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Veröffentlicht am 04.03.2022

Beeindruckend und berührend

Die Birken der Freiheit
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Nachdem mir schon der Vorgängerband „Die Zeit der Birken“ sehr gut gefallen hat, war ich nun auf die Fortsetzung sehr gespannt.

Auch in diesem historischen Roman bringt uns Christine Kabus Land und Leute ...

Nachdem mir schon der Vorgängerband „Die Zeit der Birken“ sehr gut gefallen hat, war ich nun auf die Fortsetzung sehr gespannt.

Auch in diesem historischen Roman bringt uns Christine Kabus Land und Leute Estlands zu unterschiedlichen Zeiten näher. Ich muss gestehen, dass ich zu der wechselvollen Geschichte dieses faszinierenden Landes fast nichts weiß. Daher fand ich die Informationen, die die Autorin in ihre Geschichte gekonnt eingebracht hat, sehr interessant.

Im Frühjahr 1914 reist Luise als Zofe von Wilhelmine von Oldenburg nach Estland. Wilhelmine soll dort den deutschbaltischen Baron Julius heiraten. Wilhelmine jedoch hat ganz andere Pläne und erstmal dem strengen Regiment der Eltern und dem engen Korsett der Konventionen entkommen, weiß sie auch ihre Chance zu nutzen. Aber auch für Luise hält der Aufenthalt in Estland eine Überraschung bereit und stellt ihr bisheriges Leben völlig auf den Kopf.

Im zweiten Strang befinden wir uns im Jahr 1989 und Estland befindet sich unter russischer Herrschaft. Wir lernen Merike kennen, sowohl ihr Leben als auch das ihrer Familie werden von dem despotischen Großvater bestimmt. Zu Beginn ist Merike ein gehorsames Mädchen, das keinerlei Anordnung hinterfragt. Allerdings macht sie nach und nach eine große Entwicklung durch und setzt sich am Ende für die Freiheit ihres Landes ein.

Die Autorin hat drei starke Frauen auf der Suche nach Freiheit und ihrem persönlichen Glück geschaffen, wobei der Fokus mehr auf Luise und Merike liegt. Alle drei Charaktere waren mir sympathische, auch wenn ich zu Beginn Merike etwas skeptisch gegenüberstand.

Ich mag den flüssigen und spannenden Schreibstil von Christine Kabus sehr. Besonders gefallen haben mir die landschaftlichen Beschreibungen, die mein Kopfkino in Gang gesetzt haben. Daran und aufgrund der vielen geschichtlichen Informationen merkt man die intensive Recherche. Hilfreich fand ich die Landkarten von Estland und Lettland von 1914 und 1989.

Mich hat der Roman teilweise gerade aufgrund der derzeitigen Geschehnisse in Europa sehr berührt. Ein toller historischer Roman, den ich gerne weiterempfehlen werde.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Eine Hallig und zwei starke Frauen

Die Halligprinzessin
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Karen Elste ist mit der Halligprinzessin ein wunderschöner Roman gelungen, der sich nicht nur um eine Liebesgeschichte dreht.

In einer der beiden Zeitebenen lernen wir Charlotte kennen. Sie befindet sich ...

Karen Elste ist mit der Halligprinzessin ein wunderschöner Roman gelungen, der sich nicht nur um eine Liebesgeschichte dreht.

In einer der beiden Zeitebenen lernen wir Charlotte kennen. Sie befindet sich Ende der dreißiger Jahre in einer schier ausweglosen Situation als sich ihr eine Chance bietet, ergreift sie diese und sie führt von nun an ein Leben auf der Hallig Südfall. Tapfer begegnet sie allen Anfeindungen, Herausforderungen und arrangiert sich mit dem kargen Leben und der schweren Arbeit dort.

Viele Jahre später verschlägt es die Stadtpflanze Ella aufgrund eines Erbes ebenfalls auf diese Hallig. Wird sie ihr Leben umkrempeln und in Zukunft auf der Hallig bleiben wollen oder wickelt sie nur ihr Erbe ab und zieht frohgemut wieder nach Berlin? Ella muss einige, teilweise schwere, Entscheidungen treffen bis sie weiß wo sie hingehört.

Sowohl Charlotte als auch Ella sind zwei sehr starke Frauen, die sich nicht so schnell unterkriegen lassen und Herausforderungen annehmen. Ich fand beide Charaktere sehr sympathisch, aber ich konnte mehr mit Charlotte mitfühlen und leiden – vielleicht weil die Zeiten damals wesentlich härter waren.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildhaft und sorgt für ein reges Kopfkino. Sie hat das entbehrungsreiche Leben auf der Hallig so realistisch und pointiert beschrieben, dass ich nicht nur von „Land unter“ eine ziemlich genaue Vorstellung bekam, sondern auch von der Einsamkeit und der harten Arbeit dort. Ich konnte aber auch die Glücksmomente über die einzigartige Natur und die Farben des Himmels und der Nordsee nachempfinden.

Ein berührender Roman, der mir nicht nur sehr gut gefallen hat, sondern der auch in mir den Wunsch nach einem Urlaub auf einer Hallig geweckt hat.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Pubertät oh je!

Selma, Küsse, Kuddelmuddel
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Sehr einfühlsam erzählt Laura Merlina Berling am Beispiel von Selma welche Probleme Mädchen mit dem Beginn der Pubertät haben können. Die Veränderungen des Körpers, die anderen Interessen und die Stimmungsschwankungen ...

Sehr einfühlsam erzählt Laura Merlina Berling am Beispiel von Selma welche Probleme Mädchen mit dem Beginn der Pubertät haben können. Die Veränderungen des Körpers, die anderen Interessen und die Stimmungsschwankungen können für die jungen Mädchen sehr verwirrend sein. Gut wenn man dann jemanden hat, mit dem man das alles besprechen kann.

Aber nicht nur das Thema Pubertät kommt zur Sprache, sondern auch Mobbing, Sexismus, Diskriminierung, Homosexualität und Rassismus werden angesprochen. Hierzu gibt es am Ende noch zusätzliche Erklärungen und es werden Stellen genannt, bei denen man sich Hilfe holen kann.

Der Schreibstil ist locker und witzig, ohne die Probleme Pubertierender ins Lächerliche zu ziehen. Immer wieder gibt es sachliche Informationen zu dem weiblichen Körper und den anstehenden Veränderungen in Wort und Skizzen.

Ein tolles Buch, das hilfreich für Mädchen kurz vor oder in der Pubertät sein kann. Es ersetzt nicht die Aufklärung durch eine Vertrauensperson wie beispielsweise die Mutter, sondern sollte nur eine zusätzliche Unterstützung bei diesem sensiblen Thema sein.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Wohlfühlroman mit Sehnsuchtsfaktor

Das kleine Friesencafé
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Janne Mommsen entführt uns mit diesem Roman von Gelsenkirchen auf die Insel Föhr. Mit Julia entdecken wir die Insel und nach und nach enthüllt sich sowohl ihr als auch dem Leser die Schönheit der Landschaft ...

Janne Mommsen entführt uns mit diesem Roman von Gelsenkirchen auf die Insel Föhr. Mit Julia entdecken wir die Insel und nach und nach enthüllt sich sowohl ihr als auch dem Leser die Schönheit der Landschaft und das Besondere des Marschlandes und des Watts. Aufgrund der ausdrucksstarken und bildhaften Beschreibung entstand vor meinem inneren Auge diese mir bisher noch unbekannte Insel mit ihrem oft wechselnden Wetter.

Auch die Protagonisten sind anschaulich und authentisch gezeichnet. Da ist die sympathische, offene und gastfreundliche Julia, die auf der Insel erst zu sich und dann zu ihrem Glück findet. Ihre ebenso weltoffene, feinfühlige und im Herzen jung gebliebene Oma Anita, die einen neuen Anfang wagt. Kapitän Hark Paulsen kommt zu Beginn etwas harsch und kauzig rüber, hat das Herz aber ebenfalls auf dem rechten Fleck.

Der locker-leichte Schreibstil sorgte für einen guten Lesefluss und ließ die Seiten nur so dahinfliegen. Es war interessant zu erleben wie die einzelnen Charaktere im Laufe der Geschichte sich und auch ihr Leben veränderten.

Beim lesen hat mich nicht nur die Sehnsucht nach einem Urlaub an der Nordsee gepackt, sondern ich hatte auch ständig Hunger auf Kuchen und Torte, denn die spielen eine große Rolle im Leben von Julia und Anita. Schade, dass es nicht ein einziges Rezept dieser Köstlichkeiten gab.

Ein schöner Roman mit viel Lokalkolorit für einen entspannten Nachmittag, den ich gerne gelesen habe. Schon wegen der tollen landschaftlichen Beschreibungen gibt es von mir vier Sterne.

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Vielversprechender Auftakt

Whisperworld 1: Aufbruch ins Land der Tierflüsterer
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Fünf Jungen und Mädchen bekamen eine Einladung nach Whisperworld um dort zu Tierflüsterern ausgebildet zu werden. Noch ahnen sie nicht was sie dort erwarten wird. Wenn ihr das gerne wissen möchtet, müsst ...

Fünf Jungen und Mädchen bekamen eine Einladung nach Whisperworld um dort zu Tierflüsterern ausgebildet zu werden. Noch ahnen sie nicht was sie dort erwarten wird. Wenn ihr das gerne wissen möchtet, müsst ihr schon das Buch lesen, denn ich verrate nur so viel: es ist eine Aneinanderreihung von Abenteuern und magischen Momenten.

Die Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein was ihre Herkunft und ihr bisheriges Leben angeht. Aber eins ist ihnen alle fünf zu eigen, sie sind besonders und eignen sich auf die eine oder andere Weise, um Tierflüsterer zu werden und solche braucht Whisperworld ganz dringend. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, stringent gezeichnet und verhalten sich entsprechend ihrer Eigenschaften.

Der Schreibstil entspricht dem der jungen Leserschaft ab ca. 9 Jahren. Er ist flüssig zu lesen, spannend und es gibt viele Informationen zu unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten.

Auf der Coverinnenseite gibt es eine farbige Karte von Whisperworld und bevor die Geschichte beginnt, werden die Protagonisten kurz in Wort und Bild vorgestellt. Sowohl die Landkarte als auch die Schwarzweißzeichnungen wurden von Alina Brost mit viel Liebe zum Detail erstellt. Zum Schluss gibt es noch Informationen zu den im Buch erwähnten Tieren, Tierwesen und Pflanzen.

Eine fantasievolle und spannende Geschichte mit Magie, die leider viel zu schnell gelesen war und mit einem fiesen Cliffhanger endet. Ich bin schon sehr gespannt was die Jugendlichen im nächsten Band erleben werden.

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