorene Heimat
Heimat aus Eis und AscheAnnette Oppenlander verknüpft hier zwei Erzählstränge in unterschiedlichen Zeitzonen miteinander. Zum einen haben wir Ellie die sich zum Ende des 2. Weltkriegs mit ihrer dreijährigen Tochter auf der Flucht ...
Annette Oppenlander verknüpft hier zwei Erzählstränge in unterschiedlichen Zeitzonen miteinander. Zum einen haben wir Ellie die sich zum Ende des 2. Weltkriegs mit ihrer dreijährigen Tochter auf der Flucht aus Ostpreußenbefindet und unterwegs unter dramatischen Umständen von ihrer Tochter getrennt wird. Zum anderen lernen wir Lena kennen, die mit Anfang fünfzig nach dem Tod ihrer Mutter von ihrer Adoption erfährt und mit der Suche nach ihren wahren Wurzeln beginnt..
Mich haben der historische Strang und das furchtbare Schicksal der Vertriebenen nicht nur gefesselt, sondern auch sehr mitgenommen und die unterschiedlichsten Emotionen bei mir ausgelöst. Einerseits sind da die Gräueltaten der russischen Soldaten, aber andererseits ist da der Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander, die Hoffnung geben.
Nicht ganz so glücklich war ich mit dem Gegenwartsstrang. Mit Lena wurde ich überhaupt nicht warm. Einige ihrer Reaktionen fand ich zudem unrealistisch. Für mein Empfinden hat die Autorin zu viel in diesen Teil der Geschichte untergebracht, der nicht notwendig war. Eine durchgedrehte Ex-Frau, einen fragwürdigen Halbbruder und einen plötzlich aus der Versenkung geholten Vater waren für nach meinem Empfinden für die Geschichte überflüssig.
Schade, dass die Geschichte nach sehr gutem und fesselndem Beginn zum Ende abgeflacht ist.