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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2025

Spannung pur

Schwüre, die wir brechen
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Nachdem mich erst vor kurzem der Vorgänger, Tode die wir sterben, begeistert hat, war ich natürlich auf die Fortsetzung mit den beiden Ermittlern Jon Nordh und Svea Karhuu sehr gespannt. Das Duo hat es ...

Nachdem mich erst vor kurzem der Vorgänger, Tode die wir sterben, begeistert hat, war ich natürlich auf die Fortsetzung mit den beiden Ermittlern Jon Nordh und Svea Karhuu sehr gespannt. Das Duo hat es mit einem grausamen wie gruseligem Mord zu tun. Das Opfer hat anstelle des eigenen Kopfes einen Krokodilkopf am Körper angenäht. Und es bleibt nicht bei einem Toten.

Das ungleiche Duo hat sich inzwischen zusammengerauft und bildet ein tolles Team zusammen. Aber sowohl Jon als auch Svea haben nicht nur mit dem neuen Fall zu kämpfen, bei dem es keinerlei Hinweise auf Motiv oder Täter gibt, sondern auch im Privatleben haben beide Probleme zu bewältigen.

Voosen und Danielsson geben uns auch einen guten Einblick in das Leben der Menschen in Schweden sowie den im Land bestehenden Problemen. Hiervon erfährt man bei uns ja nur wenig aus den Nachrichten. Malmö als Schauplatz wurde gut gewählt, denn die Stadt bietet viele Facetten und ich bekam Lust, auf einen Kurztrip dorthin.

Das Autorenpaar kann Krimi, keine Frage. Das Buch entwickelte einen Sog, dem ich mich kaum entziehen konnte. Mehrere Stränge und Rückblicke umschließen die Geschichte nicht nur, sondern geben viel Raum für eigene Theorien und Vermutungen. Spannung ist durchweg gegeben und auch die Wechsel in das Privatleben der Ermittler tragen dazu bei. Es gibt selten Gelegenheit zum Durchschnaufen.

Am Ende kann ich sagen, dass die Fortsetzung nicht nur an das Niveau von Band 1 herankommt, sondern ihn noch toppen kann. Leider muss ich nun fast ein Jahr auf den dritten Band warten.

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Veröffentlicht am 26.08.2025

Eine besondere und interessante Frau ihrer Zeit

Hildegards Schatzkiste
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Aufgrund des Untertitels „Kräuterwissen, Rezepte und Heilsames für die Seele“ hatte ich erwartet, dass es in dem Büchlein überwiegend um das Kräuterwissen und Rezepte von Hildegard von Bingen geht. Meine ...

Aufgrund des Untertitels „Kräuterwissen, Rezepte und Heilsames für die Seele“ hatte ich erwartet, dass es in dem Büchlein überwiegend um das Kräuterwissen und Rezepte von Hildegard von Bingen geht. Meine anfängliche Enttäuschung habe ich aber beim Lesen schnell überwunden. Denn Maria Regina Kaisers Sammlung gibt mir einen guten Gesamteinblick über das Denken, Leben und Schaffen dieser besonderen Frau.

Auch wenn Hildegard teilweise ihrer Zeit voraus war, so schütteln wir heute über manche Ansichten nur noch den Kopf. Aber z. B. ihre gesamtheitliche Betrachtung von Körper, Geist und Seele sowie die Auswirkung der Ernährung gilt heute noch.

Ich fand besonders den Teil über gesunde Ernährung mit den Erläuterungen zu den einzelnen Kräutern und Würzmitteln und die Rezepte interessant, weil ich das auch erwartet hatte. Von den Rezepten habe ich mir einige ausgeguckt, die ich demnächst erproben möchte.

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Veröffentlicht am 22.08.2025

Verhängnisvolle Verbindungen

Mord mit Nordseeblick
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Ich bin aus Zufall auf diese Reihe gestoßen und kannte bisher nur die Bücher, die Christiane Franke mit Cornelia Kuhnert geschrieben hat und war neugierig auf ihre Krimis. So viel schonmal vorweg: ich ...

Ich bin aus Zufall auf diese Reihe gestoßen und kannte bisher nur die Bücher, die Christiane Franke mit Cornelia Kuhnert geschrieben hat und war neugierig auf ihre Krimis. So viel schonmal vorweg: ich wurde nicht enttäuscht.

In diesem 12. Fall der Reihe mit Kommissarin Christine Cordes und Oda Wagner wird eine junge Edelprostituierte tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Noch ahnt Christine nicht welche Auswirkungen die Ermittlungen auf sie persönlich haben werden.

Da ich keinen der vorherigen Bände kannte, war mir das Ermittler-Team zunächst unbekannt. Die beiden Kommissarinnen, die inzwischen auch Freundinnen geworden sind, wurden mir aber schnell sympathisch. Ganz anders ging es mir mit Kriminaloberkommissar Lürssen, der seit einiger Zeit als Ersatz für die hochschwangere Christine ins Team gekommen ist. Sein hochtrabendes Gebaren gepaart mit seinen sexistischen Sprüchen und seiner Einstellung zu Frauen insgesamt, brachten mein Blut ein ums andere Mal in Wallung. Solchen Typen würde ich eine Abreibung durchaus gönnen.

Der Fall ist komplex und weist viele Querverbindungen der beteiligten Personen untereinander auf. Immer wieder musste ich Verschiebungen in der Rangliste meiner Verdächtigen vornehmen. Aber so blieb es für mich spannend.

Christiane hat einen flüssigen und angenehm zu lesenden Schreibstil. Da ich oft an Deutschlands Küste Urlaub mache, gefielen mir die Beschreibungen der Örtlichkeiten besonders und ich freute mich über bekannte Orte.

Leider hat mir der Krimi so gut gefallen, dass ich nun auch die Vorgänger lesen möchte.

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Veröffentlicht am 21.08.2025

Spannender Cold Case

Eisenblume
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Aus Zufall stoßen zwei Jugendliche bei dem Besuch eines Lost Place auf eine eingemauerte Leiche. In dieser ehemaligen Psychiatrie verschwanden vor fast 50 Jahren zwei Jugendliche, von denen bis heute jede ...

Aus Zufall stoßen zwei Jugendliche bei dem Besuch eines Lost Place auf eine eingemauerte Leiche. In dieser ehemaligen Psychiatrie verschwanden vor fast 50 Jahren zwei Jugendliche, von denen bis heute jede Spur fehlt. Handelt es sich bei der Leiche um eine der vermissten Personen?

Fredrika Storm und Henry Calment beginnen mit den Ermittlungen. Dieses in jeder Beziehung gegensätzliche Duo hat sich seit ihrem ersten gemeinsamen Fall zu einem guten Team zusammengerauft. Skybäck hat mit ihnen zwei sehr interessante Charaktere erschaffen, die ziemlich vom Mainstream abweichen.

Bereits mit dem ersten Kapitel schafft es die Autorin, mich zu fesseln. Und es dauert auch nicht lange bis ich die ersten Theorien entwickle. Aber wie so oft habe ich die Rechnung ohne die Autorin gemacht. Neue Informationen und unerwartete Wendungen sorgen dafür, dass ich meine Ideen öfters verwerfen muss.

Mir hat auch der zweite Band dieser Reihe gut gefallen und ich bin schon auf den nächsten Fall von Storm und Calment gespannt.

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Veröffentlicht am 16.08.2025

Traumatische Zeit

Der Sommer am Ende der Welt
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Die Journalistin Hanna reist mit ihrer Tochter für Recherchen nach Borkum. Sie möchte einen Artikel zu den Erlebnissen der Verschickungskinder in den 60er Jahren schreiben. Ihre Mutter war ebenfalls dort ...

Die Journalistin Hanna reist mit ihrer Tochter für Recherchen nach Borkum. Sie möchte einen Artikel zu den Erlebnissen der Verschickungskinder in den 60er Jahren schreiben. Ihre Mutter war ebenfalls dort in einem Kinder-Kurheim.

Grundsätzlich wusste ich über die teilweisen unmenschlichen Behandlungen der Kinder in manchen dieser Heime. Trotzdem gehen mir die Schilderungen ehemalig Betroffener unter die Haut. So ging es mir auch bei den Schilderungen von Ingrid, die gleichzeitig im selben Heim mit Hannas Mutter auf Borkum war. Auch wenn es sich hier um eine fiktive Geschichte handelt, ändert es nichts daran, dass es in vielen Kinder-Kurheimen in ganz Deutschland so oder so ähnlich zuging.

Ich verbinde mit Borkum Sonne, Sand und Meer, einfach eine erholsame Zeit auf dem schönsten Sandhaufen Deutschlands. Wie anders lesen sich da die Erlebnisse der Verschickungskinder. Was ich bisher nicht wusste, war, dass in manchen Heimen die Kinder direkt am Eingang quasi ihre Identität und Individualität abgeben mussten, indem sie Nummern statt Namen und einheitliche Heimkleidung bekamen. Alles persönliche wanderte in einen Spind.

Der Roman spielt grundsätzlich in der Gegenwart, aber durch Ingrids Geschichte, Tagebucheinträgen einer ehemaligen Angestellten und Erzählungen von Zeitzeugen werden wir immer wieder in die Geschehnisse der Vergangenheit mitgenommen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir bei diesem Hauptthema bleiben, aber es geht noch weiter zurück bis in den 2. Weltkrieg. Diese Entdeckungen sind zwar ebenfalls unmenschlich und ein furchtbarer Teil der Nazi-Vergangenheit, aber für mich persönlich wäre dieser Ausflug nicht nötig gewesen.

Leider verschob sich zum Ende hin der Fokus von den Verschickungskindern immer mehr zu dem Privatleben von Hanna und ihrer Tochter, was ich sehr schade fand. Ich finde das Buch trotzdem lesenswert, aber es gibt einen Stern weniger in meiner Bewertung.

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