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Veröffentlicht am 28.02.2024

„Du bist Beute in einer Welt von Raubtieren“

The Serpent and the Wings of Night (Crowns of Nyaxia 1)
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"Mein Freund. Mein Feind. Mein Geliebter. Mein Bezwinger. König und Sklave. Mensch und Vampir.
Und vielleicht der Einzige, der jemals verstanden hatte, wie es war, ein Herz zu haben, das sowohl rot als ...

"Mein Freund. Mein Feind. Mein Geliebter. Mein Bezwinger. König und Sklave. Mensch und Vampir.
Und vielleicht der Einzige, der jemals verstanden hatte, wie es war, ein Herz zu haben, das sowohl rot als auch schwarz bluten konnte.
Ich hasste ihn. Und ich liebte ihn." (Seite 530)

Ich hatte große Erwartungen an das Buch. Und für mich wurden sie alle erfüllt. Ein absolutes Jahreshighlight. 💕 Ich wurde völlig zerstört, dieses Buch hat mein Herz auseinandergenommen und dann ganz langsam wieder zusammengesetzt, um es dann wieder zu zerstören.💔😟

Ich weiß gar nicht wie ich den ganzen Aufruhr in mir in Worte fassen soll. 😱 Einfach Liebe.

Düster, brutal und atemberaubend. Randvoll von Intrigen, Kämpfen, Liebe und Sehnsucht. Eine perfekte Mischung die einen von Anfang bis Ende in seinen Bann zieht.

Oraya (ich finde den Namen immer noch so unglaublich schön) ist eine toughe und kluge Protagonistin, welche in einer Welt voller Vampire ständig um ihr Überleben kämpfen muss. Insbesondere da sie die menschliche Adoptivtochter vom Vampirkönig Vincent ist.🧛🏻‍♂️ Nachdem er sie als kleines Mädchen aufgenommen hat, macht er ihr klar, dass sie niemanden Vertrauen darf und immer ihr Herz beschützen muss. Sie ist Beute in einer Welt voller Raubtiere. Das soll das sagenumwobene Kejari- Turnier ändern, denn der Sieger hat einen Wunsch frei bei der Göttin des Todes Nyaxia. 🪄

Das Kejari ist das Zentrum der Geschichte und bietet eine faszinierende Kulisse für dramatische Konflikte. Bündnisse werden geschmiedet und wieder gebrochen, denn es kann nur einen Sieger geben. Oraya geht ein Bündnis mit ihrem größten Feind ein. Raihn. Doch sie fühlt sich seltsamerweise zu ihm hingezogen, dabei sollte sie doch ihr Herz schützen...🛡

Ein Buch voller emotionaler Höhen und Tiefen. Eine Mischung aus Vampir Romantik und brutalen Wettkämpfen. Ich mochte die verschiedenen Arten von Vampiren und den langsamen Weltenaufbau. Die Informationen kamen während des Lesens wohldosiert und haben dadurch nie den Lesefluss gestört.🤓

Die Atmosphäre des Kejari fand ich sehr beklemmend und düster. Der Mondpalast wo es stattfand war ein spannender Ort, welcher sich ständig verändert hat und dadurch genauso undurchschaubar war wie die ganzen Charaktere. Vincent war für mich nicht nur der liebende Adoptivvater, er war auch König und er hatte mit beiden Rollen zu kämpfen, Mische war mir von Anfang an sympathisch und Raihn… seufz… absolutes Bookboyfriendmaterial.🥰😍💕

Der Schreibstil war packend, atmosphärisch dicht und sehr bildhaft. Insgesamt ein Buch, das seine Leser in eine grausame aber faszinierende Welt entführt und nicht mehr loslässt.

Mich hat es von Anfang an mitgerissen und ich habe mit Oraya mitgefiebert. Bis zum Ende konnte die Spannung gehalten werden und endet mit einem fiesen Cliffhanger. 😱 Bis Teil 2 dauert es doch noch so lange bis zum 29 Juli 2024. 😬🥺

Randnotiz:
Das Buch sieht unter dem Schutzumschlag einfach viel schöner aus. 😍💕💞


⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Schneeverliebt

Hörbuch: Der Schneekristallforscher (DCD)
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Der sonderbare Wilson Bentley und die Dorfschullehrerin Mina.💕
Ich habe den sonderbaren und skurrilen Wilson sofort in mein Herz geschlossen. Er erforscht Schneeflocken in einer Zeit, wo die Menschen ihn ...

Der sonderbare Wilson Bentley und die Dorfschullehrerin Mina.💕
Ich habe den sonderbaren und skurrilen Wilson sofort in mein Herz geschlossen. Er erforscht Schneeflocken in einer Zeit, wo die Menschen ihn dafür als Sonderling betrachten. Sein Bruder mit dem er sich gemeinsam um den Hof kümmert, hält ihn für faul.
Mit seinem Mikroskop, einer Kamera und einem Brett bewaffnet womit er die Schneekristalle einfängt, fotografiert er diese und sammelt so erstaunliche Exemplare die sonst für immer verloren wären.
Ich mochte die Erzählweise, den feinen und dichten Schreibstil. Das Buch hat mich sehr berührt. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit, was sie für mich irgendwie noch Besonderer und Einzigartiger macht.
Durch Wilson betrachtet man den Schnee mit ganz anderen Augen. Der Vater der Schneekristalle.
Ich habe das Buch sehr gemocht, es hat mich tief berührt, genau wie der skurrile Wilson Bentley. Die Welt braucht ganz klar mehr Menschen wie ihn💞

❄️❄️❄️❄️❄️

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Eine Ode an die Wissenschaft

Im Spiegel des Kosmos
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„Sobald man sich einmal eingehend mit der Frage beschäftigt hat, wie ein Wissenschaftler die Welt sieht, wie die Erde vom Weltall aus betrachtet aussieht und welche Größe dem kosmischen Zeitalter und dem ...

„Sobald man sich einmal eingehend mit der Frage beschäftigt hat, wie ein Wissenschaftler die Welt sieht, wie die Erde vom Weltall aus betrachtet aussieht und welche Größe dem kosmischen Zeitalter und dem unendlichen Weltraum innewohnt, verändert sich jedes irdische Denken. Das Gehirn ordnet die Prioritäten des Lebens neu ein und bewertet auch das Handeln neu, das man als Reaktion darauf in Angriff nimmt.“
(Seite 22)

Das Buch behandelt eine breite Palette von Themen, von der Wissenschaft und Kosmologie bis hin zu politischen, sozialen und kulturellen Fragen. Dabei nähert sich der Autor diesen Fragen aus der Sicht eines Wissenschaftlers und schafft somit einen Perspektivenwechsel der unheimlich spannend und nachvollziehbar ist.

„Ein Schuss Wissenschaft und rationales Denken kann diesen Ansichten zumindest eine tiefere und solidere Grundlage geben.“
(Seite 16-17)

Neil deGrasse Tyson stellt dabei Fakten über Emotionen und plädiert für eine rationale und evidente Betrachtungsweise. Gerade mit dieser Herangehensweise fordert er kritisches und objektives Denken in einer Zeit, in der Meinungen mehr Aufmerksamkeit bekommen, als Fakten. Dadurch wird dieses Buch so unglaublich aktuell sowie relevant und hilft den Blickwinkel zu erweitern.

„Man nimmt das Leben gewissermaßen durch die Brille einer kosmischen Perspektive wahr.“
(Seite 22)

Mir gefiel die Integration der Wissenschaft in Bezug auf die Anschauung von gesellschaftlichen Fragen. Die originelle Perspektive, die Welt aus der Sicht des Kosmos war eine interessante Leseerfahrung und hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Man spürt förmlich die Leidenschaft Tysons zur Wissenschaft, nur leider wirkt der Inhalt sehr amerikanisiert da die Anschauung und der Fokus auf Amerika liegen und durch die Fakten basierte Wissenschaft, welche manchen Lesern nicht so geläufig ist, könnten Verständnisprobleme auftauchen. Deshalb ziehe ich ein Stern in der Bewertung ab, welche aber keineswegs ein so gutes Buch schmälern sollte. Es sind Kritikpunkte auf hohem Niveau, welche sich eine solche Lektüre aber nun mal stellen muss.

Das Buch bietet einen interessanten Ansatz, in dem der Leser dazu ermutigt wird, die Welt aus der Kosmossicht zu betrachten. Außerdem gefiel mir die Idee von Tyson, wie ein Außerirdischer uns Menschen betrachten würde, hätte er die Welt entdeckt. Damit wurde ein beachtenswertes Gedankenkonstrukt geschaffen, welches die Vorstellungskraft auf eine erheiternde Reise schickte.

Insgesamt gefiel mir „Im Spiegel des Kosmos“ richtig gut. Ich mochte die Anekdoten, Zitate und wissenschaftlichen Fakten, welche mit in den Text einflossen. Ein besonders schöner Schnipsel von John Keats ist mir in Erinnerung geblieben und an dieser Stelle möchte ich ihn nicht vorenthalten, sondern zitieren: „Schönheit ist Wahrheit, Wahrheit schön, mehr weißt Du nicht – Und mehr musst du nicht wissen.“ (Seite 23)
Das Buch ist lehrreich und vielseitig, zudem ist sehr humorvoll und leicht geschrieben, trotz der anspruchsvollen Inhalte. Die Kombination aus Wissenschaft und sozialen Themen machte es zu einer runden und anregenden Lektüre. Für mich war dieses Buch eine Bereicherung, die mich neugierig gemacht hat einige Themen weiterzuverfolgen und mein Horizont zu erweitern.

Abschließend möchte ich noch hinzufügen, dass mir das Buch als Ode an die Wissenschaft in Erinnerung geblieben ist.

„Mathematik kann einfach schön sein.“
(Seite 36)

Randnotiz: Dieses Buch hat mir wieder einmal klar gemacht, dass wir eigentlich nur ein Staubkorn in diesem Universum sind und unsere Zeit viel wertvoller nutzen sollten, als uns Gedanken über die Meinung anderer zu machen.

⭐️⭐️⭐️⭐️

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Schonungslos ehrlicher aber sehr brutaler historischer Roman – Nichts für zarte Seelen

Essex Dogs
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Erster Satz: „Herrgott noch mal, wach auf!“

Ein Buch über den Hundertjährigen Krieg. Brutal, roh und ungeschönt. Dan Jones zeigt die menschlichen Abgründe mitten im Krieg. Packend und ehrlich beginnt ...

Erster Satz: „Herrgott noch mal, wach auf!“

Ein Buch über den Hundertjährigen Krieg. Brutal, roh und ungeschönt. Dan Jones zeigt die menschlichen Abgründe mitten im Krieg. Packend und ehrlich beginnt die Geschichte an der normannischen Küste von Frankreich. Hier wird rangezoomt an die zehn köpfige Söldnertruppe um ihren Anführer Loveday. Sie kämpfen nicht für Ruhm, Ehre oder Gold – Nein sie kämpfen füreinander.

Jones weiß eine düstere und mittelalterliche Atmosphäre zu erschaffen, er schildert das Leben im Krieg als eine beklemmende Realität, geprägt von Schlamm, Blut, Hunger und der konstanten Angst vor dem Tod. Dabei beschönigt er nichts.
Die Sprache in diesem Buch ist rau, derb und anstößig.

Die Charaktere sind markante Persönlichkeiten, von Pismire, dem Schleicher, bis hin zu Scotsman, dem Kraftprotz oder Millstone der sanfte Riese. Jeder der zehn Söldner hat seine eigene Geschichte, aber bleibt im Gegensatz zu Loveday und Romford sehr blass. Die Geschichte wird aus der Sicht eines allwissenden Erzählers geschildert, wobei der Fokus zwischendurch auf Romford liegt und dann wieder Loveday auf wechselt.
Loveday ist ein Mann in den Vierzigern, er ist des Kämpfens müde geworden. Die Geschichte gewährt tiefe Einblicke in seine Herausforderungen und Begegnungen, einschließlich einer mysteriösen Frau, die sein Schicksal beeinflusst.

Die Schlachten enthalten verstörende Details und zeigt das Mittelalter von seiner brutalsten Form. Ich muss gestehen, dass mir einige Szenen wirklich zu plastisch und anschaulich waren und mich noch tagelang sehr verstört zurückgelassen haben. Ich glaube das Buch ist nichts für zarte Seelen, es ist nur schwer erträglich und verarbeitbar. Diese ehrliche und grausame Darstellung macht den Roman sehr authentisch, aber stößt eben auch an die Grenzen des Erträglichen.

Gerade die historische Genauigkeit und das porträtieren des Lebens während des Hundertjährigen Krieges sind sehr eindringlich und gut gelungen. Jones gelingt es den Leser mit in diese dunkle Welt zu nehmen und lässt ihn die Kälte und Rohheit förmlich spüren.

Insgesamt ist es ein sehr brutaler historischer Roman, welcher das Mittelalter und die schmutzige Tragweite des Krieges gut einfängt. Das Buch ist außerdem sehr anschaulich und plastisch in seiner Darstellung, hier bleibt kaum etwas der Vorstellung überlassen.
Für mich war es stellenweise zu brutal und verstörend, so dass es mir nicht leicht fiel es zu lesen. Ich glaube für Hartgesottene die auf ehrliche historische Romane stehen, ist es ein gutes Buch. Es liest sich streckenweise wie ein Actionfilm und strotzt nur so vor Brutalität, Blut, Schlamm, Tränen und Tod. Keine leichte Lektüre.

Meiner Meinung nach liegt der Fokus zu sehr auf der Gewalt und die Essex Dogs, um die es eigentlich geht, bleiben in ihrer Gesamtheit sehr blass. Schade, aber ich glaube das Buch war nicht so ganz für mich geeignet. Deshalb kann ich nur drei Sterne vergeben.

Randnotiz: Mir gefallen die historische Genauigkeit und die Ausschnitte aus der damaligen Zeit, welche jedem Kapitel vorangestellt sind. Hier merkt man der Autor ist vom Fach und hat ein breites Wissen, welches in diesen fiktiven Roman eingeflossen ist.

⭐️⭐️⭐️

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Veröffentlicht am 11.11.2019

Bezaubernd süß und schokoladig Verführerisch

Die Schokoladenvilla – Goldene Jahre
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Bezaubernd süß und schokoladig Verführerisch

"Aller Einsamkeit zum Trotz war das Alleinsein allemal besser als das Gefangensein in einer unglücklichen Verbindung." (Seite 191)

Stuttgart 1926, die abenteuerlustige ...

Bezaubernd süß und schokoladig Verführerisch

"Aller Einsamkeit zum Trotz war das Alleinsein allemal besser als das Gefangensein in einer unglücklichen Verbindung." (Seite 191)

Stuttgart 1926, die abenteuerlustige Serafina zieht in das Familienanwesen zu ihrem Halbbruder Victor, seiner Frau Judith und deren Tochter Vicky. Die Rothmanns haben sich vollends der Schokoladenherstellung verschrieben, deshalb wird das Anwesen allseits als Schokoladenvilla bezeichnet. Serafina beginnt sich in Stuttgart einzuleben, doch schnell wird sie von ihren Problemen eingeholt, verliebt sich in den bodenständigen Anton Rothmann, welcher gerade im Begriff ist sich mit einer anderen zu verloben. Doch nicht nur hier lauern Schwierigkeiten, auch das Schokoladenimperium wird durch Sabotage bedroht.
Zunächst möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass ich den ersten Teil nicht kannte, mich aber dennoch schnell in die Geschichte reinfinden konnte, da die Autorin hin und wieder ein paar Erinnerungsfetzten einfließen ließ. Der Schreibstil ist unaufgeregt und einfach gehalten, was ein leichtes Lesevergnügen verspricht. Sehr anschaulich werden die Charaktere und die detaillierte Umgebung der damaligen Zeit in die Geschichte eingeflochten.
Serafina ist die Hauptprotagonistin und ich habe ihre Geschichte mit Spannung verfolgt. Ich mochte ihren Charakter sehr gerne. Aber ich muss sagen mir ist auch der unangepasste und leichtlebige Karl Rothmann sehr ans Herz gewachsen.
Gut gefallen hat mir, dass jeder Protagonist seine Eigenarten hatte und eine eigene Geschichte. Die Charaktere hatten Tiefe und waren mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet, sowohl Haupt- als auch Nebencharaktere.
Die Storyline ist spannend mit einigen Längen, was aber gut zu dem Stil der Autorin passt. Der Perspektivenwechseln verspricht eine abwechslungsreiche Geschichte, verknüpft mit Krimielementen, historischen Elementen und natürlich ein paar Liebesgeschichten. Eine spannende Familiensaga rund um Stuttgart und die Schokoladenherstellung.
Während des Lesens merkt man deutlich, dass die Geschichte gut recherchiert und durchdacht wurde mit viel Liebe zum Detail. Interessant war auch das Thema Frauenrechte, das eine Frau jetzt arbeiten durfte und nicht mehr nur das Anhängsel ihres Mannes. Auch die Herstellung von Schokolade und die verschiedenen Kreationen nahmen einen großen Teil der Geschichte ein. Zwischen den Zeilen spürte man unverkennbar den Flair der 20er.

Achtung! Schokoladensuchtgefahr.

Fazit: Bezaubernd, süß und schokoladig Verführerisch, - eine gut durchdachte und leichte Geschichte, die mit warmherzigen Charakteren daherkommt und mit ihrem Charme zu verzaubern weiß. Passend zur Jahreszeit ein kuscheliges Lesevergnügen mit einigen Längen.

Randnotiz: Supersüße Idee ein Rezept über Himbeer- Trüffel aus der Schokoladenvilla- Werkstatt beizufügen.
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