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Veröffentlicht am 09.02.2020

Fantastische Fortsetzung!

Ruht das Licht
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Ich war schon von "Nach dem Sommer" mehr als begeistert. Die Geschichte rund um Sam und Grace hat mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen. Nun habe ich endlich die Fortsetzung gelesen und musste ...

Ich war schon von "Nach dem Sommer" mehr als begeistert. Die Geschichte rund um Sam und Grace hat mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen. Nun habe ich endlich die Fortsetzung gelesen und musste schweren Herzens das Buch nach der letzten Seite zuklappen. Es ist so traurig gewesen!

Was mich besonders begeistert hat an "Ruht das Licht", war die Tatsache, dass die Geschichte aus vier verschiedenen Perspektiven geschildert wird. Aus der von Sam, Grace, Isabel und dem neuen Wolf Cole. So hat man einen Einblick in die Gefühlswelt aller Charaktere bekommen und mehr über das Wolfsdasein von Cole gelernt.

Cole war in seinem früheren Leben der Leadsänger einer erfolgreichen Rockband, doch um endlich einen Ausweg aus diesem verkorksten Leben zu finden, hat er sich von Beck in einen Wolf verwandelt lassen. Sein Problem liegt aber darin, dass er es nicht schafft, auf Dauer in seiner Wolfsgestalt zu bleiben. Er wünscht sich nichts lieber, als durch die Form eines Wolfes alles um sich herum zu vergessen und seine Erinnerungen an damalige Zeiten zu verdrängen. Doch es scheint nicht so einfach zu sein, wie er zunächst angenommen hat.

Wir erfahren auch sehr viel über Isabel. Schon in Teil 1 der "Wolves of Mercy Falls"-Reihe lernten wir sie als Schwester von Jack, der leider gestorben ist, da das Heilmittel gegen das Wolfsgen bei ihm nicht angeschlagen hat, kennen. Isabel ist ein Mensch, der sich gerne hinter einer Fassade versteckt. Anstatt ihre Gefühle zu zeigen, verkriecht sie sich in ihrem Schneckenhaus und scheint kaum jemanden wirklich an sich heranzulassen. Natürlich liegt das auch daran, dass nicht viele Menschen über die Identität der Wölfe Bescheid wissen. Als sie Cole kennenlernt, vertraut sie sich ihm an und lernt somit, sich den Menschen zu öffnen.

Isabel und Cole fand ich in diesem Werk wirklich einmalig. Ich habe beide Charaktere sofort ins Herz geschlossen. Zwar ist Isabel oft ziemlich abweisend und wirkt kaltherzig, doch dadurch, dass man als Leser über ihre Vergangenheit Bescheid weiß, fühlt man mit ihr mit. Gemeinsam mit Cole bildet sie ein unschlagbares Team, da beide einen sehr hohen Intellekt besitzen und so ein paar großartige Ideen aufbringen, wie man Grace helfen kann.

Dass Grace Sam über alles liebt, spürt man in jedem einzelnen Satz. Auch wenn sie nicht oft die drei Worte über die Lippen bringt, so weiß er, was sie für ihn fühlt. Zum Geburtstag hat sie ihm ein wundervolles Geschenk gemacht, da sie weiß, wie gerne er Songtexte schreibt und singt. Wie auch schon in "Nach dem Sommer" sind in diesem Band einige von Sams selbstgeschriebenen Texten zu finden, die so tiefsinnig und berührend sind, dass sie einem beim Lesen sofort unter die Haut gehen.

Währenddessen geht es Grace immer schlechter, sie hat hohes Fieber und Magenschmerzen, sodass ihre Eltern sie eine Nacht ins Krankenhaus bringen, die Ärzte jedoch nichts feststellen können. Die gesamte Zeit über spürt Grace, was mit ihr los ist. Sie hört das Heulen der Wölfe im Wald, wie sie sie anflehen, endlich ein Teil von ihnen zu werden. Sie spürt plötzlich eine noch stärkere Verbundenheit mit dem Wald, als sie ihr gesamtes Leben über gespürt hat. Krampfhaft versucht sie Sam dies nicht zu zeigen, denn sie wünscht sich nichts sehnlicher, als für immer mit ihm zusammen zu sein. Schon immer hat sie ihn geliebt, auch als er noch ein Wolf war. Doch auch ohne, dass Grace ausspricht, was sie denkt, weiß Sam schon längst was mit ihr los ist. Er versucht seine Traurigkeit zu unterdrücken und einfach normal weiterzumachen, als wäre alles in Ordnung. Dies tut er, um an Grace' Seite zu sein und ihr zu zeigen, dass er immer für sie da sein wird.

Das gesamte Buch über hatte ich das Gefühl, dass mich die Trauer gleich übermannen würde und ich beginnen würde zu weinen. Als Leser weiß man eigentlich von Anfang an, wie diese Geschichte ausgehen wird, schließlich gibt es noch einen dritten Teil. Dennoch gab es einige unerwartete Wendungen.

Maggie Stiefvater hat so viele Emotionen in "Ruht das Licht" gelegt, wie ich selten in einem Buch gelesen habe. Die Liebe zwischen Sam und Grace wirkt so realistisch und erwachsen. Obwohl beide noch so jung sind, wissen sie, auf was es im Leben ankommt, und spüren eine starke Verbundenheit zu einander. An keiner Stelle wirkte ihre Beziehung unreif und kindisch, denn es geht den beiden schlichtweg darum, immer füreinander da zu sein.

Die Charaktere haben mich schon in Band 1 vollkommen überzeugen können, doch in diesem Teil geht die Autorin nochmals in die Tiefe, die Charaktere werden dreidimensionaler und bekommen noch mehr Facetten. Dadurch wirken sie sehr authentisch und es fällt einem leichter, sich mit ihnen zu identifizieren. Die Art und Weise, wie sich jeder einzelne von ihnen entwickelt, ist überzeugend geschildert.

Es handelt es sich zwar um keinen wirklich spannenden Roman, da die Stimmung eher emotional gehalten ist, dennoch wird eine Geschichte erzählt, die einen nicht mehr loslässt. Ich für meinen Teil bin mehr als begeistert von der gelungenen Fortsetzung. Da es viele ungeklärte Fragen rund um die Wölfe gibt, fällt das Warten auf den Abschluss der Triologie, "In deinen Augen", sehr schwer, denn es ist noch fast ein Jahr hin, bis dieser auf dem deutschen Markt erscheint.

Fazit

Eine großartige Fortsetzung, die besser nicht hätte sein können. Maggie Stiefvater schafft es, den Leser mit jedem Wort mitten ins Herz zu treffen, was das Warten auf Band 3 ungemein erschwert.

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Eines der besten Bücher des letzten Jahrzehnts!

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
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Der Roman ist brutal, schockierend und mitreißend von der ersten Seite an. Mit "Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken" hat Sabaa Tahir einen Debütroman geschaffen, der zu Recht so sehr beworben wurde. ...

Der Roman ist brutal, schockierend und mitreißend von der ersten Seite an. Mit "Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken" hat Sabaa Tahir einen Debütroman geschaffen, der zu Recht so sehr beworben wurde. Man konnte auf keiner Website und in keinem Buchladen schauen, ohne von diesem Buch förmlich erschlagen zu werden. Der Hype war groß und ist auch gerechtfertigt.

Die Handlung spielt in einer mittelalterlichen Stadt namens Serra, in der ein brutales Regime herrscht. Die Bewohner der Stadt werden von den Elitesoldaten – den Masken – unterdrückt und gewaltsam abgeschlachtet, widersetzen sie sich einem Befehl. Es herrschen schreckliche Zustände und jeder lebt in Angst, der nächste zu sein. Etwas außerhalb befindet sich die riesige Anlage von Schwarzkliff, in der ausgewählte Kinder über viele Jahre hinweg zu einem Maskenkrieger ausgebildet werden, um weiter Angst und Schrecken in Serra zu verbreiten. Die Ausbildung ist hart und es überleben nur wenige bis zum bitteren Ende. Einfach alles in Serra wird von Brutalität beherrscht und das schildert die Autorin sehr deutlich.

Laia ist ein von Angst erfülltes Mädchen, das vor einigen Jahren bereits ihre Eltern verloren hat und nun dabei zusehen muss, wie auch der Rest ihrer Familie ermordet wird. Einzig und allein ihr Bruder bleibt ihr, auch wenn er in Gewahrsam genommen wird. Sie macht sich Vorwürfe, schuldig daran zu sein, da sie ihm nicht geholfen hat, sondern geflüchtet ist. Diese Gewissensbisse schwächen sie, weshalb der Widerstand ihr zunächst auch nicht helfen möchte. Doch Laia schafft es, sich in Schwarzkliff einzufinden und die Kommandantin zu überleben, auch wenn ihr grausame Schmerzen zugefügt werden. Laia wird gepeinigt und gefoltert und dennoch steht sie jedes Mal wieder auf und stellt sich ihrer Herrin aufs Neue. Ihre Schwäche verschwindet immer mehr und sie entwickelt sich langsam aber sicher zu einer sehr starken Persönlichkeit. Vom ersten Kapitel bis zum letzten hat sie sich komplett verändert. Als Leser begleitet man sie ausgesprochen gerne auf ihrem Weg, den Mut zu finden und für ihre Rechte und ihre Familie zu kämpfen.

Elias wird seit vierzehn Jahren in Schwarzkliff zur Maske ausgebildet, auch wenn er sich dieses Leben niemals gewünscht hat. Eigentlich sollte es eine Ehre sein, zu einem der Auserwählten zu gehören, doch hat er einen zu weichen Kern und möchte nichts lieber, als frei sein. Von Anfang an ist Elias ein sehr sympathischer Charakter, den man sehr schnell ins Herz schließt. Er hebt sich von all den anderen Masken in Schwarzkliff ab, die zur eiskalten Brutalität neigen und ohne mit der Wimper zu zucken töten. Er möchte keine Unschuldigen umbringen und versucht stets, einen anderen Weg zu finden. In Schwarzkliff gilt sein Mitgefühl als gefährliche Schwäche, die ihn schneller das Leben kosten könnte, als ihm lieb ist. Doch ist es Laia, die ihm neuen Mut und Hoffnung auf eine bessere Zeit gibt. Sie ist diejenige, die ihm zuspricht, seine gute Seele nicht an diese Tyrannei zu verlieren. Auch wenn Elias und Laia nicht gerade viele Augenblicke im Buch zusammen haben, sind es genau jene Momente, die absolut unter die Haut gehen. Es fällt einem sehr schwer, eine Lesepause einzulegen, da die Geschichte der beiden absolut zu fesseln weiß.

Sabaa Tahir hat einen einmaligen Schreibstil, der die Leser mitten ins Geschehen katapultiert. Sie schreibt so bildhaft und lebendig, dass es einem oftmals die Tränen in die Augen treibt. Man stellt sich die Frage, wie es überhaupt so weit kommen konnte, dass ein gesamtes Volk von eiskalten Killermaschinen unterdrückt wurde. Auch schreckt sie keine Sekunde davor zurück, einem diese grausamen Morde so detailliert zu beschreiben, dass der Schock noch lange andauert. Doch genau wie Elias und Laia wächst man als Leser mit jeder Seite und schöpft Mut, dass sich noch alles zum Guten wendet. Doch dann macht Tahir etwas sehr Grausames – sie endet das Buch mit einem schrecklichen Cliffhanger, der hungrig auf mehr macht und das ganz, ganz schnell. Dank des Riesenerfolgs von "Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken" wurde die Fortsetzung bereits angekündigt und soll im Frühjahr 2016 erscheinen. Doch was soll man bis dahin nur tun? Am besten den Roman nochmal von vorne lesen – immer und immer wieder. Denn es bleibt zu bezweifeln, dass man von dieser atemberaubenden Geschichte jemals genug bekommen kann.

Fazit

Mit "Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken" ist es Sabaa Tahir gelungen, einen Debütroman mit absolutem Wow-Faktor zu erschaffen. Die Geschichte ist schockierend und mitreißend zugleich und die Charaktere wachsen einem sehr schnell ans Herz. Mehr, mehr, mehr davon – aber zügig!

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Ein spannender Jugendthriller, der zu überzeugen weiß!

Mottentanz
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Mit "Mottentanz" ist Lynn Weingarten ein wundervoller Debütroman gelungen, der wirklich das hält, was er verspricht. Schon allein das wunderschön gestaltete Cover lädt zum Lesen ein, auch wenn es keinesfalls ...

Mit "Mottentanz" ist Lynn Weingarten ein wundervoller Debütroman gelungen, der wirklich das hält, was er verspricht. Schon allein das wunderschön gestaltete Cover lädt zum Lesen ein, auch wenn es keinesfalls den Thriller andeutet, der sich hinter der Geschichte verbirgt.

Mir fiel es im ersten Moment etwas schwer, in die Geschichte einzufinden, da sie im Präsens geschrieben ist, was ich eigentlich nicht wirklich mag, aber in "Mottentanz" passt diese gewählte Zeitform doch sehr gut. Geschildert aus der Perspektive von Ellie, fühlt man sich als Teil der Handlung und fiebert mit der Protagonistin mit. Mit ihren jungen Jahren ist Ellie schon sehr reif, schließlich hat sie in ihrem Leben schon sehr viel durchmachen müssen. Ihre Gedankengänge überzeugen von der ersten bis zur letzten Seite. Als Leser fühlt man mit ihr, fühlt ihren Schmerz und ihre Trauer. Genau das macht dieses Buch zu etwas Besonderem.

Amanda ist die beste Freundin von Ellie und warnt das Mädchen schon zu Beginn vor Sean. Die aufbrausende Mitarbeiterin in einem Second-Hand-Laden ahnt, dass mit diesem Jungen etwas nicht stimmt, und sie möchte ihre Freundin beschützen, da sie nicht will, dass auch diese einfach verschwindet. Sie macht sich Sorgen um Ellie, die jedoch nicht verstehen kann, was Amanda gegen Sean hat.

Für Ellie ist der junge Unbekannte eine verwandte Seele, da er ein ähnliches Schicksal durchlebt hat. Über ihn kann man leider nicht allzu viel verraten, ohne alles vorweg zu nehmen, doch eins ist sicher: er ist ein göttlicher Charakter. Als Leserin kann man verstehen, wieso Ellie sich so schnell Hals über Kopf in den Gentleman verliebt. Er hat eine niedliche und sympathische Art und lässt viele Leserherzen sicher schmelzen. Doch auf eine Art und Weise ist er auch sehr mysteriös und geheimnisvoll und die gesamte Zeit über versucht man anhand von Puzzlestücken zu erkennen, was für ein Geheimnis er mit sich herumträgt. Doch man zweifelt keinesfalls daran, dass die Gefühle, die Ellie und Sean füreinander haben, echt sind. Die junge Verliebtheit der beiden ist romantisch und zugleich realistisch dargestellt. So erinnert man sich gerne an die erste große Liebe zurück.

"Mottentanz" ist ein ausgesprochen gelungener Roman, den man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Die Charaktere können auf ganzer Linie überzeugen und was dem Buch noch einen gewissen Kick verpasst sind die vielen kleinen Zeichnungen auf einigen Seiten. Diese lotsen einen durch die Geschichte und zeigen die kreative Ader von Nina ganz deutlich. Durch jede Zeichnung kommt man dem Geheimnis mehr und mehr auf die Schliche und man kann kaum abwarten, herauszufinden, wie nun die grausame Wahrheit lautet, was der Grund für Ninas Verschwinden ist.

Fazit

Ein einmaliger Jugend-Thriller, der auf ganzer Linie überzeugen kann. Ich kann "Mottentanz" allen wärmstens empfehlen!

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Herzschmerz und Drama auf höchstem Niveau! Romantasy der Extraklasse!

Morgentau. Die Auserwählte der Jahreszeiten (Buch 1)
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Mit "Morgentau – Die Auserwählte der Jahreszeiten" hat Jennifer Wolf einen wunderschönen und emotionalen Auftakt ihrer Jahreszeiten-Reihe geschaffen, den man auf der Stelle ins Herz schließt. Es ist eine ...

Mit "Morgentau – Die Auserwählte der Jahreszeiten" hat Jennifer Wolf einen wunderschönen und emotionalen Auftakt ihrer Jahreszeiten-Reihe geschaffen, den man auf der Stelle ins Herz schließt. Es ist eine Geschichte, die bewegt und zu Tränen rührt, aber trotz allem auch ihre lustigen und charmanten Augenblicke hat.

Die Handlung beginnt am Tag der Auswahl. Man bekommt einen Einblick in das Leben der Hüterinnen im Orden. Dort gibt es nur Frauen, Männer sind strengstens verboten, weshalb die jungen Mädchen des Ordens keine Chance auf die große, wahre Liebe haben. All ihre Hoffnung liegt darin, von Gaia zur Auserwählten ernannt zu werden, um wenigstens den Hauch einer Chance auf das große Glück zu haben. Sie können zwar den Orden verlassen, doch niemand würde es wagen, der Göttin den Rücken zu kehren. So haben die Mädchen nur diese eine Chance, etwas wirklich Großartigen aus ihrem Leben machen zu können. Nachdem Maya erwählt wurde, gibt es einen Sprung von einem Jahr, denn dann ist es an der Zeit, in das Reich der Göttin zu gehen und die vier Jahreszeiten kennenzulernen.

Auch wenn es die wohl größte Ehre ist, die Auserwählte zu sein, fällt es Maya doch schwer, ihre Mutter und beste Freundin Iria nie wieder sehen zu können. Es ist ein Abschied für immer und Maya hängt sehr an diesen beiden Personen in ihrem Leben. Diese Traurigkeit macht sie sehr sympathisch, da sie absolut realistisch und nachvollziehbar ist. Natürlich freut man sich auf ein neues Leben. Doch was passiert, wenn sie unter den Jahreszeiten nicht ihre große Liebe findet und unglücklich wird? Hundert Jahre sind schließlich eine unfassbar lange Zeit. Trotzdem nimmt Maya all ihren Mut zusammen und stellt sich der großen Herausforderung zu entdecken, welcher der vier Jungen der Richtige für sie ist.

Die Jahreszeiten sind ein sehr chaotischer Haufen. Aviv, der Frühling, ist ein eher zurückhaltender Kerl, der allerdings ein außerordentlich großes Herz hat. Sol, der Sommer, ist der Macho unter den Brüdern, zu denen die meisten der Auserwählten gehen. Das liegt vermutlich daran, dass sein Reich in der ewigen Sonne liegt, es einen Strand und ein Meer gibt. Erst eine Auserwählte hat sich dafür entschieden Jesien, den Herbst, zu besuchen, und so in ihrer Entscheidung zu berücksichtigen. Bei ihm handelt es sich um einen liebenswerten und fürsorglichen jungen Mann. Er denkt nicht nur an sich, sondern auch an seine Brüder, um die er sich stets Gedanken macht. Ganz besonders am Herz liegt ihm der jüngste der vier Jahreszeiten, Nevis – der Winter. Seine gesamte Existenz über lebt er schon in Einsamkeit in seinem schneebedeckten Reich. Keines der Mädchen hat ihn jemals besucht, wodurch sich auch niemals eine für ihn entschieden hat. Er wirkt genauso kalt wie das Eis, von dem er stets umgeben ist, und lässt niemanden je zu nahe an sich heran.

Alle vier haben ihren absoluten Charme, doch genauso wie Maya habe ich mich von Anfang an in einen von ihnen verliebt. Man kann absolut nachvollziehen, weshalb sie das Gefühl hat, dass es Liebe auf den ersten Blick sein muss, denn diese Verbundenheit, die sie zu ihm spürt, spürt auch der Leser mit jedem geschriebenen Wort. Zwar handelt es sich bei "Morgentau" um eine Fantasygeschichte, allerdings schafft Jennifer Wolf es, diese greifbar darzustellen. Die Handlung entwickelt sich in eine absolut tragische Richtung, die einem von Seite zu Seite immer mehr das Herz zerreißt. Die gesamte Welt, die die Autorin kreiert hat, wird durch ihren flüssigen und wunderschönen Schreibstil in den Köpfen der Leser zum Leben erweckt. Es ist, als stünde man selbst in der Welt von Gaia und ihren vier Söhnen und würde die Geschehnisse ebenfalls miterleben.

Auch wenn es sich überwiegend um eine emotionale Liebesgeschichte handelt, so driftet das Handlung nicht zu sehr in den Kitsch ab, da eine gekonnte Mischung aus Liebe, Spannung, Humor und Dystopie geschaffen wurde. So ist für fast jedermann etwas dabei. Es gibt so viel Positives, das man über dieses kleine und doch feine Büchlein sagen könnte, aber ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, da sich wirklich jeder seine eigene Meinung dazu bilden sollte. Jeder sollte die Möglichkeit haben, in die Geschichte der Jahreszeiten abzutauchen und Maya dabei zu begleiten, wie sie sich immer mehr verliebt.

Das Ende kam dann sehr überraschend und die Tränen flossen in Strömen. Es hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen, denn einerseits ist alles ziemlich rund, aber auf der anderen Seite nicht ganz so befriedigend, wie man es sich gewünscht hätte. Dieser Zwiespalt tut der Geschichte als Ganzes allerdings keinen Abbruch. Viel Luft nach oben gibt es nicht mehr, deshalb bleibt es spannend, was sich Jennifer Wolf für die folgenden drei Teile überlegt hat (Band zwei, "Abendsonne – Die Widererwählte der Jahreszeiten", ist bereits als Ebook erschienen und erscheint im Herbst 2016 als Printausgabe bei Carlsen), denn glücklicherweise bekommen alle vier Jahreszeiten ihre eigene Geschichte. So wird man noch einige Zeit mit Aviv, Sol, Jesien und Nevis verbringen können.

Fazit

Jennifer Wolf ist ein durch und durch herzzerreißender Auftakt ihrer Jahreszeiten-Reihe gelungen, der kaum ein Auge trocken lassen wird. Spannung, Charme und ganz viel Herz findet man in dieser fantasievollen Geschichte vor. "Morgentau" ist ein Büchlein, für das ich eine absolute und unwiderrufliche Leseempfehlung aussprechen kann!

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Süße Geschichte für Zwischendurch

Broken Beautiful Hearts
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Aufgrund des wunderschönen Covers bin ich auf dieses Buch von Kami Garcia überhaupt erst aufmerksam geworden. Doch es war der Klappentext, der mich schlussendlich überzeugte, das Buch lesen zu wollen.
"Broken ...

Aufgrund des wunderschönen Covers bin ich auf dieses Buch von Kami Garcia überhaupt erst aufmerksam geworden. Doch es war der Klappentext, der mich schlussendlich überzeugte, das Buch lesen zu wollen.
"Broken Beautiful Hearts" ist eine zuckersüße Geschichte, bei der Peyton und Owen im Vordergrund der Handlung stehen. Ich hätte es schön gefunden, wenn die Kapitel abwechselnd aus beiden Sichten geschildert worden wäre, da man so einen tieferen Einblick auch in Owens Gefühlswelt erhalten hätte. So werden die Geschehnisse aus der Ich-Perspektive von Peyton erzählt. Es hat eine Weile gedauert, ehe ich wirklich Zugang zu ihr bekommen habe, da sie doch ein etwas aufbrausender Charakter ist, der nicht gerade mit der größten Sympathie punkten kann. Das wird glücklicherweise duch die detailgetreuen und facettenreichen Nebencharaktere abgerundet, sodass man sich nicht komplett unwohl fühlt.
Der Schreibstil von Kami Garcia ist wieder einmal flüssig zu lesen, weshalb die Seiten nur so dahinflogen. Ein bisschen mehr Abwechslung im Vokabular hätte das Buch allerdings noch etwas abgerundet, meiner Meinung nach.

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